Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Prüfen einer Münze, bei welchem
mit mindestens einem optischen Sensor entlang einer auf einer Hauptfläche der Münze
liegenden konzentrischen Kreisbahn sequentiell Messwerte aufgenommen und mit einem
abgespeicherten Erkennungsmuster verglichen werden. Die Erfindung betrifft auch eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Stand der Technik
[0002] Seit langem sind Verfahren zum Prüfen von Münzen auf dem Wege einer induktiven Messung
bekannt. In der EP 0245805-A2 wird beispielsweise ein Münzenprüfer beschrieben, bei
dem die Münze zwischen zwei Spulen festgehalten und die durch die Münze bedingte charakteristische
Dämpfung eines Hochfrequenzsignals detektiert wird.
[0003] Der Nachteil beim induktiven Messprinzip liegt darin, dass nur eine integrale Messung
durchgeführt werden kann. Es sind deshalb Vorrichtungen entwickelt worden, bei denen
die Münze auf optischem Wege abgetastet wird. Im Gegensatz zum induktiven Sensor erlaubt
der optische Sensor die Abtastung einer exakt definierten Stelle auf der Oberfläche
der Münze. Aus der US 3,921,003 ist ein Münzprüfer bekannt, bei welchem eine Hauptfläche
der Münze mit einem optischen Sensor auf einer konzentrischen Kreisbahn abgetastet
wird. Die Münze wird dabei auf einer Rollbahn unter der Wirkung ihres eigenen Gewichts
am Sensor vorbei geführt. Die Abtastung auf einer Kreisbahn wird dadurch bewirkt,
dass die Rollbahn die Form eines Loopings hat. Im Zentrum des Loopings befindet sich
der optische Abtastpunkt. Das Problem bei diesem Münzprüfer liegt darin, dass die
Münze eine kombinierte Roll- und Gleitbewegung ausführt, was eine "Verschmierung"
des detektierten Signals zur Folge hat.
[0004] Aus dem Artikel "Reconnaissance de relief: Les multiples possibilites de I'optoelectronique",
mesure-regulation-automatisme, Februar 1981, S. 57-61, ist ein Verfahren bekannt,
das die oben genannte Problematik gezielt umgeht. Bei diesem wird die Münze auf einem
Teller rotiert und mit einem in radialer Richtung angeordneten Phototransistorarray
abgetastet. Dadurch, dass die Münze durch eine ringförmige Lichtquelle beleuchtet
wird und die Lichtintensität in der einzelnen Zelle des Phototransistorarrays aufintegriert
resp. zeitlich gemittelt wird, wird von jeder Münze ein rotationsinvariantes Ringmuster
aufgenommen, das als Erkennungszeichen dient. Die Unempfindlichkeit gegenüber Winkelverschiebungen
muss durch ein nicht besonders differenziertes Erkennungsmuster erkauft werden. Zudem
ist der optische (Abbildungssystem) und elektronische (Phototransistorarray) Aufwand
verhältnismässig gross.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es nun, ein Verfahren zum Prüfen von Münzen anzugeben,
das mit einfachen Mitteln durchgeführt werden kann und zugleich eine detaillierte
Analyse der Münze erlaubt. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens anzugeben.
[0006] Gemäss der Erfindung besteht die Lösung darin, dass bei einem Verfahren der eingangs
genannten Art ein relativer Rotationswinkel zwischen Münze und Sensor erfasst wird,
so dass jedem Messwert eine exakt definierte relative Winkelposition zugeordnet werden
kann.
[0007] Der wesentliche Vorteil gegenüber den bekannten Verfahren liegt darin, dass die Messwerte
eine exakt definierte Beziehung zum Rotationsgrad der Münze haben. Die für alle Messwerte
konstante Phasenschiebung lässt sich rechnerisch sehr einfach eliminieren.
[0008] Der Rotationswinkel kann z.B. dadurch erfasst werden, dass die Drehung der die Münze
fixierenden Halterung resp. des die Münze abtastenden Sensors nur überwacht oder aber
gezielt gesteuert wird.
