[0001] Die Erfindung betrifft ein Wandbauelement, insbesondere verlorene Schalung, bestehend
aus zwei die Außenseite einer Wand, Decke oder dergleichen bildenden Platten und diese
auf Abstand haltenden Ankern, die über Befestigungsmittel mit den Platten verbunden
sind, ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Wandbauelementes sowie eines
Ankers zur Verwendung in einem derartigen Wandbauelement.
[0002] In der EP 02 58 205 B1 ist ein Wandbauelement mit einem Anker gezeigt, der insbesondere
zur Positionierung der Schalplatten einer verlorenen Schalung und zur Aufnahme der
beim Betonieren auf die Schalplatten einwirkenden Kräfte dient. Der Anker besteht
aus einem ersten Stahlteil, das Hinterschneidungen aufweist und auf der Innenseite
über eine Grundplatte auf eine der Schalplatten aufgeschraubt wird. Ein zweites Stahlteil
des Ankers weist zwei miteinander verbundene, frei auskragende plattenartige Schenkel
auf, die über eine weitere Grundplatte auf der Innenseite der anderen Schalplatte
angeschraubt werden. Am freien Ende der Schenkel sind Ausnehmungen ausgebildet, die
mit den Hinterschneidungen des ersten Stahlteils verrastbar sind.
[0003] Um die beim Betonieren auftretenden Belastungen der Schalplatten zuverlässig aufnehmen
zu können, ist es notwendig, die Schalplatten über eine Vielzahl von Ankern aneinander
zu befestigen, wobei die Anker in einem engen Raster angeordnet sind. Um ein sicheres
Verrasten der beiden Stahlteile jedes Ankers gewährleisten zu können, müssen die vorbestimmten
Rastermaße mit sehr hoher Genauigkeit eingehalten werden. Da die einzelnen Stahlteile
auf die Schalplatten aufgeschraubt werden, ist diese Forderung nur mit hohem zeitlichem
und auch konstruktivem Aufwand erfüllbar. Darüber hinaus sind die Stahlteile aufwendig
und kostenintensiv in ihrer Herstellung.
[0004] Es ist versucht worden, aus Kunststoff bestehende Anker der genannten Art mit den
Schalplatten zu verkleben. Obwohl mit einer Klebeverbindung eine ausreichende Haltekraft
zwischen der Schalplatte und den Ankern erzielbar ist, ist eine derartige Anbringung
fertigungstechnisch ungünstig, da der Kleber relativ lange Abbindezeiten aufweist,
so daß die Schalplatten mit den Ankern bis zu der Austrocknung des Klebers zwischengelagert
werden müssen. Darüber hinaus ist es relativ schwierig und aufwendig, eine gleichmäßige
und vollflächige Aufbringung des Klebers sicherzustellen. Desweiteren ist eine Klebverbindung
von der Mikrostruktur der Oberfläche der zu verklebenden Bauteile abhängig, wodurch
Klebverbindungen bestimmter Festigkeit nur schwierig reproduzierbar sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Wandbauelement der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit dem in einfacher Weise eine sichere gegenseitige Positionierung
der Platten gewährleistet ist, sowie Verfahren vorzusehen, die eine schnelle und kostengünstige
Herstellung eines Wandbauelements sowie eines dabei verwendeten Ankers erlauben.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Wandbauelementes dadurch gelöst,
daß jeder Anker aus zwei an den Platten zu befestigenden Stegkörpern aus Holz oder
einem Holzwerkstoff und zumindest einem den Abstand der Platten bestimmenden und die
Stegkörper verbindenden Distanzschenkel besteht.
[0007] Gemäß einer möglichen Ausführungsform ist vorgesehen, daß jeder Anker als hohles
Rechteckprofil ausgebildet ist und Zwei Distanzschenkel aufweist, die über die Stegkörper
verbunden und auf Abstand gehalten sind.
[0008] Der Anker des erfindungsgemäßen Wandbauelementes besitzt somit die Gestalt eines
räumlichen Rahmens, der eine hohe Stabilität, insbesondere Zug-, Druck- und Torsionssteifigkeit
aufweist. Dabei ist zwischen den Stegkörpern und den Distanzschenkeln ein Durchlaß
gebildet, der das Einsetzen von Bewehrungsstahl ermöglicht und gleichzeitig in gewissem
Grade dessen Positionierung dient. Durch die Verwendung von Holz oder einem Holzwerkstoff
für die Stegkörper sind diese in einfacher und kostengünstiger Weise, gegebenenfalls
aus Verschnittmaterial, herstellbar und verarbeitbar. Aufgrund der Eigenstabilität
des Ankers kann dieser fabrikseitig vorgefertigt und in einfacher Weise als ein kompaktes
Bauteil an den Platten befestigt werden.
[0009] Die Distanzschenkel dienen im wesentlichen der Festlegung der Positionen der Stegkörper
relativ zueinander sowie der Aufnahme der beispielsweise beim Betonieren auftretenden,
senkrecht zur Ebene der Platten wirkenden Zugkräfte. Wenn jedoch in bevorzugter Weiterbildung
der Erfindung die Länge der Distanzschenkel dem gegenseitigen Abstand der Platten
entspricht, wirken die Distanzschenkel auch als Abstandshalter für die Platten, so
daß diese in zuverlässiger Weise parallel zueinander ausgerichtet und gehalten werden
können. Eine einfache geometrische Form für den Anker kann erreicht werden, wenn die
Distanzschenkel plattenförmig ausgebildet sind. Vorzugsweise ist dabei vorgesehen,
daß die Stirnseiten der Distanzschenkel und die Außenseiten des jeweiligen Stegkörpers
eine ebene Fläche bilden. Somit liegt der Anker über eine relativ große Fläche an
der Innenseite der Platten an und kann diese sicher halten. Auch kann eine Verleimung
der Stegkörper mit den Platten, gegebenenfalls auch nur als Montagehilfsmaßnahme vorgesehen
sein.
[0010] Wenn die Seitenflächen des Stegkörpers und die Seitenflächen der Distanzschenkel
in einer Ebene liegen, kann eine einfache Herstellung des Ankers, beispielsweise mittels
Ablängen, von einem vorgefertigten Träger erreicht werden.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß jeder Anker als I-Profil
ausgebildet ist, wobei die Stegkörper über einen zwischen ihnen angeordneten Distanzschenkel
auf Abstand gehalten sind. Der I-förmige Anker kann aus den gleichen Materialien und
unter Zuhilfenahme der gleichen Befestigungsmittel wie der vorerwähnte Anker mit Rechteckhohlprofil
aufgebaut sein.
[0012] Wenn alle Anker parallel zueinander angeordnet sind, kann gegebenenfalls die Biegesteifigkeit
in bestimmten Richtungen nicht ausreichend sein. Es kann deshalb vorgesehen sein,
die Anker in verschiedenen, jeweils um 90° gedrehte Positionen an den Platten zu befestigen,
wodurch die räumliche Stabilität des Wandbauelementes erhöht ist.
[0013] Vorzugsweise bestehen auch die oder der Distanzschenkel aus einem Holzwerkstoff,
insbesondere aus Massivholz oder Spanplatten. Auf diese Weise besteht der ganze Anker
aus Holz, so daß die einzelne Teile in einfacher Weise zusammengefügt werden können.
Es ist jedoch auch möglich, daß die Distanzschenkel von einem Blech gebildet sind.
[0014] Eine einfache und schnelle Verbindung der einzelnen Bauteile des Ankers läßt sich
erreichen, wenn der Stegkörper quaderförmig aus Massivholz ausgebildet ist, da auf
diese Weise zwischen dem Stegkörper und den Distanzschenkeln ebene Kontaktflächen
gegeben sind.
[0015] Dabei ist in bevorzugter Ausführung der Erfindung vorgesehen, daß die Distanzschenkel
mit Nägeln oder Klammern an den Stegkörpern angebracht sind. In diesem Fall ist es
sinnvoll, wenn die Nägel oder Klammern sich senkrecht zur Faserrichtung des Holzes
erstrecken. Dies kann dadurch sichergestellt werden, daß das Stirnholz des Stegkörpers
im wesentlichen senkrecht zu den Platten und zur Längserstreckung der Distanzschenkel
liegt.
[0016] Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, daß die Distanzschenkel und
die Stegkörper miteinander verleimt sind.
[0017] Zur Montage der Anker an den Platten, die vorzugsweise von Spanplatten oder ähnlichen
Holzwerkstoffplatten gebildet sind, werden von der Außenseite der Platte Befestigungsmittel,
vorzugsweise Nägel oder Klammern, eingebracht und durch die Platte hindurch in die
Stegkörper getrieben, wodurch die Anker fest an der Platte angebracht sind.
[0018] Vorzugsweise erfolgt das Einbringen der Nägel oder Klammern mittels NC-gesteuerter
Nagel- bzw. Klammermaschinen, die die Nägel oder Klammern mittels Druckluft in exakten
und reproduzierbaren Positionen in die zu verbindenden Bauteile schießen. Dabei hat
es sich bewährt, die Nägel oder Klammern vor ihrer Anbringung mit einem Harz zu überziehen.
Das Harz wird durch die beim Einschießen frei werdende Reibungswärme verflüssigt und
kann dadurch eventuelle Hohlräume in unmittelbarer Umgebung des Nagels oder der Klammer
ausfüllen und auf eine zusätzliche Verklebung sorgen. Anschließend verfestigt sich
das Harz wieder, wodurch eine große Haftung der Nägel oder Klammern in dem Holz erreicht
wird. Zusätzlich oder alternativ dazu ist jedoch auch möglich, die Anker mit den Platten
zu verleimen.
[0019] Es ist somit ein Wandbauelement aus zwei in Abstand gehaltenen Platten geschaffen,
das beispielsweise als vorgefertigte Schalung auf der Baustelle mit Beton verfüllt
werden kann. Dabei kann bei der werkseitigen Anbringung der Anker gleichzeitig die
für das Bauteil notwendige Bewehrung in dem Wandbauelement eingelegt werden. Desweiteren
können auch die Heizungs- und/oder Elektro- und/oder Sanitärinstallationen vorgenommen
werden.
[0020] Alternativ dazu ist es auch möglich, das Wandbauelement als Trennwand ohne Lastabtragungsfunktion
zu verwenden und den zwischen den Platten befindlichen Zwischenraum beispielsweise
mit Isolier- oder Dämmaterial auszufüllen.
[0021] Zur erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung
des Wandbauelementes sind folgende Schritte vorgesehen:
- Anordnen einer Vielzahl von Ankern relativ zu einer ersten Platte in einem bestimmten
Raster,
- Verbinden der ersten Platte mit den Ankern durch Einbringen von Befestigungsmitteln
von der Außenseite der ersten Platte in die Anker und/oder durch Leimung,
- Anordnen einer zweiten Platte an den der ersten Platte entgegengesetzten Enden der
Anker und
- Verbinden der zweiten Platte mit den Ankern durch Einbringen von Befestigungsmitteln
von der Außenseite der zweiten Platte in die Anker und/oder durch Leimung.
[0022] Dabei ist es vorteilhaft, vor dem Anordnen der zweiten Platte die Heizungs- und/oder
Elektro- und/oder Sanitärinstallationen und/oder die Bewehrung in dem Wandbauelement
anzuordnen.
[0023] Bei einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die erste Platte
im wesentlichen horizontal ausgerichtet. Anschließend werden die Anker auf der Oberseite
der ersten Platte angeordnet und vorfixiert. Die Vorfixierung kann beispielsweise
durch Aufbringen von Leim oder mittels Stahlstiften etc. erfolgen. Nachdem die Anker
in einem vorbestimmten Raster auf der ersten Platte vorfixiert sind, wird die Platte
mit den vorfixierten Ankern um eine horizontale Achse um 180° gewendet. Die Platte
ist somit wiederum horizontal ausgerichtet, wobei die Anker auf ihrer Unterseite angeordnet
sind. Die Oberseite der Platte ist in dieser Lage in einfacher Weise zugänglich, so
daß die Befestigungsmittel, z. B. Klammern, Nägel od. dgl., schnell und mit hoher
Genauigkeit von oben eingetrieben werden können. Nach Einbringung der Befestigungsmittel
sind die Anker an der ersten Platte fixiert.
[0024] Zur Vervollständigung des Wandbauelementes ist es vorteilhaft, wenn die Platte nach
dem Einbringen der Befestigungsmittel erneut um eine horizontale Achse um 180° gewendet
wird. In dieser Lage weisen die freien Enden der Anker nach oben, so daß die zweite
Platte in einfacher Weise aufgelegt und in gleicher Weise, wie zuvor beschrieben,
mit den Ankern verbunden werden kann.
[0025] Alternativ ist es auch möglich, die Anker in zuvor genannter Weise an der ersten
Platte vorzufixieren und ausschließlich die zweite Platte auf die Anker aufzulegen
und zu befestigen. Nach dem ausschließenden Aufrichten des so erhaltenen Wandbauelementes
kann auch die bisher nur vorfixierte erste Platte an den Ankern mittels der Befestigungsmittel
fixiert werden.
[0026] In einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Anker auf einer
Unterlage in einem gewünschten Raster im wesentlichen vertikal ausgerichtet, wobei
die Anker in mechanischer Weise, z. B. durch eine Lehre oder eine Schablone, oder
mittels eines CNC-gesteuerten Manipulators positioniert werden. Auf die nach oben
weisenden Enden der Anker wird dann die erste Platte aufgelegt und mit Hilfe der Befestigungsmittel
an den Ankern befestigt.
[0027] In dieser Stellung weisen die verbleibenden freien Enden der Anker nach unten. Zur
Anbringung der zweiten Platte ist vorzugsweise vorgesehen, daß die erste Platte mit
den daran befestigten Ankern vor dem Anordnen der zweiten Platte um 180° um eine horizontale
Achse gewendet wird, so daß die freien Enden der Anker nach oben weisen und die zweite
Platte in einfacher Weise durch Ablegen auf den Ankern und Einbringen der Befestigungsmittel
fixiert werden kann.
[0028] In einer dritten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Anker in dem
gewünschten Raster in im wesentlichen horizontaler Ausrichtung angeordnet. Dies kann
beispielsweise in einem Positionierrahmen oder ähnlichem erfolgen. Die beiden Platten
können dann in vertikaler Ausrichtung an den Enden der Anker angeordnet und durch
horizontales Einbringen der Befestigungsmittel an den Ankern fixiert werden.
[0029] In allen Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn die
Platten aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehen. Die Platten können jedoch aus
anderen Faserwerkstoffen, Gipswerkstoff od. dgl. bestehen oder einen mehrschichtigen
Aufbau aufweisen.
[0030] Zur erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung
eines Ankers sind folgende Schritte vorgesehen: Anordnen zweier Holzleisten im Abstand
parallel zueinander, Aufbringen und Befestigen jeweils einer Platte an der Ober- und
der Unterseite der Holzleisten zur Bildung eines Verbundträgers und Ablängen eines
Ankers gewünschter Breite von dem Verbundträger senkrecht zur Längsrichtung der Holzleisten.
In relativ kurzer Zeit kann somit eine Vielzahl von Ankern mit einem hohlen Rechteckprofil
aus einem Verbundträger großer Länge gewonnen werden, wobei im Bedarfsfall die Breite
der Anker leicht verändert werden kann.
[0031] Zur Herstellung eines Ankers mit I-förmigem Querschnitt sind erfindungsgemäß folgende
Verfahrensschritte vorgesehen:
- Anordnen eines Plattenstreifens
- Aufbringen und Befestigen jeweils einer Holzleiste an entgegengesetzten Längskanten
des Plattenstreifens zur Bildung eines I-förmigen Verbundträgers
- Ablängen eines Ankers gewünschter Breite von dem Verbundträger senkrecht zur Längsrichtung
der Holzleisten.
[0032] Der Plattenstreifen weist dabei eine rechteckige Form mit zwei kurzen Seitenkanten
und zwei Längskanten auf.
[0033] Eine einfache Verbindung der Holzleisten mit den Platten bzw. dem Plattenstreifen
ist gegeben, wenn auch diese aus einem Holzwerkstoff, insbesondere Massivholz oder
Spanplatten bestehen oder von einem Blech gebildet sind. Darüber hinaus ist es vorteilhaft,
wenn die Holzleisten einen Rechteckquerschnitt aufweisen und auf diese Weise bereits
an ihrer Ober- und ihrer Unterseite eine Auflageebene für die Platten definieren.
[0034] Zum Verbinden der Platten mit den Holzleisten kann vorgesehen sein, daß die Platten
bzw. der Plattenstreifen mit den Holzleisten verleimt werden und/oder durch Nageln
oder Klammern verbunden werden.
[0035] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen
- Figur 1
- eine abgebrochene Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Wandbauelementes;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf das Wandbauelement gemäß Figur 1;
- Figur 3
- eine Stirnansicht des Ankers gemäß Figur 1,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung eines Verbundträgers für die Herstellung eines Ankers,
- Figur 5
- eine Figur 1 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform und
- Figur 6
- eine Draufsicht auf das Wandbauelement gemäß Figur 5.
[0036] Das Wandbauelement, z. B. eine Schalung, besteht aus parallelen Platten 20, insbesondere
Spanplatten, die über Anker 10 auf Abstand miteinander verbunden sind (Figur 1 und
2). Der Anker 10 weist zwei in Abstand angeordnete Stegkörper 11 auf, die jeweils
aus Massivholz bestehen und quaderförmig ausgebildet sind. Die beiden Stegkörper 11
besitzen gleiche Abmessungen und sind an gegenüberliegenden Seiten über je einen Distanzschenkel
12 miteinander verbunden. Die Distanzschenkel 12 bestehen ebenfalls aus Holz, vorzugsweise
aber aus einem Holzwerkstoff.
[0037] Zwischen den mit den Stegkörpern 11 in Anlage befindlichen Abschnitten der Distanzschenkel
12 und dem Stegkörper 11 ist jeweils eine Leimschicht 14 angeordnet. Darüber hinaus
sind an jeder Verbindungsstelle zwischen den Distanzschenkeln 12 und den Stegkörpern
11 Klammern 13 vorgesehen, die sich von der freien Oberfläche des Distanzschenkels
12 durch diesen hindurch bis in die Stegkörper 11 erstrekken. An ihren Stirnseiten
gehen die Distanzschenkel 12 bündig in die freien Stirnseiten der Stegkörper 11 über,
so daß eine ebene Fläche gebildet ist, die als Auflagefläche für die Platten 20 dient.
[0038] Gemäß Figur 1 und 3 ist der Anker 10 mit jeder Platte 20 mittels Klammern 15 verbunden,
die in Reihen nebeneinander angeordnet sind. Die Klammern 15 werden von der Außenseite
der Platten 20 eingetrieben, z. B. eingeschossen, wobei sie die Platte 20 durchdringen
und in den Stegkörper 11 aus Massivholz eindringen. Die Klammern 13 und/oder 15 können
zusätzlich beharzt sein.
[0039] Zur Herstellung der Anker 10 werden zwei gleiche Holzleisten 16 gemäß Figur 4 parallel
zueinander sowie mit Abstand voneinander angeordnet. Die Fasern des Holzes verlaufen
dabei vorzugsweise in Längsrichtung der Holzleisten. Auf der Ober- und der Unterseite
der Holzleisten 16 wird jeweils eine Platte 17, z. B. aus Holzwerkstoff, angeordnet
und mittels einer Leim-Klammer-Verbindung befestigt. Auf diese Weise erhält man einen
Verbundträger 18 in Form eines langgestreckten Profils, wie es in Figur 4 dargestellt
ist. Von dem Verbundträger 18 werden dann Anker geeigneter Breite abgelängt, beispielsweise
durch Sägen, wie durch die Pfeile S angedeutet ist.
[0040] Die in den Figuren 5 und 6 dargestellte Ausführungsform eines Wandbauelementes weist
ebenfalls zwei parallele Platten 20 auf, die über Anker 10 auf Abstand gehalten sind.
Der Anker 10 umfaßt zwei Stegkörper 11, die jeweils aus Massivholz bestehen und eine
Quaderform besitzen. Die beiden Stegkörper 11 sind mittels eines Distanzschenkels
12 an ihren einander zugewandten Seitenflächen miteinander verbunden und gleichzeitig
auf Abstand gehalten. Der Distanzschenkel 12 besteht ebenfalls aus Holz, vorzugsweise
aus einem Holzwerkstoff. Der Distanzschenkel 12 ist mit den Stegkörpern verleimt,
kann jedoch zusätzlich oder alternativ dazu auch geklammert oder genagelt sein. Auf
diese Weise besitzt der Anker 10 im wesentlichen ein I-Profil, das stabilitätstechnisch
günstig ist.
[0041] Der Anker 10 ist mit Hilfe von Klammern 15, die von der Außenseite der Platten 20
eingetrieben oder eingeschossen werden, mit der Platte verbunden. Zusätzlich oder
alternativ dazu kann zwischen dem Anker 10, d.h. den Anlageflächen der Stegkörper
11 und den Platten 20 eine Leimung vorgesehen sein.
[0042] Zur Herstellung der in den Figuren 5 und 6 dargestellten Anker wird ein langer Plattenstreifen,
dessen Breite dem Abstand der Stegkörper und somit der späteren Länge des Distanzschenkels
entspricht, entlang seinen beiden Längsseiten mit jeweils einer Holzleiste durch Leimung
oder in sonstiger Weise verbunden. Auf diese Weise ist ein Verbundträger mit I-Profil
gebildet, von dem I-förmige Anker gewünschter Länge abgelängt werden können.
1. Wandbauelement, insbesondere verlorene Schalung, bestehend aus zwei die Außenseite
einer Wand, Decke oder dergleichen bildenden Platten und diese auf Abstand haltenden
Ankern, die über Befestigungsmittel mit den Platten verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Anker (10) und aus zwei an den Platten (20) zu befestigenden Stegkörpern
(11) aus Holz oder einem Holzwerkstoff und zumindest einem den Abstand der Platten
(20) bestimmenden und die Stegkörper (11) verbindenden Distanzschenkel (12) besteht.
2. Wandbauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Anker (10) als hohles
Rechteckprofil ausgebildet ist und zwei Distanzschenkel (12) aufweist, die über die
Stegkörper (11) verbunden und auf Abstand gehalten sind.
3. Wandbauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Distanzschenkel
(12) dem gegenseitigen Abstand der Platten (20) entspricht.
4. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten
der Distanzschenkel (12) und die Außenseiten des jeweiligen Stegkörpers (11) eine
ebene Fläche bilden.
5. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen
des Stegkörpers (11) und die Seitenflächen der Distanzschenkel (12) in einer Ebene
liegen.
6. Wandbauelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Anker (10)
als I-Profil ausgebildet ist, wobei die Stegkörper (11) über einen zwischen ihnen
angeordneten Distanzschenkel (12) auf Abstand gehalten sind.
7. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzschenkel
(12) plattenförmig ausgebildet sind.
8. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzschenkel
(12) aus Holz, einem Holzwerkstoff, insbesondere aus Spanplatten, oder aus Blech bestehen.
9. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Stegkörper
(11) quaderförmig aus Massivholz ausgebildet ist.
10. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Stirnholz
des Stegkörpers (11) im wesentlichen senkrecht zu den Platten (20) und zur Längserstreckung
der Distanzschenkel (12) liegt.
11. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Distanzschenkel (12) mit Nägeln oder Klammern (13) mit den Stegkörpern (11) verbunden
sind.
12. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Distanzschenkel (12) und die Stegkörper (11) miteinander verleimt sind.
13. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungsmittel von der Außenseite der Platten (20) eingebracht sind und sich durch
diese hindurch in die Stegkörper (11) erstrecken.
14. Wandbauelement nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel
Nägel oder Klammern (15) sind.
15. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anker (10) mit den Platten (20) verleimt ist.
16. Wandbauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
die Platten miteinander verbindenden Anker mit Bezug auf ihre zu den Platten lotrechte
Achse in unterschiedlichen Drehlagen, vorzugsweise um jeweils 90° verdreht, angeordnet
sind.
17. Verfahren zur Herstellung eines Wandbauelementes nach Anspruch 1, mit den Schritten:
- Anordnen einer Vielzahl von Ankern (10) relativ zu einer ersten Platte (20) in einem
bestimmten Raster,
- Verbinden der ersten Platte mit den Ankern durch Einbringen von Befestigungsmitteln
von der Außenseite der ersten Platte in die Anker und/oder durch Leimung,
- Anordnen einer zweiten Platte an den der ersten Platte entgegengesetzten Enden der
Anker und
- Verbinden der zweiten Platte mit den Ankern durch Einbringen von Befestigungsmitteln
von der Außenseite der zweiten Platte in die Anker und/oder durch Leimung.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Anordnen der zweiten
Platte die Heizungs- und/oder Elektro- und/oder Sanitärinstallationen und/oder Bewehrung
in dem Wandbauelement angeordnet werden.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Platte im
wesentlichen horizontal ausgerichtet wird und daß die Anker auf der Oberseite der
ersten Platte angeordnet und vorfixiert werden.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Platte mit den vorfixierten
Ankern um eine horizontale Achse um 180° gewendet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Platte nach
dem Einbringen der Befestigungsmittel um eine horizontale Achse um 180° gewendet wird.
22. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker im wesentlichen
vertikal ausgerichtet werden und daß die erste Platte auf die Anker abgelegt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Platte mit den daran
befestigten Ankern vor dem Anordnen der zweiten Platte um 180° um eine horizontale
Achse gewendet wird.
24. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Anker im wesentlichen
horizontal ausgerichtet werden und daß die beiden Platten in vertikaler Stellung an
den Enden der Anker angeordnet werden.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
aus Holz oder einem Holzwerkstoff bestehen.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß als Befestigungsmittel
Klammern oder Nägel verwendet werden.
27. Verfahren zur Herstellung eines Ankers zur Verwendung bei einem Wandbauelement nach
Anspruch 1 mit den Schritten:
- Anordnen zweier Holzleisten (16) im Abstand parallel zueinander,
- Aufbringen und Befestigen jeweils einer Platte (17) an der Ober- und der Unterseite
der Holzleisten (14) zur Bildung eines Verbundträgers (18),
- Ablängen eines Ankers (10) gewünschter Breite von dem Verbundträger (18) senkrecht
zur Längsrichtung der Holzleisten (16).
28. Verfahren zur Herstellung eines Ankers zur Verwendung bei einem Wandbauelement nach
Anspruch 1 mit den Schritten:
- Anordnen eines Plattenstreifens,
- Aufbringen und Befestigen jeweils einer Holzleiste an entgegengesetzten Längskanten
des Plattenstreifens zur Bildung eines I-förmigen Verbundträgers,
- Ablängen eines Ankers gewünschter Breite von dem Verbundträger senkrecht zur Längsrichtung
der Holzleisten.
29. Verfahren nach Anspruch 27 oder 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (17) bzw.
der Plattenstreifen aus Holz, Holzwerkstoff, insbesondere aus Spanplatten, oder aus
Blech bestehen.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzleisten
(16) einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
(17) bzw. der Plattenstreifen mit den Holzleisten (16) verleimt werden.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 27 bis 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten
(17) bzw. der Plattenstreifen mit den Holzleisten (16) durch Nageln oder Klammern
verbunden werden.