[0001] Die Erfindung betrifft ein statisches Mischelement in einem Strömungskanal mit mindestens
zwei Leitflächen. Es sind einfache statische Mischelemente mit Leitflächen bekannt,
welche jedoch noch eine sehr beschränkte Misch- und Homogenisierungswirkung aufweisen
und dabei immer noch einen relativ hohen Druckabfall bewirken. Aufwendigere statische
Mischer, z.B. bestehend aus sich kreuzenden Teilkanälen von Lamellen (Sulzer-SMV-Mischer),
weisen wohl sehr gute Mischeigenschaften auf, sind aber oft noch relativ aufwendig
herzustellen.
[0002] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mit sehr einfachen Mitteln eine
gute Mischwirkung bei relativ geringem Druckabfall zu erreichen. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäss gelöst nach Anspruch 1. Die Fixierung der Leitflächen an der Kanalwand
ist einfach und mechanisch stabil. Damit die Leitflächen dennoch möglichst verlustfrei
auf Vorder- und Rückseite umströmt werden, sind sie an der Wand schmaler ausgebildet
als im Kanalinnern, und in Richtung des Winkels W entsteht gleichzeitig eine effiziente
Ablenkung und Verwirbelung.
[0003] Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung. Durch
die Anordnung von wenigen Leitflächen mit unterschiedlichen Orientierungen werden
sich kreuzende Teilströme in radialer Richtung mit besonders guter Mischwirkung auf
möglichst einfache Art erzeugt. Die Projektion FZ der Leitflächen in Hauptströmungsrichtung
kann nur 5 % bis 30 % des Kanalquerschnitts betragen und damit schon bei geringem
Aufwand und Druckabfall eine optimale Vermischung erzielen. Die Leitflächen können
trapezförmig oder gerundet sein, sie können gegeneinander versetzt angeordnet und
im wesentlichen gleichmässig über den ganzen Kanalquerschnitt verteilt sein. Benachbarte
oder aufeinanderfolgende Leitflächen können gegeneinander versetzt, oder auch bezüglich
der Hauptströmungsrichtung Z und der Normalen N zur Kanalwand verdreht angeordnet
sein.
[0004] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Figuren und Ausführungsbeispielen weiter
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1a, b
- Ein erfindungsgemässes Mischelement mit zwei Leitflächen in einer Querschnittsebene
in zwei Ansichten;
- Fig. 2a bis d
- Beispiele von Leitflächenformen und -orientierungen;
- Fig. 3
- ein Beispiel mit mehreren, regelmässig über den Kanalquerschnitt verteilten Leitflächen;
- Fig. 4
- ein Beispiel mit verdrehten Leitflächen in einem runden Strömungskanal;
- Fig. 5a, b
- ein Beispiel mit versetzten Leitflächen in zwei Querschnittsebenen des Strömungskanals.
[0005] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemässes Mischelement mit zwei an der Wand eines Strömungskanals
7 fixierten Leitflächen 10 in einer Querschnittsfläche 21 in zwei Ansichten. Die trapezförmigen
Leitflächen 10 verbreitern sich gegen das Kanalinnere hin. Die Breite A an der Kanalwand
7 ist kleiner als die Breite B im Kanalinnern. Dadurch kann die Rückseite der Leitflächen
11 in Richtung der Pfeile 9 besser umströmt werden. Die Leitflächen 10 sind gegeneinander
versetzt und um je einen Winkel W von z.B. 30° gegen die Hauptströmungsrichtung Z
des Fluids 2 geneigt mit entgegengesetzten Orientierungen. Die Leitflächen erzeugen
entsprechende, in die Richtungen 5, 6 abgelenkte Strömungskegel, welche eine intensive
Vermischung ergeben. Besonders wirkungsvoll sind durch versetzte Leitflächen erzeugte
Kreuzströme. Die Projektion FZ der Leitflächen in Strömungsrichtung Z beträgt weniger
als 30 % der Querschnittsfläche F des Strömungskanals (Fig. 1b). Schon mit einem Anteil
FZ von z.B. 10 % bis 20 % von F können turbulente, sich intensiv vermischende Strömungen
erzeugt werden. In einer darauffolgenden nächsten Querschnittsebene 22 sind zwei weitere
Wandleitflächen 10 angeordnet, wobei diese gegen die Leitflächen des ersten Querschnitts
21 versetzt sind. Dies ergibt eine weitere intensive Vermischung der Teilströmungen
der einzelnen Leitflächen 10. Auch bekannte, nach innen schmaler werdende Leitflächen
könnten so versetzt angeordnet werden. Dies ergäbe jedoch wie erläutert eine schlechte
Umströmung der Rückseite.
[0006] Die Figuren 2a bis c zeigen Leitflächen 10 mit verschiedenen möglichen Formen. Diese
können beispielsweise trapezförmig 12, gerundet 13 oder kombiniert 14 ausgebildet
sein. Die Leitflächen können auch unterschiedliche Formen oder Grössen aufweisen.
Die Leitflächen könnten auch gespalten, abgeknickt, gebogen oder verdreht ausgeführt
sein. Besonders für hohe Geschwindigkeiten und starke Belastungen können die Leitflächen
auch Verstärkungen und Versteifungen, z.B. in Form einer Rippe 18 in Fig. 2a aufweisen.
Gegenüberliegende Leitflächen können auch zu fachwerkartigen Strukturen verbunden
sein, wie beispielsweise mit den Verstrebungen 19 in Fig. 3 dargestellt. Hier ist
ein Beispiel gezeigt mit mehreren Leitflächen 10, welche über den ganzen Kanalquerschnitt
F gleichmässig verteilt sind mit (in der Figur) abwechselnd nach oben und nach unten
gerichteten Teilströmen 5, 6 und damit erzeugten Kreuzströmungen. In Fig. 2d ist eine
Leitfläche 10 bezüglich der Hauptströmungsrichtung Z und der Normalen N zur Kanalwand
7 verdreht angeordnet; d.h. die Normale 15 der Leitfläche 10 liegt nicht in der Ebene
Z, N. Sie ist in Richtung V herausgedreht. Fig. 4 zeigt ein weiteres Beispiel mit
verdreht angeordneten Leitflächen 10 in einem runden Strömungskanal 7. Diese verdrehten
Leitflächen erzeugen ebenfalls sich kreuzende Teilströmungen z.B. in die Richtungen
5, 6, welche nicht radial verlaufen. Eine leichte Verdrehung der Leitflächen 10 verbessert
die Umströmung auf der Rückseite 11 nochmals deutlich.
[0007] Fig. 5 zeigt ein Mischelement mit Leitflächen in zwei Querschnittsebenen 21, 22.
Die Leitflächen der Ebene 22 sind gegen jene der ersten Ebene 21 versetzt angeordnet.
Die Leitflächen erzeugen hier radiale Teilströmungen, welche sich aber ebenfalls intensiv
vermischen. Bei Mischelementen mit Leitflächen in mehreren Ebenen kann zwischen zwei
Ebenen auch ein grösserer Abstand vorgesehen sein, welcher als Nachmischstrecke wirkt.
Bezeichnungsliste
[0008]
- 2
- Fluid in 7
- 5, 6
- Teilstromrichtungen
- 7
- Stömungskanal, Wand
- 9
- Umströmungsrichtung nach 11
- 10
- Leitflächen
- 11
- Rückseite von 10
- 12 bis 14
- Beispiele von 10
- 15
- Normale von 10
- 18
- Versteifungsrippe
- 19
- Verbindungselement
- 21, 22
- Querschnittsebenen von 7
- A
- Breite von 10 an der Wand
- B
- Breite von 10 im Innern
- F
- Kanalquerschnitt
- FZ
- in Z-Richtung projizierte Fläche von 10 in einer Ebene
- N
- Normale zu 7
- V
- Verdrehung von 10
- W
- Winkel der Leitfläche zu Z
- Z
- Haupströmungsrichtung
1. Statisches Mischelement in einem Strömungskanal mit mindestens zwei Leitflächen, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitflächen (10) an der Kanalwand (7) angebracht sind, dass die Leitflächen
im Kanalinneren breiter sind (B) als an der Kanalwand (A) und dass sie einen Winkel
W zur Hauptströmungsrichtung Z von 10° bis 45° aufweisen.
2. Statisches Mischelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte
Leitflächen mit unterschiedlichen Orientierungen (5, 6) im wesentlichen sich kreuzend
angeordnet sind.
3. Mischelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Projektion FZ der Leitflächen in Hauptströmungsrichtung 5 % bis 30 % des Kanalquerschnitts
F beträgt.
4. Mischelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
seitlich benachbarte oder aufeinanderfolgende Leitflächen (10) gegeneinander versetzt
angeordnet sind.
5. Mischelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitflächen (10) trapezförmig oder gerundet sind.
6. Mischelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
gegenüberliegende Leitflächen an ihrem freien inneren Ende durch ein Halterelement
(19) verbunden sind.
7. Mischelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitflächen (10) im wesentlichen gleichmässig verteilt in einer Querschnittsfläche
F des Kanals angeordnet sind.
8. Mischelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitflächen in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Querschnittsebenen (21, 22)
angeordnet sind.
9. Mischelement nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Leitflächen bezüglich Hauptströmungsrichtung Z und Normalen N zur Kanalwand (7)
verdreht (V) angeordnet sind.