(19)
(11) EP 0 548 378 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.06.1993  Patentblatt  1993/26

(21) Anmeldenummer: 91119788.7

(22) Anmeldetag:  19.11.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E05B 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL

(71) Anmelder: GEBRÜDER GOLDSCHMIDT BAUBESCHLÄGE GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG
D-42579 Heiligenhaus (DE)

(72) Erfinder:
  • Goldschmidt, Hans-Gerd
    W-5628 Heiligenhaus (DE)

(74) Vertreter: Masch, Karl Gerhard, Dr. et al
Patentanwälte, Andrejewski, Honke & Partner, Postfach 10 02 54
D-45002 Essen
D-45002 Essen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fenster- oder Türbeschlag


    (57) Bei einem Fenster- oder Türbeschlag durchgreift ein Betätigungswellenansatz (4) einer Handhabe (1) ein in einem Beschlaggehäuse (2) drehbar gelagertes Verschlußbetätigungselement (5) und ist dieser Betätigungswellenansatz (4) mit Hilfe eines senkrecht zum Betätigungswellenansatz (4) durch eine Feder (8) beaufschlagten sowie gegen die Federwirkung zurückdrückbaren Rastelementes (9) axial festgelegt. Ein solcher Fenster- oder Türbeschlag mit einrastbarer Handhabe (1) wird dadurch unabhängig von der Konstruktion des Beschlaggehäuses (2), daß das Rastelement (9) aus einem im freien Ende (10) des Betätigungswellenansatzes (4) in einer Bohrung (11) gelagerten, das Verschlußbetätigungselement (5) hinterfassenden Bolzen besteht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Fenster- oder Türbeschlag, bei dem ein Betätigungswellenansatz einer Handhabe ein in einem Beschlaggehäuse drehbar gelagertes Verschlußbetätigungselement durchgreift und mit Hilfe eines senkrecht zum Betätigungswellenansatz durch eine Feder beaufschlagten sowie gegen die Federwirkung zurückdrückbaren Rastelementes axial festgelegt ist.

    [0002] Bei einem bekannten Fenster- oder Türbeschlag der genannten Art (EP-A-0 408 785) besteht das Rastelement aus einem im Beschlaggehäuse vorgesehenen Halteschieber, der in eine Ringnut des Betätigungswellenansatzes einfaßt. Das hat sich in der Praxis bewährt, ist jedoch verhältnismäßig aufwendig. Insbesondere stört, daß das Beschlaggehäuse eine besondere, auf die Handhabe abgestimmte Konstruktion sein muß.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fenster- oder Türbeschlag der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß die axiale Festlegung der Handhabe im Beschlaggehäuse von der übrigen Beschlagkonstruktion unabhängig wird.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß das Rastelement aus einem im freien Ende des Betätigungswellenansatzes in einer Bohrung gelagerten, das Verschlußbetätigungselement hinterfassenden Bolzen besteht.

    [0005] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht darin, daß die axiale Festlegung der Handhabe bzw. des Betätigungswellensatzes durch Verrastung von der Konstruktion des Beschlaggehäuses vollkommen unabhängig ist, d. h. es kann ein übliches Beschlaggehäuse verwendet werden, das keinerlei Änderung bedarf. Entsprechendes gilt auch für die Gestaltung einer ggf. vorhandenen Rosette.

    [0006] Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten. So ist nach einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß der Bolzen an seinem aus dem Betätigungswellenansatz vorstehenden Teil auf der dem freien Ende des Betätigungswellenansatzes zugewandten Seite eine Einführungsabschrägung und auf der dem freien Ende des Betätigungswellenansatzes abgewandten Seite eine ebene Rastsitzfläche aufweist. Hierdurch ist sichergestellt, daß die Handhabe ohne besondere Manipulation am Rastelement mit dem Betätigungswellenansatz in das Beschlaggehäuse eingeschoben werden kann; in der verrasteten Stellung liegt die ebene Rastsitzfläche an der Rückseite des Beschlaggehäuses flächig an. Da der Betätigungswellenansatz, der im allgemeinen aus einem Vierkant besteht, nur verhältnismäßig geringe Querschnittsabmessungen hat und insoweit für das Rastelement nur ein kleiner Unterbringungsraum zur Verfügung steht, ist nach einer weiterhin bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß der Bolzen eine Schulter aufweist, die auf der dem vorstehenden Teil des Bolzens zugewandten Seite durch eine Querschnittsverengung der Bohrung überfaßt ist und auf der anderen Seite von der als Schraubenfeder ausgeführten Feder beaufschlagt ist. Die genannte Querschnittsverengung kann auf eine besonders einfache und günstige Weise durch eine Werkstoffverquetschung des Betätigungswellenansatzes im Bereich des freien Bohrungsrandes gebildet sein, wobei ohne weiteres gleichsam selbsttätig auch der Bolzen mehr oder weniger gegen Verdrehen gesichert werden kann.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert.

    [0008] Es zeigen in schematischer Darstellung
    Fig. 1
    im Querschnitt einen Fenster- oder Türbeschlag und
    Fig. 2
    einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Gegenstand der Fig. 1.


    [0009] Der in den Figuren dargestellte Fenster- oder Türbeschlag besteht zunächst aus einer Handhabe 1 und einem Beschlaggehäuse 2. Das Beschlaggehäuse 2 ist in einem Fenster- oder Türflügel 3 befestigt. Die Handhabe 1 weist einen Betätigungswellenansatz 4 in Form eines Vierkantes auf, der ein im Beschlaggehäuse 2 drehbar gelagertes Verschlußbetätigungselement 5 in Form einer Verschlußnuß durchgreift. Ein den Betätigungswellenansatz 4 aufnehmendes Halsteil 6 der Handhabe 1 ist in einer Lagerhülse 7 drehbar gelagert, die in eine Bohrung im Fenster- oder Türflügel eingesetzt ist.

    [0010] Der Betätigungswellenansatz 4 ist mit Hilfe eines senkrecht zum Betätigungswellenansatz 4 durch eine Feder 8 beaufschlagten sowie gegen die Federwirkung zurückdrückbaren Rastelementes 9 axial festgelegt. Dieses Rastelement 9 besteht aus einem Bolzen, der im freien Ende 10 des Betätigungswellenansatzes 4 in einer Bohrung 11 gelagert ist und bei verrasteter Handhabe 1 das Verschlußbetätigungselement 5 hinterfaßt; das ist in Figur 1 strichpunktiert angedeutet.

    [0011] Der Bolzen 9 weist an seinem aus dem Betätigungswellenansatz 4 vorstehenden Teil auf der dem freien Ende 10 des Betätigungswellenansatzes 4 zugewandten Seite eine Einführungsabschrägung 12 und auf der dem freien Ende 10 des Betätigungswellenansatzes 4 abgewandten Seite, d. h. der gegenüberliegenden Seite eine zum Betätigungswellenansatz 4 senkrecht verlaufende ebene Rastsitzfläche 13 auf. Der in der Bohrung 11 gelagerte Bolzen 9 weist eine Schulter 14 auf, die auf der dem vorstehenden Teil des Bolzens 9 zugewandten Seite durch eine Querschnittsverengung 15 der Bohrung 11 überfaßt ist, wodurch der Bolzen 9 in der Bohrung 11 gehalten ist. Auf der anderen Seite ist die Schulter 14 von der als Schraubenfeder ausgeführten Feder 8 beaufschlagt, die den restlichen, in der Bohrung 11 befindlichen Teil des Bolzens 9 umgibt. Die genannte Querschnittsverengung 15 ist durch eine beidseits des vorstehenden Teils des Bolzens 9 parallel zum Betätigungswellenansatz 4 vorgenommene Werkstoffverquetschung gebildet, die den Öffnungsquerschnitt der Bohrung 11 gleichsam ellipsenförmig verformt, wodurch der Bolzen 9 mehr oder weniger auch gegen Verdrehen gesichert ist, wenn der aus dem Betätigungswellenansatz 4 vorstehende Teil des Bolzens 9 beispielsweise zur Rastsitzfläche 13 senkrecht verlaufende, ebene Seitenflächen 16 aufweist.

    [0012] Zum Entfernen der eingerasteten Handhabe 1 wird das Rastelement 9 mit Hilfe eines falzseitig zuführbaren Werkzeuges zurückgedrückt und zugleich die Handhabe 1 aus dem Beschlaggehäuse 2 herausgezogen.


    Ansprüche

    1. Fenster- oder Türbeschlag, bei dem ein Betätigungswellenansatz (4) einer Handhabe (1) ein in einem Beschlaggehäuse (2) drehbar gelagertes Verschlußbetätigungselement (5) durchgreift und mit Hilfe eines senkrecht zum Betätigungswellenansatz (4) durch eine Feder (8) beaufschlagten sowie gegen die Federwirkung zurückdrückbaren Rastelementes (9) axial festgelegt ist, dadurch gekenn zeichnet, daß das Rastelement (9) aus einem im freien Ende (10) des Betätigungswellenansatzes (4) in einer Bohrung (11) gelagerten, das Verschlußbetätigungselement (5) hinterfassenden Bolzen besteht.
     
    2. Fenster- oder Türbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (9) an seinem aus dem Betätigungswellenansatz (4) vorstehenden Teil auf der dem freien Ende (10) des Betätigungswellenansatzes (4) zugewandten Seite eine Einführungsabschrägung (12) und auf der dem freien Ende (10) des Betätigungswellenansatzes (4) abgewandten Seite eine ebene Rastsitzfläche (13) aufweist.
     
    3. Fenster- oder Türbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (9) eine Schulter (14) aufweist, die auf der dem vorstehenden Teil des Bolzens (9) zugewandten Seite durch eine Querschnittsverengung (15) der Bohrung (11) überfaßt ist und auf der anderen Seite von der als Schraubenfeder ausgeführten Feder (8) beaufschlagt ist.
     
    4. Fenster- oder Türbeschlag nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsverengung (15) durch eine Werkstoffverquetschung gebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht