(19)
(11) EP 0 548 604 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.06.1993  Patentblatt  1993/26

(21) Anmeldenummer: 92120520.9

(22) Anmeldetag:  02.12.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F28D 9/00, F28F 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 20.12.1991 DE 9115813 U

(71) Anmelder: BDAG Balcke-Dürr Aktiengesellschaft
D-40882 Ratingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Daschmann, Horst
    W-4030 Ratingen 1 (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Plattenwärmetauscher


    (57) Die Erfindung betrifft einen Plattenwärmetauscher für im Gleichstrom oder Gegenstrom geführte Medien, bestehend aus formgeprägten Einzelplatten, die miteinander zu einem Strömungskanal für das eine Medium bildenden Plattenpaaren verbunden sind, die ihrerseits zu einem Plattenstapel zusammengefügt sind und zwischen sich jeweils einen Strömungskanal für das andere Medium bilden, wobei der Zu- und Abströmquerschnitt jedes Strömungskanals in Hauptströmungsrichtung diagonal zueinander versetzt sind und die Zu- und Abströmquerschnitte der Kanäle für die beiden Medien nebeneinander liegen, jedoch um die halbe Höhe des Zu- bzw. Abströmquerschnittes der Kanäle zueinander versetzt sind. Um einen Plattenwärmetauscher so weiterzubilden,wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß eine Mehrzahl gleichartiger Plattenstapel (S) unmittelbar nebeneinander angeordnet ist, daß die Zu- und Abströmquerschnitte (Z₁,Z₂,A₁,A₂) jedes Plattenstapels (S) durch eine über die gesamte Stapellänge verlaufende Mittelwand (21) voneinander getrennt sind, daß die Mittelwände (21) benachbarter Plattenstapel (S) jeweils durch eine Deckenwand (22) zu einem gemeinsamen Sammelkanal (2) verbunden sind und daß diese Sammelkanäle (2) abwechselnd und unter Einbeziehung der Zu- bzw. Abströmquerschnitte der beiden endseitigen Plattenstapel (S) mit einem gemeinsamen Zuström- bzw. Abströmstutzen (3₁,4₁,3₂,4₂) für jeweils eines der beiden Medien (I,II) verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenwärmetauscher für im Gleichstrom oder Gegenstrom geführte Medien.

    [0002] Derartige Plattenwärmetauscher sind bekannt, sie bestehen aus formgeprägten Einzelplatten, die miteinander zu einen Strömungskanal für das eine Medium bildenden Plattenpaaren verbunden sind, die ihrerseits zu einem Plattenstapel zusammengefügt sind und zwischen sich jeweils einen Strömungskanal für das andere Medium bilden. Hierbei sind der Zu- und Abströmquerschnitt jedes Strömungskanals in Hauptströmungsrichtung diagonal zueinander versetzt. Die Zu- und Abströmquerschnitte der Kanäle für die beiden Medien liegen nebeneinander, sind jedoch um die halbe Höhe des Zu- bzw. Abströmquerschnittes der Kanäle zueinander versetzt.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Plattenwärmetauscher der voranstehend beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß sich bei vollständiger Trennung der am Wärmeaustausch teilnehmenden Medien und bei druckverlustarmer Führung der Medien eine platzsparende und kompakte Bauweise ergibt, die weiterhin die Verwendung gleichartiger Module zur individuellen Anpassung der Wärmetauschflächen und der Materialien an die jeweiligen Einsatzbedingungen ermöglicht und neben einer guten Zugänglichkeit zu Wartungszwecken eine einfache Austauschmöglichkeit der Module zu Reparaturzwecken schafft.

    [0004] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl gleichartiger Plattenstapel unmittelbar nebeneinander angeordnet ist, daß die Zu- und Abströmquerschnitte jedes Plattenstapels durch eine über die gesamte Stapellänge verlaufende Mittelwand voneinander getrennt sind, daß die Mittelwände benachbarter Plattenstapel jeweils durch eine Deckenwand zu einem gemeinsamen Sammelkanal verbunden sind und daß diese Sammelkanäle abwechselnd und unter Einbeziehung der Zu- bzw. Abströmquerschnitte der beiden endseitigen Plattenstapel mit einem gemeinsamen Zuström- bzw. Abströmstutzen für jeweils eines der beiden Medien verbunden sind.

    [0005] Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung eines im Gleich- oder Gegenstrom betreibbaren Plattenwärmetauschers ergibt sich eine sehr platzsparende und kompakte Bauweise, da die Wärmetauschfläche durch mehrere gleichartige Plattenstapel gebildet wird, die unmittelbar nebeneinander angeordnet sind. Hierdurch ergibt sich für den erfindungsgemäßen Plattenwärmetauscher die geringstmögliche Grundfläche, weil Zwischenräume zwischen den einzelnen Plattenstapeln zur Zufuhr bzw. Abfuhr der am Wärmeaustausch teilnehmenden Medien entfallen. Durch die Anzahl der jeweils nebeneinander in der Art von Modulen angeordneten Plattenstapel läßt sich die Größe der Wärmetauschfläche auf einfache Weise an den jeweiligen Bedarf anpassen.

    [0006] Da jeder Plattenstapel aus formgeprägten Einzelplatten besteht, die zueinander zu Plattenpaaren verbunden sind, die ihrerseits zum Plattenstapel zusammengefügt werden, läßt sich durch die Verwendung entsprechender Materialien bzw. Beschichtung der Einzelplatten der erfindungsgemäße Wärmetauscher auf einfache und kostengünstige Weise an die Einsatzbedingungen anpassen, so daß der Plattenwärmetauscher der Erfindung beispielsweise auch für aggressive oder mit Feststoffpartikeln beladene Medien verwendet werden kann. Da das eine Medium in den Strömungskanälen geführt wird, die durch die Bildung von Plattenpaaren entstehen, und die Kanäle für das andere Medium durch die Verbindung der Plattenpaare zu einem Plattenstapel entstehen, ergibt sich eine schlupffreie Trennung der am Wärmeaustausch teilnehmenden Medien, wodurch insbesondere Schadstoffemissionen infolge von Leckagen oder Feststoffübertragungen ausgeschlossen werden.

    [0007] Da die im Gleichstrom oder im Gegenstrom zueinander geführten Medien ohne Umlenkung den nebeneinander angeordneten Plattenstapeln zugeführt werden, arbeitet der erfindungsgemäße Plattenwärmetauscher mit niedrigen Druckverlusten und mit relativ niedrigen Gasgeschwindigkeiten sowie ohne Antriebe und bewegliche Teile, so daß keine zusätzlichen Geräuschemissionen erzeugt werden. Selbst bei Einbau einer eventuell erforderlichen Reinigungsanlage reicht somit eine normale Schallisolierung ohne eine aufwendige Einhausung des Plattenwärmetauschers aus.

    [0008] Die Verwendung gleichartiger Module und maximal zweier unterschiedlicher Einzelplatten ermöglicht eine preisgünstige Herstellung und einfache Montage; außerdem erleichtert sie die Anpassung der Wärmetauschfläche an die jeweiligen Einsatzbedingungen, weil der erfindungsgemäße Plattenwärmetauscher einerseits durch Veränderung der Anzahl der zu einem Plattenstapel zusammengefügten Einzelplatten und andererseits durch Veränderung der Anzahl der nebeneinander angeordneten Plattenstapel hinsichtlich seiner Wärmetauschleistung besonders einfach variiert werden kann.

    [0009] Durch die Trennung der Zuström- und Abströmquerschnitte jedes Plattenstapels durch eine über die gesamte Stapellänge verlaufende Mittelwand und die Verbindung dieser Mittelwände benachbarter Plattenstapel mittels einer Deckenwand zu einem gemeinsamen Sammelkanal ergeben sich bei einfachster Konstruktion günstige Zu- und Abströmverhältnisse der am Wärmeaustausch teilnehmenden Medien zu der durch die Plattenstapel gebildeten Wärmeaustauschfläche. Da die zu gemeinsamen Sammelkanälen verbundenen Mittel- und Deckenwände problemlos entfernt werden können, ergibt sich eine gute Zugänglichkeit zu den Plattenstapeln zu Wartungs- und Reparaturzwecken, wobei eine Reparatur dadurch erleichtert wird, daß komplette Module ausgetauscht werden können. Die durch Mittel- und Deckenwände gebildeten Sammelkanäle ergeben neben einer verlustfreien Strömungsführung und guter Zugänglichkeit auch die Möglichkeit zur Installation einer ggf. benötigten Reinigungseinrichtung. Hierbei ergibt sich weiterhin der Vorteil, daß der Reinigungsvorgang in Strömungsrichtung verlaufen kann und daß die Möglichkeit besteht, das Reinigungsmittel, beispielsweise Luft, Heißdampf oder Wasser senkrecht von oben durch die Plattenstapel zu führen, so daß keine Probleme beim Auffangen des mit Rückständen belasteten Reinigungsmediums entstehen.

    [0010] Da die Sammelkanäle abwechselnd und unter Einbeziehung der Zu- und Abströmquerschnitte der beiden endseitigen Plattenstapel mit einem gemeinsamen Zuström- bzw. Abströmstutzen für jeweils eines der beiden Medien verbunden sind, läßt der erfindungsgemäß ausgebildete Plattenwärmetauscher mehrere Möglichkeiten für die Zu- und Abfuhr der am Wärmeaustausch teilnehmenden Medien zu. Gemäß weiteren Merkmalen der Erfindung können der Zuströmstutzen und der Abströmstutzen für jedes Medium entweder an dem selben Ende der nebeneinanderliegenden Plattenstapel oder jeweils am anderen Ende der nebeneinanderliegenden Plattenstapel angeordnet sein. Die Zu- und Abfuhr jedes Mediums kann somit entweder auf derselben Seite des Plattenwärmetauschers erfolgen oder innerhalb des Plattenwärmetauschers zu einer Kreuzung der Medien führen, und zwar unabhängig davon, ob die beiden Medien im Gleichstrom oder Gegenstrom zueinander geführt werden und ob die Zufuhr von unten oder oben erfolgt.

    [0011] Um innerhalb der durch die Mittel- und Deckenwände gebildeten Sammelkanäle Toträume zu vermeiden und auch insoweit eine raumsparende Konstruktion zu schaffen, wird mit der Erfindung schließlich vorgeschlagen, die Deckenwände der Sammelkanäle schräg verlaufend auszubilden.

    [0012] Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Plattenwärmetauschers dargestellt, und zwar zeigen:
    Fig. 1
    eine perspektivische Ansicht eines Teil eines aus mehreren Einzelplatten gebildeten Plattenstapels,
    Fig. 2
    eine perspektivische Ansicht eines unter Verwendung von Plattenstapeln gemäß Fig. 1 hergestellten Plattenwärmetauschers, der im Gleichstrom von den am Wärmeaustausch teilnehmenden Medien durchströmt wird, und
    Fig. 3
    eine der Fig. 2 entsprechende perspektivische Darstellung eines weiteren Plattenwärmetauschers für im Gegenstrom geführte Medien.


    [0013] Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel eines Plattenwärmetauschers zeigt perspektivisch einen Plattenstapel S aus einer Mehrzahl formgeprägter Einzelplatten 1, die jeweils miteinander zu einem Plattenpaar P verbunden sind.

    [0014] Jede Einzelplatte 1 umfaßt einen Boden 11, der in einer anderen Ebene liegt als die Längsränder 12. Im Anschluß und parallel zu diesen Längsrändern 12 ist jede Einzelplatte 1 jeweils mit einer Anlagefläche 13 ausgebildet, die gegenüber den Längsrändern 12 in der Höhe versetzt ist. Der Versatz zwischen der Anlagefläche 13 und dem zugehörigen Längsrand 12 ist doppelt so groß wie der Versatz zwischen den Längsrändern 12 und dem Boden 11. Der Boden 11 liegt demzufolge höhenmäßig in der Mitte zwischen der Ebene der Längsränder 12 und der Ebene der Anlageflächen 13.

    [0015] Die quer zu den Längsrändern 12 der Einzelplatte 1 verlaufenden Ränder liegen beim Ausführungsbeispiel etwa zur Hälfte in der Ebene der Längsränder 12 bzw. in der Ebene der Anlageflächen 13. Auf diese Weise ergeben sich Querränder 14a und 14b, die in der Höhe, d.h. senkrecht zur Fläche des Bodens 11 um denselben Betrag zueinander versetzt sind wie die Ebenen, in denen einerseits die Längsränder 12 und andererseits die Anlageflächen 13 liegen. Die Fig. 1 läßt deutlich erkennen, daß hierbei die Querränder 14a bzw. 14b einander diagonal gegenüberliegen.

    [0016] Jeweils zwei der in Fig. 1 als oberstes Teil dargestellten Einzelplatten 1 werden gemäß der unteren Darstellung in Fig. 1 zu Plattenpaaren P verbunden. In Fig. 1 sind fünf komplette Plattenpaare P dargestellt, wobei auf dem obersten Plattenpaar noch eine Einzelplatte 1 angeordnet ist, die mit der im Abstand dargestellten obersten Einzelplatte 1 ebenfalls zu einem Plattenpaar P verbunden wird.

    [0017] Wenn die Plattenpaare P im Bereich der Anlageflächen 13 zum Plattenstapel S verbunden werden, ergeben sich übereinanderliegende Kanäle für die beiden am Wärmeaustausch teilnehmenden Medien. Während das eine Medium in den Strömungskanälen strömt, die jeweils durch die Plattenpaare P gebildet werden, strömt das andere Medium in den Strömungskanälen, die sich durch das Zusammenfügen der Plattenpaare P zum Plattenstapel S ergeben. Die in der Ebene der Längsränder 12 liegenden Querränder 14a der Einzelplatten 1 bilden hierbei den Zuströmquerschnitt Z₁ bzw. den Abströmquerschnitt A₁ der Strömungskanäle für das zwischen den Plattenpaaren P strömende Medium. Die in der Ebene der Anlageflächen 13 verlaufenden Querränder 14b der Einzelplatten 1 bilden die Zuströmquerschnitte Z₂ bzw. die Abströmquerschnitte A₂ für das andere Medium, das zwischen den Einzelplatten 1 jedes Plattenpaares P entweder in derselben oder in Gegenrichtung zum ersten Medium strömt. Die Fig. 1, die einen Gegenstrom-Wärmetauscher zeigt, läßt erkennen, daß aufgrund der diagonalen Anordnung der Eintritts- und Austrittsöffnungen die Zuströmquerschnitte Z₁ bzw. Z₂ für das eine Medium neben den Abströmquerschnitten A₂ bzw. A₁ für das andere Medium liegen, und zwar jeweils um eine halbe Höhe eines Plattenpaares P versetzt.

    [0018] Der in Fig. 2 perspektivisch dargestellte Plattenwärmetauscher wird im Gleichstrom von zwei Medien I und II durchströmt, wobei das Medium I beispielsweise das wärmeabgebende und das Medium II das wärmeaufnehmende Medium ist. Der Wärmeaustausch zwischen den beiden Medien I und II findet in Plattenstapeln S statt, die gemäß Fig. 1 aus zu Plattenpaaren zusammengefaßten Einzelplatten gebildet sind. Diese Plattenstapel S sind unmittelbar nebeneinander derart angeordnet, daß ihre Zuströmquerschnitte Z₁,Z₂ senkrecht oberhalb der Abströmquerschnitte A₁,A₂ liegen, wie der Ausschnitt in Fig. 2 deutlich zeigt. Hierbei liegen die zu einem der beiden Medien I bzw. II gehörenden Zuström- und Abströmquerschnitte diagonal versetzt zueinander, wie wiederum aus Fig. 1 hervorgeht.

    [0019] Die Zu- und Abströmquerschnitte Z₁,Z₂ bzw. A₁,A₂ jedes Plattenstapels S sind durch eine Mittelwand 21 voneinander getrennt, die über die gesamte Länge des Plattenstapels S verläuft. Die Mittelwände 21 benachbarter Plattenstapel S sind jeweils durch eine Deckenwand 22 zu einem gemeinsamen Sammelkanal 2 verbunden.

    [0020] Diese Sammelkanäle 2 stellen auf diese Weise eine Zufuhr bzw. Abfuhr des Mediums I bzw. II zu bzw. von jeweils benachbarten zwei Plattenstapeln S dar.

    [0021] Dem als Gleichstromwärmetauscher ausgebildeten Plattenwärmetauscher gemäß Fig. 2 wird das Medium I, das durch einen strichpunktierten Pfeil dargestellt ist, von oben her zugeführt, und zwar durch einen Zuströmstutzen 3₁. Dieser Zuströmstutzen 3₁ steht mit denjenigen Sammelkanälen 2 in Verbindung, die oberhalb der Zuströmquerschnitte Z₁ der Plattenstapel S münden. Beim Durchströmen jeweils benachbarter Plattenstapel S teilen sich die Ströme des Mediums I und gelangen in unterhalb der Plattenstapel S ausgebildete Sammelkanäle 2, die das Medium I zum Abströmstutzen 4₁ führen, der beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 unterhalb des Zuströmstutzens 3₁ angeordnet ist.

    [0022] Das wärmeaufnehmende Medium II tritt von oben her in den Zuströmstutzen 3₂ ein und gelangt von hier in Sammelkanäle 2, die zu den Zuströmquerschnitten Z₂ der Plattenstapel S führen. Auch die Teilströme des Mediums 2 werden in den Plattenstapeln S geteilt und gelangen in Sammelkanäle 2, die wiederum zu einem Abströmstutzen 4₂ führen, der senkrecht unterhalb des Zuströmstutzens 3₂ ausgebildet ist. Um Totraumgebiete und unerwünschte Verwirbelungen innerhalb des Plattenwärmetauschers zu vermeiden, sind die Deckenwände 22 der Sammelkanäle 2 schräg verlaufend ausgebildet, wie deutlich der obere Teil der Fig. 2 erkennen läßt.

    [0023] Da die Teilströme der Medien I und II senkrecht von oben nach unten verlaufen, kann die Abreinigung der die Plattenstapel S bildenden Einzelplatten in Strömungsrichtung erfolgen, wodurch sich nicht nur eine gute Abreinigung, sondern auch eine einfache Entsorgung des Reinigungsmediums ergibt. Die beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 verwirklichte Gleichstromschaltung der beiden am Wärmeaustausch teilnehmenden Medien I und II ermöglicht die Erzeugung einer Oberflächentemperatur an den Einzelplatten, die das Anbacken von Feststoffen beim Eintritt der Medien I und II in die Plattenstapel S sowie Taupunktunterschreitungen vermeidet. Sollten doch Ablagerungsprodukte der Medien entstehen, können sie über die untenliegenden Sammelkanäle 2 und die Abströmstutzen 4₁ und 4₂ gesammelt und ausgebracht werden. Die im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebene Gleichstromschaltung hat weiterhin den Vorteil, daß sich an den Einzelplatten nicht nur über die Plattenbreite, sondern auch über die Plattenlänge eine konstante Temperatur einstellt, so daß durch Temperaturunterschiede hervorgerufene Spannungen vermieden werden. Der in Fig. 2 dargestellte Plattenwärmetauscher ist demgemäß besonders gut für einen rekuperativen Wärmeaustausch im Zusammenhang mit Rauchgasreinigungsanlagen geeignet.

    [0024] Der Plattenwärmetauscher in Fig. 3 ist als Gegenstrom-Wärmetauscher ausgebildet, bei dem das wärmeabgebende Medium I gemäß den strichpunktierten Pfeilen von oben her in den Zuströmstutzen 3₁ eintritt und aus diesem Zuströmstutzen 3₁ in die mit diesem verbundenen Sammelkanäle 2 gelangt. Diese Sammelkanäle 2, die jeweils durch eine Mittelwand 21 und eine Deckenwand 22 gebildet werden, liegen oberhalb der Zuströmquerschnitte Z₁ der Plattenstapel S. Das wärmeabgebende Medium I teilt sich auch in diesem Fall und tritt aus den im Abstand zueinanderliegenden Abströmquerschnitten A₁ der Plattenstapel S aus, und zwar in darunter befindliche Sammelkanäle 2, die ihrerseits mit dem auf der gegenüberliegenden Seite liegenden Abströmstutzen 4₁ verbunden sind.

    [0025] Das wärmeaufnehmende Medium II tritt von unten her in den Zuströmstutzen 3₂ ein und gelangt über die entsprechenden Sammelkanäle 2 zu den auf der Unterseite der Plattenstapel S liegenden Zuströmquerschnitten Z₂. Nach der Aufheizung des Mediums II in den Plattenstapeln S tritt es aus den Abströmquerschnitten A₂ aus; es gelangt in die oberhalb dieser Abströmquerschnitte A₂ liegenden Sammelkanäle 2, die mit dem Abströmstutzen 4₂ verbunden sind. Der Zu- und Abstrom des wärmeaufnehmenden Mediums II ist in Fig. 3 durch ausgezogene Pfeile gekennzeichnet.

