[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zur Entwässerung, insbesondere Vorentwässerung,
von über Entwässerungselemente, vorzugsweise Foils, geführten siebbandgestützten Faser-Wasser-Suspensionen,
insbesondere zur Papiererzeugung, und Vorrichtungen bzw. Anlagen zur Durchführung
dieser Verfahren.
[0002] Bekannte Verfahren bzw. Vorrichtungen dieser Art verwenden als Entwässerungselemente
insbesondere mehrere hintereinandergeschaltete Einzelfoils, Foilkästen, Kaskadefoils,
Registerwalzen und Egoutteurs. In den Fig. 1 und 2 der Zeichnung ist ein solcher Einzelfoil
veranschaulicht u.zw. in Fig. 1 der Querschnitt durch einen solchen Foil 1 sowie ein
Teillängsschnitt durch das darüber geführte Siebband 2, durch das darüber bereits
gebildete Vlies 3 sowie durch die noch vorhandene Faser-Wasser-Suspension 4. In der
Regel sind mehrere solcher Foils 1 - in der Bewegungsrichtung des Siebbandes (Pfeil
5!) gesehen - im Abstand voneinander hintereinandergeschaltet.
[0003] An den auseinanderlaufenden Seiten zwischen dem Entwässerungssieb und Oberfläche
des Entwässerungselementes baut sich durch die Siebgeschwindigkeit ein natürliches
Vakuum auf.
[0004] Hiedurch und infolge der Schwerkraft wird der Suspension Wasser entzogen und durch
das Sieb an die Siebunterseite geführt.
[0005] An der Vorderkante des nächsten Foils wird dieses Wasser abgestreift.
[0006] Durch die Abwärtsbewegung des Siebes über dem Foil, verursacht durch das Vakuum,
welches sich im Spalt zwischen Foilfläche und dem Sieb aufbaut, bzw. durch eine Vertikalbeschleunigung
des Siebes nach oben, nach dem Abbrechen der Vakuumzone an der Hinterkante, werden
an der Sieboberfläche Stoffturbulenzen erzeugt. Das entsprechende Druckprofil 6 bzw.
die Druck- und Turbulenzentwicklung am Foil ist der Fig. 2 zu entnehmen.
[0007] Der oben erwähnte bekannte Foilkasten arbeitet nach dem selben Prinzip wie ein Einzelfoil.
Er besteht aus einer engen Aneinanderreihung von schmalen Einzelfoils. Er führt durch
die geringen Foilabstände zu einer Mikroturbulenz.
[0008] Der Kaskadefoil 7 nach den Fig. 3 und 4 hat eine ähnliche Funktion wie ein Einzelfoil.
Dabei kann durch eine Folge von aktiven 8 und passiven Flächen 9 die Entwässerungsleistung
gesteigert werden. Die aktiven Flächen sind geneigt, die passiven Flächen parallel
zum Siebband angeordnet. Dabei wirkt sich die verringerte Turbulenzbildung nachteilig
aus.
[0009] Die Fig. 5 zeigt einen Teil einer Registerwalze 10 mit dem Teil eines darüber geführten
Siebbandes 11. Dabei erfolgt die maximale Saugung im Bereich 12. Das Ende der Saugung
findet bei 13 statt. Eine solche Einrichtung wird nur bei langsam laufenden Papiermaschinen
eingesetzt. Fig. 6 zeigt die auftretenden Druckprofile entlang der Registerwalze 10
bzw. des Nips zwischen der Walzenoberfläche und dem Sieb 11 bei unterschiedlichen
Geschwindigkeiten (500, 1000, 1500, 2000, 2500 fpm [1 fpm = 0,3048 m/min]). Der Einsatz
solcher Walzen ist durch die hohen Druck- und Vakuumimpulse bei höheren PM-Geschwindigkeiten
begrenzt. Er führt zu Feinstoffauswaschungen.
[0010] Allen diesen Entwässerungsvorrichtungen bzw. Entwässerungselementen haftet der Nachteil
an, daß die Faserverteilung unbefriedigend ist.
[0011] Ziel der Erfindung ist vor allem eine Verbesserung der Blattformation von hergestellten
Papieren. Grundsätzlich versteht man unter Formation im Papierblatt die flächenmäßige
Faserverteilung. Es geht erfindungsgemäß vornehmlich also darum, die Masse über die
Fläche konstant zu verteilen. Durch Unregelmäßigkeiten im Rohstoff ergeben sich Unterschiede
in der Netzwerkbildung. Da die Blattformation die Abbildung der Faserverteilung in
der Suspension darstellt, muß durch geeignete Entwässerungselemente Turbulenz derart
in die Suspension eingebracht werden, daß bis zur Faserimmobilität (= best. Feststoffgehalt)
eine optimale Faserverteilung erreicht und erhalten bleibt. Da.mit soll eine möglichst
optimale Papierqualität erreicht werden.
[0012] Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung ausgehend von dem eingangs angegebenen Verfahren
dadurch erreicht, daß zwecks Beeinflussung, insbesondere Vergleichmäßigung, der Faser-Verteilung
bzw. der Turbulenzenergie, die siebbandgestützte Suspension bzw. Fasermaterialbahn
über, zweckmäßig zumindest zwei im Abstand voneinander angeordnete, Entwässerungselemente,
vorzugsweise Foils, geführt wird, während diese Elemente wenigstens teilweise in Schwingungen,
insbesondere Schwenkbewegungen um die Vorder- bzw. Auflaufkante, versetzt werden.
Durch das so erreichte Schwingen des Entwässerungselementes bzw. Foils werden das
Vakuum verändert und damit an der nächsten Entwässerungselement- bzw. Foilkante die
Druckimpulse entsprechend der Schwingungsfrequenz beeinflußt, was eine Auflösung der
Faser-Flocken ergibt.
[0013] Besonders günstige Resultate lassen sich bewerkstelligen, wenn die Frequenz und bzw.
oder die Amplitude und bzw. oder die Quantität bzw. Stärke der Schwingungen, zweckmäßig
in Abhängigkeit von der, insbesondere gemessenen, Zwischen- bzw. Endqualität der entwässerten,
insbesondere vorentwässerten, Fasermaterialbahn, verändert werden. Dabei kann vorteilhaft
die Frequenz der Schwingungen zwischen etwa 50 und 1000 Hz, insbesondere zwischen
etwa 50 und 500 Hz, eingestellt werden. Gleichzeitig kann die Fortbewegungsgeschwindigkeit
der siebbandgestützten Faser-Wasser-Suspension bzw. des Siebbandes zwischen 100 und
2000 m/min eingeregelt werden.
[0014] Gemäß der Ausgestaltung der Erfindung stehen bei Vorrichtungen bzw. Anlagen der erfindungsgemäßen
Verfahren die Entwässerungselemente, vorzugsweise Foils, insbesondere mit einer -
in Bewegungsrichtung des Siebbandes gesehen - von diesem zurückversetzten, zweckmäßig
allmählich zurückweichenden Oberfläche zumindest im jeweils - in Bewegungsrichtung
des Siebbandes gesehen - hinteren Teil unter der Wirkung mindestens eines Schwingungserregers
bzw. -erzeugers. Zur praktischen Ausführung sind zweckmäßig die Entwässerungselemente,
vorzugsweise Foils, mit einem elektrischen Schwingungserreger bzw. -erzeuger verbunden,
der vorteilhaft einen Elektromagneten mit einer Schwingspule aufweist. Es sind aber
auch Ausbildungen im Rahmen der Erfindung denkbar, bei denen die Entwässerungselemente,
vorzugsweise Foils, mit einem mechanischen Schwingungserreger bzw. -erzeuger, vorteilhaft
einer Nockenwelle oder mit einem hydraulischen bzw. pneumatischen Druckzylinder, in
Verbindung stehen.
[0015] Durch die Ansteuerung mehrerer Antriebselemente eines Schwingfoils über seine Gesamtlänge
besteht kaum die Gefahr der Eigenschwingung im Träger.
[0016] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. Anlage kann besonders günstig
gestaltet bzw. automatisiert werden, wenn die Schwingungserreger bzw. -erzeuger und
gegebenenfalls der Siebband-Antrieb sowie gegebenenfalls die Suspensions-Zuführung
mit einer Regelung bzw. einem Regelkreis in Verbindung stehen, in die bzw. in den
eine Sollwertsvorgabe eingegeben ist und die mit einer Oneline-Formationsmessung,
insbesondere der End- und bzw. oder der Zwischenqualität der Fasermaterialbahn, verbunden
ist.
[0017] Eine vorteilhafte praktische erfindungsgemäße Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Entwässerungselement, vorzugsweise der Foil, an seiner Vorder- bzw. Auflaufkante
fest montiert bzw. gelagert ist und daß es bzw. er an seiner Ablaufseite, insbesondere
unabhängig von seinem, insbesondere dem Foil-Träger, beweglich bzw. schwenkbar ist,
beispielsweise mit einem Schwingungserreger bzw. -erzeuger in Verbindung steht. Es
ist das Einstellen eines gewünschten Foilwinkels, z.B. durch Gleichspannungsüberlagerung
und damit Vorgeben der Entwässerungsleistung möglich (Schwingung um Nullage). Günstig
kann es dabei sein, wenn die Frequenz und bzw. oder die Amplitude und bzw. oder die
Quantität bzw. Stärke der Schwingungen des Schwingungserzeugers bzw. -erregers, zweckmäßig
in Abhängigkeit von der, insbesondere gemessenen, Zwischen- bzw. Endqualität der entwässerten,
insbesondere vorentwässerten, Fasermaterialbahn, steuerbar sind.
[0018] Die Betriebsverhältnisse lassen sich besonders günstig bzw. ökonomisch gestalten,
wenn mehrere Entwässerungselemente bzw. Foils zwecks Erzeugung einer Überlagerungsfrequenz
zusammengeschaltet sind.
[0019] Zwecks Veränderung der Papierqualität bzw. der Betriebsbedingungen kann es günstig
sein, wenn das Entwässerungselement bzw. der Foil lagenveränderbar angeordnet oder
in Richtung des Siebbandes verschiebbar oder vertikal verstellbar oder zwecks Verstellung
des Winkels zwischen dem Siebband und der diesem zugewandten Fläche(n) des Entwässerungselements
bzw. Foils verschwenkbar ist. In der Foilvorderkante kann eine Verschleißleiste, insbesondere
Keramikleiste, eingesetzt sein.
[0020] Zum vorbekannten Stand der Technik sind im vorliegenden Zusammenhang noch Egoutteure
zu erwähnen: Ein Egoutteur ist ein mit einem feinen Metallgewebe bespannter Zylinder,
der von oben in das Faservlies eintaucht. Es kommt zu einem Wiederaufschwemmen des
schon teilweise fixierten Vlieses. Dessen Einsatz ist bei höheren Flächengewichten
von z.B. ab 115 g/m² vorgesehen. Es handelt sich um kein eigentliches Entwässerungselement.
[0021] Ferner sind gezahnte Walzen bekannt, welche angetrieben sind und von unten in das
Sieb eintauchen. Durch die Drehzahl und Zähnezahl ergibt sich eine bestimmte Frequenz,
mit der Druckimpulse in die Suspension eingebracht werden können. Es handelt sich
dabei nicht um ein Entwässerungselement; eine solche Walze stellt aber eine Möglichkeit
dar, um Energie in die Suspension bzw. das Vlies einzutragen. Vor allem gelingt es
damit nicht, die notwendige Turbulenzenergie bei ungestörter Entwässerung wie gemäß
der Erfindung zu regeln, vor allem deshalb, weil das Vakuum nicht in entsprechender
Weise gestaltet werden kann.
[0022] An Hand der Fig. 7 bis 9 wird die Erfindung im folgenden beispielsweise erläutert.
[0023] Dabei zeigt Fig. 7 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung bzw. Anlage nach
der Erfindung in Seitenansicht, die Fig. 8 ein erfindungsgemäßes Entwässerungselement
bzw. einen erfindungsgemäßen Foil in Stirnansicht, Fig. 9 in Seitenansicht, letztere
mit einem Siebbandteil im fraglichen Bereich.
[0024] Gemäß Fig. 7 weist die Entwässerungs-, insbesondere Vorentwässerungspartie ein mittels
Walzen bzw. Rollen auf einem Maschinengestell gelagertes, angetriebenes (siehe Pfeil
5) Siebband 2 auf. Nebst dem Stoffauflauf 15 sind ein Siebtisch 16, Foils 1, eine
Registerwalze 10, ein Kaskadenfoil 7, Foilkästen 17, Naßsauger 18, ein Egoutteur 19
und Flachsauger 20 ersichtlich.
[0025] Die Fig. 8 und 9 zeigen nun beispielsweise einen der erfindungsgemäß ausgestalteten
Foils 1. Der dem Siebband 2 zugewandte Teil 21 des Foils weist einen kompakten Auflaufteil
22 auf, dessen Auflaufkante 23 gegen die Siebbandbewegung (Pfeil 5!) gerichtet ist.
Der Teil 24 des Foils ist mit dem kompakten Teil 22 über eine dünn gestaltete Brücke
25 verbunden, so daß eine (elastische) Bewegung des Teiles 24 gegenüber dem Teil 22
möglich ist. Für eine hohe Abriebfestigkeit kann in der Foilvorderkante eine Keramikleiste
23' eingearbeitet werden. Die elastische Foilfläche bleibt damit erhalten. Der Teil
24 steht mit einem elektrischen Schwingungserzeuger in Verbindung, der aus einem Elektromagneten
und Schwingspulen aufgebaut ist. Die spulen sind mit 26 bezeichnet und der Antrieb
für den Teil 24 mit 27; die Verbindung besteht aus der Hülse 28, der Scheibe 29 und
dem Wellengelenk 30. Zwecks Einstellung der Nullage ist eine Einstellschraube 30a
zwischen dem Wellengelenk 30 und einer Einstellplatte 31 in dieser Verbindung vorgesehen.
Die Gesamtanordnung des Foils mit dessen Antrieb ist auf einem Einschubkasten 33 angeordnet.
Die Lagerung des Kompaktteils 22 auf dem Einschubkasten 33 erfolgt vermittels der
Halteleiste 34, der Senkschraube 35 und der stabilen Träger bzw. Schienen 36,37. Zwischen
Ablaufteil 24 und Schwingungsantrieb ist die Einstellplatte 31 vorgesehen.
[0026] Die Funktion der Siebpartie erfolgt in folgender Weise: Aus dem Stoffauflauf 15 strömt
die Fasersuspension annähernd mit Siebgeschwindigkeit auf die Maschine. Der Stoffstrahl
(mit etwa 0,5 - 1 % Feststoffgehalt, bei dieser Maschine) trifft gleichmäßig über
die gesamte Maschinenbreite am Siebtisch 16 auf und wird durch das Entwässerungssieb
2 über die Siebpartie transportiert. Durch die eingebauten Entwässerungselemente steigt
der Feststoffgehalt bis zum Ende der Siebpartie auf etwa 13 - 15 % an; danach erfolgt
die Abnahme in die Pressenpartie. Der Haupteinsatzbereich des erfindungsgemäßen Schwingfoils
1 liegt vorteilhaft etwa im ersten Drittel der Siebpartie (abhängig vom gefahrenen
Flächengewicht). Die Formation ist über Turbulenz nur bis etwa 1,5 % Feststoffgehalt
beeinflußbar.
