[0001] Die Erfindung betrifft ein Schienentriebfahrzeug mit einem Fahrzeugkasten und mit
wenigstens einer einen Radsatz beaufschlagenden Antriebseinheit, welche mit dem Fahrzeugkasten
verbunden ist. Es ist bekannt, die mechanische Verbindung von Antriebseinheiten eines
Schienentriebfahrzeuges mit dessen Fahrzeugkasten direkt über bewegliche Aufhängungen
vorzunehmen.
[0002] So ist in der DE-PS 28 22 992 ein Schienentriebfahrzeug mit einem von Radachsen federnd
getragenen Drehgestellrahmen und einem darauf gelagerten Fahrzeugrahmen bekanntgeworden,
bei welchem die aus einem Elektromotor mit Übersetzungsgetriebe und einem hiervon
beaufschlagten Radsatz gebildete Antriebseinheit mittels Pendeln einerseits am Drehgestell
und andererseits direkt am Fahrzeugkasten aufgehängt ist. Aus dieser unmittelbaren
Kopplung der Antriebseinheit mit dem Fahrzeugkasten resultiert das Problem, daß Schwingungen
der Fahrmotoren, zum Beispiel aus ungleichförmigen Drehmomenten, auf den Fahrzeugkasten
übertragen werden. Dies kann zu einer übermäßigen Geräuschentwicklung infolge Resonanz
im Fahrzeugkasten führen. Darüberhinaus können solche Schwingungen, unter Umständen,
zum Beispiel infolge Verstärkung durch Resonanz, zu Schäden am eingesetzten Material
führen. Insgesamt aber ist der Fahrkomfort beeinträchtigt.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung eine Verbindung
von Antriebseinheit zum Fahrzeugkasten zu schaffen, die bei weitestgehender Unterbindung
der Übertragung von mechanischen Schwingungen der Antriebseinheit auf den Fahrzeugkasten
einfach realisierbar ist und eine weitgehende Verwendung herkömmlicher Bauteile ermöglicht.
[0004] Die Lösung der Aufgabe besteht erfindungsgemäß in den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs 1. Danach ist vorgesehen, daß die Verbindung der Antriebseinheit mit
dem Fahrzeugkasten elastische Elemente und/oder Dämpfungselemente aufweist, welche
in Serie, das heißt hintereinander in den Schwingungsübertragungsweg, geschaltet sind.
[0005] In erfindungsgemäßer Weiterbildung ist vorgesehen, daß ein Zwischenträger zwischen
der Antriebseinheit und dem Fahrzeugkasten angeordnet ist, der unter Zwischenfügung
von elastischen und/oder von Dämpfungselementen sowohl mit dem Fahrzeugkasten verbunden
als auch mit der Antriebseinheit gekoppelt ist und als Zwischenmasse dient, welche
die Dämpfungseigenschaften zusätzlich günstig beeinflußt.
[0006] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind die elastischen Elemente als Elastomer-Stahl-Verbundkörper
ausgebildet. In einer weiteren Ausgestaltung sind die Dämpfungselemente als Stahlkissen
ausgebildet, mit Stahlwolle als Einlagematerial.
[0007] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß Schwingungen, die aus den
Antrieben resultieren, durch die Reihenschaltung von zwei elastisch ausgebildeten
Verbindungen mit dem als Zwischenmasse wirkenden Zwischenträger entscheidend vermindert
ist.
[0008] Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Patentansprüche.
[0009] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles sollen die Erfindung,
vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und
beschrieben werden.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- die Draufsicht auf ein schematisch dargestelltes Drehgestell mit erfindungsgemäßem
Zwischenträger,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht mit Teilschnitt entlang Schnittlinie II-II in Fig.1,
[0011] In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung in Draufsicht ein Drehgestellrahmen 12
und zwei darin spiegelbildlich zueinander angeordnete Antriebseinheiten 14 gezeigt.
[0012] Die Antriebseinheiten 14 bestehen aus einem Antriebsmotor 16, einem von diesem beaufschlagten
Getriebe 18, welches über Gummigelenkkupplungen 20 bzw. über eine zwischengefügte
Kupplungshohlwelle 22 jeweils mit einem Radsatz 24 verbunden ist.
[0013] Die Antriebseinheit 14 besitzt jeweils zwei Befestigungspunkte 26, 28 am Drehgestellrahmen
12 sowie einen nur aus Fig. 2 ersichtlichen weiteren Befestigungspunkt 27 an einem
Zwischenträger 30.
[0014] Der Zwischenträger 30 ist beiderseits symmetrisch zu seiner Mitte mittels eines Führungsbolzens
32 am darüber befindlichen, nur aus Fig. 2 ersichtlichen Wagenkasten 34 befestigt.
[0015] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, wie insbesondere in Fig. 2 gezeigt ist, zwischen
den Fahrzeugkasten 34 und den Zwischenträger 30 Dämpfungselemente 36 zwischenzufügen,
die so angeordnet sind, daß ein unmittelbarer Kontakt zwischen dem Zwischenträger
30 einerseits und dem Fahrzeugkasten 34 bzw. 32 in vertikaler und horizontaler Richtung
verhindert ist.
[0016] An der Unterseite des Zwischenträgers 30 sind Haltestege 40 angeordnet, welche jeweils
den dritten Befestigungspunkt 27 für die Antriebseinheiten 14 bilden.
[0017] Die ersten und zweiten Befestigungspunkte 26, 28 wie auch die dritten Befestigungspunkte
27 der Antriebseinheiten 14 sind jeweils unter Verwendung elastischer Elemente 42
ausgebildet.
[0018] Mittels der vorstehend beschriebenen Anordnung, gemäß welcher zwei unterschiedliche
Dämpfungsglieder 36, 42 in den Kraftschluß zwischen den Antriebseinheiten 14 und dem
Fahrzeugkasten 34 eingefügt sind, werden Schwingungen, die aus den Antriebseinheiten
14 resultieren, zum Beispiel infolge von Drehmomentabweichungen, soweit abgebaut,
daß sie sich praktisch nicht mehr auf den Fahrzeugkasten 34 übertragen.
[0019] Die Dämpfungselemente 36 und/oder 42 sind als Elastomer-Metall-Elemente ausgebildet.
[0020] Die Dämpfungselemente 36 und/oder 42 können auch als sogenannte Stahlkissen ausgebildet
werden. Diese Stahlkissen bestehen üblicherweise aus einem verformungsfähigen Gehäuse
und weisen eine Füllung aus Stahlwolle, das ist ein Haufwerk aus langen Stahldrähten,
welche die eingeleitete Schwingungsenergie durch Reibung der Stahldrähte miteinander
in Reibungswärme umsetzen.
1. Schienentriebfahrzeug mit einem Fahrzeugkasten (34) und mit wenigstens einer einen
Radsatz (24) beaufschlagenden Antriebseinheit (14), welche mit dem Fahrzeugkasten
(34) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Antriebseinheit (14) mit dem Fahrzeugkasten (34) Dämpfungselemente
und/oder elastische Elemente (36, 42) aufweist, welche in Serie hintereinander im
Schwingungsübertragungsweg angeordnet sind.
2. Schienentriebfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zwischenträger (30) vorgesehen ist, der jeweils unter Zwischenfügung von Dämpfungselementen
(36) und/oder elastischen Elementen (36, 42) mit dem Fahrzeugkasten (34) sowie mit
der Antriebseinheit (14) verbunden ist.
3. Schienentriebfahrzeug nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die elastischen Elemente (42) als Elastomer-Stahl-Verbundkörper ausgebildet sind.
4. Schienentriebfahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dämpfungselemente (36) aus Stahlwolle gebildete Stahlkissen mit einer verformungsfähigen
Hülle und einem Haufwerk aus langen Stahldrähten als Einlage ausgebildet sind.