[0009] Vorzugsweise werden die Messwerte so aufgenommen, dass sie auf der Kreisbahn in exakt
äquidistanten Positionen liegen. Jeder Messwert entspricht einem eindeutig identifizierbaren
Messpunkt. Mit Vorteil decken die Messpunkte die Kreisbahn lückenlos und vollständig
ab. Aequidistant angeordnete Messpunkte ergeben eine besonders einfache Signalauswertung.
[0010] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens weist einen optischen Sensor zum
sequentiellen Aufnehmen von Messwerten entlang der konzentrischen Kreisbahn und erste
Mittel zum Vergleichen der aufgenommenen Messwerte mit einem Erkennungsmuster auf.
Gemäss der Erfindung zeichnet sich eine solche Vorrichtung ferner aus durch eine Halterung
zum Festhalten der Münze, zweite Mittel zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen
der in der Halterung festgehaltenen Münze und dem optischen Sensor und dritte Mittel
zum Ueberwachen der erzeugten Relativbewegung.
[0011] Die erfindungsgemässe Vorrichtung kommt also im Prinzip mit einem einzigen optischen
Sensor aus, der auf einen Punkt fokussiert ist. Mit dem einzigen Sensor wird die Kreisbahn
sukzessive (kontinuierlich oder schrittweise) abgetastet. Gemäss der Erfindung wird
pro abgetasteter Kreisbahn nur ein Sensor (mit punktförmigem Abtastbereich) benötigt.
Selbstverständlich können auch gleichzeitig zwei oder mehr Kreisbahnen (mit unterschiedlichen
Radien) mit entsprechend vielen Sensoren abgetastet werden.
[0012] Ein wichtiger Aspekt der Erfindung besteht darin, dass die Relativbewegung zwischen
Münze und Sensor genau unter Kontrolle gehalten wird. Dies wird dadurch erreicht,
dass die Münze in einer speziellen Halterung zentriert eingespannt wird und dass diese
Halterung und nicht etwa die Münze allein in Rotation versetzt wird. Die Mechanik,
mit der die Halterung gedreht wird, kann vom Konstrukteur mit der gewünschten Genauigkeit
hergestellt werden. Mit anderen Worten: Die "mechanische Schnittstelle", mit der die
Bewegung der Münze kontrolliert wird, lässt sich bei der Erfindung viel besser im
Griff halten als beim Stand der Technik.
[0013] Gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die erfolgte Relativbewegung z.B.
mit einer Steuerschaltung überwacht resp. registriert und/oder gesteuert. Wenn zur
Erzeugung der Relativbewegung ein Schrittmotor verwendet wird, dann wird die Bewegung
mittels der Ansteuerpulse überwacht. Es kann auch eine Winkelscheibe am drehenden
Teil vorgesehen sein, mit welcher der Drehgrad detektiert und an der gewünschten Stelle
ein Messwert aufgenommen werden kann.
[0014] Gemäss der Erfindung wird also jede Münze mit einer Reihe von Wertepaaren charakterisiert,
wobei ein Teil eines Wertepaares ein detektierter Reflexionswert und der andere eine
Winkelposition ist. Ueber dieses Muster kann die Münze identifiziert werden.
[0015] Vorzugsweise drehen die zweiten Mittel den Sensor um den Mittelpunkt der Münze auf
der vorgegebenen Kreisbahn. Die Münze wird also festgehalten, und nur der Sensor wird
bewegt. Rein kinematisch betrachtet mag es zwar bedeutungslos sein, ob der Sensor
rotiert und die Halterung mit der Münze ruht oder ob umgekehrt die Halterung rotiert
wird und der Sensor ruht. Aus konstruktiven Gründen ist es aber meistens besser, den
Sensor zu rotieren. Die Halterung ist nämlich relativ komplex, da sie verschiedene
Münzen exakt fixiert zentrieren können muss.
[0016] Vorzugsweise ist der optische Sensor in der Art einer Lichtschranke aufgebaut. Das
heisst, es ist ein lichtemittierendes Halbleiterelement, insbesondere eine Leuchtdiode
als Sender und ein lichtempfindliches Halbleiterelement, insbesondere ein Phototransistor
als Empfänger vorgesehen. Mit einer kleinen Optik (Linsen) werden Leuchtdiode und
Phototransistor im Sinn eines Reflexionsdetektors auf einen gemeinsamen Fokuspunkt
eingestellt. Solche Sensoren sind im Handel erhältlich. Für die Erfindung eignet sich
ein Lichtschrankenelement mit einer Arbeitsdistanz von einigen wenigen Millimetern,
z.B. 5 mm. Mit Vorteil wird die Relativbewegung mit einem Schrittmotor erzeugt. Dieser
stellt ein einfaches und präzises Mittel zum Erzeugen und Ueberwachen der Relativbewegung
dar.
[0017] Der Sensor ist auf einem Träger fixiert, der bei der Rotation in einer zur Hauptfläche
der Münze parallelen Ebene bewegt wird. Der Träger wird durch ein axial angeordnetes
Abstandselement in definiertem Abstand zur Münzoberfläche gehalten. Der Träger ist
axial verschiebbar gelagert. Zum Abtasten der Kreisbahn wird das Abstandselement in
Kontakt zur Münze gebracht und zum Auswechseln der Münze zurückgezogen.
[0018] Für eine präzise Messung ist es wichtig, dass der Abstand zwischen Sensor und Münzoberfläche
beim Abtasten konstant bleibt. Andernfalls verliert die Abtastkurve ihre Rotationsinvarianz.
[0019] Entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung ist der Träger auf der durch den
Schrittmotor angetriebenen Achse fixiert und wird mit dem Schrittmotor zusammen mit
einem elektromagnetischen Linearantrieb axial bewegt. Der Hub der axialen Bewegung
braucht nicht sehr gross zu sein.
[0020] Die Achse, auf der der Träger fixiert ist, kann eine Verlängerung der Schrittmotorachse
oder eine über ein Getriebe angetriebene, separate Achse sein.
[0021] Der Sensor ist so ausgebildet, dass im Fokuspunkt ein Strahldurchmesser von 0.1 bis
0.3 mm vorliegt. Ist der Strahldurchmesser zu klein, so wird die Messung empfindlich
auf Verschmutzungen der Oberfläche oder (nicht relevante) Kratzer in der Münze. Ist
er dagegen zu gross, so kann die gewünschte Feinauflösung nicht mehr erreicht werden.
Schliesslich ist auch zu beachten, dass die Messung umso empfindlicher wird gegen
Fehler bei der Zentrierung, je geringer der Strahldurchmesser ist. Aus diesen Ueberlegungen
heraus hat sich gezeigt, dass ein Durchmesser in der Grössenordnung von 0.2 mm besonders
vorteilhaft ist.
[0022] Um den Streulichteinfluss zu unterdrücken, kann eine Differenzlichtdetektion durchgeführt
werden. Dabei moduliert eine Steuerschaltung die Intensität der Leuchtdiode, und eine
geeignete Schaltung registriert den Differenzwert im Reflexionsanteil.
[0023] Aus der Gesamtheit der Patentansprüche und der nachfolgenden Beschreibung ergeben
sich weitere bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0024] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Darstellung des erfindungsgemässen Abtastschemas;
Fig. 2 eine Darstellung des Zusammenhangs zwischen Winkel und Messwert;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der erfindungsgemässen Differenzwertdetektion;
Fig. 4 einen Schnitt durch einen erfindungsgemässen Münzenprüfer;
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie A-A (vgl. Fig. 4);
Fig. 6 eine Draufsicht auf die hintere Seite der Vorrichtung; und
Fig. 7 einen Ausschnitt zur Darstellung des Abstandselements und des Sensors.
[0025] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0026] Anhand der Fig. 1 soll das Grundprinzip der Erfindung erläutert werden. Eine Münze
1 wird auf einer konzentrischen Kreisbahn 2 mit vorgegebenem Radius abgetastet. Dabei
wird mit einem (später beschriebenen) optischen Sensor eine Reihe IV von Messpunkten
3.1, 3.2 ... 3.N abgetastet. Die Messpunkte haben zueinander exakt definierte relative
Winkelpositionen. So sind z.B. die beiden Messpunkte 3.1 und 3.2 um einen exakt bestimmten
Winkel a
; beabstandet. Die absolute Position eines Messpunkts, d.h. die Position in Relation
zum Prägungsbild der Münze auf der Münzoberfläche ist dagegen a priori nicht bekannt.
Sie lässt sich aber nachträglich bestimmen, wenn alle Messpunkte 3.1 bis 3.N aufgenommen
und ausgewertet worden sind. Der "Phasenfehler" ist nämlich für alle Messpunkte derselbe.
Grundsätzlich lässt er sich ohne Probleme berechnen (z.B. mit einem Korrelationsverfahren),
in der Praxis ist er aber uninteressant.
[0027] Die Messpunkte 3.1 bis 3.N haben einen vorgegebenen Durchmesser, der vom Sensor bestimmt
wird. Typischerweise sind die Messpunkte 3.1 bis 3.N mehr oder weniger kreisförmig
und haben einen Durchmesser zwischen 0.1 und 0.3 mm. Vorzugsweise sind die Messpunkte
3.1 bis 3.N so nahe beieinander, dass sie sich zumindest gegenseitig berühren, wenn
nicht sogar teilweise überlappen. Die Kreisbahn 2 wird dann vollständig abgedeckt.
[0028] Fig. 2 zeigt eine Darstellung der Winkelabhängigkeit der gemessenen Intensitäten.
Auf der Abszisse ist der Winkel a aufgetragen und auf der Ordinate die Intensität
I. Gemäss der Erfindung können die Messwerte I t (a) einem exakt bestimmten Mittel
zugeordnet werden. Das Erkennungsmuster einer Münze besteht daher aus einer Reihe
von Wertepaaren (Winkel, Intensität).
[0029] In der Darstellung der Fig. 2 liesse sich der Unterschied gegenüber dem Stand der
Technik dadurch zum Ausdruck bringen, dass bei den bekannten Abtastverfahren auf der
Abszisse die Zeit und nicht der Winkel aufgetragen würde. Beim Stand der Technik ist
also in der Regel der zeitliche Abstand bekannt, nicht aber der winkelmässige. Dies
hat seinen Grund wie bereits erwähnt darin, dass beim Stand der Technik ein unkontrollierbarer
Schlupf beim Drehen der Münze vorhanden ist wegen der nicht genau kontrollierbaren
Rollbewegung.
[0030] Das erfindungsgemässe Verfahren beruht auf einer Reflexionsmessung. Mit einer kleinen
Lichtquelle wird der Messpunkt beleuchtet und das unter einem vorgegebenen Winkel
reflektierte Licht gemessen. Die Intensität des reflektierten Lichts hängt einerseits
von der Krümmung oder Neigung der beleuchteten Oberfläche und andererseits vom Abstand
zwischen Sensor und Münzoberfläche ab. Neben diesen beiden durch die Prägung bestimmten
Einflüssen spielen natürlich auch die Qualität der Oberfläche und das Mass der Verschmutzung
eine Rolle. Für die Erfindung ist es wichtig, dass alle jene Einflüsse eliminiert
werden können, die nicht durch die Prägung selbst bedingt sind. Dazu gehören z.B.
Fehler in der Strahlengeometrie oder Streulichteinflüsse. Geometrische Fehler können
durch eine bzgl. des Münzmittelpunktes rotationsinvariante Strahlengeometrie und durch
eine präzise Mechanik unter Kontrolle gehalten werden. Streulichteinflüsse werden
vorzugsweise durch eine Differenzlichtmessung, wie sie nachfolgend anhand der Fig.
3 erläutert wird, eliminiert.
[0031] Fig. 3 zeigt eine zeitliche Darstellung des Steuersignals Si, mit welchem die Lichtquelle
angesteuert wird. S
1 ist z.B. ein Rechtecksignal mit einer Frequenz von wenigen kHz (z.B. 5 kHz). Zum
Zeitpunkt t
1 befindet sich die Münze in einer bestimmten Winkelposition. Innerhalb eines bestimmten
Zeitintervalls t
2-ti ist nun eine Messung durchzuführen. Es wird deshalb in einem ausgewählten Intervall
t
12-t
11, in welchem der Messpunkt von der Lichtquelle beleuchtet wird, der reflektierte Lichtanteil
gemessen. Der so ermittelte Messwert beinhaltet Nutzlicht- und Streulichtanteil. Um
den Streulichtanteil eliminieren zu können, wird in einem zweiten Intervall gleicher
Länge t
13-t12 eine Streulichtmessung durchgeführt. Aus den beiden Messwerten wird sodann die
Differenz ermittelt. Dies kann bereits im Sensor geschehen, so dass ein streulichtbereinigter
Messwert ausgelesen werden kann. Die Differenz kann aber ebenso gut in einer separaten
Auswerteschaltung erfolgen.
[0032] Nachdem die Messung durchgeführt worden ist (t > t
2), wird ein neuer Messpunkt angefahren. Danach (t > 1
3) wird erneut eine Differenzmessung in der vorbeschriebenen Weise durchgeführt (1
31, t
32, t
33) usw. Es ist für die Differenzlichtmessung von untergeordneter Bedeutung, ob das
Streulicht vor oder nach der eigentlichen Messung aufgenommen wird.
[0033] Typischerweise werden entlang der vorgegebenen Kreisbahn wenige hundert (z.B. 200)
Messwerte aufgenommen. Um den Einfluss von Verschmutzungen oder Abnützungen der Oberfläche
möglichst gering halten zu können, werden die Messwerte vorzugsweise amplitudenmässig
normiert. Die Normierung kann auf den Mittelwert, die Varianz oder eine sonstige allgemeine
Gewichtung erfolgen.
[0034] An dieser Stelle sei auf einen weiteren Vorteil der punktweisen Abtastung gegenüber
der integralen hingewiesen; und zwar sind integrale Messungen amplitudenmässig nicht
normierbar. Das heisst, Störeffekte können nicht im selben Mass ausgeglichen werden
wie bei der Einzelpunktabtastung.
[0035] Die aufgenommene Messwertreihe wird mit an sich bekannten Verfahren ausgewertet.
Sie kann z.B. mit einem abgespeicherten Erkennungsmuster kreuzkorreliert werden. Rechnerisch
etwas aufwendiger, aber prinzipiell brauchbar wäre die Durchführung einer Integraltransformation
(z.B. FourierTransformation).Weniger rechenintensiv, aber auch weniger differenziert
wäre die Berechnung des Schwerpunkts oder die Bestimmung der Minima und Maxima.
[0036] Im folgenden wird anhand der Fig. 4 bis 7 eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung beschrieben.
[0037] Die Münze 1 ist in einer Halterung 4 fixiert. Führungsbleche 5.1, 5.2 übergreifen
die Münze 1 am Rand und verhindern so deren Herausfallen. Die Halterung 4 ist so ausgebildet,
dass Münzen mit verschiedenen Durchmessern mit ihrem Mittelpunkt stets auf der gleichen
Stelle liegen. Eine solche Münzhalterung ist beispielsweise aus der eingangs zitierten
EP 0245805 bekannt. Selbstverständlich sind auch andere Münzhalterungen denkbar. Beispielsweise
kann die Münze auch zwischen zwei gegenläufig bewegbaren und mit V-förmigen Ausschnitten
versehenen Armen zentriert werden.
[0038] Mit der Halterung 4 ist ein Aufbau verbunden, der im wesentlichen dazu dient, den
optischen Sensor entlang der konzentrischen Kreisbahn zu bewegen. Zu diesem Zweck
ist eine Trägerplatte 7 vorgesehen, die über Stützelemente 6.1 bis 6.3 mit der Halterung
4 resp. deren Führungsbleche 5.1 und 5.2 verbunden ist. Die Trägerplatte 7 liegt parallel
zur Münzoberfläche. Auf der der Halterung 4 abgewandten Seite der Trägerplatte 7 ragen
zwei Führungsstangen 8.1 und 8.2 senkrecht nach hinten heraus. Auf diesen beiden Führungsstangen
8.1 und 8.2 wird ein Motorträger 12 geführt. Der Motorträger 12 weist entsprechend
ausgebildete Bohrungen mit darin angeordneten Linearkugellagern 10.1 und 10.2 auf.
Der Motorträger 12 ist also senkrecht zur Münzoberfläche vor- und zurückbewegbar.
Zwischen der Trägerplatte 7 und dem Motorträger 12 sind auf den Führungsstangen 8.1
und 8.2 Spiralfedern 9.1 resp. 9.2 angeordnet. Sie schieben den Motorträger 12 nach
hinten, d.h. von der Münze 1 weg. Eine Anschlagplatte 11, die hinter dem Motorträger
12 an den Führungsstangen 8.1 und 8.2 fixiert ist, bietet dem durch die Spiralfedern
9.1 und 9.2 nach hinten geschobenen Motorträger 12 einen Anschlag.
[0039] Am Motorträger 12 ist ein Schrittmotor 13 befestigt. Seine Achse steht senkrecht
zur Münzoberfläche. Die Trägerplatte 7 weist an entsprechender Stelle eine Bohrung
für ein Verlängerungsstück 14 auf, welches auf die Achse des Schrittmotors 13 geschraubt
ist. Das Verlängerungsstück 14 setzt die Achse bis zur Münzoberfläche fort. An ihm
ist ein Sensorträger 15 befestigt, der in einer Ebene parallel zur Münzoberfläche
um den Münzmittelpunkt rotierbar ist. Am Sensorträger 15 ist nun der optische Sensor
19 (z.B. ein Lichtschrankenelement) befestigt.
[0040] Zuvorderst am Verlängerungsstück 14 ist ein Abstandselement 16 angebracht. Es befindet
sich an der Rotationsachse und definiert den Abstand zwischen Sensor 19 und Oberfläche
der Münze 1 während des Abtastens.
[0041] In Fig. 6 sind seitlich die beiden Führungsstangen 8.1 und 8.2 eingezeichnet, auf
denen der Motorträger 12 gleitet. In Fig. 6 oben und unten sind zwei Elektromagnete
17.1 und 17.2 vorgesehen. Sie sind also um 90
° bzgl. der Achse des Schrittmotors 13 gegenüber den Führungsstangen 8.1 und 8.2 versetzt.
Sie sind dazu da, den Motorträger 12 und damit den Schrittmotor 13, das Achsverlängerungsstück
14, den Sensorträger 15 und das Abstandselement 16 gegen die Kraft der Spiralfedern
9.1 und 9.2 nach vorne, d.h. gegen die Münze 1, zu ziehen. Es sind deshalb zwei Anker
18.1 und 18.2 vorgesehen, die an der Trägerplatte 7 befestigt sind und von den Elektromagneten
17.1 und 17.2 in sich hineingezogen werden können. Mit anderen Worten: Wenn die beiden
Elektromagnete 17.1 und 17.2 mit Strom beaufschlagt werden, dann wird das Abstandselement
16 auf die Hauptfläche der Münze 1 gedrückt. Die Münze 1 wird auf diese Weise zusätzlich
fixiert. Zudem wird - wie bereits erwähnt - ein definierter Abstand zwischen Sensor
und abzutastender Hauptfläche der Münze 1 geschaffen.
[0042] Fig. 7 zeigt eine Detailansicht des Sensorträgers 15 mit dem von ihm festgehaltenen
Sensor 19. Der Sensorträger 15 ist z.B. eine Platte, die auf die Achse des Schrittmotors
resp. auf das Verlängerungsstück 14 aufgeschraubt wird. Der Sensor 19 selbst ist vorzugsweise
ein handelsüblicher Lichtschrankenbaustein. Ein solcher beinhaltet eine Leuchtdiode
21, ein Phototransistor 22 sowie Linsen 24 und 25, die dafür sorgen, dass Leuchtdiode
21 und Phototransistor 22 auf einen gemeinsamen Fokuspunkt ausgerichtet sind. Durch
die kleinen Erhebungen der Prägung wird im Prinzip die optimale Reflexion in charakteristischer
Weise beeinträchtigt. Es leuchtet ein, dass das Münzsignal verfälscht wird, wenn der
Sensor 19 nicht einen konstanten mittleren Abstand von der Münzoberfläche hat. Eine
sehr wichtige Massnahme besteht deshalb darin, dass der Sensorträger 15 absolut parallel
zur Münze 1 bewegt wird. Eine zweite bevorzugte Massnahme besteht darin, dass auf
der Rotationsachse eine Kunststoffkuppe 20 befestigt ist, die durch die Kraft der
Elektromagneten 17.1 und 17.2 auf die abgetastete Hauptfläche der Münze 1 gedrückt
wird.
[0043] Bei der Erfindung wird mit ein und demselben Sensor eine Kreisbahn vollständig abgetastet.
Das heisst, der Sensorträger 15 muss um mindestens 360 rotiert werden. Dabei muss
in jeder Winkelstellung garantiert sein, dass der Sensor 19 mit einem Steuersignal
(S1) angesteuert und die entsprechenden Messwerte aufgenommen werden können. Gemäss
der Erfindung wird ein Anschlusskabel 23 mit den zu- und wegführenden Drähten um die
Achse resp. das Verlängerungsstück 14 in mehreren losen Umdrehungen herumgeführt.
Auf diese Weise wird freie Kabellänge geschaffen, die während des Abtastens (d.h.
während der Rotation) aufgenommen resp. abgegeben werden kann. Die Biegesteifigkeit
des Kabelmaterials hält das Anschlusskabel 23 spiralförmig beabstandet vom Verlängerungsstück
14. Das Kabel wird sich daher nicht verklemmen oder verhaspeln.
[0044] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel. Im
folgenden werden Ausführungsvarianten angedeutet, die dies zum Ausdruck bringen sollen.
[0045] Gleichmässig beabstandete Messpunkte sind zwar vorteilhaft, aber nicht zwingend.
Bei Bedarf ist es nämlich ohne weiteres möglich, Zwischenwerte durch Interpolation
zu ermitteln. Wichtig ist natürlich, dass die Abstände der Messpunkte so gewählt sind,
dass keine relevanten Stellen im Prägungsmuster der abzutastenden Münze übersprungen
werden können.
[0046] Zwar wird in der Regel das Rotieren der Halterung der Münze nicht vorteilhaft sein.
Gleiches gilt aber nicht für die axiale Verschiebung des Sensors gegenüber der Münze
gemäss der beschriebenen vorteilhaften Ausführungsform. Eine solche Verschiebung lässt
sich konstruktiv ohne übermässigen Aufwand bewerkstelligen. Es ist deshalb ebenso
gut möglich, die Halterung vor- und zurückzubewegen.
[0047] Bei den in den EP 0245805-A2 beschriebenen Münzautomaten werden die geprüften Münzen
vom Automaten sortiert. Ein Wägelchen fährt zwischen den Oeffnungsschlitzen verschiedener
Münzsammelbehälter hin und her und lässt die Münze an geeigneter Stelle fallen. Bei
einer solchen Ausführungsform kann z.B. die lineare Bewegung des Wägelchens, auf welchem
ein in geeigneter Weise rotierbarer Sensor montiert ist, unter Verwendung eines Zahnstangengetriebes
in eine rotative Bewegung umgesetzt werden. Ein auf dem Wägelchen selbst angeordneter
Schrittmotor zum Rotieren des Sensors kann dann entfallen resp. durch ein Zahnstangen-/Zahnradgetriebe
ersetzt werden.
[0048] Der lineare Vorschub des Sensors zwecks Einstellung der gewünschten Arbeitsdistanz
(Abstandselement) kann auch mit anderen Mitteln als mit Elektromagneten bewirkt werden.
Insbesondere kann z.B. ein Linearmotor oder Schrittmotor eingesetzt werden. Wenn ein
exakt definierter Abstand ohne das bevorzugte Abstandselement verwirklicht werden
kann, dann kann auf den linearen Vorschub insgesamt verzichtet werden.
[0049] Auch die konstruktiven Einzelheiten sind nicht unerlässlich für den Erfolg der Erfindung.
Abwandlungen ergeben sich für den Fachmann aus der Gesamtheit der Beschreibung. Vorzugsweise
arbeitet die Erfindung mit einem Sensor pro Kreisbahn. Zur Verbesserung der Messwertreihe
können auch zwei oder mehr Sensoren gleichzeitig "rotiert" werden.
[0050] Anstelle eines Lichtschrankenelements kann auch eine Anordnung mit einer Lichtquelle
und mehrerer, unter unterschiedlichen Winkeln gleichzeitig messenden Photodetektoren
vorgesehen sein. Die Münze kann insbesondere auch ganzflächig beleuchtet und lokal
abgetastet werden. Es können auch mehrere Sensoren auf der gleichen Kreisbahn abtasten,
wobei die einzelnen Sensoren um gleiche Winkel gegeneinander versetzt sind (z.B. 4
Sensoren um 90 versetzt). Zum Erfassen einer ganzen Kreisbahn genügt eine relative
Rotation zwischen Münze und Sensoranordnung um einen Bruchteil von 360 (z.B. um 900).
Ein einzelner Sensor tastet dann nur einen Sektor der Kreisbahn ab.
[0051] Die Erfindung zeichnet sich aus durch eine hochauflösende Prägungserkennung. Die
Vorrichtung vereinigt hohe Präzision und räumliche Kompaktheit in sich. Unkontrollierte
Freiheitsgrade und daher Fehlerquellen sind weitgehend eliminiert.
1. Verfahren zum Prüfen einer Münze (1), bei welchem mit mindestens einem optischen
Sensor (19) entlang einer auf einer Hauptfläche der Münze (1) liegenden konzentrischen
Kreisbahn (2) sequentiell Messwerte aufgenommen und mit einem abgespeicherten Erkennungsmuster
verglichen werden, dadurch gekennzeichnet, dass ein relativer Rotationswinkel (a)
zwischen Münze (1) und Sensor (19) erfasst wird, so dass jedem Messwert eine exakt
definierte relative Winkelposition (ai) zugeordnet werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messwerte von auf der
Kreisbahn (2) in exakt äquidistanten Positionen liegenden Messpunkten (3.1 bis 3.N)
aufgenommen werden, die vorzugsweise die Kreisbahn (2) vollständig abdecken.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit mindestens einem
optischen Sensor (19) zum sequentiellen Aufnehmen von Messwerten entlang der konzentrischen
Kreisbahn (2) und ersten Mitteln zum Vergleichen der aufgenommenen Messwerte mit einem
Erkennungsmuster, gekennzeichnet durch eine Halterung (4) zum Festhalten der Münze
(1), zweite Mittel (13) zum Erzeugen einer Relativbewegung zwischen der in der Halterung
(4) festgehaltenen Münze (1) und dem Sensor (19) und dritte Mittel zum Ueberwachen
der erzeugten Relativbewegung.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Mittel (13)
den Sensor (19) um den Mittelpunkt der Münze (1) auf der vorgebenen Kreisbahn (2)
drehen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (19)
ein lichtemittierendes Halbleiterelement, insbesondere eine Leuchtdiode (21) als Sender
und ein lichtempfindliches Halbleiterelement, insbesondere ein Phototransistor (22)
als Empfänger umfasst und dass Leuchtdiode (21) und Phototransistor (22) im Sinn eines
Reflexionsdetektors auf einen gemeinsamen Fokuspunkt abgestimmt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
zweiten Mittel einen Schrittmotor (13) umfassen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Sensor (19) auf einem Sensorträger (15) fixiert ist, der bei der Rotation in einer
zur Hauptfläche der Münze (1) parallelen Ebene bewegt wird, dass der Sensorträger
durch ein axial angeordnetes Abstandselement (16) in definiertem Abstand zur Hauptfläche
der Münze (1) gehalten ist und dass der Sensorträger (15) axial verschiebbar gelagert
ist, derart, dass zum Abtasten der Kreisbahn (2) das Abstandselement in Kontakt zur
Münze (1) und zum Auswechseln der Münze (1) zurückgezogen werden kann.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensorträger (15)
auf der durch den Schrittmotor (13) angetriebenen Achse (14) fixiert ist und dass
der Sensorträger (15) zusammen mit dem Schrittmotor (13) mittels eines elektromagnetischen
Antriebs (17.1, 17.2, 18.1, 18.2) axial bewegbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwei
oder mehr optische Sensoren vorgesehen sind zum gleichzeitigen Abtasten der Hauptfläche
der Münze (1) auf zwei oder mehr Kreisbahnen (2) mit unterschiedlichen Radien.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der
Sensor so ausgebildet ist, dass im Fokuspunkt ein Strahldurchmesser von 0.1 bis 0.3
mm, vorzugsweise von etwa 0.2 mm, vorhanden ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Steuerschaltung vorgesehen ist, die die Intensität des lichtemittierenden Halbleiterelementes
(21) moduliert und dass Mittel zum differenziellen Auslesen des lichtempfindlichen
Halbleiterelementes (22) vorhanden sind, die als Messwert einen streulichtbereinigten
Differenzwert ermitteln.