[0001] Die Erfindung betrifft ein metallisches Wärmeaustauscherrohr nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
In Fahrzeugen mit Servolenksystemen wird die für die Lenkfunktion notwendige Ölmenge
über eine Ölpumpe gefördert, die unabhängig von der Motordrehzahl eine nahezu konstante
Fördermenge im Ölkreislauf aufrecht erhält.
[0002] Je nach Motorbelastung und Lenkbetätigung wird das Öl erwärmt. Die höchste Ölerwärmung
tritt im Anhängerbetrieb bei einer Bergfahrt auf. Zur Abkühlung des erwärmten Öles
werden Wärmeaustauscherrohre verwendet, die von außen mit Luft beaufschlagt werden.
[0003] Bei einer bekannten Ausführung handelt es sich um ein Wärmeaustauscherrohr aus Metall,
das auf der Innen- und Außenseite schraubenlinienförmig umlaufende, integrale Rippen
besitzt. Dieses Wärmeaustauscherrohr hat bei zunehmender Öltemperatur und konstanter
Luftgeschwindigkeit eine zur Temperaturdifferenz der Öl-/Lufttemperatur proportionale
Wärmeabfuhr. Bei extremer Lenkungsbeanspruchung wird die Öltemperatur trotz Wärmeaustauscherrohr
weiter ansteigen. Ein kritischer Punkt wird dann erreicht, wenn die Öltemperatur gleich
oder höher ist als die Beständigkeitstemperatur der verwendeten Dichtmaterialien.
Die Folge ist Ölverlust durch undichte Stellen und damit Funktionsminderung oder Ausfall
der Servolenkung, ganz abgesehen von der Umweltbelastung durch austretendes Öl. Eine
Verlängerung des Wärmeaustauscherrohres ist aufgrund der beengten Platzverhältnisse
im Motorraum des Fahrzeuges meist ausgeschlossen und verteuert den Wärmeaustauscher.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Wärmeaustauscherrohr der genannten
Art so zu gestalten, daß die Wärmeabfuhr bei steigender Öltemperatur überproportional
zunimmt, um hohe Öltemperaturen zu vermeiden und gleichzeitig eine hohe Wärmeleistung
in einer kompakten Baugröße zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Wärmeaustauscherrohr mit den beiden
kennzeichneten Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst:
a.) das Verhältnis der äußeren Wärmeübertragsfläche Aa des Rohres / inneren Wärmeübertragungsfläche Ai des Rohres beträgt:

b.) für den lichten Innendurchmesser des Rohres gilt die Beziehung:

mit Innendurchmesser di (mm), Volumenstrom V̇ des Fluids (m³/h), kinematische Viskosität ν (mm²/s). (Die
Größen Aa und Ai sind jeweils auf 1m Rohrlänge bezogen).
[0006] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß ein sprunghafter Anstieg der Wärmeabfuhr
und damit die Aktivierung der inneren Rippenfläche eintritt, wenn der Rohrinnendurchmesser
d
i an die zu begrenzende Fluidtemperatur und an den vorliegenden Fluidvolumenstrom angepaßt
wird. Das erfindungsgemäße Verhältnis A
a/A
i sorgt für die erforderliche Wärmeabfuhr nach außen. Zudem läßt sich durch diese überproportionale
Leistungszunahme der Wärmeaustauscher kompakt und damit platzsparend bauen.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt das Verhältnis A
a/A
i = 5-8.
[0008] Für einen üblichen Fluidvolumenstrom V̇ von etwa 0,4 m³/h gilt die Beziehung
[0009] Hinsichtlich der Ausbildung der inneren Rippenfläche empfiehlt es sich, wenn das
Verhältnis der inneren (berippten) Wärmeübertragungsfläche A
i des Rohres / inneren glatten Wärmeübertragungsfläche A
i,
glatt des Rohres beträgt:
dabei beträgt der Drallwinkel der inneren Rippen vorzugsweise
insbesondere
[0010] (A
i und A
i,
glatt sind wiederum auf 1 m Rohrlänge bezogen).
[0011] Zur Erzielung optimaler Wärmeübertragungskoeffizienten beträgt die Quadratwurzel
aus dem Verhältnis der inneren Wärmeübertragungsfläche A
i / inneren (freien) Querschnittsfläche A
i,
quer vorzugsweise
[0012] Die Erfindung wird anhand des folgenden Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigt
- Fig.1 a
- ein Wärmeaustauscherrohr im Teillängsschnitt,
- Fig.1 b
- einen Querschnitt eines Wärmeaustauscherrohres und
- Fig.2
- den sprunghaften Leistungsanstieg eines erfindungsgemäßen Ölkühlers im Vergleich zu
einem Ölkühler nach dem Stand der Technik.
[0013] Das metallische Wärmeaustauscherrohr 1 nach Fig. 1a / 1b ist auf der Außen- und Innenseite
mit integralen Rippen 2 bzw. 3 versehen, die schraubenlinienförmig umlaufen. Der -auf
die Rohrlängsachse bezogene- Drallwinkel der Innenrippen 3 ist mit α bezeichnet. Weiterhin
sind eingetragen:
- Aa:
- äußere Wärmeübertragungsfläche des Rohres 1,
- Ai :
- innere (berippte) Wärmeübertragungsfläche des Rohres 1,
- Ai, quer :
- innere (freie) Querschnittsfläche des Rohres 1 und
- di :
- lichter Rohrinnendurchmesser des Rohres 1.
[0014] Das zu kühlende, zähe Fluid 4 strömt im Rohrinneren, Luft 5 außen.
[0015] Die Vorteile der Erfindung werden anhand der Fig.2 erläutert:
Es wurden Messungen an einem erfindungsgemäßen Wärmeaustauscherrohr 1 (Ölkühler A)
und Vergleichsmessungen an einem Wärmeausstauscherrohr nach dem Stand der Technik
(Ölkühler B) durchgeführt.
[0016] In der folgenden Tabelle sind die Geometriedaten der untersuchten Rohre (Ölkühler
A und B) aufgeführt:

[0017] Der Volumenstrom V̇ des Fluids (Öl) in den Rohren betrug jeweils ca. 0,4 m³/h. Die
äußere Luftgeschwindigkeit war bei den Untersuchungen konstant 5 m/s ( was einer Fahrgeschwindigkeit
von 18 km/h entspricht).
Fig.2 zeigt deutlich den sprunghaften Leistungsanstieg beim erfindungsgemäßen Ölkühler
A.
1. Metallisches Wärmeaustauscherrohr (1) mit auf der Außen- und Innenseite schraubenlinienförmig
umlaufenden, integralen Rippen (2 bzw. 3) zur Kühlung von zähen Fluiden (4), insbesondere
von Öl in Servokreisläufen von Fahrzeugen, wobei das zu kühlende Fluid (4) durch das
Rohr (1) strömt und dessen Außenseite von Luft (5) gekühlt ist,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a.) das Verhältnis der äußeren Wärmeübertragungsfläche Aa des Rohres (1) / inneren Wärmeübertragungsfläche Ai des Rohres (1) beträgt:

b.) für den lichten Innendurchmesser di des Rohres (1) gilt die Beziehung:

mit Innendurchmesser di (mm), Volumenstrom V̇ des Fluids (4) (m³/h), kinematische Viskosität ν (mm²/s).
2. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis Aa/Ai = 5-8 beträgt.
3. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für den lichten Innendurchmesser d
i des Rohres (1) die Beziehung gilt:
4. Wärmeaustauscherrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis der inneren (berippten) Wärmeübertragungsfläche A
i des Rohres (1) / inneren glatten Wärmeübertragungsfläche A
i, glatt des Rohres (1) beträgt:
5. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drallwinkel der inneren Rippen (3)
6. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drallwinkel α = 18 - 25° beträgt.
7. Wärmeaustauscherrohr nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Quadratwurzel aus dem Verhältnis der inneren Wärmeübertragsfläche A
i / inneren (freien) Querschnittsfläche A
i,
quer beträgt:
8. Wärmeaustauscherrohr nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß