[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Verpackungsindustrie und betrifft eine Verschlusseinheit
gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruches.
[0002] An Gebinden für Flüssigkeiten wie beispielsweise Metalldosen oder Behälter aus beschichtetem
Karton werden für eine wiederverschliessbare Öffnung und für ein bequemes Ausgiessen
oft Verschlusseinheiten, vorzugsweise aus kunststoff, bestehend aus einem Ausgussteil
mit einer Ausgussöffnung und einem die Ausgussöffnung des Ausgussteils verschliessenden
Verschlussteil eingesetzt, die in einer Öffnung des Gebindes angebracht werden. Die
beiden Schweizer Patentanmeldungen 2739/91-2 und 2740/91-9 derselben Anmelderin beschreiben
derartige Verschlusseinheiten. Die beschriebenen Verschlusseinheiten werden nach einem
Mehrmaterialien-Spritzgussverfahren gegossen und bestehen aus mindestens zwei sich
in mindestens einer Eigenschaft unterscheidenden Materialien.
[0003] Bei verpackten Gütern insbesondere aber bei Lebensmitteln, möchte der Käufer in der
Regel wissen, ob die Verpackung des Produktes schon einmal geöffnet wurde oder ob
sie noch intakt ist. Bei den meisten Verpackungen wird dies erreicht, indem mit der
mechanischen Funktion des Verschlusses ein Aufreiss-Element kombiniert ist.
[0004] Ein Nachteil der bekannten Lösungen besteht darin, dass nach dem ersten Öffnen die
Verschlussqualität oft beeinträchtigt ist, weil beispielsweise ein Teil der Verschlussfunktion
zerstört oder die Verankerung des Verschlussteils nicht mehr in vollem Umfang erhalten
ist. Ein weiterer Nachteil ist meist der, dass zur Herstellung des Aufreisselementes
ein zusätzlicher Herstellungs- oder Montageschritt notwendig wird.
[0005] Es ist also Aufgabe der Erfindung, eine Verschlusseinheit zu schaffen, an der eine
sichtbare, irreversible Anzeige (Indikator) aufzeigt, ob die Verschlusseinheit neu
(noch nie geöffnet) oderwiederverschlossen ist. Die Veränderung des Indikators beim
ersten Öffnen soll auf die Schliess- und Dichtfunktion der Verschlusseinheit keine
Auswirkung haben. Dieser Indikator soll ohne zusätzliche Massnahme bei der Herstellung
der Verschlusseinheit, insbesondere ohne zusätzlichen Herstellungs- und/oder Montageschritt
quasi im selben Arbeitsgang zusammen en mit der Verschlusseinheit hergestellt werden
können.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Verschlusseinheiten gemäss dem kennzeichnenden
Teil des unabhängigen Patentanspruches.
[0007] Die erfindungsgemässe Verschlusseinheit weist mindestens zwei Bereiche auf, die aus
je einem Material bestehen, wobei sich die Materialien der verschiedenen Bereiche
in mindestens einer Eigenschaft unterscheiden. Mindestens einer der Bereiche erstreckt
sich sowohl im Verschlussteil als auch im Ausgussteil der Verschlusseinheit. Als Indikator
besitzt beispielsweise einer der Bereiche einen Teilbereich, der sich auf der Aussenseite
der Verschlusseinheit vom Verschlussteil auf den Ausgussteil erstreckt und dort verankert
ist. Dabei besteht der als Indikator dienende Teilbereich aus dem einen Material und
die Aussenseite des Ausgussteiles, auf der der Indikator liegt aus dem anderen Material.
Die Festigkeit des Teilbereiches und diejenige seiner Verankerung sind derart aufeinander
abgestimmt, dass beim ersten Öffnen entweder die Verankerung gelöst oder der Teilbereich
durchbrochen wird. Sind die beiden Materialien farblich voneinander verschieden, ist
sehr leicht sichtbar, ob die Verschlusseinheit neu oderwiederverschlossen ist. Voraussetzung
dafür, dass die Verschlussqualität durch diese erste Öffnung nicht beeinflusst wird,
ist, dass der als Indikator dienende Teilbereich nicht in die Schliess- und Dichtfunktion
der Verschlusseinheit miteinbezogen ist.
[0008] Die erfindungsgemässe Verschlusseinheit wird vorteilhafterweise in einem Arbeitsgang
mit dem Verfahren des Multi-Materialien-Spritzgusses hergestellt. Nur mit einem derartigen
Verfahren ist es möglich, in einem Arbeitsgang die Verschlusseinheit in geschlossenem
Zustand mit einem Indikator in intaktem Zustand herzustellen. Das Multi-Materialien-Spritzgussverfahren
beruht darauf, dass in eine Giessform mit einem ersten Material ein Vorspritzling
gegossen wird, dass dann die Giessform wenigstens teilweise ersetzt oder vom Vorspritzling
weg bewegt wird und dass dann mit dem zweiten Material die Verschlusseinheit gegossen
wird, wobei der Vorspritzling teilweise als Giessform dient und dadurch wenigstens
teilweise vom zweiten Material umgossen wird. Damit entstehen ineinander gegossene
Bereiche zweier Materialien, wobei die Berührungsflächen je nach Giessparametern und
Materialpaarung fester oder weniger fest aneinander haften. Auf diese Art ist es insbesondere
möglich, in einem Arbeitsschritt Formschlussmittel in formschlüssigem Zustand zu gies-
sen. Selbstverständlich ist das Mehrmaterialien-Spritzgussverfahren nicht auf zwei
Materialien beschränkt, es können auch drei oder mehr Materialien nacheinander über-
und/oder umeinander gegossen werden.
[0009] Im folgenden sollen nun einige Ausführungsformen der erfindungsgemässen Verschlusseinheit
detailliert beschrieben werden. Der Beschreibung dienen auch die folgenden Figuren.
Dabei zeigen:
Figur 1 eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Verschlusseinheit
mit Indikator als Ansicht.
Figur 2 die Verschlusseinheit gemäss Figur 1 im Schnitt senkrecht zur Ebene der Ausgussöffnung;
Figur 3 eine weitere Ausführungsform eines Indikators, als Detail im Schnitt;
Figuren 4 und 5 weitere Ausführungsformen von Indikatoren mit Verankerungen mit Zusatzfunktionen,
ebenfalls im Schnitt;
Figur 6 eine beispielhafte Ausführungsform eines Indikators mit lösbarer Verankerung,
im Schnitt;
Figuren 7, 8 und 9 weitere Ausführungsformen des Indikators mit lösbarer Verankerung,
als Ansicht (Figur 7) und in Schnitten parallel zur Ausgussöffnung (Figuren 8 und
9);
Figuren 10 und 11 eine beispielhafte Ausführungsform des Indikators ohne Verankerung
im Neuzustand (Figur 10) und in wiederverschlossenem Zustand (Figur 11).
[0010] Figur 1 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Verschlusseinheit
1. Sie besteht im wesentlichen, wie bereits erwähnt, aus einem Verschlussteil 2 und
einem Ausgussteil 3, die beispielsweise mit einem Scharnier 5 miteinander verbunden
sind. Der Ausgussteil 3 weist einen im wesentlichen röhrenförmigen Ausguss 30 auf,
dessen eine Öffnung (Ausgussöffnung) im verschlossenen Zustand vom Verschlussteil
2 überdeckt ist, und der im Bereiche der anderen Öffnung einen Sockel 31 trägt der
zur Befestigung an einem Gebinde dient. Man erkennt auch einen Indikator 8, der im
wesentlichen aus einem Steg 80 und einer, hier beispielsweise gabelförmig ausgebildeten
Verankerung 81 besteht. Der Steg 80 erstreckt sich vom Verschlussteil 2 über die äussere
Oberfläche des Ausgusses 30.
