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EP 0 544 126 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.06.1993 Patentblatt 1993/22 |
(22) |
Anmeldetag: 03.11.1992 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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DE DK ES FR GB IT |
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Priorität: |
21.11.1991 DE 4138326 14.01.1992 DE 4200767
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Anmelder: Windmöller & Hölscher |
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D-49525 Lengerich (DE) |
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Erfinder: |
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- Wockenfuss, Gerd, Dipl.-Ing.
W-4540 Lengerich (DE)
- Köhne, Herbert, Ing.
W-4504 Georgsmarienhütte (DE)
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Vertreter: Gossel, Hans K., Dipl.-Ing. et al |
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Lorenz-Seidler-Gossel
Widenmayerstrasse 23 D-80538 München D-80538 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit mindestens einem Gegendruckzylinder
(1) und mindestens einem Druckwerk mit Formatzylinder und Farbwerk (2), dessen Formatzylinder
an den Gegendruckzylinder (1) anstellbar ist. Zur Lösung der Aufgabe, eine Druckmaschine
dieser Art zu schaffen, bei der ein Antrocknen von durchgeschlagener Druckfarbe auf
dem Gegendruckzylinder (1) ausgeschlossen ist, ist dem Gegendruckzylinder (1) in dem
Bereich zwischen der zugeführten und der abgeführten zu bedruckenden Bahn, in dem
dieser nicht von einer Bahn umschlungen ist, eine Sprüheinrichtung (6) zum Aufsprühen
eines das Antrocknen von Farbe verhindernden flüssigen Trenn- oder Lösungsmittels
auf den Gegendruckzylinder (1) zugeordnet.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine, vorzugsweise Flexodruckmaschine, mit mindestens
einem Gegendruckzylinder und mindestens einem Druckwerk mit Formatzylinder und Farbwerk,
dessen Formatzylinder an den Gegendruckzylinder anstellbar ist.
[0002] Insbesondere wenn mit einer Flexodruckmaschine sehr dünne oder sehr weiche Papierbahnen
bedruckt werden, kann es geschehen, daß die Druckfarbe durch die Bahn durchschlägt
und sich am Gegendruckzylinder ablagert. Nach längerem Betrieb trocknet die Farbe
an, so daß es erforderlich ist, die angetrocknete oder anklebende Druckfarbe von Zeit
zu Zeit von dem Gegendruckzylinder abzurakeln oder in sonstiger Weise zu entfernen.
[0003] Bei einer in der DE-AS 21 51 185 beschriebenen Druckmaschine ist es bekannt, die
an einem Gegendruckzylinder anhaftende Farbe abzubürsten und mit einem aufgetragenen,
das Abschmieren der Farbe verhindernden Puder zu vermengen und abzusaugen, um sicher
zu stellen, daß weder Farbe noch Puder an dem Gegendruckzylinder haften bleiben.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckmaschine der eingangs angegebenen Art zu
schaffen, bei der ein Antrocknen von durchgeschlagener Druckfarbe auf dem Gegendruckzylinder
ausgeschlossen ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Druckmaschine der gattungsgemäßen Art
dadurch gelöst, daß dem Gegendruckzylinder in dem Bereich zwischen der zugeführten
und der abgeführten zu bedruckenden Bahn, in dem dieser nicht von einer Bahn umschlungen
ist, eine Sprüheinrichtung zum Aufsprühen eines das Ankleben von Farbe verhindernden
flüssigen Trenn- oder Lösemittels auf den Gegendruckzylinder zugeordnet ist. Mit dem
erfindungsgemäß vorgesehenen Trenn- oder Lösemittel wird ständig oder in Intervallen
ein flüssiges Trennmittel auf den Gegendruckzylinder aufgesprüht, daß sich mit der
auf dem Gegendruckzylinder befindlichen Farbe vermischt und deren Antrocknen verhindert,
so daß das Gemisch aus Druckfarbe und Trenn- oder Lösemittel von der Rückseite der
Bahn gleichsam wie durch ein Löschblatt abgesogen und mitgenommen wird. Durch die
erfindungsgemäß vorgesehene Sprüheinrichtung ist somit sichergestellt, daß weder von
Hand noch über andere aufwendige Vorrichtungen an den Gegendruckzylinder anhaftende
trockene Farbe entfernt werden muß.
