[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicht- und Lärmschutzwand mit Stützträgerkonstruktion,
insbesondere für derartige Wände aus Beton und entsprechend hohem Gewicht.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Sicht- und Lärmschutzwand, bei der
die eigentlichen Wandelemente und die Stützträgerkonstruktion aus voneinander unabhängigen
Teilen bestehen und bei der die Wandelemente stirnseitig aneinanderstoßend angeordnet
werden können und von den Stützträgern frei von jeder notwendigen Bodenauflage gehalten
werden.
[0003] Demgemäß liegt die Erfindung darin, daß die Wandelemente mit einer Stützträgerkonstruktion
kombiniert sind, deren einzelne Stützträger die Wandelemente an deren stirnseitigen
Enden auf einer den unteren Rand der Wandelemente in praktisch der Gesamtdicke der
Wandelemente diese untergreifenden Schulter tragen, wobei eine zwischen Schulter und
Wandelement-Unterseite angeordnete, insbesondere formschlüssige Halterung gegen horizontale
Versetzung vorgesehen ist, und daß die hochragenden Wandelemente in einer der Tiefe
der Schulter entsprechenden Ausnehmung in der dem Wandelement zugewandten Seite des
Stützträgers eingefügt und nahe ihrer Oberkante z. B. mittels Schrauben mit dem Stützträger
verbunden sind, und daß jeweils zwei aneinanderstoßende stirnseitige Endbereiche der
Wandelemente auf je einer Hälfte der Auflage-Schulter eines Stützträgers angeordnet
sind.
[0004] Durch eine sich zum jeweils oberen Ende verjüngende Form der Stützträger wird außer
einer Materialersparnis eine geschmacklich gefällige schlanke Form des nach oben ragenden
Bereichs der Stützträger erreicht.
[0005] Beispiele der Erfindung sind in den Fign. 1 bis 14 näher beschrieben.
[0006] Es zeigt
- Fig. 1
- eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Sicht- und Lärmschutzwandkonstruktion mit
angedeuteter schallschluckender Profilierung,
- Fig. 2
- eine Rückseitenansicht der Konstruktion nach Fig. 1 mit den kombinationsmäßigen Stützträgern,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Lärmschutzwandkonstruktion nach Fig. 1 und 2,
- Fig. 4
- eine Stirnseitenansicht einer erfindungsgemäßen Kombination aus Stützträger und einem
Wandelement, sowie
- Fig. 5
- eine weggebrochene, vergrößert dargestellte Befestigung zwischen jeweils zwei Wandelementen
und dem oberen Endbereich des Stützträgers.
- Fig. 6
- zeigt eine ausschnittsweise (Kreis A in Fig. 5) vergrößerte Darstellung im Längsschnitt
durch ein Wandelement,
- Fign. 7, 8 und 9 sowie 10
- den Fign. 1, 3, 4 und 5 entsprechende Darstellungen einer abgewandelten erfindungsgemäßen
Sicht- und Lärmschutzwandkonstruktion in anderer Anordnung mit entsprechend geänderten
Stützträgern und einem gemäß Fig. 6 verbesserten Aufbau der Lärmschutzwand,
- Fig. 11
- eine Darstellung der fußseitigen Auflagerung der Wandelemente gemäß Fig. 9,
- Fign. 12 bis 14
- eine Ausbildung der Stützträgerkonstruktion für beidseitig mit Schall- bzw. Lärmschutzprofilen
besetzten, also im engen Zwischenraum zwischen zwei nebeneinanderliegenden Gleisen
aufgestellten Wandelementen, und zwar gemäß Fig. 12 als Ansicht von einer Seite, Fig.
13 in stirnseitiger Ansicht und Fig. 14 in Teilschnittdarstellung längs der Schnittlinie
B-B in Fig. 12.
[0007] Die gemäß den Fign. 1 bis 3 aufgebaute Sicht- und Lärmschutzwand 1 besteht aus einzelnen
Wandelementen 2 aus schwergewichtigem Beton. Dabei ist deren Vorderseite bzw. Frontseite
3 mit vergleichsweise spröden Schallschluckprofilen 4 belegt, welche von einer durchgehenden
Betontragwand 5 mit hoher Tragfestigkeit getragen wird. Diese ist nahe ihrer Oberkante
6 z. B. mittels Schrauben 7 mit dem oberen, frei hochragenden Ende 8 des Stützträgers
9 verbunden. Die Verbindung mit dem Stützträger 9 erfolgt also an der dem Stützträger
zugewandte Betontragwand 5 der Wandelemente 2.
[0008] Dabei wirkt es anschauungsmäßig besonders vorteilhaft, wenn die obere Randbegrenzung
10 der Schallschutzelemente das obere Ende jedes Stützträgers überragt.
[0009] Jeder Stützträger 9 hält jeweils zwei aneinanderstoßend stirnseitig und aneinanderstoßend
angeordnete Enden 11 der Wandelemente, und zwar eingelagert in eine Ausnehmung 12
mit einer der Dicke der Wandelemente entsprechenden Tiefe. Dafür liegt die Unterkante
13 der Wandelemente auf einer Schulter 14 (ggf. mit Schutzelement 15) und ist dort
mittels eines Stiftes 16 gegen Horizontalverschiebung fixiert.
[0010] Der Stützträger 9 ist in einem Fundament 17 verankert und ragt auf der den Schallschluckprofilen
4 gegenüberliegenden Seite in möglichst schlanker Form mit einem Stützteil 18 hinter
den Wandelementen zu deren oberen Rand hin hoch.
[0011] Bei der in Fig. 6 dargestellten verbesserten Ausführungsform der Schallschluckprofile
4 sind zwischen der Betontragwand 5 aus Normalbeton und den Schallschluckprofilen
4 aus haufwerkporiger Magerbetonlage 4' gesonderte Hohlräume 20 vorgesehen, vorzugsweise
mindestens teilweise in die Magerbetonlage 4' hineinragend, deren Wandungen bzw. Begrenzungen
aus der Magerbetonlage und der Lage aus Normalbeton gebildet werden.
[0012] Diese sind vorzugsweise in den vertieft liegenden Bereichen der Schallschutzprofilierungen,
z. B. den Wellentälern 43 angeordnet, und zwar mindestens einige davon.
[0013] Diese Hohlräume 20 verlaufen mit seitlich begrenzter Abmessung längs der Lärmschutzwand
parallel hinter den Wellentälern 43 und sind zur verbesserten Schalldämmung mit Mineralwolle
21 gefüllt, die vorzugsweise in profilstrukturierter Form 44 vorliegt, damit Lufträume
45 nach dem Zugießen mit der Normalbetonlage 5 (Betontragwand) erhalten bleiben.
[0014] Bei der Herstellung dieser Ausführungsform wird der Magerbeton in der Form zunächst
bis zur Zwischenebene 46 gefüllt und verdichtet, d. h. unter Bildung der äußeren Schallschutzprofilierungen
47. Sodann werden zur Formgebung der Hohlräume 20 Latten bzw. Formprofile auf die
Zwischenebene 46 aufgelegt und deren Zwischenräume weiter gefüllt und verdichtet,
wobei die Innenseite der Formprofile in einer Ebene mit der Grenze zur Normalbetonlage
liegt.
[0015] Nach kurzem Abbinden werden die Formprofile entnommen und in die entstehenden Hohlräume
20 die Füllung aus Mineralwolle 21 durch Nageln befestigt ehe das Einlegen der Armierungen
und das weitere Vergießen mit der Normalbetonlage 5 erfolgt.
[0016] Die mit den Fig. 7 bis 11 dargestellte Lärmschutzwand-Konstruktion 1 unterscheidet
sich von der in den Fig. 1 bis 5 beschriebenen vor allen Dingen dadurch, daß zwischen
zwei Wandelementen 2 ein zurückgesetztes Wandelement 2' vorgesehen ist, um in einem
damit gegebenen eingerückten Abschnitt 29 Zug-Bedienungsgeräte oder Zug-Signalzeichen
aufstellen zu können.
[0017] Dafür sind die Schultern 14 in doppelter Tiefe wie vergleichsweise in Fig. 4 ausgebildet,
wobei die Schrauben 7 durch beide hintereinanderliegende Wandelemente 2 hindurchgehen
(Fig. 9 oberer Abschnitt). Auf der (unteren) Aufsetzseite auf die Schulter 14 des
Fußblocks 25 werden die Wandelemente 2 mittels einer Verdollung 24, d. h. vertikalen
Stiften in Hülsen in Position gegen den Stützträger 9 gehalten, welcher zum Fundament
17 hin in einen verjüngten Zapfen 27 übergeht. Dieser Zapfen 27 ist in einer Ausnehmung
26 des Fundaments 17 fest verankert bzw. vergossen.
[0018] In den Fig. 12 bis 14 wiedergegebene Stützträgerkonstruktion ist für beidseitig mit
Schall-bzw. Lärmschutzprofilen besetzten, also im engen Zwischenraum zwischen zwei
nebeneinanderliegenden Gleisen errichteten Schallschutzwänden vorgesehen.
[0019] Um die Enden 11 zweier derartiger Wandelemente 2 miteinander mit einer Stützkonstruktion
im Sinne des Stützträgers 9 zu verbinden, ist eine Stützkonstruktion 30 vorgesehen,
die beidseitig mit Schallschluckprofilen 4 besetzt ist, wodurch sich eine durchgehende
Form der Profiloberfläche ergibt und deren Stützträger 9 bzw. deren Stützteil 18 die
Betontragwand 5 für die Schallschluckprofile 4 bildet. Diese Stützträger 9 besitzen
in Wandelement-Längsrichtung beidseitig die Schultern 14 auf denen die Enden 11 der
Wandelemente 2 ruhen, und zwar positioniert mittels Verdollungen 24 aus in Hülsen
geführten vertikalen Stiften.
[0020] Am oberen Ende der auf diese Weise mit Lärmschutzprofilen verkleideten Stützträger
werden die Wandelemente mittels in Hülsen beweglichen, horizontal angeordneten Schiebedollen
in Position gehalten, wobei die Verdollungen temperatur-dilatorische Bewegungen der
Lärmschutzwand auffangen. Durch das stirnseitige Ansetzen zweier Lärmschutzelemente
2 seitlich gegen die Stützkonstruktion 30 ergeben sich auch zwei Ausgleichspalte mit
geringerem Spaltabstand als nur ein einzelner Ausgleichsspalt.
[0021] In dieser Ausführungsform der Lärmschutzwand 1 ist deren Oberkante gegen Eindringen
von Feuchtigkeit mit einer kappenförmigen längsdurchgehenden Oberkantenabdeckung versehen.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Lärmschutzwand
- 2
- Wandelemente
- 2'
- zurückgesetztes Wandelement 2
- 3
- Frontseite
- 4
- Schallschluckprofile
- 4'
- haufwerkporige Magerbetonlage
- 5
- Betontragwand
- 6
- Oberkante
- 7
- Schrauben
- 8
- frei hochragendes Ende
- 9
- Stützträger
- 10
- Randbegrenzung
- 11
- Enden
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Unterkante
- 14
- Schulter
- 15
- Schutzelement
- 16
- Stift
- 17
- Fundament
- 18
- Stützteil
- 20
- Hohlräume
- 21
- Absorb. Material z. B. Mineralwolle
- 23
- Schiebedollen in Hülse
- 24
- Verdollung (vertikale Stifte in Hülsen)
- 25
- Fußblock
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Zapfen von 25
- 28
- Oberkantenabdeckung
- 29
- eingerückter Abschnitt
- 30
- Stützkonstruktion
- 43
- Wellentäler
- 44
- Profilstruktur
- 45
- Lufträume
- 46
- Zwischenebene
1. Sicht- und Lärmschutzwand mit Stützträgerkonstruktion, dadurch gekennzeichnet, daß deren Wandelemente (2) mit einer Stützträgerkonstruktion (1) kombiniert sind,
deren einzelne Stützträger (9) die Wandelemente an deren stirnseitigen Enden (11)
auf einer, den unteren Rand (13) der Wandelemente in praktisch der Gesamtdicke der
Wandelemente diese untergreifenden Schulter (14) tragen, wobei eine zwischen Schulter
und Wandelement-Unterseite (13) angeordnete, insbesondere formschlüssige Halterung
(16) gegen horizontale Versetzung vorgesehen ist, und daß die hochragenden Wandelemente
in einer der Tiefe der Schulter entsprechenden Ausnehmung (12) in der dem Wandelement
zugewandten Seite des Stützträgers eingefügt sind und nahe ihrer Oberkante z. B. mittels
Schrauben mit dem Stützträger verbunden sind, und daß jeweils zwei aneinanderstoßende
stirnseitige Endbereiche (11) der Wandelemente auf je einer Hälfte der Auflage-Schulter
(14) eines Stützträgers angeordnet sind.
2. Sicht- und Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schultern (14) der einzelnen Stützträger (9) die doppelte Dicke eines Wandelements
(2) aufweisen und die Enden (11) der Wandelemente (2) darauf einander überlappend
nebeneinander aufgelagert sind.
3. Sicht- und Lärmschutzwand insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei beidseitig mit Lärmschutzprofilen (4) ausgestatteten Wandelementen (2) der
Stützträger (9) zwischen den freien Stirn-Enden (11) der Wandelemente (2) angeordnet
ist und die Schultern (14) die zugeordneten Enden zweier aufeinanderfolgender Wandelemente
abstützen beidseitig in Längsrichtung der Lärmschutzwand (1) ausgebildet sind, und
daß der obere Bereich der Wandelemente durch in Horizontalrichtung angeordnete Schiebedollen
in der Stützkonstruktion (30) des Stützträgers gesichert ist.
4. Sicht- und Lärmschutzwand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützkonstruktion (30) zu beiden freien Seiten hin mit Schallschluckprofilen
(4) versehen ist.
5. Sicht- und Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Betontragwand (5) und der darauf angeordneten Schallschluckprofile
(4) zugeordnet zu den vertieften Bereichen (Wellentälern) der Schallschluckprofile
Hohlräume (20) mit absorbierendem Material (21) z. B. Mineralwolle angeordnet sind.