[0011] Figur 2 zeigt dieselbe Verschlusseinheit wie Figur 1, entlang der in der Figur 1
mit 6 bezeichneten Linie geschnitten. Man erkennt hier eine Wand 7 eines Gebindes,
die im Bereiche der Gebindeöffnung über dem Sockel 31 liegt und beispielsweise durch
Verschweissung mit diesem verbunden ist. Mit A ist die Ebene bezeichnet, in der sich
der Sockel 31 und die gegen das Gebinde gewandte Öffnung des Ausgusses 30 erstrecken.
Mit B ist eine Fläche bezeichnet, in der die vom Verschlussteil 2 überdeckte Ausgussöffnung
10 liegt. Die Schwenkachse 51 des Scharniers 5 zur schwenkbaren Verbindung von Verschlussteil
2 und Ausgussteil 3 liegt etwa in der Ebene B. Man erkennt ferner den Verschlussteil
2, der den Ausguss 30 in einem Bereich 14 überdeckt und damit in geschlossenem Zustand
über die Ebene B hinabreicht. An der Aussenseite des Ausgusses 30 ist in diesem Überdeckungsbereich
eine Nocke 15 vorgesehen, die gegen den Verschlussteil 2 hin vorsteht und als Verschlusssicherung
dient. DerVerschlussteil 2 weist in demselben Bereich eine ange- formte Öffnungslippe
21 auf, die zum Öffnen der Verschiusseinheit dient. An diese Lippe 21 angeformt ist
der Indikator 8, bestehend im wesentlichen aus Steg 80 und Verankerung 81. Die Verankerung
81 reicht zwischen die Gebindewand 7 und den Sockel 31 und wird dort beispielsweise
durch Verschweissung festgehalten.
[0012] Zwischen dem Steg 80, der eine im wesentlichen stetig verlaufende äussere Oberfläche
aufweist, und dem Ausguss 30, ist an den Ausguss angeformt eine weitere Nocke 18 vorgesehen,
die bewirkt, dass der Steg an dieser Stelle einen kleineren Querschnitt hat, derart,
dass diese Stelle als Sollbruchstelle 85 dienen kann. Die Schwächung ist derart auszulegen,
dass die Sollbruchstelle schwächer ist als die Verbindung der Verankerung 81 mit der
Gebindewand 7 und/oder dem Sockel 31.
[0013] Zum Öffnen wird der Verschlussteil 2 an der Lippe 21 ergriffen und nach oben über
die Nocke 15 und die Ausgussöffnung 10 hoch gezogen. Dabei ergibt sich eine Bewegung,
die man als Schälen bezeichnen kann, denn der Verschlussteil 2 wird vom Ausgussteil
3 gelöst und bei gleichzeitiger, leichter Verformung wie eine Orangenschale abgezogen.
Dabei reisst die Sollbruchstelle 85.
[0014] Beim Schliessen des Verschlussteiles 2 wird dieser ebenfalls leicht verformt, bevor
er in die geschlossene Stellung übergeht. Die Verformung ist auch notwendig, weil
die Lippe 21 über die Nocke 15 gezogen werden muss, so dass sie darauf einrastet.
Da der Steg 80 nicht oder nur leicht am Ausguss 30 haftet, ist an der wiederverschlossenen
Verschlusseinheit leicht sichtbar, dass er zerrissen ist; dies insbesondere dann,
wenn das Material des Steges 80 sich farblich unterscheidet vom Material des Ausgusses
30.
[0015] Die Form der Nocke 18, die da wo sie am weitesten vorsteht, gerundet ist und an die
Rundung anschliessend sich auf der einen Seite steil, auf der anderen flacher aus
der Oberfläche des Ausgusses 30 erhebt, ist derart gewählt, weil sie mit einfachen
Giesswerkzeugen hergestellt werden kann.
[0016] Figur 3 zeigt als Detail eines Schnittes analog zum Schnitt der Figur 2 eine weitere
Ausführungsform der Sollbruchstelle 85 im Steg 80. In diesem Falle weist die gegen
aussen gewandte Oberfläche des Steges 80 eine kerbe 19 auf, während die Oberfläche
des Ausgusses 30 im wesentlichen stetig verläuft.
[0017] Der Steg 80 kann irgendwo auf der Aussenoberfläche des Ausgusses 30 verlaufen. Es
können auch mehrere derartige Stege angeordnet sein.
[0018] Beim Aufreissen bleibt ein Teil des Steges 80 am Verschlussteil 2 hängen, was dessen
Funktion aber keineswegs beeinträchtigt. Man kann aber die Sollbruchstelle 85 auch
dicht unter der Lippe 21 anbringen, sodass am Verschlussteil 2 nach dem Aufreissen
kein Stegteil mehr bleibt.
[0019] Figur 4 zeigt in derselben Darstellungsweise wie Figur 2 eine weitere Aus- führungsform
des Indikators 8. Dieser hat wiederum die Form eines Steges 80 mit einer Sollbruchstelle
85 und einer zwischen die Gebindewand 7 und den Sockel 31 reichende Verankerung 81
und ist beispielsweise im Bereiche der Lippe 21 an den Verschlussteil 2 angeformt.
Im Verankerungsbereich weist der Steg eine weitere Nocke 82 auf, die dazu dient, die
Verschlusseinheit bei ihrer Montage am Gebinde auf diesem zu positionieren, bevor
sie beispielsweise mit diesem verschweisst wird.
[0020] Figur 5 zeigt in gleicher Darstellungsweise wie Figur 4 eine weitere, beispielhafte
Ausführungsform des Indikators 8, der auch hier eine der Positionierung der Verschlusseinheit
am Gebinde dienende Nocke 82 trägt. Im Unterschied zur Figur 4 ist der Indikator 8
nicht durch eine Verankerung zwischen Gebindewand 7 und Sockel 31 verankert, sondern
mittels einer formschlüssigen Verbindung 83 im Ausguss 30 selbst. Die formschlüssige
Verbindung 83 besteht im wesentlichen aus einer Einformung im Ausguss, die beim Giessen
des zweiten Materials ausgegossen wird.
[0021] Figur 6 zeigt, wiederum in gleicher Darstellungsweise wie Figur4, eine weit- re beispielhafte
Ausführungsform des Indikators 8. Dieser besteht wiederum aus einem an den Verschlussteil
2, beispielsweise im Bereiche der Lippe 21 angeformten Steg 80 mit einer formschlüssigen
Verankerung 84 im Ausguss 30. Im Unterschied zu den bis anhin beschriebenen Ausführungsformen
besitzt dieser Indikator keine Sollbruchstelle. Dafür ist aber die Verankerung 84
derart ausgelegt, dass der Kraftaufwand zu ihrer Lösung gering ist. Beim ersten Öffnen
der Verschlusseinheit wird der Formschluss zwischen dem Steg und dem Ausguss 30 gelöst.
Der Formschluss ist derart irreversibel ausgestaltet, dass er, wenigstens mit einfachen
Mitteln, nicht wieder hergestellt werden kann.
[0022] Der Formschluss ist hier beispielsweise derart ausgebildet, dass eine Einformung
im Ausguss (3) beim Giessen des Steges (80) ausgegossen wird. Bildet die Einformung
eine sich gegen aussen genügend verengende Öffnung, ist der Formschluss mit einfachen
Mitteln nicht wieder schliessbar.
[0023] Figuren 7 bis 9 zeigen weitere beispielhafte Ausführungsformen von formschlüssig
im Ausguss 30 verankerten Indikatoren, deren Formschluss beim ersten Öffnen der Verschlusseinheit
gelöst wird. Der Formschluss kann beim Wiederverschliessen dieser Ausführungsformen
nicht eigentlich deshalb nicht mehr geschlossen werden, weil seine Form ihn irreversibel
macht, sondern deshalb, weil die Stege derart schwach ausgelegt sind, dass sie nicht
genügend Eigensteifigkeit besitzen, um beim Wiederverschliessen mit genügender Genauigkeit
positioniert werden zu können. Ferner ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim ersten
Öffnen deformiert werden, sehr gross, sodass eine Wiedererstellung des Formschlusses
schon deswegen nicht möglich ist.