[0006] Zweckmäßigerweise besteht die Sprüheinrichtung aus einem parallel zu einer Mantellinie
des Gegendruckzylinders im Abstand von diesem angeordneten Sprührohr.
[0007] Das Sprührohr kann durch eine Haube abgedeckt sein, die im wesentlichen verhindert,
daß andere Bereiche als die durchlaufende Oberfläche des Gegendruckzylinders mit dem
Trennmittel benetzt werden.
[0008] Die mit der Sprüheinrichtung versehene Druckmaschine kann nur einen Gegendruckzylinder
mit mehreren an diesen anstellbaren Druckwerken aufweisen.
[0009] Als Trenn- oder Lösemittel können vorzugsweise Glyzerin, Polyäthylen-Glykole, Silikon-Öle
oder hochsiedende Kohlenwasserstoffe verwendet werden.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung, in deren
einziger Figur eine schematische Seitenansicht einer Flexodruckmaschine dargestellt
ist, näher erläutert.
[0011] Die in der Zeichnung dargestellte Flexodruckmaschine weist einen üblichen bekannten
Aufbau auf und besitzt nur einen einzigen Gegendruckzylinder 1, an den insgesamt 6
Druckwerke mit Formatzylinder und Farbwerken 2 anstellbar sind. Der Aufbau der Flexodruckmaschine
ist an sich bekannt und wird daher hier nicht näher beschrieben.
[0012] Die Durchlaufrichtung der zu bedruckenden bzw. bedruckten Bahn ist durch Pfeile angegeben.
Im Bereich zwischen dem Zu- und Ablauf der Bahn 3 ist eine auch an ihren Stirnseiten
geschlossene muldenförmige Haube 4 vorgesehen, welche mit ihren Rändern gegen den
Gegendruckzylinder 1 weist und am Rahmen 5 der Druckmaschine befestigt ist. In der
Haube 4 ist ein Sprührohr 6 angeordnet, durch welches ein Trennmittel, beispielsweise
Glyzerin oder flüssige Polyäthylen-Glykole, auf die Oberfläche des Gegendruckzylinders
1 aufgesprüht werden können. Die gegen die Oberfläche des Gegendruckzylinders 1 weisenden
Ränder der Haube 4 begrenzende enge Spalte, so daß aufgesprühtes Trennmittel nicht
unkontrolliert austreten kann.
1. Druckmaschine, vorzugsweise Flexodruckmaschine, mit mindestens einem Gegendruckzylinder
und mindestens einem Druckwerk mit Formatzylinder und Farbwerk, dessen Formatzylinder
an den Gegendruckzylinder anstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gegendruckzylinder (1) in dem Bereich zwischen der zugeführten und der abgeführten
zu bedruckenden Bahn (3), in dem dieser nicht von einer Bahn umschlungen ist, eine
Sprüheinrichtung (6) zum Aufsprühen eines das Antrocknen von Farbe verhindernden flüssigen
Trenn- oder Lösemittels auf den Gegendruckzylinder (1) zugeordnet ist.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprüheinrichtung aus
einem parallel zu einer Mantellinie des Gegendruckzylinders (1) im Abstand von diesem
angeordneten Sprührohr (6) besteht.
3. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sprührohr (6)
durch eine Haube (4) abgedeckt ist.
4. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß diese
nur einen Gegendruckzylinder aufweist, dem mehrere Druckwerke (2) zugeordnet sind.
5. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösemittel
Glyzerin, Polyäthylen-Glykole, Silikon-Öle oder hochsiedende Kohlenwasserstoffe verwendet
werden.
