[0001] Die Erfindung betrifft einen Ring gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Derartige
aus mehreren paarweise gelenkig verbundenen Teilringen bestehende Ringe sind aus verschiedenen
technischen Anwendungen (kardanische Aufhängung) bekannt.
[0002] Aus Erich Steingräber: Alter Schmuck, Verlag Georg D. W. Callwey 1970, Abbildung
228 ist ausserdem ein gattungsgemässer Ring bekannt, welcher einen innenliegenden
ersten Teilring aufweist, welcher die volle Ringbreite einnimmt, während zwei weitere
Teilringe etwas grösseren Durchmesser und jeweils halbe Ringbreite aufweisen und,
von den Gelenkverbindungen, an denen sie sich überkreuzen, abgesehen, in der Grundstellung
nebeneinanderliegend die Ringaussenseite bilden.
[0003] Derartige Ringe eignen sich, da sie aus einer geschlossenen Grundstellung zu einer
Vielfalt dreidimensionaler Konfigurationen auseinandergefaltet werden können, auch
als Spielzeug und zum Abbau nervöser Spannungen, auch in einem Umfeld, das sonst diesbezüglich
nur wenige für die Umgebung nicht störende Möglichkeiten offenlässt, wie es in geschäftlichen
Besprechungen, Konzerten etc. gegeben ist.
[0004] Der Erfindung liegt dabei die Aufgabe zugrunde, im Hinblick auf solche Verwendung
gattungsgemässe Ringe so auszubilden, dass sie gut an einem Finger oder eventuell
auch als Armband getragen werden können, so dass sie, ohne eigens in einer Tasche
mitgetragen werden zu müssen, stets zur Verfügung sind. Andere Tragarten (an Ketten,
in Ohrsteckern, in einer Tasche) sind damit jedoch nicht ausgeschlossen. Ausserdem
soll der Ring, vor allem an den Gelenkverbindungen, auch bei geringer Ringdicke einigermassen
robust sein.
[0005] Beim oben beschriebenen gattungsgemässen Ring weist der erste Teilring einen kleineren
Durchmesser auf als die zwei weiteren Teilringe. Auch dürften sich der erste Teilring
einerseits und die weiteren Teilringe andererseits in der Grundstellung nicht berühren,
es scheint vielmehr, dass der erste Teilring nur über eine Gelenkverbindung mit einem
der weiteren Teilringe verbunden ist.
[0006] Ein derart ausgebildeter Ring ist zum Tragen insbesondere am Finger nur bedingt geeignet,
weil stets nur der erste Teilring mit dem Finger oder Arm in Kontakt ist, während
die übrigen Ringe sich nach beiden Richtungen frei drehen könnten, was zu einem Verklemmen
der Teilringe, Einklemmen von Haut oder Haaren und damit zu leichten, aber unangenehmen
und schmerzhaften Verletzungen führen kann. Auch bei anderen Tragarten können die
erwähnten Punkte eine Rolle spielen, wenn auch in geringerem Grad.
[0007] Da für die äusseren Teilringe nur ein Teil der Ringdicke zur Verfügung steht, müssen
dieselben bei geringer Gesamtdicke des Rings an den Gelenkverbindungen, an denen sie
sich überkreuzen, zwangsläufig sehr dünn sein, was sie sehr anfällig macht, insbesondere
gegen unbeabsichtigtes Verbiegen.
[0008] Durch die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, wird dagegen ein
Ring angegeben, bei dem die Möglichkeit gegenseitiger Verdrehungen der Ringe im Vergleich
mit der bekannten Konfiguration eingeschränkt ist. Durch erfindungsgemässe Weiterbildungen
können Verdrehungen bei angestecktem Ring fast völlig unterbunden werden. Da die Teilringe
in höherem Masse nebeneinander angeordnet sind, ist auch ein günstigeres Verhältnis
zwischen Ringdicke und Teilringdicke, insbesondere an den Gelenken, gegeben.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand von nur ein Ausführungsbeispiel zeigenden
Figuren näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen erfindungsgemässen Ring in der Grundstellung,
- Fig. 2
- den Ring gemäss Fig. 1 vollständig geöffnet,
- Fig. 3
- den zentralen Teil eines Draufblicks in der durch Pfeil III in Fig. 2 angegebenen
Richtung,
- Fig. 4
- den zentralen Teil eines Draufblicks in der durch Pfeil IV in Fig. 2 angegebenen Richtung,
- Fig. 5
- den Ring gemäss Fig. 1 - 4 in die Ebene abgerollt, und zwar oben die Aussenansicht,
in der Mitte eine Seitenansicht und unten die Innenseite, jedoch gespiegelt, sodass
die Perspektive der obersten Darstellung beibehalten ist,
- Fig. 6
- eine Reihe von Querschnitten a bis h längs den Linien A-A bis H-H in Fig. 5 und
- Fig. 7 - 9
- jeweils eine Seitenansicht und die Aussenansicht eines Teilrings, wie in Fig. 5 in
die Ebene abgerollt.
[0010] Der in Fig. 1 in Grundstellung gezeigte Ring besteht aus drei konzentrischen Teilringen,
die gleichen Durchmesser aufweisen und hier im wesentlichen - d. h. abgesehen von
der Ringbreite - in der gleichen Ebene liegen. Der erste Teilring 1a ist mit dem zweiten
Teilring 1b um eine Drehachse 2a, einen normal zur Bildebene orientierten gemeinsamen
Durchmesser der beiden Teilringe drehbar verbunden. Die Verbindung ist durch zwei
konventionelle Gelenke, z. B. durch Oeffnungen in den Teilringen 1a,b geführte Stifte
an den diametral gegenüberliegenden Schnittpunkten 3a,b derselben mit der Drehachse
2a hergestellt.
[0011] Der dritte Teilring 1c ist auf gleiche Weise mit dem zweiten Teilring 1b um eine
zur ersten Drehachse 2a senkrechte zweite Drehachse 2b drehbar verbunden, mittels
Gelenken an den Schnittpunkten 3c,d derselben mit den Teilringen 1b,c.
[0012] Zum besseren Verständnis sind die Teilringe 1a,b,c in den Figuren 1 bis 6 gleich
gekennzeichnet, und zwar der erste Teilring 1a durch weite Rechtsschraffur und der
dritte Teilring 1c durch enge Linksschraffur, während der zweite Teilring 1b unschraffiert
ist.
[0013] Wie am besten aus Fig. 5 ersichtlich ist, beträgt die Breite des ersten Teilrings
1a von nach dem Schnittpunkt 3d bis vor den Schnittpunkt 3a ein Drittel der Ringbreite,
während seine Dicke der vollen Ringdicke entspricht. Gleiches gilt für den zweiten
Teilring 1b und den dritten Teilring 1c, die parallel nebeneinander geführt sind.
Vor dem Schnittpunkt 3a reduziert sich die Dicke der Teilringe jeweils in einer Stufe
auf die halbe Ringdicke. Der erste Teilring 1a und der zweite Teilring 1b kreuzen
sich im Bereich des Schnittpunkts 3a, an welchem sie durch ein Gelenk verbunden sind,
während der dritte Teilring 1c parallel zu diesen weiterläuft.
[0014] Nach dem Schnittpunkt 3a und bis vor den Schnittpunkt 3c weist der zweite Teilring
1b die volle Ringdicke und zwei Drittel der Ringbreite auf. Der erste Teilring 1a
und der zweite Teilring 1c weisen jeweils halbe Ringdicke und ein Drittel der Ringbreite
auf und sind übereinander geführt, der erste Teilring 1a aussen, der dritte Teilring
1c innen.
[0015] Im Bereich des Schnittpunkts 3c, an welchem sie durch ein Gelenk verbunden sind,
kreuzen sich der zweite Teilring 1b und der dritte Teilring 1c. Bis vor den Schnittpunkt
3b laufen alle drei Teilringe wiederum parallel nebeneinander, wobei jeder ein Drittel
der Ringbreite einnimmt und die gesamte Ringdicke.
[0016] Im Bereich des Schnittpunkts 3b kreuzen sich wiederum die dort verbundenen Teilringe
1a und 1b. Bis vor den Schnittpunkt 3d sind wiederum der erste Teilring 1a und der
dritte Teilring 1c mit jeweils halber Ringhöhe übereinander geführt, der erste Teilring
1a aussen, der dritte Teilring 1c innen, während der zweite Teilring 1b neben ihnen
zwei Drittel der Ringbreite und die volle Ringdicke einnimmt.
[0017] Im Schnittpunkt 3d kreuzen sich wiederum die dort verbundenen Teilringe 1b und 1c,
womit sich der Ring schliesst.
[0018] Die genaue Form der Teilringe 1a,b,c ist aus den Fig. 7 bis 9, wo dieselben getrennt
dargestellt sind, noch besser ersichtlich.
[0019] Die Teilringe 1a,b,c sind so geformt und aufeinander abgestimmt, dass miteinander
drehbar verbundene Teilringe - der erste Teilring 1a und der zweite Teilring 1b einerseits
und der zweite Teilring 1b und der dritte Teilring 1c andererseits - jeweils zwischen
den Schnittpunkten, an denen sie verbunden sind und sich kreuzen, nebeneinander geführt
sind und einander an Passflächen 4, die parallel zur durch den Ring definierten Ebene
verlaufende Kreisringstücke bilden, berühren. Ueber zwei Umfangsabschnitte, die sich
jeweils annähernd über einen Viertelkreis erstrecken, sind alle drei Teilringe 1a,b,c
nebeneinander geführt.
[0020] Die drei Teilringe 1a,b,c ergänzen sich in der Grundstellung am gesamten Ringumfang
zu einem vollen, konvexen Querschnitt, dessen Form über den ganzen Umfang konstant
ist. Dabei kann dieser Querschnitt natürlich statt rechteckig wie im gezeigten Ausführungsbeispiel
auch polygonal oder kantenfrei, etwa kreisförmig, oval, elliptisch ausgebildet sein.
Der diesbezüglichen Möglichkeiten sind, auch bei genauer Beibehaltung des am Ausführungsbeispiel
gezeigten Prinzips, viele. Auch von der Konstanz oder Konvexität der Querschnittsform
kann natürlich abgewichen werden.
[0021] Wie insbesondere aus den Figuren 2 und 3, in denen der Ring in völlig aufgefaltetem
Zustand dargestellt ist, ersichtlich ist, ergibt sich an den Ueberkreuzungen drehbar
verbundener Teilringe ein Anschlag, der den Drehwinkel beschränkt. Im vorliegenden
Fall kommen diese Anschläge jedoch nicht zur Wirkung, da, wie aus Fig. 2 und 4 am
besten ersichtlich ist, zwischen dem ersten Teilring 1a und dem dritten Teilring 1c
wirksame Anschläge 5a und 5b, von denen der erste den Drehwinkel zwischen dem ersten
Teilring 1a und dem zweiten Teilring 1b auf einen rechten Winkel beschränkt und der
zweite den Drehwinkel zwischen dem zweiten Teilring 1b und dem dritten Teilring 1c,
wirksam sind. Die Anschläge 5a,b sind wegen des günstigeren Hebels wesentlich weniger
beschädigungsanfällig als Anschläge in der unmittelbaren Umgebung der Drehachsen 2a,b.
Auch die Gelenke werden weniger belastet.
[0022] Erfindungsgemässe Ringe bieten auch interessante Möglichkeiten ästhetischer Gestaltung,
was, da sie als Schmuckstücke getragen werden können, sehr erwünscht ist. So können
etwa die Teilringe verschieden gefärbt sein, was auch den Wert des Rings als Spielzeug
erhöht.
[0023] Als Materialien kommen sowohl Edelmetalle oder Edelmetallegierungen wie Silber, Gold,
Platin, Weissgold, Rotgold in Frage als auch billigere Legierungen oder sogar Kunststoffe.
[0024] Die Oberfläche des Rings kann durch Gravur, Ziselierung, Punzierung, Emaille oder
Edelsteine verziert sein.
[0025] Die Abmessungen erfindungsgemässer Ringe richten sich nach dem Verwendungszweck.
Im allgemeinen wird der Innendurchmesser zwischen etwa 0,5 cm und 15 cm betragen,
bei Verwendung als Fingerring zwischen 0,5 cm und 3 cm, bei Verwendung als Armband
zwischen 5 cm und 15 cm.
1. Ring mit einem ersten Teilring (1a), einem zweiten Teilring (1b) und einem dritten
Teilring (1c), mit einer zwischen dem ersten Teilring (1a) und dem zweiten Teilring
(1b) wirksamen Gelenkverbindung, welche eine gegenseitige Verdrehung derselben um
eine eine gemeinsame Sekante bildende erste Drehachse (2a) erlaubt sowie mit einer
zwischen dem zweiten Teilring (1b) und dem dritten Teilring (1c) wirksamen Gelenkverbindung,
welche eine gegenseitige Verdrehung derselben um eine eine gemeinsame Sekante bildende
zweite Drehachse (2b), welche mit der ersten Drehachse (2a) einen positiven Versetzungswinkel
einschliesst, erlaubt, sodass der Ring ausgehend von einer Grundstellung, in welcher
die Teilringe (1a, 1b, 1c) in einer Ebene liegen, durch gegenseitiges Verdrehen derselben
zu einer dreidimensionalen Konfiguration geöffnet werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilringe (1a, 1b, 1c) im wesentlichen gleichen Durchmesser aufweisen und in
der Grundstellung jeder Teilring (1a; 1b; 1c) mindestens an einem Teil seines Umfangs
einen andern Teilring (1b; 1a, 1c; 1b), mit dem er drehbar verbunden ist, seitlich
berührt.
2. Ring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sekante jeweils ein Durchmesser ist.
3. Ring nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Versetzungswinkel ein rechter Winkel ist.
4. Ring nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Berührung zwischen Teilringen (1a, 1b; 1b, 1c) jeweils an Passflächen
(4) endlicher Ausdehnung erfolgt.
5. Ring nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Passflächen (4) zur durch den Ring in der Grundstellung definierten Ebene parallel
verlaufen.
6. Ring nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Grundstellung die Form seines Querschnitts über seinen ganzen Umfang konstant
ist.
7. Ring nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Grundstellung sein Querschnitt an seinem ganzen Umfang voll und konvex ist.
8. Ring nach Anspruch einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Grundstellung die seitliche Berührung drehbar verbundener Teilringe (1a, 1b;
1b, 1c) jeweils am gesamten Umfang mit Ausnahme den Schnittpunkten (3a, 3b; 3c, 3d)
mit der jeweiligen Drehachse (2a; 2b) benachbarter Bereiche gegeben ist.
9. Ring nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Grundstellung mindestens an einem Teilabschnitt des Umfangs drei Teilringe
(1a, 1b, 1c) nebeneinander liegen.
10. Ring nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein zwischen dem ersten Teilring (1a) und dem dritten Teilring (1c) wirksamer
Anschlag (5a) vorhanden ist, der den Drehwinkel zwischen dem ersten Teilring (1a)
und dem zweiten Teilring (1b) beschränkt oder ein derartiger Anschlag (5b), der den
Drehwinkel zwischen dem zweiten Teilring (1b) und dem dritten Teilring (1c) beschränkt.
11. Ring nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilringe (1a, 1b, 1c) verschieden gefärbt sind.
12. Ring nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sein Innendurchmesser zwischen 0,5 cm und 3 cm oder zwischen 5 cm und 15 cm beträgt.