(19)
(11) EP 0 543 124 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
10.01.1996  Patentblatt  1996/02

(21) Anmeldenummer: 92116851.4

(22) Anmeldetag:  01.10.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01H 9/46, H01H 21/84

(54)

Elektrischer Schalter

Electrical switch

Interrupteur électrique


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT NL

(30) Priorität: 22.11.1991 DE 4138484
27.11.1991 DE 4138902

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
26.05.1993  Patentblatt  1993/21

(73) Patentinhaber: Marquardt GmbH
D-78604 Rietheim-Weilheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schäffeler, Alois
    W-7208 Spaichingen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Dipl.-Ing. E. Eisele Dr.-Ing. H. Otten 
Seestrasse 42
D-88214 Ravensburg
D-88214 Ravensburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
BE-A- 414 044
FR-A- 2 362 483
US-A- 3 348 010
DE-C- 701 023
GB-A- 2 169 450
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Schalter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

    [0002] Solche elektrischen Schalter werden zum Ein- und Ausschalten von elektrischen Gleich- oder Wechsel stromkreisen, in denen hohe Ströme von beispielsweise bis zu 20 A fließen können, verwendet. Sie werden insbesondere in Werkzeugmaschinen mit hoher Leistungsaufnahme, zum Beispiel in Winkelschleifern oder Kreissägen, eingesetzt.

    [0003] Aus der DE-OS 31 26 816 ist ein elektrischer Schalter bekannt geworden, bei dem mittels eines Betätigungsorgans über eine Schubstange und eine bügelförmige Schnappfeder ein Schlitten linear verschiebbar ist, wobei am Schlitten eine Kontaktbrücke zur Überbrückung der im Gehäuse des elektrischen Schalters angeordneten Festkontakte angebracht ist. Beim Ausschalten des Schalters tritt insbesondere bei hohen Strömen ein Lichtbogen zwischen der Kontaktbrücke und den Festkontakten auf, der einen Abbrand der Kontakte bewirkt. Wird als Material für die Kontakte Kupfer verwendet, so wird der Schalter aufgrund des schlechtleitenden, durch den Kontaktabbrand entstehenden Kupferoxids bereits nach kurzer Einsatzdauer hochohmig, so daß eine starke, oftmals unzulässig hohe Erwärmung am Schalter auftritt. Der Kontaktabbrand kann besonders im Gleichstrombetrieb, wo anders als beim Wechselstrombetrieb kein den Lichtbogen auslöschender Phasennulldurchgang erfolgt, so stark sein, daß bereits nach wenigen Schaltspielen und damit kurzer Einsatzdauer der Schalter unbrauchbar wird.

    [0004] Zur Behebung dieser Nachteile ist es bekannt, die aus Kupfer bestehenden Kontakte zu versilbern. Die Silberschicht leitet den elektrischen Strom bei einsetzendem Kontaktabbrand weitaus besser als eine Kupferschicht. Allerdings läßt sich auch dadurch eine Verkürzung der theoretisch möglichen Lebensdauer des Schalters nicht völlig verhindern. Nachteilig ist weiter der weitaus höhere Preis für eine solche Silberbeschichtung.

    [0005] Es sind weiter auch Schalter bekanntgeworden, bei denen aus Kupfer bestehende Kontaktfahnen mit einem Ruhekontakt im Gehäuse angeordnet sind, wobei eine von einem Betätigungsorgan über eine Schubstange und eine Druckfeder bewegte drehbare Kontaktwippe mit einem Schaltkontakt die Ruhekontakte überbrückt. Auch hier tritt der genannte Nachteil auf, nämlich ein sehr starker Abbrand am Ruhekontakt, der den Schalter bereits nach kurzer Einsatzdauer unbrauchbar macht.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde einen Schalter, der eingangs erwähnten Art so weiterzuentwickeln, daß ein schädlicher Kontaktabbrand an den Ruhekontakten der Kontaktfahnen verhindert wird.

    [0007] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen elektrischen Schalter durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß auf eine Versilberung der Ruhekontakte bzw. der gesamten Kontaktfahnen verzichtet werden kann. Dadurch werden erhebliche Kosten eingespart. An den Ruhekontakten tritt kein schädlicher Abbrand auf, so daß die Lebensdauer des erfindungsgemäßen Schalters erheblich verlängert wird. Weiter wird dadurch auch eine verbesserte Schaltfunktion erzielt, da es zu keinen Fehlschaltungen kommen kann. Schließlich kommt der erfindungsgemäße Schalter auch mit weniger und einfacher gestalteten Einzelteilen als derjenige nach der DE-OS 31 26 816 aus.

    [0009] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beschrieben. So kann am Betätigungsorgan ein Bolzen angeformt sein, insbesondere durch Kunststoffspritzguß gleichzeitig mit der Herstellung des Betätigungsorgans, wobei dieser Bolzen in eine entsprechende Aufnahme an der Schubstange eingehängt ist. Dadurch wird die im Stand der Technik bisher verwendete Nietverbindung zwischen dem Betätigungsorgan und der Schubstange entbehrlich, wodurch letztendlich eine einfachere und auch billigere Montage des Schalters erzielt wird.

    [0010] Die Kontaktwippe kann an ihrer dem Drehpunkt abgewandten peripheren und zum Schaltkontakt benachbarten Seite abgeschrägt sein, so daß die Kontaktwippe in der Aus-Stellung des Schalters allenfalls partiell die Kontaktfahnen berührt. Dadurch wird eine verringerte Reibung zwischen der Kontaktwippe und den Kontaktfahnen erzielt, so daß das Einschaltverhalten verbessert wird. Eine weitere Verbesserung des Einschaltverhaltens wird noch durch die Anordnung eines die Gleitreibung verringernden Gleitbleches an der dem Gehäuseoberteil des Schalters zugeordneten Seite im Träger, der wiederum an die Schubstange anschließend angebracht ist, erreicht.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
    Fig. 1
    einen Längsschnitt durch den erfindungsgemäßen Schalter,
    Fig. 2
    eine Draufsicht mit teilweisem Schnitt von der Unterseite des Schalters,
    Fig. 3
    schematisch die Stellung der Kontakte im eingeschalteten Zustand und
    Fig. 4
    schematisch die Stellung der Kontakte während des Ausschaltens.


    [0012] Der elektrische Schalter 1 des vorliegenden Ausführungsbeispiels ist, wie aus Fig. 2 hervorgeht, wo der Schalter in der Aus-Stellung gezeigt ist, als zweipoliger Schließer bzw. Ein-Aus-Schalter ausgebildet und besitzt ein in Fig. 1 im Längsschnitt gezeigtes Gehäuseoberteil 2 sowie ein Gehäuseunterteil 3. Das Gehäuseoberteil 2 umgreift den oberen Rand des Gehäuseunterteils 3 und ist rastend oder schnappend mit dem Gehäuseunterteil 3 verbunden. Selbstverständlich können Gehäuseoberteil und -unterteil auch aus einem einzigen Stück bestehen. Am Gehäuseoberteil 2 befindet sich ein Ausleger 11 mit einem daran befestigten Ansatz 4, an dem wiederum ein als Drückerkappe 5 ausgebildetes Betätigungsorgan an einem Zapfen 6 drehbar gelagert ist. Die Drückerkappe 5 steht unter dem Druck einer am Ausleger 11 angesetzten Schraubendruckfeder 12.

    [0013] An dem dem Gehäuseoberteil 2 zugeordneten Ende der Drückerkappe 5 ist ein Bolzen 7 angeformt. Besteht die Drückerkappe 5 wie üblicherweise aus Kunststoff, so kann der Bolzen 7 gleichzeitig bei der Herstellung der Drückerkappe 5 mittels Spritzguß angespritzt werden. Der Bolzen 7 der Drückerkappe ist in eine Aufnahme 8 einer Schubstange 9 eingehängt, die in das Innere des elektrischen Schalters 1 hineinragt, so daß die drehbare Drückerkappe 5 an der Schubstange 9 exzentrisch angelenkt ist. An der Stelle, an der die Schubstange 9 das Gehäuseoberteil 2 durchdringt, befindet sich eine Dichtung 10, die ein Eindringen von Schmutz in den elektrischen Schalter verhindert.

    [0014] Wird die Drückerkappe 5 gegen den Druck der Schraubendruckfeder 12 betätigt, so dreht sie sich um den Zapfen 6 (gestrichelte Stellung in Fig. 1) und nimmt mittels des Bolzens 7 über die Aufnahme 8 die Schubstange 9 mit. Dadurch wird die im Gehäuseoberteil 2 in einer entsprechenden Führung angeordnete Schubstange 9 in Fig. 1 nach rechts bewegt. Nach Loslassen der Drückerkappe 5 wird diese durch den Druck der Schraubendruckfeder 12 in die Ausgangsstellung zurückgeführt und die Schubstange 9 in Gegenrichtung (in Fig. 1 nach links) bewegt. Somit wird die Schubstange 9 durch die Drückerkappe 5 in Pfeilrichtung 14 linear bewegt.

    [0015] Im Inneren des elektrischen Schalters 1 ist ein bewegbares und dadurch die Kontakte überbrückendes Kontaktglied angeordnet, das aus einer im Gehäuseoberteil 2 drehbar gelagerten Kontaktwippe 15 besteht. Im mittleren Bereich dieser Kontaktwippe 15 befindet sich ein kegelförmiger Ansatz 16, an dem ein Ende einer Druckfeder 17 gehalten wird. Das andere Ende der Druckfeder 17 wird von einem weiteren Ansatz 18 gehalten, der von einem Träger 19 abgeht, der wiederum an dem im Inneren des elektrischen Schalters 1 befindlichen Ende der Schubstange 9 befestigt ist. Am Träger 19 befindet sich ein dem Gehäuseoberteil 2 zugewandtes und mit diesem in Kontakt stehendes Gleitblech 13. Durch dieses Gleitblech erniedrigt sich aufgrund des niedrigeren Gleitreibungskoeffizienten die Reibungskraft bei Bewegung des Trägers 19. Zusätzlich kann sich ein Schmiermittel zwischen dem Gleitblech 13 und dem Gehäuseoberteil 2 befinden.

    [0016] Die aus isolierendem Material, beispielsweise Kunststoff, bestehende Kontaktwippe 15 ist an ihrer dem Drehpunkt abgewandten peripheren Seite zweigeteilt. Der der Schubstange 9 zugewandte Teil 21 der peripheren Seite trägt einen flächenhaften, in der Draufsicht u-förmigen Schaltkonktakt 22, wie man insbesondere der Fig. 2 entnehmen kann. Dieser Schaltkontakt 22 kann aus oberflächenversilbertem Kupfer bestehen. Wie weiter der Fig. 2 zu entnehmen ist, ist der der Schubstange 9 abgewandte Teil 20 der Kontaktwippe 15, der dem Schaltkontakt 22 benachbart ist, der peripheren Seite zu angeschrägt, so daß der Teil 20 der Kontaktwippe 15 in der Aus-Stellung des Schalters nicht oder lediglich partiell an den im Gehäuseunterteil 3 befindlichen Kontaktfahnen 23', 23'' anliegt. Dadurch tritt eine verringerte Reibung zwischen der Kontaktwippe 15 und den Kontaktfahnen 23', 23" auf, wodurch das Einschaltverhalten verbessert wird.

    [0017] Die aus Kupfer bestehenden Kontaktfahnen 23', 23'' besitzen ein angeformtes rechteckförmiges Anschlußstück 25 mit einem Durchgangsloch 26. An beiden Seiten des Gehäuseunterteils 3 ist je eine Kontaktfahne 23' bzw. 23'' pro Pol des zweipoligen elektrischen Schalters 1 in eine dem Anschlußstück 25 entsprechende Aufnahme 24 eingesetzt, so daß die beiden Kontaktfahnen 23', 23'' mit ihren in Draufsicht kreisabschnittsförmigen Ruhekontakten 29', 29'' im wesentlichen einander gegenüberliegen. In die Aufnahme 24 ist weiter ein U-förmiges, am Anschlußstück 25 anliegendes Anschlußelement 27 aus Messing eingesetzt, an dessen U-Mittelstück ein zum Durchgangsloch 26 korrespondierendes Gewinde 28 angebracht ist, so daß die elektrischen Leiter mit einer entsprechenden Schraube am Anschlußstück 25 befestigt werden können.

    [0018] Wird die Drückerkappe 5 niedergedrückt, so bewegt sich wie bereits beschrieben die Schubstange 9 mit dem Träger 19 in der gemäß Fig. 1 rechten Richtung. Dabei wird über den Ansatz 18 das anliegende Ende der Druckfeder 17 mitbewegt und die Druckfeder 17 gelangt von der in Fig. 1 ersichtlichen ersten Schräglage in eine labile Zwischenstellung, in der sie in etwa radial zur peripheren Seite der Kontaktwippe 15 steht. In dieser labilen Zwischenstellung genügt eine geringfügige weitere Bewegung in Betätigungsrichtung der Drückerkappe 5, um ein Umspringen der Druckfeder 17 in die zweite Schrägstellung zu bewirken. Dabei wird die Kontaktwippe 15 von dem anderen Ende der Druckfeder 17 über den Ansatz 16 mitgenommen und schnappt von der Aus- in die Ein-Stellung, die in Fig. 3 näher zu sehen ist. Beim Umschnappen der Kontaktwippe 15 bewegt sich die Abschrägung des Teils 20 an den Ruhekontakten 29', 29'' vorbei, wobei danach die Ruhekontakte 29', 29'' an der nicht abgeschrägten Stelle des Teils 20 der Kontaktwippe 15 gleitend anliegen. Bei der weiteren Bewegung der Kontaktwippe 15 bis in die Ein-Stellung kommt schließlich der am Teil 21 befindliche Schaltkontakt 22 in Kontakt mit den Ruhekontakten 29', 29'', wie in Fig. 3 zu sehen ist, so daß eine leitende elektrische Verbindung zwischen den beiden Kontaktfahnen 23', 23'' entsteht.

    [0019] Wird die Drückerkappe 5 wieder losgelassen, so bewegt sich wie bereits beschrieben die Schubstange 9 mit dem Träger 19 gemäß Fig. 1 in die linke Richtung. Dabei wird die umgekehrte Bewegungsrichtung zum Einschaltvorgang durchlaufen, wobei der am Teil 21 der Kontaktwippe 15 befindliche Schaltkontakt 22 von den Ruhekontakten 29', 29'' zurückgezogen wird, so daß sich schließlich wieder die Abschrägung des Teils 20 der Kontaktwippe 15 zwischen den Ruhekontakten 29', 29'' befindet. Damit ist die elektrische Verbindung wieder unterbrochen und der Schalter befindet sich in der in Fig. 2 gezeigten Aus-Stellung.

    [0020] Hin und wieder kann es vorkommen, daß während des Stromdurchgangs in Ein-Stellung der Schaltkontakt 22 mit den Ruhekontakten 29', 29'' verschweißt. In diesen Fällen ist unter Umständen ein Lösen des Schaltkontaktes 22 beim Loslassen der Drückerkappe 5 nicht gewährleistet, so daß der Schalter weiter in Ein-Stellung bleibt. Für solche Fälle ist am Träger 19 eine keilförmige Nase 30 angebracht, die dann bei Bewegung des Trägers 19 gemäß Fig. 1 in linke Richtung in Berührung mit einem Ansatz 31 an der Kontaktwippe 15 kommt, so daß die Kontaktwippe 15 mit der Federkraft der Schraubendruckfeder 12 von den Ruhekontakten 29', 29'' weggedrückt wird und damit die Aus-Stellung erreicht wird.

    [0021] Beim Lösen des Schaltkontaktes 22 von den Ruhekontakten 29', 29'' nach Loslassen der Drückerkappe 5 entsteht zwischen dem Schaltkontakt 22 und den Kontaktfahnen 23', 23'' ein Lichtbogen. Zur Vermeidung eines Kontaktabbrandes besitzt die Kontaktfahne 23', die an der der Kontaktwippe 15 in Aus-Stellung abgewandten Seite des Gehäuseunterteils 3 (in Fig. 2 linke Kontaktfahne) angeordnet ist, eine an dem Ruhekontakt 29' in Richtung zur Kontaktaktwippe 15 angeordnete Verlängerung, die sogenannte Löschfahne 32.

    [0022] Die Wirkungsweise der Löschfahne 32 ist näher in Fig. 4 zu sehen. Beim Zurückziehen des Schaltkontaktes 22 von den Ruhekontakten 29', 29'' durchläuft der Schaltkontakt 22 die Strecke entlang des Teils 33 der Kontaktfahne 23'', der zwischen dem Ruhekontakt 29'' und dem Anschlußstück 25 liegt, sowie entlang der Löschfahne 32. Der beim Öffnen des Schaltkontaktes 22 von den Ruhekontakten 29', 29'' während des Ausschaltens zwischen dem Schaltkontakt 22 und den Ruhekontakten 29', 29'' entstehende Lichtbogen 34', 34'' wird durch den sich bewegenden Schaltkontakt 22 bis auf das Teil 33 sowie auf die Löschfahne 32 mitgeführt. Da der Schaltkontakt aufgrund der Wirkung der Druckfeder 17 (siehe Fig. 1) umschnappt, wird der Lichtbogen 34, 34'' innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne von den Ruhekontakten 29', 29'' wegbewegt, so daß dann der Lichtbogen 34', 34'' fast augenblicklich jeweils zwischen dem Schaltkontakt 22 und dem Teil 33 sowie der Löschfahne 32 ansteht. Aufgrund der lediglich kurzen Zeitspanne, in der der Lichtbogen 34', 34'' sich an den Ruhekontakten 29', 29'' befindet, tritt dort kein wesentlicher Kontaktabbrand auf. Beide Lichtbögen 34', 34'' erlöschen beim Einsatz des Schalters für Gleichstrom sobald der Abstand zwischen dem Schaltkontakt 22 und der Löschfahne 32 eine bestimmte, für die Aufrechterhaltung des Lichtbogens erforderliche Größe überschritten hat. Beim Einsatz des Schalters mit Wechselstrom kann der Lichtbogen beim Nulldurchgang der Phase schon vorher erlöschen. Damit entsteht durch den beim Ausschaltvorgang auftretenden Lichtbogen 34', 34'' lediglich an der Löschfahne 32 sowie dem Teil 33 der Kontaktfahne 23'' ein Kontaktabbrand, nicht jedoch an den für den Stromdurchgang in Ein-Stellung benutzten Ruhekontakten 29', 29'', was folglich nicht weiter störend für die Funktion des Schalters ist. Eine Zerstörung der Ruhekontakte 29', 29'' durch Kontaktabbrand tritt vorteilhafterweise nicht auf, so daß auf den Einsatz von teurem Silber bei den Ruhekontakten 29', 29'' verzichtet werden kann und dennoch eine weitaus größere Lebensdauer als bei herkömmlichen, mit Kupferkontakten versehenen Schaltern erreicht wird.

    [0023] Die Löschfahne 32 wird vorzugsweise fluchtend mit dem zwischen dem Ruhekontakt 29' und dem Anschlußstück 25 befindlichen Teil der Kontaktfahne 23' sowie mit derselben Breite wie die Kontaktfahne 23' angeordnet. Besonders einfach wird die Herstellung, wenn die Löschfahne 32 und die Kontaktfahne 23' aus einem gemeinsamen Teil bestehen. Weiter hat es sich gezeigt, daß bereits bei einer Länge zwischen 2 und 5 mm der Löschfahne 32 eine wirksame Verhinderung des Kontaktabbrandes erreicht wird.

    [0024] Die Erfindung ist an einem mit einer Kontaktwippe versehenem Schalter erläutert. Sie läßt sich auch an anderen Schaltern einsetzen, beispielsweise an solchen, bei denen das Kontaktglied linear bewegt wird oder die Schubstange direkt am Betätigungsorgan angelenkt oder befestigt ist. Erfindungswesentlich ist jedoch die Anordnung einer Löschfahne am Ruhekontakt der Kontaktfahne, die an der dem Kontaktglied in der Aus-Stellung abgewandten Seite des Gehäuses angeordnet ist.

    Bezugszeichen-Liste:



    [0025] 
    1:
    Elektrischer Schalter
    2:
    Gehäuseoberteil
    3:
    Gehäuseunterteil
    4:
    Ansatz
    5:
    Drückerkappe
    6:
    Zapfen
    7:
    Bolzen
    8:
    Aufnahme
    9:
    Schubstange
    10:
    Dichtung
    11:
    Ausleger
    12:
    Schraubendruckfeder
    13:
    Gleitblech
    14:
    Pfeilrichtung
    15:
    Kontaktwippe
    16:
    Ansatz (an Kontaktwippe 15)
    17:
    Druckfeder
    18:
    Ansatz (an Träger 19)
    19:
    Träger
    20:
    Teil der Kontaktwippe (der Schubstange 9 abgewandt)
    21
    Teil der Kontaktwippe (der Schubstange 9 zugewandt)
    22:
    Schaltkontakt
    23', 23'':
    Kontaktfahne
    24:
    Aufnahme
    25:
    Anschlußstück
    26:
    Durchgangsloch
    27:
    Anschlußelement
    28:
    Gewinde
    29', 29'':
    Ruhekontakt
    30:
    Nase
    31:
    Ansatz
    32:
    Löschfahne
    33:
    Teil (zwischen Ruhekontakt und Anschlußstück an der Kontaktfahne)
    34', 34'':
    Lichtbogen



    Ansprüche

    1. Elektrischer Schalter mit einem Gehäuseunterteil (3) und einem Gehäuseoberteil (2), die miteinander rastend verbunden sein können, wobei in Aufnahmen des Gehäuseunterteils (3) Kontaktfahnen (23', 23'') mit einem Ruhekontakt (29',29'') angeordnet sind, im Gehäuseoberteil (2) ein Kontaktglied mit einem Schaltkontakt (22) angeordnet ist, das Kontaktglied über eine Druckfeder (17) und eine Schubstange (9), aus dem Gehäuseoberteil (2) herausragt und an der ein Betätigungsorgan angelenkt ist, schnappend zwischen einer Aus-Stellung, in der der Schaltkontakt (22) die Ruhekontakte (29',29'') nicht berührt, und einer Ein-Stellung, in der der Schaltkontakt die Ruhekontakte (29',29'') berührt, bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der Kontaktfahne (23'), die an der dem Kontaktglied in der Aus-Stellung abgewandten Seite des Gehäuseunterteils (3) angeordnet ist, eine aus einer Verlängerung bestehende Löschfahne (32) am Ruhekontakt (29') angebracht ist.
     
    2. Elektrischer Schalter nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschfahne (32) fluchtend mit dem Längsteil der Kontaktfahne (23') verläuft.
     
    3. Elektrischer Schalter nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschfahne (32) dieselbe Breite wie die Kontaktfahne (32) besitzt.
     
    4. Elektrischer Schalter nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschfahne (32) und die Kontaktfahne (23') aus einem gemeinsamen Teil bestehen.
     
    5. Elektrischer Schalter nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Löschfahne (32) eine Länge zwischen 2 und 5 mm besitzt.
     
    6. Elektrischer Schalter nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (5) an einem Ansatz (4) des Gehäuseoberteils drehbar befestigt ist und die Schubstange (9) am Betätigungsorgan (5) exzentrisch angelenkt ist.
     
    7. Elektrischer Schalter nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die exzentrische Anlenkung der Schubstange (9) am Betätigungsorgan (5) aus einem am Betätigungsorgan (5) angeformten Bolzen (7) besteht, der in eine Aufnahme (8) an der Schubstange (9) eingehängt ist.
     
    8. Elektrischer Schalter nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (5) aus Kunststoff besteht und der Bolzen (7) an dem Betätigungsorgan (5) angespritzt ist.
     
    9. Elektrischer Schalter nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktglied aus einer im Gehäuseunterteil (2) drehbar gelagerten Kontaktwippe (15) besteht, die an ihrer dem Drehpunkt abgewandten peripheren Seite aus einem Teil (20) und einem weiteren, den Schaltkontakt (22) tragenden Teil (21) besteht.
     
    10. Elektrischer Schalter nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil (20) der Kontaktwippe (15), der an deren dem Drehpunkt abgewandten peripheren Seite und benachbart am Schaltkontakt (22) liegt, abgeschrägt ist.
     
    11. Elektrischer Schalter nach Patentanspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des elektrischen Schalters (1) am Ende der Schubstange (9) ein Träger (19) zur Halterung einer Seite der Druckfeder (17) angeordnet ist, wobei sich am Träger (19) ein dem Gehäuseoberteil (2) zugewandtes Gleitblech (13) befindet.
     
    12. Elektrischer Schalter nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen dem Gleitblech (13) und dem Gehäuseoberteil (2) ein Schmiermittel befindet.
     


    Claims

    1. Electric switch with a lower housing part (3) and an upper housing part (2) which can be locked together, whereby contact lugs (23', 23") with a home contact (29', 29") are arranged in recesses of the lower housing part (3), a contact element with a switching contact (22) is arranged in the upper housing part (2), the contact element, by means of a compression spring (17) and a push rod (9), which protrudes out of the upper housing part (2) and onto which an operating element is hinged, can be moved to catch between an off-position, in which the switch contact (22) does not touch the home contact (29', 29"), and an on-position in which the switch contact touches the home contact (29',29"), characterised in that on the contact lug (23') arranged on the side of the lower housing part (3) averted from the contact element in the off-position a reset lug (32) comprising an extension is attached to the home contact (29').
     
    2. Electric switch according to Claim 1, characterised in that the reset lug (32) is aligned with the longitudinal part of the contact lug (23').
     
    3. Electric switch according to Claim 1 or 2, characterised in that the reset lug (32) has the same width as the contact lug (32).
     
    4. Electric switch according to one of Claims 1 to 3, characterised in that the reset lug (32) and the contact lug (23') are a common element.
     
    5. Electric switch according to one of Claims 1 to 4 characterised in that the reset lug (32) is between 2 and 5 mm long.
     
    6. Electric switch according to one of Claims 1 to 5, characterised in that the operating element (5) is rotatably fixed to a step (4) on the upper housing part and the push rod (9) is hinged eccentrically on the operating organ (5).
     
    7. Electric switch according to Claim 6, characterised in that the eccentric hinging of the push rod (9) on the operating element (5) is made of a bolt (7) formed on the operating element (5) which is inserted into a recess (8) on the push rod (9).
     
    8. Electric switch according to Claim 7, characterised in that the operating element (5) is made of plastic and the bolt (7) on the operating element (5) is injection moulded.
     
    9. Electric switch according to one of Claims 1 to 8, characterised in that the contact element comprises a contact rocker (15) pivot mounted in the lower housing part (2) which on its peripheral side averted from the point of rotation comprises a first part (20) and a second part (21) bearing the switch contact (22).
     
    10. Electric switch according to Claim 9, characterised in that part (20) of the contact rocker (15) is tapered on its peripheral side averted from the point of rotation and adjacent to the switch contact.
     
    11. Electric switch according to Claim 9 or 10, characterised in that inside the electric switch (1) on the end of the push rod (9) a carrier (19) for supporting one side of the compression spring (17) is arranged whereby on the carrier (19) there is a slide sheet (13) facing the upper housing part (2).
     
    12. Electric switch according to Claim 11, characterised in that there is lubricant between the slide sheet (13) and the upper housing part (2).
     


    Revendications

    1. Interrupteur électrique comportant une partie inférieure de boîtier (3) et une partie supérieure de boîtier (2) qui peuvent être reliées ensemble par encliquetage, des talons de contact (23',23") présentant un contact de repos (29',29'') étant agencés dans des logements de la partie inférieure de boîtier (3), un élément de contact avec un contact de commutation (22) étant agencé dans la partie supérieure de boîtier (2), l'élément de contact pouvant se déplacer de façon élastique, par l'intermédiaire d'un ressort de pression (17) et d'une tige de coulissement (9) qui fait saillie par rapport à la partie supérieure de boîtier (2) et à laquelle est articulé un organe d'actionnement, entre une position ouverte dans laquelle le contact de commutation (22) ne touche pas le contact de repos (29',29'') et une position fermée dans laquelle le contact de commutation touche le contact de repos (29',29"),
    caractérisé en ce que sur le talon de contact (23') qui est agencé sur la face de la partie inférieure de boîtier (3), opposée dans la position ouverte à l'élément de contact, est agencé sur le contact de repos (29') un talon d'effacement (32) constitué d'un prolongement.
     
    2. Interrupteur électrique selon la revendication 1, caractérisé en ce que le talon d'effacement (32) est aligné avec la partie longitudinale du talon de contact (23').
     
    3. Interrupteur électrique selon l'une des revendications 1 ou 2,
    caractérisé en ce que le talon d'effacement (32) présente la même largeur que le talon de contact.
     
    4. Interrupteur électrique selon l'une des revendications 1 à 3,
    caractérisé en ce que le talon d'effacement (32) et le talon de contact (23') sont constitués d'un élément commun.
     
    5. Interrupteur électrique selon l'une des revendications 1 à 4,
    caractérisé en ce que le talon d'effacement (32) présente une longueur entre 2 et 5 mm.
     
    6. Interrupteur électrique selon l'une des revendications 1 à 5,
    caractérisé en ce que l'organe d'actionnement (5) est fixé de façon rotative à une saillie (4) de la partie supérieure de boîtier et la tige de coulissement (9) est articulée de façon excentrique sur l'organe d'actionnement (5).
     
    7. Interrupteur électrique selon la revendication 6,
    caractérisé en ce que l'articulation excentrique de la tige de coulissement (9) sur l'organe d'actionnement (5) est constituée d'un tourillon (7) formé sur l'organe d'actionnement (5) et accroché dans un logement (8) de la tige de coulissement (9).
     
    8. Interrupteur électrique selon la revendication 7,
    caractérisé en ce que l'organe d'actionnement (5) est réalisé en matière synthétique et le tourillon (7) est formé par injection sur l'organe d'actionnement (5).
     
    9. Interrupteur électrique selon l'une des revendications 1 à 8,
    caractérisé en ce que l'élément de contact est constitué d'une bascule de contact (15), montée de façon rotative dans la partie supérieure de boîtier (2) et constituée sur sa face périphérique opposée au pivot d'une partie (20) et d'une autre partie (21) portant le contact de commutation (22).
     
    10. Interrupteur électrique selon la revendication 9,
    caractérisé en ce que la partie (20) de la bascule de contact (15), qui est située à sa face périphérique opposée au pivot et de façon adjacente au contact de commutation (22), est biseautée.
     
    11. Interrupteur électrique selon l'une des revendications 9 ou 10,
    caractérisé en ce qu'à l'intérieur de l'interrupteur électrique (1), à l'extrémité de la tige de coulissement (9), est agencé un support (19) pour maintenir une face du ressort de pression (17), une tôle de glissement (13) en regard de la partie supérieure de boîtier (2) étant agencée sur le support (19).
     
    12. Interrupteur électrique selon la revendication 11,
    caractérisé en ce qu'un lubrifiant se trouve entre la tôle de glissement (13) et la partie supérieure de boîtier (2).
     




    Zeichnung