[0001] Die Erfindung betrifft eine Warenpräsentationseinrichtung, insbesondere auf einer
Messe oder in einer ständigen Ausstellung, mit für den Interessenten zugänglich ausgestellten
Warenmustern, insbesondere Wand- oder Bodenbelagplatten.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ware dem Interessenten über das bloße
Beschauen hinaus näherzubringen.
[0003] Gemäß der Erfindung ist zu diesem Zweck vorgesehen, daß die Warenmuster jeweils mit
einem Schalter derart versehen sind, daß ein Betasten der Ware den Schaltvorgang bewirkt,
und daß dieser eine Betätigung einer weiteren für den Interessenten sichtbaren Einrichtung
auslöst.
[0004] Die Betätigung der weiteren Einrichtung bedeutet einen Anreiz, die Ware zu berühren
und darüberzustreichen und vermittelt mit diesem körperlichen Kontakt dem Interessenten
einen näheren Begriff von der Ware als die bloße Inaugenscheinnahme. Der Interessent
ertastet und erfaßt damit z.B. bei keramischen Fliesen sich kaum über die Glasuroberfläche
erhebende Aufglasurdekore, geringe Einsenkungen und Erhebungen der Glasur an Farbfeldgrenzen
einer Unterglasurdekorierung, Reaktionsflächen an Effektglasuren und selbstverständlich
an dem Grundkörper der Fliese und/oder an dem Farb-Glasur- und/oder sonstigen Auftrag
eigens erzeugte Reliefs. Der Interessent erhält eine unmittelbarere Beziehung zur
Ware.
[0005] Die genannte weitere Einrichtung, deren Betätigung spielerisches und/oder sachliches
Interesse wecken soll, kann verschiedenster Art sein.
Auf Messen oder sonst in Ausstellungen kann damit ein Springbrunnen oder eine Wasserorgel
für eine vorgegebene Zeitspanne in Gang gesetzt werden, eine Phantasievorrichtung
irgendwelcher Art oder aber auch eine weitere Warenpräsentationseinrichtung, die etwa
aus einer hängenden Sammlung eine mit ergänzenden Mustern belegte und/oder ein Anwendungsbeispiel
bildlich darstellende Tafel hervorholt und präsentiert oder auch nur eine solche Präsentation
auf einem Bildschirm oder einer Leinwand.
[0006] Gleich durch welchen Anreiz, der Interessent soll veranlaßt werden, mit körperlichem
Kontakt in eine nähere Beziehung zur Ware zu treten und damit auch eher als durch
den Anblick allein einen Eindruck von der Ware zu erhalten, wie er ihn im Falle des
Kaufes später dauernd hat, wenn er damit lebt.
[0007] Der Schalter, der aus diesen Gründen nicht durch einen neben der Ware angebrachten
Schalter ersetzt werden kann, ist zweckmäßigerweise ein unter der Ware angeordneter
kapazitiver Sensor, wenn es das Material der Ware zuläßt, wie keramische Werkstoffe
oder Naturstein.
Es kommen aber auch beispielsweise Schalter auf der Basis von Wärmestrahlung und/oder
Wärmeleitung in Betracht, die eine gewisse Dauer und Intensität der Berührung der
Ware verlangen, bis sie ansprechen.
[0008] Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
[0009] Sie zeigt in perspektivischer Darstellung einen Auszug aus einer Ausstellung.
[0010] Auf vier einzeln stehenden Säulen 1 ist jeweils eine Wand- oder Bodenbelagplatte
2,3,4 bzw. 5 angebracht. Unter jeder von ihnen ist ein kapazitiver Sensor angeordnet,
um eine weitere Warenpräsentationseinrichtung 6 in Bewegung zu versetzen.
[0011] Die Warenpräsentationseinrichtung 6 besteht aus zwei durch ein Gerüst 7 miteinander
verbundenen Drehkreuzen 8, an denen je vier Muster-Tafeln 9 drehbar angeordnet sind.
Mittels eines Antriebs und einer Programmsteuerung können sowohl die Drehkreuze 8
als auch die Tafeln 9 in beiden Richtungen gedreht und in bestimmten Stellungen zum
Stillstand gebracht werden.
[0012] Betastet und bestreicht ein Interessent eine der Wand- oder Bodenbelagtafeln 2 bis
5, so drehen sich anschließend die Drehkreuze 8 beispielsweise gegenläufig erst in
der einen dann in der anderen Richtung und ähnlich, gleichmäßig oder verschieden,
die Muster-Tafeln 9 an den Drehkreuzen und kommen dann in einer Stellung zum Stillstand,
in der eine der Muster-Tafeln, auf der beispielsweise mit der betasteten Wand- oder
Bodenbelagplatte zusammen zu verlegende Platten, ggf. in einem Verlegebild, angeordnet
sind, nach vorne gekehrt ist und die übrigen Muster-Tafeln den Blick auf sie freigeben.
Die Programmsteuerung wird so eingerichtet, daß eine "Choreographie" mit möglichst
ansprechenden und interessanten Stellungsabläufen der Muster-Tafeln 9 der beiden Drehkreuze
8 zueinander zustandekommt und damit z.B. auf einer Messe auch über den eigenen Messestand
hinaus ein Blickfang geboten und Interesse geweckt wird.
1. Warenpräsentationseinrichtung, insbesondere auf einer Messe oder in einer ständigen
Ausstellung, mit für den Interessenten zugänglich ausgestellten Warenmustern (2;3;4;5),
insbesondere Wand- oder Bodenbelagplatten (2;3;4;5),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Warenmuster (2;3;4;5) jeweils mit einem Schalter derart versehen sind, daß
ein Betasten der Ware den Schaltvorgang bewirkt, und daß dieser eine Betätigung einer
weiteren für den Interessenten sichtbaren Einrichtung (6) auslöst.
2. Warenpräsentationseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter ein unter dem Warenmuster (2;3;4;5) angeordneter, vorzugsweise kapazitiver,
Sensor ist.
3. Warenpräsentationseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die genannte weitere Einrichtung (6) eine weitere Warenpräsentationseinrichtung
ist, vorzugsweise eine mit ergänzenden Mustern belegte und/oder ein Anwendungsbeispiel
bildlich darstellende Tafel (9) oder ein eine entsprechende Darstellung bietender
Bildschirm.