[0024] Figur 7 zeigt eine derartige Ausführungsform als Ansicht. Die Indikatoren 8.1 und
8.2 sind Anformungen am Verschlussteil 2, die in nutenförmigen Einformungen des Ausgusses
30 eingegossen sind. Die Indikatoren 8.1 und 8.2 werden beim ersten Öffnen der Verschlusseinheit
aus den Nuten gezogen. Sie sind derart dünn geformt, dass sie nicht genügend Eigenstabilität
besitzen, um beim Wiederverschliessen wieder in den Einformungen eingeführt werden
zu können.
[0025] Figuren 8 und 9 zeigen in einem Schnitt, der im wesentlichen parallel zur Ebene der
Ausgussöffnung gelegt ist, weitere Ausführungsformen derartiger Indikatoren. Figur
8 zeigt einen derartigen Indikator 8.3 in einer Nut im Ausguss 30, die im wesentlichen
auf der Symmetrieebene (6 in Figur 1) der Verschlusseinheit angeordnet ist. Figur
9 zeigt zwei Indikatoren 8.4 und 8.5 in entsprechenden Nuten im Ausguss 30, die symmetrisch
zur Symmetrieebene angeordnet sind. In derselben Art und Weise können über die ganze
Aussenoberfläche des Ausgusses 30 entsprechende Indikatoren in variierender Zahl vorgesehen
werden. Die Anformungen müssen nicht unbedingt schmal und lang wie dargestellt sein,
sie können verschiedenste Formen aufweisen, müssen aber in mindestens einer Richtung
eine derart kleine Abmessung haben, die ihre Eigenstabilität derart reduziert, dass
sie beim Wiederverschliessen nicht wieder in die entsprechenden Einformungen eingeführt
werden können.
[0026] Figuren 10 und 11 zeigen eine weitere Ausführungsform dererfindungsgemässen Verschlusseinheit
mit Indikator. Dieser Indikator 9 besteht im wesentlichen nur aus einer Sollbruchstelle
in einem entsprechend geformten Verschlussteil 2, wobei die Sollbruchstelle bei der
leichten Deformation, die beim Öffnen des Verschlussteiles 2 unumgänglich ist, bricht
Die. Sollbruchstelle 9 ist an einer Stelle des Verschlussteiles 2 angebracht, die
an der Dichtung zwischen Verschlussteil 2 und Ausgussteil 3 nicht teil hat. Dadurch
wird die Verschlussfunktion der Verschlusseinheit durch den Bruch, der beim ersten
Öffnen entsteht und dadurch als Indikator dient, nicht beeinträchtigt.
[0027] Figur 10 zeigt eine derartige Bruchstelle 9 intakt, also den Neuzustand der Verschlusseinheit;
Figur 11 zeigt die Verschlusseinheit im wiederverschlossenen Zustand mit gebrochener
Bruchstelle.
[0028] Die Sollbruchstelle am Verschlussteil 2 wird beispielsweise, wie dargestellt, erzeugt
durch einen Schlitz 90 in dem Bereich 22 des Verschlussteiles 2, der den Ausgussteil
3 überlappt. Der Schlitz 90 ist gegen den Rand des Verschlussteiles mit einer schmalen
Brücke 91 geschlossen, die die eigentliche Sollbruchstelle darstellt.
[0029] Auch für diesen Fall gilt, dass bei unterschiedlicher Färbung des Materials des Verschlussteiles
2 und des Ausgusses 30 mindestens im Bereiche des Indikators 9, dessen Zustand (gebrochen
oder nicht) sehr gut sichtbar wird.
1. Verschlusseinheit aus thermoplastischem Kunststoff für ein Gebinde zur Handhabung
und Lagerung von fliessfähigem Gut bestehend aus einem im Ausgussteil (3) mit einem
wesentlichen röhrenförmigen Ausguss (30) und einem Sockel (31) zur Befestigung an
einem Gebinde und einem die Öffnung desAusgussteils verschliessenden Verschlussteil
(2), dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens zwei Bereiche aufweist, die aus je
einem Material bestehen, wobei sich die verschiedenen Materialien in mindestens einer
Eigenschaft unterscheiden, dass der Verschlussteil (2) mindestens einen zu dem Bereich
aus dem einen Material gehörenden Indikator (8,9) aufweist, der sich über die zum
Bereich des anderen Materials gehörende Aussenoberfläche des Ausgusses (30) erstreckt,
wobei der Indikator derart ausgebildet ist, dass er durch das erste Öffnen derVerschlusseinheitvon
einem ersten Zustand irreversibel in einen zweiten Zustand gebracht wird.
2. Verschlusseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator (8)
ein vom Verschlussteil (2) bis zum Sockel (31) reichender Steg (80) ist, der mit Hilfe
einer Verankerung (81) zwischen Sockel (31) und Gebindewand (7) befestigbar ist und
der Sollbruchstelle aufweist.
3. Verschlusseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator (8)
ein vom Verschlussteil (2) gegen den Sockel (31) reichender Steg (80) ist, der mit
Hilfe von irreversiblen Formschlussmitteln (83) am Ausguss (30) befestigt ist und
der eine Sollbruchstelle aufweist.
4. Verschlusseinheit nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle
(85) eine Querschnittsverengung ist und im wesentlichen in der Mitte der Länge des
Steges (80) oder unmittelbar am Verschlussteil (2) angeordnet ist.
5. Verschlusseinheit nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle
(85) eine Querschnittsverengung ist und durch eine Nocke (15) in der Ausgusswand oder
durch eine Kerbe (19) im Steg (80) bewirkt wird.
6. Verschlusseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Indikator (8) zusätzlich eine Positionierungsnocke (82) aufweist, die der Positionierung
der Verschlusseinheit am Gebinde dient.
7. Verschlusseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator (8,
8.1...8.5) mit Verbindungsmitteln am Ausgussteil (3) befestigt ist, die lösbar, aber
nicht wieder verbindbar sind.
8. Verschlusseinheit nach Anspruch 3 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator
(8) einen Steg (80) aufweist, der sich in eine Einformung in der Wand des Ausgusses
(30) fortsetzt.
9. Verschlusseinheit nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einformung
eine sich gegen aussen verengende Öffnung ist.
10. Verschlusseinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator
(8.1, 8.2, 8.3, 8.4, 8.5) eine in einer Nut auf der Aussenoberfläche des Augussteils
(3) eingegossene Anformung an den Verschlussteil (2) ist und eine derart geringe Eigensteifheit
aufweist, dass sie nach dem ersten Öffnen nicht mehr in die Nut einführbar ist.
11. Verschlusseinheit nach einem derAnsprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
der Verschlussteil (2) eine Öffnungslippe (21) aufweist und dass der Indikator oder
die Indikatoren (8) an dieser Lippe angeformt sind.
12. Verschlusseinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
der Indikator auf der senkrecht zur Ausgussöffnung stehenden Symmetrieebene (6) der
Verschlusseinheit angeordnet ist oder die Indikatoren symmetrisch zu dieser Ebenen
angeordnet sind.
13. Verschlusseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator(9)
aus einer Sollbruchstelle (9) besteht, die in einem Bereich des Verschlussteiles (2),
der im geschlossenen Zustand der Verschlusseinheit den Ausguss (30) überlappt, angeordnet
ist.
14. Verschlusseinheit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle
aus einem Schlitz (90) und einer den Schlitz (90) gegen den Rand des Verschlussteiles
(2) abschliessenden, schmalen Brücke (91) besteht.