    [0026] Die Darstellungen beider Plattenwärmetauscher in den Fig. 2 und 3 lassen erkennen, daß sich trotz einer sehr kompakten und raumsparenden Bauweise eine gute Zugänglichkeit zu den Plattenstapeln S ergibt, die nicht nur den Einbau eventuell notwendig werdender Reinigungsvorrichtungen erleichtert, sondern einen guten Zugriff zu Reparaturen oder Wartungsarbeiten ermöglicht. Außerdem zeigen beide Darstellungen, daß die Strömungsführung der beiden Medien I und II auf kürzestem Wege und ohne einen Druckverlust hervorrufende Umlenkungen geschieht, so daß die beschriebenen Plattenwärmetauscher trotz ihrer Kompaktheit einen hohen Wirkungsgrad haben.

    Bezugszeichenliste:



    [0027] 
    A₁
    Abströmquerschnitt
    A₂
    Abströmquerschnitt
    P
    Plattenpaar
    S
    Plattenstapel
    Z₁
    Zuströmquerschnitt
    Z₂
    Zuströmquerschnitt
    1
    Einzelplatte
    11
    Boden
    12
    Längsrand
    13
    Anlagefläche
    14
    Querrand
    14b
    Querrand
    2
    Sammelkanal
    21
    Mittelwand
    22
    Deckenwand
    3₁
    Zuströmstutzen
    3₂
    Zuströmstutzen
    4₁
    Abströmstutzen
    4₂
    Abströmstutzen
    I
    wärmeabgebendes Medium
    II
    wärmeaufnehmendes Medium



    Ansprüche

    1. Plattenwärmetauscher für im Gleichstrom oder Gegenstrom geführte Medien, bestehend aus formgeprägten Einzelplatten, die miteinander zu einen Strömungskanal für das eine Medium bildenden Plattenpaaren verbunden sind, die ihrerseits zu einem Plattenstapel zusammengefügt sind und zwischen sich jeweils einen Strömungskanal für das andere Medium bilden, wobei der Zu- und Abströmquerschnitt jedes Strömungskanals in Hauptströmungsrichtung diagonal zueinander versetzt sind und die Zu- und Abströmquerschnitte der Kanäle für die beiden Medien nebeneinander liegen, jedoch um die halbe Höhe des Zu- bzw. Abströmquerschnittes der Kanäle zueinander versetzt sind,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Mehrzahl gleichartiger Plattenstapel (S) unmittelbar nebeneinander angeordnet ist,
    daß die Zu- und Abströmquerschnitte (Z₁,Z₂,A₁,A₂) jedes Plattenstapels (S) durch eine über die gesamte Stapellänge verlaufende Mittelwand (21) voneinander getrennt sind,
    daß die Mittelwände (21) benachbarter Plattenstapel (S) jeweils durch eine Deckenwand (22) zu einem gemeinsamen Sammelkanal (2) verbunden sind
    und daß diese Sammelkanäle (2) abwechselnd und unter Einbeziehung der Zu- bzw. Abströmquerschnitte der beiden endseitigen Plattenstapel (S) mit einem gemeinsamen Zuström- bzw. Abströmstutzen (3₁,4₁,3₂,4₂) für jeweils eines der beiden Medien (I,II) verbunden sind.
     
    2. Plattenwärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuströmstutzen (3₁,3₂) und der Abströmstutzen (4₁,4₂) für jedes Medium (I,II) an dem selben Ende der nebeneinanderliegenden Plattenstapel (S) angeordnet sind.
     
    3. Plattenwärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuströmstutzen (3₁,3₂) und der Abströmstutzen (4₁,4₂) für jedes Medium (I,II) jeweils am anderen Ende der nebeneinanderliegenden Plattenstapel (S) angeordnet sind.
     
    4. Plattenwärmetauscher nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckenwände (22) der Sammelkanäle (2) schräg verlaufend ausgebildet sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht