[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Preßstoff-Plankommutators,
das die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruches 1 aufweist.
[0002] Ein bekanntes Verfahren dieser Art (US 3 812 576) ist vor allem wegen seiner relativ
großen Anzahl einzelner Arbeitsgänge nachteilig, die Übergänge zwischen mehreren Maschinen
erforderlich machen. Außerdem kann es bei diesem Verfahren zu einer Beeinträchtigung
des sicheren Verbundes zwischen den Segmenten und der Preßmasse kommen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art anzugeben, das ohne eine Beeinträchtigung der Qualität des Kommutators eine wirtschaftlichere
Fertigung ermöglicht. Diese Aufgabe löst ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches
1.
[0004] Die Trennung der Segmente im Bereich des Mantels des Rohlinges bei der Anformung
des Ringflansches vereinfacht das Herstellungsverfahren wesentlich, da zum einen ein
separater Arbeitsgang zum Trennen der Segmente im Bereich des Mantels entfällt und
zum anderen diese Trennung vorgenommen werden kann, ehe in den Rohling der Preßstoff
eingebracht wird. Das Trennen der Segmente im Bereich des Mantels kann deshalb sich
nicht negativ auf die sichere Verbindung der Segmente mit der Preßmasse auswirken.
[0005] Vorzugsweise wird der Rohling durch Fließpressen hergestellt, da dann problemlos
bei dieser Umformung der Planteil auf seiner Innenseite mit radialen Rillen versehen
werden kann, die auf die Nuten ausgerichtet sind und in diese übergehen. Diese radialen
Rillen, längs deren die Trennschnitte zur Teilung der Segmente im Planteil geführt
werden, reduzieren die erforderliche Tiefe dieser Trennschnitte, was nicht nur den
Aufwand für das Trennen reduziert, sondern wesentlich dazu beiträgt, die sichere Verankerung
der Segmente im Preßstoff nicht zu gefährden.
[0006] Das Umformen durch Fließpressen ermöglicht ferner die gleichzeitige Anformung eines
Kranzes von inneren Verankerungselementen gemäß Anspruch 3 ohne zusätzlichen Aufwand.
Dabei werden zweckmäßigerweise die inneren Verankerungselemente durch die bis zum
Rand der zentralen Bohrung verlaufenden Rillen voneinander getrennt.
[0007] Den Nuten und vorzugsweise auch den Rillen gibt man vorteilhafterweise eine sich
gegen den freien Rand des Mantels hin keilförmig erweiternde Form. Zum einen ist eine
solche Form aus umformungstechnischen Gründen günstig. Zum anderen ist es bei einer
solchen Form der Nuten nicht schwierig, diese beim späteren Einbringen der Preßmasse
abzudichten.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird als Ausgangsmaterial eine Ronde verwendet.
Diese kann aus einem Blech oder Band ausgestanzt werden. Einen geringeren Materialverbrauch
hat man allerdings dann, wenn man die Ronde aus einer von einem Stangenmaterial abgeschnittenen
Scheibe bildet.
[0009] Vorteilhafterweise werden die inneren Verankerungselemente zur Erhöhung ihrer Wirksamkeit
radial nach außen umgebogen. Dieser Biegevorgang kann in einem Arbeitsgang mit dem
Abspalten von äußeren Verankerungelementen von der Innenseite des Mantels erfolgen.
[0010] Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
im einzelnen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt einer Ronde,
Fig. 2 einen Querschnitt des aus der Ronde hergestellten Formlings,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-111 der Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Rückseite des Rohling nach dem Anformen des Ringflansches,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4,
Fig. 6 eine Draufsicht auf die Rückseite des Rohlings nach dem Freistanzen der Anschlußelemente
und dem Formen der Verankerungselemente,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie VII-VII der Fig. 6,
Fig. 8 einen unvollständig und vergrößert dargestellten Schnitt durch den Planteil
mit einer Draufsicht auf die Innenfläche des Mantels nach der Anformung des Flanschringes,
Fig. 9 einen Schnitt und eine Ansicht entsprechend Fig. 8 nach dem Freistanzen der
Anschlußelemente,
Fig. 10 eine perspektivisch dargestellte Ansicht des Ausführungsbeispiels im fertigen
Zustand,
Fig. 11 einen Schnitt nach der Linie XI-XI der Fig. 10 des Ausführungsbeispiels vor
dem Biegen der Anschlußelemente,
Fig. 12 einen unvollständig dargestellten Schnitt nach der Linie XII-XII der Fig.
11.
[0011] Zur Herstellung des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Preßstoff-Plankommutators wird von einem Stangenmaterial eine Ringscheibe abgeschnitten.
Handelt es sich bei dem Stangenmaterial um ein dickwandiges Rohr, dann bildet die
Scheibe eine Ronde 1. Wird hingegen die Scheibe von einem Vollmaterial abgeschnitten,
dann wird anschließend zur Bildung der Ronde 1 ein zentrales Loch 2 ausgestanzt. Im
Ausführungsbeispiel hat die Ronde 1 bei einem Außendurchmesser von etwas mehr als
20 mm eine Dicke von 4 mm. Anschließend wird durch Fließpressen der in den Fig. 2
und 3 dargestellte topfförmige Rohling 3 gebildet, der einen kreisringförmigen Planteil
4 und einen sich daran anschließenden, rohrförmigen Mantel 5 bildet. Bei der Umformung
der Ronde 1 werden an der Innenseite des Mantels 5 in diesen in axialer Richtung verlaufende
und zum Zentrum hin offene Nuten 6 eingeformt, deren Anzahl der Zahl der Segmente
7 des Kommutators entspricht. Die Nuten 6 sind deshalb gleichmäßig über den Umfang
des Mantels 5 verteilt. Wie insbesondere die Fig. 8 und 9 zeigen, nimmt die Breite
der Nuten von der freien Stirnseite des Mantels 5 aus gegen den Planteil 4 hin gleichmäßig
ab. Der von den Nutflanken eingeschlossene Winkel beträgt im Ausführungsbeispiel etwa
15
°. Radial nach außen sind die Nuten 6 nach ihrer Bildung durch je eine Materialpartie
8 geschlossen. Bei der Umformung der Ronde 1 wird außerdem der Planteil 4 auf seiner
Innenseite mit radial verlaufenden Rillen 9 versehen, von denen je eine auf jede Nut
6 ausgerichtet ist und, wie insbesondere Fig. 3 zeigt, in diese übergeht. Die Breite
der Rillen 9 entspricht deshalb der Breite der Nuten 6 an deren planteilseitigem Ende.
Da die Segmente 7 durch längs der Rillen 9 verlaufende Trennschnitte voneinander getrennt
werden, wird durch die Rillen 9 die erforderliche Schnittiefe erheblich reduziert,
im Ausführungsbeispiel auf weniger als 2 mm. Da sich die Rille 9 bis zum Rand des
zentralen Loches 2 erstrecken, wird durch die Rille 9 ein beim Umformen innen an den
Planteil angeformter, das zentrale Loch 2 berandender Bund in eine der Zahl der Segmente
7 entsprechende Anzahl von gleich ausgebildeten Verankerungselementen 10 unterteilt.
[0012] Im nächsten Arbeitsgang wird an das freie Ende des Mantels 5 des Rohlinges 3 ein
radial nach außen abstehender Ringflansch 11 angeformt. Gleichzeitig werden die Materialpartien
8 entfernt, wodurch die Segmente 7 im Bereich des Mantels voneinander getrennt werden.
Mittels eines Werkzeuges in Form einer zylindrischen Buchse wird, an der äußeren Stirnfläche
des Planteiles 4 beginnend, eine Materialschicht, deren Dicke gleich der Dicke der
Materialpartien 8 oder nur unwesentlich größer ist, in axialer Richtung gegen das
freie Ende des Mantels 5 hin verdrängt, wo in einem den Rohling 3 aufnehmenden Werkzeug
ein dem zu bildenden Ringflansch 11 entsprechender Ringraum vorhanden ist, in den
hinein das verdrängte Material fließt. Die radiale Dicke der Materialpartien 8 ist
deshalb so gewählt, daß das Volumen der verdrängten Materialschicht zur Bildung des
Ringflansches 11 ausreicht.
[0013] Anschließend kann der Ringflansch 11, falls erforderlich, kalibriert werden. Diese
Kalibrierung kann mittels derselben Presse erfolgen, mit der das Fließpressen der
Ronde 1 und das Bilden des Ringflansches 11 sowie das Segmentieren des Mantels 5 durchgeführt
wird.
[0014] In einem weiteren Arbeitsgang, der mittels einer Presse durchgeführt werden kann,
deren Preßkraft wesentlich kleiner ist als diejenige, die beim Fließpressen benutzt
wird, werden nun die aus dem Ringflansch 11 zu bildenden, mittig bezüglich der Segmente
7 angeordneten Anschlußelemente freigestanzt. Bei diesem Stanzvorgang werden außerdem
an der Innenseite des Mantels 5 von der Flanschseite her äußere Verankerungselemente
13 abgespalten. Ferner werden die inneren Verankerungselemente 10 zur Verbesserung
ihrer Verankerungswirkung radial nach außen gebogen. In dem folgenden Verfahrensschritt
wird der Rohling unter Freilassung einer zentralen Nabenbohrung 14 mit Preßstoff 15
gefüllt. Die Form, die dabei den Rohling 3 aufnimmt, ist mit Rippen versehen, die
geringfügig von außen her in die Nuten 6 eindringen und diese dicht verschließen.
Der hierfür erforderliche Anpreßdruck der Flanken der Rippen an die Flanken der Nuten
6 läßt sich dank der keilartigen Verjüngung der Nuten 6 gegen den Planteil 4 hin problemlos
erreichen. Die Eindringtiefe der Rippen ist in Fig. 12 dargestellt. Nach dem Aushärten
des Preßstoffes 15 wird zum Schluß der Planteil 4 durch längs der Rillen 9 verlaufende,
von der Bürstenlauffläche 4' her eindringende Schnitte segmentiert. Die durch diese
Schnitte gebildeten Schlitze, die, wie Fig. 10 zeigt, auch noch etwas in den Preßstoff
15 eindringen, sind mit 16 bezeichnet. Außerdem werden noch die Anschlußelemente 12
zur Bürstenlauffläche 4' hin abgebogen. Sofern erforderlich, wird ferner die Nabenbohrung
14 ausgedreht und der Anguß des vom Preßstoff 15 gebildeten Nabenkörpers durch Senken
entfernt. Schließlich kann natürlich, falls erforderlich, die Bürstenlauffläche 4'
überdreht werden.
[0015] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der
Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den
Ansprüchen erwähnt sind.
1. Verfahren zur Herstellung eines Preßstoff-Plankommutators mit Anschlußelementen
an den freien Enden der in einer Zylinderfläche liegenden Teile der Segmente, bei
dem
a) aus einem plattenförmigen Material durch Umformung ein topfförmiger Rohling mit
einem äußeren Ringflansch und mit einer der Zahl der Segmente entsprechenden Anzahl
von axial verlaufenden, radial nach innen offenen sowie gleichmäßig über den Umfang
verteilt angeordneten Nuten im zylindrischen Teil des Rohling gebildet wird,
b) der Innenraum des Rohlings unter Freilassung einer zentralen Bohrung mit Preßstoff
gefüllt wird,
c) der Ringflansch bis auf die für die Anschlußelemente benötigten Teile entfernt
wird und
d) der Rohling durch Einarbeiten von radial verlaufenden Schlitzen in den Planteil
und Entfernen des die Nuten radial nach außen verschließenden Materials in die Segmente
geteilt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite des zylindrischen Mantels (5) des Rohlinges
(3) eine Schicht mit einer Dicke, welche mindestens der radialen Dicke der die Nuten
(6) radial nach außen verschließenden Materialpartien (8) entspricht, von der der
späteren Bürstenlauffläche (4') entsprechenden Außenseite des Planteiles (4) aus gegen
das freie Ende des Mantels (5) hin unter Bildung des Ringflansches (11) und Öffnung
der Nuten (6) verdrängt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (3) durch Fließpressen
hergestellt wird und daß bei dieser Umformung der Planteil (4) auf seiner Innenseite
mit radialen Rillen (9) versehen wird, die auf die Nuten (6) ausgerichtet sind und
in diese übergehen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der durch das Fließpressen
bewirkten Umformung in der das zentrale Loch (2) berandenden Ringzone ein Kranz von
inneren Verankerungselementen (10) gebildet wird, die in axialer Richtung von der
Innenseite des Planteiles (4) abstehen und durch die in den Planteil (4) eingeformten
Rillen (9) voneinander getrennt sind.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß den Nuten (6) und
vorzugsweise auch den Rillen (9) eine sich vom Planteil (4) gegen den freien Rand
des Mantels (5) hin keilförmig erweiternde Form gegeben wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Ausgangsmaterial
eine Ronde (1) verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ronde (1) aus einer
von einem Stangenmaterial abgeschnittenen Scheibe gebildet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren
Verankerungselemente (10) radial nach außen gebogen und bei diesem Verfahrensschritt
von der Innenseite des Mantels (5) äußere Verankerungselemente (13) abgespalten werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Gießform, in die der Rohling (3) für das Füllen mit Preßstoff (15) eingebracht wird,
mittels Dichtungsrippen, welche in die Nuten (6) eingreifen und an deren Flanken dicht
anliegen, der Austritt von Preßstoff (15) aus den Nuten (6) verhindert wird.