[0027] Zusammenfassend ist zu unterstreichen: Grundgedanke beim Einsatz des erfindungsgemäßen
Schwingfoils 1 ist die einfache Regelbarkeit der notwendigen Turbulenzenergie bei
ungestörter Entwässerung. Der Foil, der an seiner Vorderkante 23 fest montiert ist,
wird an der Ablaufseite 24 über den Erreger in Schwingungen versetzt. Durch das Schwingen
.der Foilhinterkante wird ein schwankendes Vakuum ausgebildet (veränderter Foilwinkel).
Die mit dieser Schwingungsfrequenz erzeugten Vakuumschwankungen ziehen eine unterschiedliche
Wassermenge an die Siebunterseite. Daraus resultieren an der folgenden Foilkante Druckimpulse
mit eben dieser Frequenz. Gleichzeitig wird auch das Sieb - infolge des gebildeten
Vakuums - über dem Foil abgelenkt und führt damit zu Turbulenzen an der Sieboberfläche.
Durch eine relativ geringe Energie, die senkrecht zur Hauptbewegungsrichtung des Siebbandes
bzw. der Materialbahn eingebracht wird, kann Strömungsenergie der Stoffsuspension
in Turbulenz umgewandelt werden. Aus Vorversuchen mit einem Lautsprecher ergab sich
zur Flockenauflösung ein optimaler Frequenzbereich von etwa 50 - 500 Hz. Im vorliegenden
Fall kann - wegen der einfachen Steuerung durch einen Elektromagneten und eine Schwingspule
angeregt - durch Veränderung der Spannung die Amplitude und damit die Bewegung der
Ablaufkante (Teil 24) beeinflußt werden. Steuerbar ist auch die Frequenz des Einzelfoils
1 sowie durch eine Zusammenschaltung mehrerer Schwingfoils eine Überlagerungsfrequenz.
Im Ausbaustadium kann über eine Oneline-Formationsmessung ein Regelkreis aufgebaut
werden, durch welchen alle gefahrenen Flächengewichtsbereiche mittels Sollwertvorgaben
optimiert werden können. Hiedurch können lange Foileinstellzeiten bei Flächengewichtswechsel
eingespart werden. Die bekannten statischen Entwässerungselemente arbeiten nur in
einem kleinen Bereich optimal (Flächengewicht, Geschwindigkeit) und können nur unter
relativ großem Aufwand nachgestellt werden. Der Vorteil gegenüber den vorbekannten
Entwässerungselementen liegt in der stufenlos einstellbaren Turbulenzenergie in jedem
Bereich der Siebpartie bei gleicher Entwässerungsleistung, da praktisch die gesamte
Siebpartie durch Schwingfoils bestückt werden kann. Eine an einem einzigen Foil nach
der Erfindung angelegte Schwingungsfrequenz ist physikalisch mit einer Ausführung
mit mehreren statischen Foils vergleichbar, wenn man die Qualität des Produkts gleich
erhalten will. Eine hohe Frequenz an einem einzigen Foil nach der Erfindung würde
dabei vielen Foilkanten gemäß dem Stand der Technik in kurzen Abständen und erfindungsgemäß
eine niedere Frequenz an einem einzigen Foil wenigen Foils gemäß dem Stand der Technik
in großen Abständen voneinander entsprechen. Dies ergibt die Möglichkeit, eine Siebpartie
mit Hilfe einer veränderbaren Frequenz gemäß der Erfindung scheinbar in ihrer Geometrie
so zu variieren, daß bei etwa gleichbleibendem Entwässerungseffekt die Qualität des
Produkts verbessert wird. Die Schwingungserzeugung kann auch mechanisch z.B. durch
eine Nockenwelle oder hydraulisch bzw. pneumatisch durch Druckzylinder erfolgen.
