(19)
(11) EP 0 548 486 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.06.1993  Patentblatt  1993/26

(21) Anmeldenummer: 92117786.1

(22) Anmeldetag:  17.10.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B66B 13/30, E06B 5/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 24.12.1991 CH 3843/91

(71) Anmelder: INVENTIO AG
CH-6052 Hergiswil NW (CH)

(72) Erfinder:
  • Pelvilain, Jean-Claude
    F-77 Ponthierry (FR)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Brandsichere Schachttür für Aufzugsanlagen


    (57) Mit dieser brandsicheren Schachttür wird bei flurseitigem Feuer eine verbesserte Wärmedämmung zur Schachtseite hin erreicht, wodurch der Aufzugsschacht im Brandfall der Feuerwehr als Fluchtweg erhalten bleibt. An einem von einer Türaufhängung (14) getragenen, aus Profilblech bestehenden und von einem Führungsschwert (22) geführten Rahmen (23) ist flurseitig ein Türkasten (24) angeordnet, der mit Wärmedämmfeldern und Wärmedämmmatten gefüllt ist. Schachtseitig sind am Rahmen (23) horizontale mit Lüftungslöchern versehene Spanten (28) angeordnet, die schachtseitig die Türfront überdeckende Wärmedämmplatten (29) tragen. Der durch die vom Rahmen (23) beabstandeten Wärmedämmplatten (29) gebildete erste Hohlraum (30) wirkt als natürlicher Kamin, in dem mit A bezeichnete Frischluft zirkuliert.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine brandsichere Schachttür für Aufzugsanlagen, die mittels einer in einer Rollenführung geführten Rolle verschiebbar ist, an der eine einen Rahmen mit Wärmedämmstoffen tragende Aufhängung angreift und die im Fussbereich in einer in einer Schwelle eingelassenen Gleitführung geführt wird.

    [0002] Die Offenlegungsschrift DE-A1 25 12 536 offenbart eine kastenartige Fahrschachttür, bei der im unteren Bereich des schachtseitigen Türdeckbleches Kühlluftzufuhröffnungen und im oberen Bereich desselben Kühlluftabfuhröffnungen vorgesehen sind. Damit wird das flurseitige Türdeckblech gleichmässig gekühlt und das schachtseitige Türdeckblech vor zu starker Erwärmung geschützt.

    [0003] Die Offenlegungsschrift FR-A1 2 610 311 offenbart eine einen Rahmen aufweisende Fahrschachttür, der als Träger für je ein flur- und schachtseitig angeordnetes Isolierpanel dient. Der Rahmen selbst ist mit einer Isoliermatte gefüllt. Mit diesem Türaufbau wird eine Brandresistenz von zwei Stunden erreicht.

    [0004] Ein Nachteil der bekannten Einrichtungen liegt darin, dass sie den verschärften Vorschriften bestimmter Länder hinsichtlich Temperaturgefälle zwischen Brandseite und Kaltseite nicht genügen.

    [0005] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtungen zu vermeiden und eine brandsichere Schachttür zu schaffen, die den Anforderungen an Stabilität, Brandresistenz und Wärmedämmung gerecht wird.

    [0006] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil ist im wesentlichen darin zu sehen, dass bei flurseitigem Feuer dank der verbesserten Wärmedämmung zur Schachtseite hin der Aufzugsschacht der Feuerwehr als Fluchtweg erhalten bleibt. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass trotz verbesserten Brandschutzeigenschaften das Gesamtgewicht der Schachttür klein gehalten werden kann. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass Wärmebrücken zwischen den Wärmedämmschichten weitgehend vermieden werden können. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die üblicherweise notwendigen Brandschutzschleusen vor den Aufzugstüren auf jedem Stockwerk unnötig werden.

    [0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
    Fig. 1
    Eine erfindungsgemässe Schachttür in einer vertikalen Querschnittsansicht und
    Fig. 2
    ein Stockwerk im Schachttürbereich in einer horizontalen Querschnittsansicht.


