[0001] Die Erfindung betrifft eine gasdicht abgeschlossene Gasentladungslampe, die mit einem
Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch bei Unterdruck gefüllt ist und in der beim Betrieb ein
Entladungsstrom fließt.
[0002] Derartige Gasentladungslampen werden insbesondere in Photometern zur Bestimmung der
Konzentration von in einem Gasgemisch enthaltenen Gasen verwendet, die im ultravioletten
Spektrum von 200 bis 600 nm absorbieren, wie z. B. Stickoxid oder Schwefeldioxid.
Als Gasentladungslampen dienen dabei üblicherweise Hohlkathodenlampen.
[0003] Ein Photometer zur Bestimmung der Konzentration von Stickoxid ist aus der DE-PS 25
41 162 bekannt. Dieses Photometer enthält eine Gasentladungslampe in Form einer mit
Luft bei Unterdruck gefüllten Kohlkathodenlampe, die mit einem geringen Entladungsstrom
betrieben ist, sowie einen Strahlungsdetektor zum Empfang der von der Hohlkathodenlampe
emittierten Stickoxidresonanzstrahlung nach Durchgang durch das Gasgemisch Die Hohlkathodenlampe
ist vakuumdicht abgeschlossen, der Druck in der Hohlkathodenlampe beträgt 1 bis 5
mbar. Bei einer derartigen Kohlkathodenlampe ist die Lebensdauer der Stickoxidstrahlung
wegen des beim Betrieb der Hohlkathodenlampe aufgezehrten Sauerstoffs aus dem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch
so gering, daß eine derartige Hohlkathodenlampe ohne zusätzliche Maßnahmen zwar für
Laboranwendungen, jedoch nicht für Anwendungen im industriellen Bereich geeignet ist.
Eine Erhöhung des Drucks in der Hohlkathodenlampe erhöht zwar die Lebensdauer der
Stickoxidstrahlung, verringert jedoch gleichzeitig die Intensität dieser Strahlung.
[0004] Ein weiteres Photometer mit einer Gasentladungslampe in Form einer Hohlkathodenlampe
ist aus der DE-PS 25 46 565 bekannt. Dieses Photometer ist in erster Linie für die
Bestimmung von Schwefeldioxid in einem Gasgemisch ausgebildet. Gemäß einer Ausgestaltung
des Photometers ist es auch für die zusätzliche Bestimmung von Stickoxid in einem
Gasgemisch vorgesehen. Die Hohlkathodenlampe ist mit einem getrockneten Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch
gefüllt und wird nach ihrer Füllung durch Abschmelzen vakuumdicht abgeschlossen. Auch
für dieses Photometer gilt, daß die Lebensdauer der für die Bestimmung der Konzentration
von Stickoxid erforderlichen Stickoxidstrahlung der Hohlkathodenlampe wegen des beim
Betrieb der Hohlkathodenlampe aus dem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch aufgezehrten Sauerstoffs
so gering ist, daß eine derartige Hohlkathodenlampe ohne zusätzliche Maßnahmen zwar
für Laboranwendungen, jedoch nicht für Anwendungen im industriellen Bereich geeignet
ist.
[0005] Nachdem man erkannt hatte, daß die geringe Lebensdauer der Stickoxidstrahlung einer
Hohlkathodenlampe, wie sie aus den obengenannten Druckschriften bekannt ist, für Anwendungen
im industriellen Bereich zur Bestimmung der Konzentration von Gasen, die im ultravioletten
Spektrum von 200 bis 300 nm absorbieren, auf die Aufzehrung des Sauerstoffs aus dem
Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch zurückzuführen ist, hat man versucht, den aufgezehrten
Sauerstoff durch von einem Sauerstoff speichernden oder Sauerstoff spendenden Medium
abgegebenen Sauerstoff zu ersetzen. Dabei wurde u. a. von der Überlegung ausgegangen,
daß Metalldioxide, wie Mangandioxid, bei Unterdruck oder bei einer Erhöhung der Temperatur
unter Sauerstoffabgabe zerfallen.
[0006] Eine derartige Hohlkathodenlampe ist aus der DE-OS 29 25 410 bekannt. Die Kohlkathodenlampe
ist mit einem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch bei Unterdruck gefüllt und gasdicht abgeschlossen.
Durch Einbringen eines Quantums Metalldioxid in die Hohlkathodenlampe soll der Einfluß
der Gasaufzehrung verringert werden. Es hat sich aber gezeigt, daß die Sauerstoffabgabe
des Metalldioxids bei den beim Betrieb der Hohlkathodenlampe herrschenden Temperaturen
zu gering ist, um den aufgezehrten Sauerstoff zu ersetzen. Auch der aufgrund des in
der Kohlkathodenlampe herrschenden Unterdruckes von dem Metalldioxid abgegebene Sauerstoff
ist zu gering, um den aufgezehrten Sauerstoff zu ersetzen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gasentladungslampe der eingangs genannten
Art so zu verbessern, daß die Lebensdauer der für die Bestimmung der Konzentration
von Gasen, die im ultravioletten Spektrum von 200 bis 300 nm absorbieren, ausgenutzten
Stickoxidstrahlung verlängert wird.
[0008] Diese Aufgabe ist bei einer gattungsgemäßen Gasentladungslampe durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Der zur Verlängerung der Lebensdauer
der Stickoxidstrahlung dienende zusätzliche Sauerstoff ist in Form von Wasserdampf
in der Gasentladungslampe gespeichert. Der zusätzliche Sauerstoff wird erst beim Betrieb
der Gasentladungslampe innerhalb der Entladungszone aus dem dem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch
zugesetzten Wasserdampf gewonnen. Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde,
in der Gasentladungslampe anstelle von Sauerstoff Wasserdampf zu speichern und erst
bei Bedarf den benötigten Sauerstoff aus dem Wasserdampf zu gewinnen. Die Speicherung
von Wasserdampf hat gegenüber der direkten Speicherung von Sauerstoff den Vorteil,
daß auch bei dem geringen Druck in der Gasentladungslampe, der in der Größenordnung
von 10 mbar liegt, so viel Wasserdampf gespeichert werden kann, daß das Photometer
ein Jahr lang zur Bestimmung der Konzentration von Stickoxid betrieben werden kann,
ohne daß die Gasentladungslampe ausgewechselt werden muß.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Gasentladungslampe nach Anspruch 1 sind in den Ansprüchen
2 bis 7 gekennzeichnet. Der gegenüber dem Stand der Technik (1 bis 5 mbar) erhöhte
Druck in der Gasentladungslampe auf 5 bis 20 mbar führt bei nur geringfügig verringerter
Intensität der emittierten Strahlung zu einer weiteren Verlängerung der Lebensdauer
der Stickoxidstrahlung. In vorteilhafter Weise ist das Wasserdampf speichernde Medium
in einem mit der Gasentladungslampe verbundenen Vorratsgefäß enthalten. Durch Erwärmung
des in dem Vorratsgefäß enthaltenen Wasserdampf speichernden Mediums wird dem Inneren
der Gasentladungslampe bei Bedarf Wasserdampf zugeführt. Die Verwendung von Mangandioxid
als Wasserdampf speicherndes Medium hat sich als besonders gut geeignet erwiesen,
da es chemisch passiv sowie druck- und temperaturstabil ist und eine große Speicherkapazität
für Wasserdampf besitzt. Der gespeicherte Wasserdampf läßt sich durch dosierte Beheizung
definiert freisetzen. In vorteilhafter Weise ist die Gasentladungslampe eine elektrodenlose
Gasentladungslampe mit Hochfrequenzanregung oder eine Hohlkathodenlampe.
[0010] Die Erfindung ist im folgenden anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Es zeigen
- Figur 1
- eine mit Hochfrequenz angeregte Gasentladungslampe gemäß der Erfindung und
- Figur 2
- eine als Hohlkathodenlampe ausgestaltete Gasentladungslampe gemäß der Erfindung.
Gleiche Teile sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0011] Die Figur 1 zeigt eine mit Hochfrequenz angeregte Gasentladungslampe, die aus Glas
hergestellt ist. Der Lampenkolben 1 ist von einer aus Kupfer bestehenden Spule 2 umgeben.
In der Spule 2 fließt ein zur Anregung der Plasmabildung in der Gasentladungslampe
dienender Wechselstrom. Die Frequenz des Wechselstromes liegt in der Größenordnung
von 100 MHz. Der Lampenkolben 1 ist über ein Verbindungsrohr 3 mit einem Reservoir
4 verbunden. An das Verbindungsrohr 3 ist ein kleiner Kolben 5 angeschlossen, der
als Wasserdampfspeicher dienendes Mangandioxid 6 enthält. Die Mangandioxidfüllung
kann bei Bedarf mit Glaswatte in dem Kolben 5 fixiert werden. Um den Kolben 5 ist
eine nur schematisch dargestellte elektrische Heizwicklung 7 angeordnet, die bei Bedarf
zur Erwärmung des Mangandioxids 6 dient.
[0012] Die Gasentladungslampe ist mit einem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch gefüllt, das mit
Wasserdampf angereichert ist. Die Anreicherung des Stickstoff-Sauerstoff-Gemisches
mit Wasserdampf erfolgt in bekannter Weise. Dies kann z. B. beim Durchleiten des Stickstoff-Sauerstoff-Gemisches
durch ein mit destilliertem Wasser gefülltes Gefäß erfolgen, in dem der gewünschte
Wasserdampfpartialdruck über die Temperatur des Wassers eingestellt wird. Das auf
diese Weise hergestellte Füllgemisch, das aus dem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch mit
Wasserdampfanteilen besteht, wird durch die Gasentladungslampe hindurchgeleitet. Soweit
das Mangandioxid nicht bereits vorab befeuchtet worden ist, erfolgt dabei auch die
Befeuchtung des als Wasserdampf speicherndes Medium dienenden Mangandioxids. Nach
dem Einstellen des für den Betrieb der Hohlkathodenlampe erforderlichen Unterdrucks
von vorzugsweise 5 bis 20 mbar wird die Gasentladungslampe durch Abschmelzen gasdicht
abgeschlossen.
[0013] Sinkt während des Betriebes der Gasentladungslampe durch Gasaufzehrung der Druck
in der Gasentladungslampe, so wird vom Mangandioxid Wasserdampf abgegeben. Zusätzlich
kann Wasserdampf auch durch Erwärmung des Mangandioxids freigesetzt werden. Dabei
ist Art und Dauer der Erwärmung so gewählt, daß im wesentlichen nur der verbrauchte
Sauerstoff ergänzt wird, so daß der Sauerstoffpartialdruck in der Gasentladungslampe
langfristig annähernd konstant bleibt. Damit ergibt sich eine wesentliche Verlängerung
der Lebensdauer der von der Gasentladungslampe emittierten Stickoxidstrahlung, die
zur Bestimmung der Konzentration von Gasen im ultravioletten Spektrum von 200 bis
300 nm dient. Ein mit einer derartigen Gasentladungslampe ausgerüstetes Photometer
kann ein Jahr lang zu Bestimmung der Konzentration von Stickoxid betrieben werden,
ohne daß die Gasentladungslampe ausgewechselt zu werden braucht.
[0014] Die Figur 2 zeigt eine als Hohlkathodenlampe ausgestaltete Gasentladungslampe, die
aus Glas hergestellt ist. In dem Lampenkolben 1 befinden sich eine Kathode 8 und eine
Anode 9. Der weitere Aufbau der Hohlkathodenlampe entspricht demjenigen der in der
Figur 1 dargestellten Gasentladungslampe. Auch in diesem Ausführungsbeispiel wird
bei Druckabfall in der Hohlkathodenlampe von dem Mangandioxid Wasserdampf abgegeben,
wobei der verbrauchte Sauerstoff innerhalb der Entladungszone aus dem Wasserdampf
gewonnen wird.
1. Gasdicht abgeschlossene Gasentladungslampe, die mit einem Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch
bei Unterdruck gefüllt ist und in der beim Betrieb ein Entladungsstrom fließt, dadurch
gekennzeichnet,
- daß das Stickstoff-Sauerstoff-Gemisch in der Gasentladungslampe mit Wasserdampf
angereichert ist,
- daß ein mit Wasserdampf befeuchtetes Wasserdampf speicherndes Medium in der Gasentladungslampe
angeordnet ist und
- daß das Wasserdampf speichernde Medium beim Absinken des Gasdruckes Wasserdampf
abgibt.
2. Gasentladungslampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in der Gasentladungslampe
5 bis 20 mbar beträgt.
3. Gasentladungslampe nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wasserdampf speichernde Medium in einem mit der Gasentladungslampe verbundenen Vorratsgefäß
enthalten ist.
4. Gasentladungslampe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Erwärmung des
in dem Vorratsgefäß enthaltenen Wasserdampf speichernden Mediums erfolgt.
5. Gasentladungslampe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Wasserdampf speicherndes Medium Mangandioxid dient.
6. Gasentladungslampe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasentladungslampe eine elektrodenlose Gasentladungslampe mit Hochfrequenzanregung
ist.
7. Gasentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gasentladungslampe eine Hohlkathodenlampe ist.