[0001] Die Erfindung betrifft ein Rundfunkempfangsgerät zum bestimmungsgemäßen Empfang von
Hörfunkprogrammen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der Buchveröffentlichung Pietsch, "Kurzwellen-Amateurtechnik", München, Franzis-Verlag
1979, Seiten 368 - 370, 384/385 ist bereits ein Übertragungssystem für das Amateur-Funkfernschreiben
bekannt. Der empfangsseitige Teil des Übertragungssystems weist einen sogenannten
RTTY(radio-teletype)-Konverter auf, dem ein Maschinendruckwerk bzw. ein TV-Display
nachgeschaltet ist.
[0003] Insgesamt weist das bekannte Übertragungssystem eine aufwendige Apparatur auf und
ist auf Amateurzwecke abgestellt.
[0004] Mit den allgemein käuflichen Rundfunkempfangsgeräten, die dem bestimmungsgemäßen
Empfang von Hörfunkprogrammen dienen, sind insbesondere in Kurzwellenbereichen auch
Fernschreib- und oder Morsezeichensignale empfangbar. Diese Zeichensignale sind jedoch
in ihrer akustischen Darstellung für einen Großteil der Hörer nicht verständlich.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Rundfunkempfangsgerät der eingangs
genannten Art schaltungstechnisch in der Weise auszugestalten, daß Fernschreib- und/oder
Morsezeichensignale, die von dem Rundfunkempfangsgerät empfangen werden und akustisch
wiedergebbar sind, auch denjenigen Benutzern des Rundfunkempfangsgeräts zugänglich
gemacht werden, die den Bedeutungsinhalt der akustisch wiedergegebenen Zeichen nicht
verstehen.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0007] Kommerzielle Rundfunkempfangsgeräte sind nur um relativ wenige schaltungstechnische
Komponenten zu ergänzen, um die empfangenen Fernschreib- und/oder Morsezeichensignale
optisch in alphanumerischer Form darzustellen. Das gilt insbesondere dann, wenn das
Rundfunkempfangsgerät bereits mit einem Display zur Darstellung alphanumerischer Zeichen
ausgestattet ist. Während ein derartiges Display bei den herkömmlichen Rundfunkempfangsgeräten
lediglich der Anzeige von Werten dient, die von der Bedienperson eingestellt werden,
wie insbesondere Frequenzwerte zu empfangender Sender, sowie gegebenenfalls auch Datum-
und Uhrzeitangaben, werden auf dem Display des erfindungsgemäßen Rundfunkempfangsgeräts
(zusätzlich auch) empfangene Signale dargestellt. Damit wird ein ohnehin vorhandenes
Display einer doppelten Verwendung zugeführt.
[0008] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, daß der
Konverter als Schaltungsmodul ausgebildet ist, das mit dem Rundfunkempfangsgerät lösbar
verbunden ist, bzw. dadurch, daß die optische Anzeigeeinrichtung in das Schaltungsmodul
integriert ist. Damit lassen sich Rundfunkempfangsgeräte in einfacher Weise mit den
jeweils erforderlichen Komponenten nachrüsten. Dies ist im wesentlichen lediglich
der Konverter, sofern das Rundfunkempfangsgerät bereits ein Display mit einer entsprechenden
Displaysteuerung aufweist; dies sind im wesentlichen Konverter plus Display, sofern
das Rundfunkempfangsgerät in seiner Grundausstattung kein Display aufweist. In diesem
Fall können auf dem bei dieser Ausführungsform der Erfindung vorgesehenen Display
auch die sonst üblicherweise anzeigbaren Frequenz-, Datum- und Uhrzeitangaben dargestellt
werden.
[0009] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Konverter
ausgangsseitig mit einer externen Druckeinrichtung und/oder mit einem externen Fernsehgerät
verbindbar. Damit ermöglicht das erfindungsgemäße Rundfunkempfangsgerät verschiedene,
auch parallele Darstellungsformen, beispielsweise die Anzeige auf dem Display des
Rundfunkempfangsgeräts und den Ausdruck auf einer externen Druckeinrichtung.
[0010] Die Erfindung wird nun anhand der Figur beschrieben. Die Figur zeigt ein Blockschaltbild
des erfindungsgemäßen Rundfunkempfangsgeräts. Dieses Rundfunkempfangsgerät ist beispielsweise
ein sogenannter Superhet-Empfänger. Die Eingangsstufe besteht aus einem mit der Antenne
A verbundenen Eingangskreis E und einem Oszillator O, denen in bekannter Weise jeweils
ein abstimmbarer Schwingkreis vorgeschaltet ist. Der Eingangsstufe ist ein Mischkreis
M, ein Zwischenfrequenzfilter Z, ein Demodulator D, ein Niederfrequenzteil (NF-Verstärker)
N und ein Lautsprecher nachgeschaltet.
[0011] Ein Antennensignal mit einer vorgegebenen Empfangsfrequenz gelangt überden Eingangskreis
E an die Mischstufe M. Der Mischstufe M wird gleichzeitig ein zweites Hochfrequenzsignal
zugeführt, das der Oszillator O erzeugt. Für die Mischstufe M wird ein Bauelement
nichtlinearer Kennlinie verwendet, mit denen beide Signale verknüpft werden. Je nach
Funktion der Kennlinie entstehen in der Mischstufe M Signale neuer Freuquenzen als
Vielfache und Kombinationen der beiden Eingangsfrequenzen, die am Mischstufenausgang
selektiert werden, wobei das Summen- und das Differenzsignal mit der größten Amplitude
erscheint. Zur Selektion des Differenzsignals werden die Schwingkreise oder das Zwischenfrequenzfilter
auf das Differenzsignal abgestimmt.
Der Demodulator D demoduliert das Zwischenfrequenzsignal. Im nachgeschalteten Niederfrequenzteil
N wird das Signal verstärkt und schließlich durch den Lautsprecher wiedergegeben.
[0012] Zwischen Demodulator D und Niederfrequenzteil N ist ein Konverter RTTY geschaltet.
Beispielhafte Konverterschaltungen sind in der in der Beschreibungseinleitung genannten
Buchveröffentlichung angegeben.
Ein am Ausgang des Zwischenfrequnezfilter Z angeordneter Schalter S ermöglicht die
manuelle Anschaltung des Konverters RTTY.
Der Konverter RTTY bildet Videosignale, die dem Display DPL zugeführt und dort insbesondere
als Fließtext angezeigt werden.
[0013] Ein beispielhafte Ausgestaltung des Konverters RTTY ist in der Figur schematisch
angegeben. Dieser weist eingangsseitig einen Demodulator DM auf, der bei geschlossenem
Schalter S die vom Demodulator D demodulierten Ferschreibzeichen- oder Morsezeichensignale
in eine in etwa rechteckförmige Signalfolge umformt.
[0014] Diese Signalfolge wird einem Mikroprozessor CPU zugeführt. Ein dem Mikroprozessor
CPU zugeordnetes Steuerprogramm ist in der Weise ausgestaltet, daß der Signalfolge
unter Zugriff auf eine Codetabelle CT Steuerinformationen zugeordnet werden, die das
nachgeschaltete Display DPL ansteuern.
In der Codetabelle CT ist die Zuordnung zwischen den Morsezeichen und Fernschreibzeichen
(nach dem sogenannten internationalen Telegraphenalphabet Nr. 2, CCITT-Code Nr. 2)
einerseits und den zugehörigen alphanumerischen Zeichen andererseits abgespeichert.
[0015] Ein mit dem Mikroprozessor CPU verbundener Speicher SP dient der Zwischenspeicherung
einer Mehrzahl von Steuerinformationen für das Display DPL. Je nach Ausgestaltung
des Steuerprogramms und des Displays lassen sich die den Fernschreib- bzw. Morsezeichen
entsprechenden alphanumerischen Zeichen als Fließtext oder in Form von Textblöcken
auf dem Display darstellen.
[0016] Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform werden die Fernschreib- und Morsezeichensignale
in akustischer Form über den Lautsprecher und bei entspechender Stellung des Schalters
S zusätzlich auch in optischer Form auf dem Display DPL wiedergegeben.
Das Rundfunkempfangsgerät kann zwischen Demodulator D und Niederfrequenzteil N eine
Anschlußbuchse 1 für ein steckbares Schaltungsmodul SM aufweisen, das den Schalter
S, den Konverter RTTY und gegebenenfalls das Display DPL umfaßt.
[0017] Weist das Rundfunkempfangsgerät in seiner Grundausstattung bereits ein Display auf,
so ist für das steckbare Schaltungsmodul SM kein weiteres Display DPL vorzusehen.
[0018] Der Konverter RTTY kann in an sich bekannter Weise ausgangsseitig eine Schnittstelle
für den Anschluß an einen Drucker PRINT und/oder den Bildschirm eines Fernsehempfangsgeräts
TV aufweisen.
1. Rundfunkempfangsgerät zum bestimmungsgemäßen Empfang von Hörfunkprogrammen und mit
Wellenempfangsbereichen, in denen auch Fernschreib- und/oder Morsezeichensignale übertragen
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rundfunkempfangsgerät einen Konverter (RTTY) zum Umsetzen der Fernschreib-
und/oder Morsezeichensignale in niederfrequente Signale aufweist, die eine nachgeschaltete
optische Anzeigeeinrichtung (DPL) zur alphanumerischen Darstellung der Zeichensignale
ansteuern.
2. Rundfunkempfangsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Konverter(RTTY) als Schaltungsmodul(SM) ausgebildet ist, das mit dem Rundfunkempfangsgerät
lösbar verbunden ist.
3. Rundfunkempfangsgerät nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anzeigeeinrichtung (DPL) in das Schaltungsmodul(SM) integriert ist.
4. Rundfunkemprangsgerät nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Konverter(RTTY) ausgangseitig mit einer externen Druckeinrichtung(PRINT) und/oder
einem externen Fernsehempfangsgerät(TV) zur graphischen und/oder optischen Darstellung
der Fernschreib- und/oder Morsezeichensignale verbindbar ist.