[0001] Die Erfindung betrifft einen Axiallüfter, insbesondere für Kühler von Kraftfahrzeugmotoren,
mit einem Laufrad mit mehreren asymmetrisch angeordneten Lüfterschaufeln.
[0002] Es ist bekannt, daß Axiallüfter der eingangs genannten Art Drehklangspitzen aufweisen,
die durch das Zusammenwirken der rotierenden Lüfterschaufeln mit an der Zu- und/oder
Abströmseite angeordneten, als Störkörper wirkenden Streben zur Lagerung der Nabe
oder Riemenscheiben hervorgerufen werden. Es ist bekannt (R.C. Mellin und G. Sovran,
Journal of Basic Engineering, März 1970, S. 143 bis 154), daß man diesen Drehklang
durch eine asymmetrische Anordnung, d.h. durch eine ungleiche Verteilung der Schaufelblätter
über den Umfang vermeiden kann. Ein Nachteil einer solchen unsymmetrichen Schaufelteilung
ist es, daß die Anzahl der Schaufeln verringert werden muß (z.B. auf sieben anstelle
von neun Schaufeln), wenn eine Schaufelüberdeckung vermieden werden soll. Die Luft-
bzw. Kühlleistung wird dadurch deutlich verschlechtert.
[0003] Es ist zwar auch ein Laufrad für einen Axiallüfter bekannt (DE 38 32 026 A1), bei
dem man subjektiv störende Geräusche dadurch vermieden hat, daß zwischen zwei einander
benachbarten Flügeln gleicher Gestalt ein Flügel mit einer von dieser abweichenden
Gestalt angeordnet wird. Ein Beispiel sieht dabei drei Schaufelgruppen mit jeweils
drei unter einem Winkel von 120 zueinander versetzten Schaufeln gleicher Gestalt vor,
deren einzelne Schaufeln jeweils in Umfangsrichtung nebeneinander so angeordnet sind,
daß sie auf dem Umfang der Nabe in etwa gleichmäßig verteilt sind. Der jeweilige Schaufelfuß
allerdings besitzt jeweils eine unterschiedliche Länge in Umfangsrichtung. Es hat
sich gezeigt, daß man mit einer solchen Laufradausbildung die Frequenz des Drehganges
zwar erniedrigen, den Drehklang selbst aber nicht beseitigen kann.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Axiallüfter der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß durch asymmetrische Teilung der bekannte
Effekt der Beseitigung des Drehklanges erreichbar ist, ohne daß jedoch die Kühlleistung
verringert zu werden braucht.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Axiallüfter der eingangs genannten Art vorgesehen,
daß die asymmetrische Schaufelanordnung erst in einem äußeren Radialbereich der Schaufeln
vorgesehen ist, während in dem an die Nabe anschließenden inneren Radialbereich, der
besonders vorteilhaft eine Breite von etwa einem Drittel der radialen Länge der Schaufeln
besitzen kann, eine radialsymmetrische Schaufelanordnung mit gleicher Teilung und
gleicher Schaufelausbildung vorliegt. Diese Ausgestaltung geht dabei von der Erkenntnis
aus, daß es ausreichend ist, die asymmetrische Ausgestaltung auf den äußeren Bereich
des Laufwerkes zu verlegen und sie nach den an sich bekannten Kriterien zu gestalten,
im inneren Radialbereich aber die Ausgestaltung so zu belassen, wie bei radialsymmetrisch
aufgebauten Laufrädern üblicher Bauart der Fall ist, bei der alle Schaufeln gleichmäßig
auf dem Umfang verteilt und auch gleich ausgebildet sind.
[0006] Durch diese Maßnahme braucht die Anzahl der einzusetzenden Schaufeln nicht verringert
zu werden, so daß die Kühlleistung hoch bleiben kann. Dennoch reicht überraschenderweise
die asymmetrische Ausgestaltung nur im äußeren Radialbereich aus, um den unerwünschten
Drehklang zu unterbinden.
[0007] Nach den Merkmalen des Anspruches 3 ergibt sich eine vorteilhalfte Weiterbildung
der Erfindung dann, wenn der Winkelabstand der Mitte der äußersten Schaufelenden zu
der Mitte von benachbarten Schaufeln jeweils unterschiedlich ist. Die Teilung im äußeren
Bereich ändert sich durch diese Ausgestaltung von Schaufel zu Schaufel. Nach den Merkmalen
des Anspruches 4 können die Schaufeln im äußeren Bereich jeweils unterschiedlich ausgebildet
sein, so daß in diesem äußeren Radialbereich auch die Schaufelform von Schaufel zu
Schaufel unterschiedlich ist. Es hat sich gezeigt, daß durch diese Maßnahmen in besonders
vorteilhafter Weise der unerwünschte Drehklang beseitigt werden kann.
[0008] In Weiterbildung der Erfindung wird bei einem Axiallüfter mit unterschiedlich gekrümmten
Schaufeln jeweils ein Paar von entgegen der Laufrichtung gekrümmten Schaufeln mit
einem Paar abwechselnd angeordnet, das in der Laufrichtung gekrümmte Schaufeln aufweist.
Nach Anspruch 6 kann in Weiterbildung zwischen zwei entgegengesetzt zueinander gekrümmten
Schaufelpaaren eine ausschließlich radial verlaufende Schaufel angeordnet sein, wie
dies im Anspruch 6 zum Ausdruck kommt und schließlich ist es nach den Merkmalen des
Anspruches 7, z.B. bei einem Laufrad mit vier gekrümmten Schaufelpaaren und mit einer
radial verlaufenden Schaufel, vorteilhaft, die Mittelebene der radial verlaufenden
Schaufel im wesentlichen als eine Symmetrieebene für die gesamte Schaufelanordnung
und -ausbildung im äußeren Radialbereich auszubilden. Diese im Anspruch 7 umrissenen
Merkmale bringen den Vorteil mit sich, daß das Laufrad keine Unwuchten aufweist.
[0009] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles dargestellt.
Das einzige Ausführungsbeispiel zeigt dabei ein Laufrad für einen Axiallüfter in der
Durchströmrichtung gesehen.
[0010] Dieses Laufrad (1) besteht aus einer zentralen Nabe (2) und einem diese Nabe konzentrisch
umgebenden Außenring (3), und es erstrecken sich zwischen Außenring (3) und Nabe (2)
neun Lüfterschaufeln (4 bis 12). Alle diese Lüfterschaufeln (4 bis 12) besitzen einen
identisch ausgebildeten Schaufelfuß (13), der jeweils bis zu der strichpunktiert gezeigten
Kreislinie (14) verläuft. Der äußere Umfang der Nabe (2) und diese Kreislinie (14)
grenzen dabei einen inneren Radialbereich (15) ab, der einen Ring mit der Breite B
; bildet. Diese Breite B
; entspricht etwa einem Drittel der Länge I der Schaufeln (4 bis 12), wobei diese Länge
I radial zwischen dem Umfang der Nabe (2) und dem inneren Umfang (3a) des Außenringes
(3) gemessen ist. In dem Bereich zwischen dem inneren Umfang (3a) des Außenringes
(3) und der strichpunktierten Kreislinie (14) wird daher ein äußerer Radialbereich
(16) des Laufrades (1) gebildet, der ebenfalls in der Draufsicht einen Ring bildet,
dessen Breite B
a beträgt.
[0011] Alle Schaufelfüße (13) der Schaufeln (4 bis 12), die wie bereits erwähnt untereinander
identisch sind, sind gleichmäßig auf dem Umfang der Nabe (2) verteilt angeordnet,
so daß bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel mit neun Schaufeln (4 bis 12) jeder gleiche
Punkt des Schaufelfußes an der Nabenoberfläche, z.B. also auch die jeweils angedeutete
Mitte der Schaufeln (4 bis 12) von dem zugeordneten benachbarten Punkt bzw. von der
benachbarten Mitte der angrenzenden Schaufel um einen Winkelabstand zueinander versetzt
sind, der sich aus jeweils dem gleichen Winkel a von 40* ergibt. In dem radial inneren
Bereich (15), der an die Nabe (2) angrenzt, ist daher die Ausgestaltung der Schaufeln
ausgelegt wie bei einem radialsymmetrisch aufgebauten Lüfterrad.
[0012] Im äußeren Radialbereich (16) dagegen weicht sowohl die Form der einzelnen Schaufeln
(4 bis 12) als auch deren Teilung gegenüber dem Außenring (3) voneinander ab. Beim
Ausführungsbeispiel ist allerdings die Ausgestaltung so vorgenommen worden, daß in
dem äußeren Radialbereich (16) eine Anordnung und Ausbildung der Schaufeln (4 bis
12) vorgenommen ist, die symmetrisch zu der Ebene S ist, welche mit der Mittelachse
und der Mittelebene durch die Schaufel (4) zusammenfällt, die ausschließlich radial
verläuft. Die in der Drehrichtung (17) an die radial verlaufende Schaufel (4) angrenzende
Schaufel (5) ist entgegen der Drehrichtung (17) sichelförmig nach hinten gekrümmt.
Entsprechend ist die zu ihr symmetrische Schaufel (12) sichelförmig in der Drehrichtung
(17) nach vorne gekrümmt. Der die Schaufel (5) in der Drehrichtung (17) angrenzende
Schaufel (6) ist ebenfalls noch entgegen der Drehrichtung (17) gekrümmt. Die Krümmung
ist allerdings wesentlich flacher als jene der Schaufel (5). Entsprechend ist auch
die Krümmung der Schaufel (11), die symmetrisch zu der Schaufel (6) ist, und in der
Drehrichtung verläuft, schwächer als die Krümmung der Schaufel (12).
[0013] Die an die Schaufel (6) in der Drehrichtung angrenzende Schaufel (7) ist in der Drehrichtung
sichelförmig gekrümmt, und zwar mehr als die ihr in der Drehrichtung benachbarte Schaufel
(8). Symmetrisch zu den Schaufeln (7 und 8) sind wieder die Schaufeln (9 und 10) ausgebildet,
die daher entgegen der Drehrichtung sichelförmig gekrümmt sind, wobei die Rückwärtskrümmung
der Schaufel (9) wieder kleiner ist als jene der Schaufel (10).
[0014] Diese Ausgestaltung führt dazu, daß der Winkelabstand zwischen den Enden der Schaufeln
(4 bis 12), beim Ausführungsbeispiel gemessen am inneren Umfang (3a) des Außenringes
(3) unterschiedlich ist, und zwar von Schaufel zu Schaufel. So beträgt der Winkelabstand
(20) zwischen der Mitte (4a) der Schaufel (4) und der Mitte (5a) der benachbarten
Schaufel (5) beim Ausführungsbeispiel 32,3
°, während der Abstand (21) zwischen der Mitte (5a) der Schaufel (5) und der Mitte
(6a) der in Drehrichtung benachbarten Schaufel (6) 44,4
° beträgt. Der Abstand (22) zwischen der Mitte (6a) der Schaufel (6) und der ihr in
der Drehrichtung benachbarten Schaufel (7) beträgt 51,1 ° und es folgt dann zwischen
der Mitte (7a) der Schaufel (7) und er Mitte (8a) der Schaufel (8) ein Winkelabstand
(23) von 37 °. Die Mitten (8a bzw. 9a) der Schaufeln (8 und 9) liegen um einen Winkelabstand
(24) von 30,6° auseinander und es folgt dann zwischen den Mitten der Schaufeln (9
und 10) wieder ein Winkelabstand (23') von 37°. Der Winkelabstand (22') zwischen der
Mitte (10a) der Schaufel (10) und der Mitte (11 a) der ihr in der Drehrichtung benachbarten
Schaufel (11) ist nun allerdings nicht exakt dem Abstand (22) entsprechend gewählt,
sondern nur mit 50,9° und der Abstand (21') beträgt auch nicht exakt das gleiche wie
der Abstand (21), sondern ist etwas größer mit 44,7 gewählt. Auch der Abstand (20')
beträgt nur 32,1
° im Gegensatz zu 32,3 des Abstandes (20). Trotzdem bleibt die Ebene S im wesentlichen
die Symmetrieebene für das Laufrad (1), das dadurch auch keine Unwuchten aufweist
und neben einer grossen Luftleistung auch so ausgelegt ist, daß ein störender Drehklang
vermieden wird.
[0015] Selbstverständlich können die Winkelabstände (20 bis 24, 20' bis 23') auch variiert
werden. Der symmetrische Aufbau ist auch nicht in jedem Fall notwendig. Maßgebend
ist, daß eine vollkommen symmetrische Anordnung und Ausbildung der Schaufelfüße (13)
gewählt wird und die asymmetrische Anordnung zum Zweck der Unterbindung des Drehklanges,
die an sich bekannt ist, nur in dem äußeren Radialbereich (16) hereingelegt wird.
1. Axiallüfter, insbesondere für Kühler von Kraftfahrzeugmotoren, mit einem Laufrad
(1) mit einer Nabe (2) und mit mehreren asymmetrisch angeordneten Lüfterschaufeln
(4 bis 12), dadurch gekennzeichnet, daß die asymmetrische Schaufelanordnung mit ungleicher
Teilung nur in einem äußeren Radialbereich (16) der Schauteln (4 bis 12) vorgesehen
ist, während in dem an die Nabe (2) anschließenden inneren Radialbereich (15) eine
radialsymmetrische Schaufelanordnung mit gleicher Teilung und gleicher Schaufelausbildung
vorliegt.
2. Axiallüfter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Radialbereich
(15) eine Breite B; von etwa einem Drittel der radialen Länge I der Schaufeln (4 bis 12) aufweist.
3. Axiallüfter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkelabstand
(20 bis 24) der Mitten (4a bis 12a) der äußersten Schaufelenden zu der Mitte von benachbarten
Schaufeln jeweils unterschiedlich ist.
4. Axiallüfter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln
im äußeren Radialbereich (16) jeweils unterschiedlich ausgebildet sind.
5. Axiallüfter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Paar von entgegen
der Laufrichtung (17) gekrümmten Schaufeln (5, 6) mit einem Paar in der Laufrichtung
(17) gekrümmter Schaufeln (7, 8) abwechseln.
6. Axiallüfter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei entgegengesetzt
zueinander gekrümmten Schaufelpaaren (5, 6, bzw. 11, 12) eine ausschließlich radial
verlaufende Schaufel (4) angeordnet ist.
7. Axiallüfter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittelebene S der
radial verlaufenden Schaufel (4) im wesentlichen eine Symmetrieebene für die Schaufelanordnung
und -ausbildung im äußeren Radialbereich (16) bildet.
8. Axiallüfter nach Anspruch 1 oder einem der übrigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Enden der Lüfterschaufeln (4 bis 12) an einem mitumlaufenden Außenring
(3) befestigt sind.