1. Verfahren zur Entwässerung, insbesondere Vorentwässerung, von über Entwässerungselemente,
vorzugsweise Foils, geführten siebbandgestützten Faser-Wasser-Suspensionen, insbesondere
zur Papiererzeugung, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Beeinflussung, insbesondere
Vergleichmäßigung, der Faser-Verteilung bzw. der Turbulenzenergie, die siebbandgestützte
Suspension bzw. Fasermaterialbahn über, zweckmäßig zumindest zwei im Abstand voneinander
angeordnete, Entwässerungselemente, vorzugsweise Foils, geführt wird, während diese
Elemente wenigstens teilweise in Schwingungen, insbesondere Schwenkbewegungen um die
Auflauf- bzw. Vorderkante, versetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz und bzw. oder
die Amplitude und bzw. oder die Quantität bzw. Stärke der Schwingungen, zweckmäßig
in Abhängigkeit von der, insbesondere gemessenen, Zwischen- bzw. Endqualität der entwässerten,
insbesondere vorentwässerten, Fasermaterialbahn, verändert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz der Schwingungen
zwischen etwa 50 und 1000 Hz, insbesondere zwischen etwa 50 und 500 Hz, eingestellt
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung
eines jeweils gewünschten Foilwinkels bzw. einer Nullage der Schwingungen mittels
einer Gleichspannungsüberlagerung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fortbewegungsgeschwindigkeit
der siebbandgestützten Faser-Wasser-Suspension bzw. des Siebbandes zwischen 100 und
2000 m/min eingeregelt wird.
6. Vorrichtung bzw. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerungselemente, vorzugsweise Foils,
insbesondere mit einer - in Bewegungsrichtung des Siebbandes gesehen - von diesem
zurückversetzten, zweckmäßig allmählich zurückweichenden Oberfläche zumindest im jeweils
- in Bewegungsrichtung des Siebbandes gesehen - hinteren Teil unter der Wirkung mindestens
eines Schwingungserregers bzw. -erzeugers stehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerungselemente,
vorzugsweise Foils, mit einem elektrischen Schwingungserreger bzw. -erzeuger verbunden
sind, der vorteilhaft einen Elektromagneten mit einer Schwingspule aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwässerungselemente,
vorzugsweise Foils, mit einem mechanischen Schwingungserreger bzw. -erzeuger, vorteilhaft
einer Nockenwelle oder mit einem hydraulischen bzw. pneumatischen Druckzylinder, in
Verbindung stehen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingungserreger
bzw. -erzeuger und gegebenenfalls der Siebband-Antrieb sowie gegebenenfalls die Suspensions-Zuführung
mit einer Regelung bzw. einem Regelkreis in Verbindung stehen, in die bzw. in den
eine Sollwertsvorgabe eingegeben ist und die mit einer Oneline-Formationsmessung,
insbesondere der End- und bzw. oder der Zwischenqualität der Fasermaterialbahn, verbunden
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Entwässerungselement,
vorzugsweise der Foil, an seiner Vorder- bzw. Auflaufkante fest montiert bzw. gelagert
ist und daß es bzw. er an seiner Ablaufseite, insbesondere unabhängig von seinem,
insbesondere dem Foil-Träger, beweglich bzw. schwenkbar ist, beispielsweise mit einem
Schwingungserreger bzw. -erzeuger in Verbindung steht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz
und bzw. oder die Amplitude und bzw. oder die Quantität bzw. Stärke der Schwingungen
des Schwingungserzeugers bzw. -erregers, zweckmäßig in Abhängigkeit von der, insbesondere
gemessenen, Zwischen- bzw. Endqualität der entwässerten, insbesondere vorentwässerten,
Fasermaterialbahn, steuerbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Entwässerungselemente bzw. Foils zwecks Erzeugung einer Überlagerungsfrequenz zusammengeschaltet
sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Entwässerungselement
bzw. der Foil lagenveränderbar angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Entwässerungselement
bzw. der Foil in Richtung des Siebbandes verschiebbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des waagrecht
geführten Siebband-Trums das Entwässerungselement bzw. der Foil vertikal verstellbar
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Entwässerungselement
bzw. der Foil zwecks Verstellung des Winkels zwischen dem Siebband und der diesem
zugewandten Fläche(n) des Entwässerungselements bzw. Foils verschwenkbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Foil-Vorderkante eine Verschleißleiste, insbesondere Keramikleiste, eingesetzt ist.