[0001] Die Erfindung betrifft einen Spülkasten mit einem eine geneigte Oberseite aufweisenden
oben auf einen unteren Gehäuseteil aufgesetzten Spülkastendeckel in dem eine um eine
horizontale Achse begrenzt verschwenkbare und als Wippe ausgebildete Taste zur Spülauslösung
angeordnet ist. Die Taste eines bekannten Spülkastens dieser Art ist eine Wipptaste,
die um eine horizontale Achse zur Spülauslösung in der einen Schwenkrichtung und zur
Spülunterbrechung in der anderen Richtung verschwenkt werden kann. Die Schwenkbewegungen
der Wipptaste werden über einen im Spülkasten gelagerten Hebel in vertikale Bewegungen
des Ventilkörpers des Ablaufventils umgesetzt. Es hat sich nun gezeigt, dass die Krafteinleitung
bei der Spülauslösung hier wesentlich ungünstiger ist als bei einem Spülkasten, bei
dem die Wipptaste in einer ebenen Oberseite des Kastendeckels angeordnet ist. Ein
allgemeiner Nachteil bei Spülkästen mit einer Wipptaste wird auch darin gesehen, dass
die Benutzung nicht sehr augenfällig ist. Ein mit solchen Spülkästen nicht vertrauter
Benutzer ist sich oft im Umklaren, wie der Spülkasten bedient werden soll.
[0002] Der Erfindung kann somit die Aufgabe vorangestellt werden, einen Spülkasten der genannten
Art zu schaffen, der bedienungsfreundlicher und dessen Benutzung augenfälliger ist.
Zudem soll die Krafteinleitung bei der Spülauslösung ähnlich günstig sein wie bei
einem Spülkasten mit einer ebenen Deckeloberseite. Diese Vorteile sollen ohne wesentlich
höhere Anforderungen in der Herstellung und Montage und ohne Minderung der Betriebssicherheit
erreichbar sein. Die Aufgabe ist durch die Erfindung gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0003] Beim erfindungsgemässen Spülkasten ist die Taste in ihrem vorderen Bereich gegenüber
der Oberseite des Deckels vorstehend und in diesem Bereich ist die Oberseite der Taste
stufenförmig ausgebildet. Durch diese markante räumliche Hervorhebung des vorderen
Bereiches der Taste ist die Benutzung wesentlich augenfälliger, da der Benutzer unwillkürlich
annimmt, dass die Taste im vorstehenden Bereich nach unten gedrückt werden muss. Da
die Taste mit ihrer Oberseite somit nicht bündig mit der Oberseite des Deckels ist,
ist die Taste auch für sehschwache oder blinde Benutzer einfacher zu bedienen. Durch
die stufenförmige Ausbildung der Oberseite der Taste unterscheidet sich diese auch
strukturell von der üblicherweise völlig ebenen Oberseite des Deckels. Durch die stufenförmige
Ausbildung der Tastenoberseite wird erreicht, dass bei der Spülauslösung wie bei einem
Spülkasten die Krafteinleitung vertikal nach unten erfolgt. Die auf die Taste zur
Spülauslösung auszuübende Kraft wirkt damit zunächst vertikal nach unten, was ergonomisch
wesentlich günstiger ist als die Betätigung einer mit der Deckeloberseite bündigen
Taste, bei der die Kraft schräg nach hinten einzuleiten ist. Der Benutzer hat beim
erfindungsgemässen Spülkasten gesamthaft den Eindruck, dass er einfacher und mit weniger
Kraftaufwand zu bedienen ist.
[0004] Da die Taste in ihrem vorderen Bereich vorstehend ist, ist sie in der Endstellung
bei einer Spülauslösung weniger im Deckel versenkt als eine Taste, die in Ruhestellung
oberseitig bündig ist mit der Deckeloberseite. Diese geringere Versenkung der Taste
ist ergonomisch und konstruktiv vorteilhaft.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der oberseitig sichtbare Teil der Taste
trapezförmig ausgebildet, und ist die Schmalseite des Trapezes vorne angeordnet. Die
Taste wird somit nach vorne schmaler. Der vorgesehene Auslösebereich befindet sich
damit auf der Schmalseite des Trapezes und ist also vergleichsweise klein und damit
genau definiert. Eine besonders ergonomische Ausbildung des erfindungsgemässen Spülkastens
ergibt sich dann, wenn die Taste mehrere parallele Stufen mit jeweils horizontaler
Oberseite aufweist, wobei die vorderste Stufe wesentlich höher ist als die nachfolgenden
Stufen. Die vorderste Stufe, die zur Spülauslösung das günstigste Hebelverhältnis
aufweist, ist damit optisch besonders hervorgehoben. Der Auslösebereich dieser vorderen
Stufe, an der die Taste mit dem geringsten Druck verschwenkt werden kann, ist bei
erfindungsgemässen Spülkasten auch ergonomisch am günstigsten erreichbar. Als besonders
vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Deckeloberseite im Auslösebereich eine Ausnehmung
aufweist. Die erwähnte vorderste Stufe der Taste wird bei der Spülauslösung dann in
diese Ausnehmung versenkt. Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein vertikaler Schnitt durch den oberen Teil eines erfindungsgemässen Spülkastens,
und
Fig. 2 eine Teilansicht eines Spülkastens nach einer Variante,
Fig. 3 ein Vertikalschnitt durch den oberen Teil eines erfindungsgemässen Spülkastens
nach einer weiteren Variante, und
Fig. 4 eine Teilansicht des Spülkastens gemäss Fig. 3.
[0007] Der Spülkasten 1 weist einen unteren Gehäuseteil 2 zur Aufnahme des Spülwassers auf,
der oben mit einem abnehmbaren Deckel 3 abgedeckt ist und in dem ein übliches Ablaufventil
mit einem als Ueberlaufrohr 22 ausgebildeten Ventilkörper untergebracht ist. Am oberen
Rand des Gehäuseteils 2 ist eine Platine 16 befestigt, auf der ein Hebel 18 gelagert
ist. Dieser Hebel 18 verbindet das Ueberlaufrohr 22 mit einer Wipptaste 4, die ebenfalls
auf der Platine 16 verschwenkbar gelagert ist. Wird die in einer Ausnehmung 15 des
Deckels 3 angeordnete Taste 4 verschwenkt, so wird das Ueberlaufrohr 22 angehoben
und das Ablaufventil geöffnet. Wird die Taste 4 nach der Spülauslösung losgelassen,
so fällt das Ueberlaufrohr 22 erst dann wieder nach unten, wenn der Spülkasten vollständig
geleert ist. Wird hingegen die Taste 4 vor der vollständigen Entleerung des Spülkastens
in Gegenrichtung verschwenkt, so wird das Ueberlaufrohr 22 gegen die Auftriebskraft
des Spülkastens zurück auf den Ventilsitz bewegt. Die Spülung kann somit in bekannter
Weise unterbrochen werden.
[0008] In der Darstellung nach Fig. 1 ist die Vorderseite des Spülkastens 1 mit 2a bezeichnet.
Die Oberseite 3a des Deckels 3 ist somit nach vorne geneigt. Mit Ausnahme einer Vertiefung
12 im vorderen Bereich der Taste 4 ist die Oberseite 3a eben. Die Taste 4 ist zumindest
in ihrem unteren Bereich nicht bündig mit der Oberseite 3a des Deckels 3, sondern
überragt diesen im Auslösebereich. Der Auslösebereich ist durch eine horizontale Fläche
5b einer Stufe 5a gebildet. Durch eine leichte Neigung der Flächen 5 kann verhindert
werden, dass brennende Zigaretten auf der Taste 4 deponiert werden. Um eine Spülung
auszulösen, wird üblicherweise die Taste 4 an der Fläche 5b mit einer Hand 11 berührt,
und vertikal in Richtung des Pfeils 10 bewegt. Die Taste 4 wird dann um ein Schwenklager
verschwenkt, das durch Lagerflächen 6 und Achszapfen 7 gebildet ist. Die Achszapfen
7 sind an einem Block 16a der Platine 16 angeformt. Wie ersichtlich, weist die Taste
4 mehrere parallele Stufen 5 auf, an denen die Taste 4 ebenfalls, jedoch mit kürzerem
Hebelarm, zur Spülauslösung verschwenkt werden kann. An der Stufe 5a kann die Taste
somit mit dem längsten Hebelarm und damit mit der geringsten Kraft verschwenkt werden.
Oberhalb der Lagerzapfen 7 ist die Taste 4 im wesentlichen bündig mit der Oberseite
3a des Deckels 3.
[0009] Wie in Fig. 1 deutlich dargestellt, ist die Stufe 5a wesentlich höher als die übrigen
Stufen. Am unteren Teil der Stufe 5a ist ein geneigter Ansatz 13 angeformt, der die
Schwenkbewegung der Taste 4 begrenzt und an dem unterseitig ein Mitnehmer 14, mit
dem die Taste 4 an einem Arm 17 des Hebels 18 angreift, angeformt ist. Wird die Taste
4 in Richtung des Pfeils 10 verschwenkt, so wird der in einem unteren offenen Schlitz
14a des Mitnehmers 14 eingreifende Arm 17 nach unten bewegt. Der Hebel 18 wird dann
um einen Drehpunkt A gedreht und der zweite Arm 21 nach oben bewegt, wobei er das
Ueberlaufrohr 22 mitnimmt. Der Drehpunkt A ist der Auflagepunkt eines Eingriffselementes
19, das in eine herzförmige Ausnehmung 20b eines Halters 20 eingesetzt ist. Das Eingriffselement
19 bildet mit einer Wälzkurve 20a der Ausnehmung 20b ein Wälzlager, derart, dass sich
der Drehpunkt A in Fig. 1 von links nach rechts entlang der geraden Fläche 19a bewegt.
Der Abstand zwischen dem Drehpunkt A und dem Arm 17 wird beim Verschwenken der Taste
4 zunehmend kleiner, während der Abstand zwischen dem Drehpunkt A und dem Hebelarm
21 entsprechend zunimmt. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass zu Beginn der Spülauslösung
eine grosse Kraftuntersetzung zur Verfügung steht. Der Wasserdruck, welcher das Ventilrohr
22 auf den Ventilsitz drückt, kann somit mit vergleichsweise leichtem Druck auf die
Fläche 5b überwunden werden. Die Krafteinleitung ist besonders günstig, da wie ersichtlich
der Winkel zwischen dem Drehpunkt A, dem Arm 17 und dem Angriffspunkt B der Hand 11
etwa 90° beträgt.
[0010] Wie oben erwähnt, kann die Spülung unterbrochen werden, indem die Taste 4 oberhalb
der Schwenkachse zurück in die in Fig. 1 gezeigte Ruhelage verschwenkt wird. Die Bewegungsrichtung
zum Unterbrechen der Spülung ist in Fig. 1 durch einen Pfeil 9 angedeutet. Damit augenfällig
ist, dass eine Spülunterbrechung möglich ist, ist im oberen Teil der Taste 4 eine
Anzeige 8 vorgesehen, die eine von der Schwenklage der Taste 4 abhängige Beschriftung
8b aufweist. In der in Fig. 1 gezeigten Schwenklage der Taste 4 ist die Beschriftung
8b, hier also das Wort "Stop" nur undeutlich oder nicht sichtbar. Ist hingegen die
Taste 4 infolge einer Spülauslösung verschwenkt, so ist die Beschriftung 8b für den
Benutzer deutlich sichtbar. Die wechselnde Sichtbarkeit der Beschriftung 8b wird dadurch
erreicht, dass eine Tafel 8a, welche die Beschriftung 8b aufweist, holografisch hinterlegt
ist. Diese Hinterlegung ist so gewählt, dass in der Ruhelage der Taste 4 aus dem Sichtwinkel
des Benutzers diese zur Beschriftung 8b möglichst keinen Kontrast bildet. Die Beschriftung
8b verschwindet dann optisch im ähnlichen holografischen Hintergrund. Bei verschwenkter
Taste 4 und entsprechend geändertem Sichtwinkel des Benutzers, ändert sich das Erscheinungsbild
der holografischen Hinterlegung und der Kontrast zur Beschriftung 8b wird so gross,
dass die Beschriftung 8b optisch hervortritt. Beim Verschwenken der Taste 4 tritt
somit die Beschriftung 8b deutlich hervor und der Benutzer wird damit darauf aufmerksam
gemacht, dass eine Unterbrechung möglich ist. Die Anzeige 8 trägt somit ebenso wie
die stufenförmige Ausbildung der Taste 4 dazu bei, die Betätigung augenfällig zu machen.
[0011] Wie erwähnt, sind die Schwenkwinkel der Taste 4 infolge des sich ändernden Drehpunktes
A vergleichsweise klein. Entsprechend können auch Seitenwände 4a und 4b der Taste
4 vergleichsweise niedrig gehalten werden und ist allgemein eine vergleichsweise kurze
Bauhöhe des Deckels 3 möglich.
[0012] Die Montage der Betätigung ist sehr einfach. Bei noch nicht aufgesetztem Deckel 3
wird die Platine 16 auf dem Teil 2 aufgesteckt. Anschliessend wird der Hebel 18 in
den Halter 20 eingesetzt und das Ueberlaufrohr 22 mit dem Arm 21 verbunden. Nun wird
die Taste 4 am Arm 17 eingehängt und auf die Lagerzapfen 7 aufgesetzt. Schliesslich
wird der Deckel 3 von oben auf den Teil 2 aufgesetzt.
[0013] Der in Fig. 2 gezeigte Spülkasten unterscheidet sich von demjenigen der Fig. 1 lediglich
darin, dass hier die Taste 4 weniger Stufen 5 aufweist.
[0014] Die Figuren 3 und 4 zeigen einen Spülkasten, der sich im wesentlichen durch eine
nochmals geänderte Taste 40 von den oben erwähnten Spülkästen unterscheidet. Bei der
Taste 40 werden die Stufen durch vergleichsweise kurze, etwa horizontal sich erstreckende
Bereiche 41 und längere, geneigte Bereiche 42 gebildet. Ein oberster Bereich 41a ist
kurz und im wesentlichen horizontal, so dass bereits hier sich die Oberseite der Taste
sich von der Oberseite 3a des Deckels 3 abhebt. Die Oberseite der Taste 40 ist trotz
der stufenförmigen Oberseite wesentlich einfacher zu reinigen. Da hier die Bereiche
41 nur sehr kurz und die Bereiche 42 geneigt sind, ist es nicht möglich, brennende
Zigaretten auf der Taste 40 zu deoponieren.
[0015] Das Schild mit der Schrift "Stop" ist hier eine aufgeklebte Folie, die ebenfalls
wie oben erwähnt einen holographischen Hintergrund aufweisen kann.
1. Spülkasten mit einem eine geneigte Oberseite (3a) aufweisenden oben auf einen unteren
Gehäuseteil aufgesetzten Spülkastendeckel (3) in dem eine um eine horizontale Achse
(7) begrenzt verschwenkbare und als Wipptaste ausgebildete Taste (4,40) zur Spülauslösung
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste (4,40) am vorderen Bereich
des für die Spülauslösung vorgesehenen Hebelarms gegenüber der Oberseite (3a) des
Deckels (3) nach oben vorstehend ist und in diesem Bereich die Oberseite der Taste
(4,40) uneben, insbesondere stufenförmig ausgebildet ist.
2. Spülkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste (4,40) trapezförmig
ausgebildet und vorne schmaler ist als hinten.
3. Spülkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste (4) mehrere
Stufen (5,41,42) mit jeweils etwa horizontaler oder geneigter Oberseite aufweist.
4. Spülkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderste Stufe (5a)
wesentlich höher als die anderen Stufen (5) ist.
5. Spülkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel
(3) im Auslösebereich eine Vertiefung (12) aufweist.
6. Spülkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste
(4,40) mit einem zweiarmigen Hebel (18) verbunden ist, dessen Drehpunkt (A) sich während
der Betätigung ändert.
7. Spülkasten nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hebel (18) ein Eingriffelement
(19) aufweist, das auf einer Wälzkurve (20a) eines Halters (20) gelagert ist.
8. Spülkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste
(4,40) in einem hinteren Bereich im wesentlichen bündig ist mit der Deckeloberseite
(3a).
9. Spülkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Taste
(4,40) in einem hinteren Bereich eine bezeige (8,43) aufweist, welche auf die Möglichkeit
einer Spülunterbrechung hinweist.
10. Spülkasten nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige (8,43) eine holografisch
hinterlegte Beschriftung (8b) aufweist.