    [0008] In den Fig. 1 und 2 ist mit F ein Feuer und mit 1 ein Fußboden eines Flurs 2, bezeichnet, der oben im Schachttürbereich durch einen Türsturz 3 und seitlich durch Türpfosten 4 abgeschlossen ist. Türsturz 3 und Türpfosten 4 bilden eine Schachtöffnung eines Aufzugschachtes 5, die von einer hintergreifenden Türzarge 6 umfasst wird. Die mit Wärmedämmstoffen 7 gefüllte Türzarge 6 steht oben mittels einem horizontalen Abschluss 8 mit dem Türsturz 3 und je Seite mittels einem vertikalen Abschluss 9 mit dem Türpfosten 4 in Verbindung. Zum Ausgleich von baulichen und mechanischen Abweichungen ist zwischen Türzarge 6 und Türsturz 3 beziehungsweise zwischen Türzarge 6 und Türpfosten 4 ein wärmedämmender Dichtungswulst 10 vorgesehen. Der obere horizontale Türrahmenteil steht in Verbindung mit einer Befestigungsschiene 11 und endet schachtseitig mit einem eine Rollenführung 12 tragenden Querträger 13, an dem eine die Rollenführung 12 und Türaufhängung 14 mit Rolle 15 überspannende Abdeckung 16 mit Wärmedämmschicht angeordnet ist. Der untere horizontale Türrahmenteil endet schachtseitig mit einem einen Schwellenträger 17 abdeckenden Deckblech 18. In den Schwellenträger 17 ist eine Schwelle 19 mit einer Gleitführung 20 eingelassen, in der ein an einem Führungsträger 21 angeordnetes Führungsschwert 22 gleitet.

    [0009] An einem von der Türaufhängung 14 getragenen, aus Profilblech bestehenden und vom Führungsschwert 22 geführten Rahmen 23 ist flur- oder feuerseitig ein Türkasten 24 angeordnet, der wie in Fig. 2 dargestellt mit Wärmedämmfeldern 25 und Wärmedämmmatten 26 in der flurseitig beginnenden Schichtungsreihenfolge Wärmedämmfeld 25, Wärmedämmmatte 26, Wärmedämmfeld 25, Wärmedämmmatte 26 gefüllt ist. Schachtseitig sind am Rahmen 23 horizontale mit Lüftungslöchern 27 versehene Spanten 28 angeordnet, die schachtseitig die Türfront überdeckende Wärmedämmplatten 29 tragen. In einer weiteren Ausführungsvariante sind die Spanten 28 vertikal angeordnet. Der durch die vom Rahmen 23 beabstandeten Wärmedämmplatten 29 gebildete erste Hohlraum 30 wirkt als natürlicher Kamin, in dem mit A bezeichnete Frischluft zirkuliert. Der Türkasten 24 weist an der Schliesskante einen Rücksprung 31 auf, so dass bei geschlossenen Türen ein zweiter Hohlraum 32 mit Kaminwirkung entsteht, der der Wärmedämmung im Schliessbereich dient.


    Ansprüche

    1. Brandsichere Schachttür für Aufzugsanlagen, die mittels einer in einer Rollenführung (12) geführten Rolle (15) verschiebbar ist, an der eine einen Rahmen (23) mit Wärmedämmstoffen tragende Aufhängung (14) angreift und die im Fussbereich in einer in einer Schwelle (19) eingelassenen Gleitführung (20) geführt wird,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass am Rahmen (23) flurseitig ein mit Wärmedämmfeldern (25) und Wärmedämmmatten (26) gefüllter Türkasten (24) angeordnet ist und schachtseitig Wärmedämmplatten (29) tragende Spanten (28) angeordnet sind, wobei durch die vom Rahmen (23) beabstandeten Wärmedämmplatten (29) ein erster Hohlraum (30) gebildet wird, in dem Frischluft (A) zirkuliert.
     
    2. Brandsichere Schachttür nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Spanten (28) horizontal am Rahmen (23) angeordnet sind und zur Zirkulation der Frischluft (A) Lüftungslöcher (27) aufweisen.
     
    3. Brandsichere Schachttür nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass die Spanten (28) vertikal am Rahmen (23) angeordnet sind.
     
    4. Brandsichere Schachttür nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Türkasten (24) an der Schliesskante einen Rücksprung (31) aufweist, durch den bei geschlossenen Türen ein zweiter Hohlraum (32) mit Kaminwirkung entsteht.
     
    5. Brandsichere Schachttür nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der Türkasten (24) in der flurseitig beginnenden Schichtungsreihenfolge Wärmedämmfeld (25), Wärmedämmmatte (26), Wärmedämmfeld (25), Wärmedämmmatte (26) gefüllt ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht