[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen von trapez- oder wellförmig geformten
Profiltafeln aus metallischen Werkstoffen, vorzugsweise aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen,
wobei der Biegeradius in einer Ebene mit der Längsachse der Profiltafel liegt, bestehend
aus einer oberen und unteren Formwalze, die in die Basis der Trapezfläche eindrückbar
sind.
[0002] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE 30 37 590 A1 bekannt.
Bei dieser Vorrichtung greift in die Profilkammer eines Blechprofils eine sogenannte
Beulvorrichtung ein, die aus mindestens zwei in horizontaler und vertikaler Richtung
beweglichen Formstücken besteht, die gegen die Seitenwände des Blechprofils anpreßbar
sind. Damit ist es möglich, die Seitenflächen des Blechprofils gleichmäßig in beliebiger
Form, insbesondere bei Profilhöhen von mehr als 45 mm zu biegen.
[0003] Gem. einem Ausführungsbeispiel der bekannten Vorrichtung bestehen die Formstücke
aus scherenartig überkreuzten Beutelarmen, wobei die Scherenbewegung in Abhängigkeit
vom Biegewinkel der gewellten oder profilierten Bleche gesteuert wird. Eine derartige
Vorrichtung ist für viele Anwendungsfälle, wie z.B. auf der Baustelle, zu kompliziert
und daher schlecht handhabbar.
[0004] Aus der DE 21 61 457 A1 ist ferner ein Verfahren zum Biegen eines gewellten oder
gerippten Bogens um eine zu der Riffelung rechtwinkligen Achse bekannt, wobei in die
Riffelung mehrere in Bezug auf die Achse des Bogens herausragende Rippen gepreßt werden.
Dieser Preßvorgang ist zwar mit einfachen Werkzeugen auszuführen, die aber aufgrund
der aufzuwendenden Preßkräfte von erheblichem Gewicht sind. Eine Anwendung dieses
Verfahrens vor Ort auf der Baustelle ist daher ebenfalls nicht möglich.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, bei einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art die beschriebenen Nachteile zu vermeiden und Profiltafeln in einer einfachen,
transportablen und wenig anfälligen Vorrichtung in einem zum Priofilquerschnitt rechtswinkligen
Bogen zu verformen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in den Patentansprüchen angegebenen
Merkmale gelöst. Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung von mit Zahnrädern 4, 5 ausgerüsteten
Walzen 6, 10 eine konstruktiv einfache und fertigungstechnisch wenig anfällige Vorrichtung
ermöglicht wird.
[0007] Es ist besonders vorteilhaft, wenn die auf den Formwalzen angebrachten Zähne 4, 5
derart miteinander kämmen, daß das zwischen ihnen hindurchgeführte Trapezblech in
einem flachen Sinusbogen verformt wird. Dabei soll die Eindringtiefe der Walzen 6,
10 in den metallischen Werkstoff durch entsprechende Ausbildung der Formflächen 2,
3 begrenzt sein. Eine bevorzugte Ausführungsform des Verformungsraums 14 zwischen
den beiden Walzen 6, 10 ist von konkavem Querschnitt. Bei dieser Ausgestaltung legt
sich das verformte Trapezblech zwischen den Walzen 6, 10 derart an, daß es in allen
Richtungen geführt einen sanften Bogen beschreibt und seine trapezförmige Form auch
nach dem Biegevorgang maßgenau beibehält.
[0008] Anhand zahlreicher Versuche hat sich herausgestellt, daß zwischen der Tiefe B des
Trapezprofils und der Vertiefung H des Verformungsraums 14 ein Verhältnis von 1 :
50 bis 1 : 100 bestehen muß, damit die Biegung des Trapezbleches in der gewünschten
Form erfolgt. Beim Unterschreiten dieses Verhältnisses wird die Breite T des Trapezbleches
zu stark verändert. Bei Überschreiten des Verhältnisses von 1 : 100 wird dagegen die
Verformbarkeit des metallischen Werkstoffes häufig überschritten, so daß es zu Brüchen
oder Anrißen im Werkstoff kommt.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1a, b, c:
- mehrere verformbare Profiltafelquerschnitte
- Fig. 2:
- prinzipielle Darstellung des erfindungsgemäßen Biegevorganges
- Fig. 3:
- prinzipielle Darstellung der erfindungsgemäßen Biegevorrichtung
- Fig. 4:
- vergrößerte Ansicht eines Zahnradpaares in kämmendem Einsatz
- Fig. 5:
- perspektivische Ansicht eines verformten Trapezprofils.
[0010] In Fig. 1 sind übliche Profiltafeln in einer Ebene dargestellt, die den Querschnitt
deutlich erkennen läßt. Die hier beschriebene Biegung soll sich aber in der Längsrichtung
vollziehen, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist.
[0011] In Fig. 2 sind die beiden miteinander kämmenden Walzen 6, 10 in prinzipieller Anordnung
gezeigt. Die Profiltafel 1 ist in seiner Längsrichtung geschnitten dargestellt. Durch
Raffung des Materials in der verformten Blechebene ergibt sich eine automatische Krümmung
des Profilblechs um die Achse der Walze 10.
[0012] Fig. 3 zeigt noch einmal in vergrößerten, Maßstab die Verformung des Trapezprofils.
Die Zahnwalze 6 dringt in den Verformungsraum 14 ein und bewirkt bei weiterer Drehung
eine Verformung des Trapezbleches 1. Die oberen Walzenkörper 10 weisen Zähne 12, 13
auf, die mit den Zähnen der unteren Walze korrespondieren.
[0013] Man erkennt aus Fig. 3, daß der Querschnitt des Verformungsraums 14 die Form einer
konkaven Linse aufweist. Dies bedeutet, daß die Vertiefung H zwischen dem Trapezblech
1 und dem Walzenkörper 6 in der Mitte am größten ist, so daß hier die Verformung des
Profilbleches am geringsten ausfällt.
[0014] In Fig. 4 sind in vergrößerter Darstellung die kämmenden Walzen 6, 10 dargestellt.
Es ist wichtig, daß die Verformungstiefe V ein bestimmtes Maß nicht überschreitet.
[0015] In Fig. 5 ist das gebogene Trapezprofil in perspektivischer Darstellung gezeigt.
Die mit den Zahnrädern gebildeten Sicken 15 sind in die Dachebene 16 des Trapezprofils
eingeformt. Die Fußebene 17 bleibt unverformt, während die Seitenflächen 18 des Trapezprofils
leichte Verformungen 19 aufweisen.
1. Vorrichtung zum Biegen von trapez- oder wellförmigen Profiltafeln aus metallischen
Werkstoffen, vorzugsweise aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen, wobei der Biegeradius
in einer Ebene mit der Längsachse der Profiltafeln liegt, bestehend aus einer oberen
und unteren Formwalze (6, 10), die in die Basis der Profiltafel eindrückbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Formwalzen (6, 10) Zahnräder oder einzelne Zähne (4, 5) angeordnet sind,
wobei zwischen den Formwalzen (6, 10) ein Verformungsraum (14) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Anordnung mehrerer Zahnräder (4, 5) auf den Formwalzen (6, 10) diese miteinander
kämmen und seitlich geführt werden, wobei die Eindringtiefe der Zahnräder (4, 5) in
den Verformungsraum (14) variabel gestaltet ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verformungsraum (14) zur Mitte der Formwalzen (6, 10) hin eine Vertiefung
H aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Formwalzen (6, 10) einen konvexen Querschnitt aufweisen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verformungsraum (14) in einem zur Walzendrehachse gelegten Querschnitt konkav
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Höhe B eines Trapezprofils und der Vertiefung H ein Verhältnis von
1 : 50 bis 1 : 100 besteht.