[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Oberbau mit Betonschwellen für den schienengebundenen
Verkehr.
[0002] Der klassische Oberbau bei Eisenbahnstrecken mit einem Schotterbett, Eichenholzschwellen
und daran lösbar befestigten Schienen wird immer mehr durch andere Formen ersetzt.
Die Ursachen hiefür sind vielfältig. So sind einerseits die Ressourcen für die Eichenholzschwellen
im Rückgang begriffen, wobei anderseits, um die Schwellen besonders lange haltbar
und gegen mikrobiologischen Anfall beständig zu machen, diese mit entsprechenden Substanzen
imprägniert werden, womit Schwellen, die nicht mehr im Bahnoberbau eingesetzt werden
können, einer eigenen Entsorgung zugeführt werden müssen.
[0003] Anstelle von Holzschwellen sind auch Schwellen aus Stahl bekanntgeworden, wobei um
dauerhafte Verformungen derselben zu vermeiden, welche mit relativ hohen Wandstärken
eingesetzt werden. Diese Schwellen weisen jedoch nicht die erwünschte Dämpfungscharakteristik
wie Holzschwellen auf, und es können auch nur geringe Kräfte, z. B. gegen den Seiten-
und Längsverschub, auf das Schotterbett aufgebracht werden. Um eine bessere Einleitung
der Kräfte in das Schotterbett zu erreichen, ist es bereits bekannt geworden, derartige
Schwellen mit Vorsprüngen, Krallen u. dgl. zu versehen, damit der Kontakt in das Schotterbett
besser ist.
[0004] Eine weitere Ausführungsform von Schwellen besteht aus Kunststoff, insbesondere Polyurethan,
wobei diese Schwellen im wesentlichen die Form von Holzschwellen aufweisen u. zw.
auf Grund des Materials, meist geschäumtes in drei räumlichen Richtungen vernetztes
Polyurethan, eine relativ hohe Festigkeit besitzt. Allerdings sind große Festigkeitsunterschiede
zwischen der homogenen Haut, die außen an der Schwelle ist und dem Inneren, welches
eine poröse Struktur aufweist, vorhanden. Die Dämpfung kann durch unterschiedliche
Poly- urethanmaterialien in dem erwünschten Wert erstellt werden. Neben der hohen
Kosten für derartige Schwellen ist auch hier die Entsorgung des duroplastischen Kunststoffes
mit besonderen Schwierigkeiten behaftet. Bei der Verbrennung von Polyurethanen kann
beispielsweise bei ungünstigen Bedingungen die hochgiftige Blausäure entstehen, so
daß auch hier die Entsorgungsfrage von unbrauchbar gewordenen Schwellen nur aufwendig
gelöst werden kann. Derartige Schwellen von Polyurethanschaum werden in einem schotterlosen
Oberbau eingesetzt, wobei die Schwellen über Schuhe aus Gummi in entsprechenden Ausnehmungen
im Unterbeton aufliegen.
[0005] Betonschwellen, insbesondere vorgespannte Betonschwellen weisen eine besonders hohe
mechanische Stabilität auf. Um die Betonschwellen noch mechanisch stabiler auszugestalten,
können dieselben vorgespannt sein. Eine derartige Vorspannung wird über eine Bewehrung,
insbesondere Stahlbewehrung, aufgebracht, so daß auf die Schwelle Druckspannungen
aufgebracht werden, die bei Auftreten von Zugspannungen vorerst kompensiert werden
müssen, um sodann die restlichen Zugkräfte auf die Betonschwelle aufzubringen. Derartige
Betonschwellen können in einem Oberbau aus Schotter oder auch schotterlosem Oberbau
eingesetzt werden. Die Vorteile von einem Oberbau mit Schotter liegen darin, daß einerseits
die Federungscharakteristik, also das Einfedern der Schiene bei Belastung vom Schotterbett
mitgetragen wird, wohingegen gerade dieses Einfedern bei Zügen mit höheren Geschwindigkeiten
und die kinetische Energie steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, zu einer vorzeitigen
Zerstörung des Schotterbettes führt, so daß ein regelmäßiges Nachstopfen erforderlich
ist.
[0006] Derartige Betonschwellen können auch bei einem schotterlosen Oberbau eingesetzt werden,
wobei allerdings dann in der Regel zwischen dem Unterlagsbeton und der Betonschwelle
eine Schichte vorgesehen sein muß, die sowohl das fahrdynamische Verhalten des gesamten
Oberbaues ermöglicht und zusätzlich die Weiterleitung des Körperschalles, der vom
Rad auf die Schiene, von der Schiene auf die Schwelle, und von dieser auf den Oberbau
übertragen wird, möglichst dämpfen soll.
[0007] Aus der DE-PS 808 711 wird ein Verfahren zur Erhöhung des Reibungswiderstandes zwischen
Stahlbetonschwellen und Bettung bekannt, wobei eine Zwischenschichte aus Bitumen,
Asphaltmatrix od. dgl. vorgesehen ist.
[0008] Aus der US-PS 4,609,144, von welchem Stand der Technik die vorliegende Erfindung
ausgeht, wird ein Gleisoberbau mit einem Schotterbett oder Betonbett bekannt, in welchem
Schwellen über gummielastische Zwischenlagen eingebettet sind. Diese Zwischenlagen
sind mit Rillen ausgestattet, damit einerseits eine Ableitung von Oberflächenwässern
erfolgen kann, und anderseits eine bestimmte Federungs- charakteristik erreicht wird.
Diese Zwischenschichte aus homogenem oder geschäumtem elastomeren Material kann auch
mehrschichtig aufgebaut sein. Nachteilig bei einer derartigen Zwischenschichte ist,
daß einerseits die zwangsweise vorgesehenen Rillen von mineralischen Stäuben verlegt
werden, so daß die erwünschte Federungs- charakteristik sich innerhalb kürzester Zeit
ändert und daß bei der erforderlichen relativ dünnwandigen Ausbildung, insbesondere
im Kontakt mit dem Schotterbett, nur eine überaus kurze Standzeit erreicht werden
kann, die durch die Rillen, an welchen Stellen eine geringere Wandstärke bedingt ist,
noch weiter verkürzt wird.
[0009] Die vorliegende Erfindung hat sich zum Ziel gesetzt, einen Oberbau mit Betonschwellen
zu schaffen, welcher hohe Standzeiten aufweist, der eine geringere Abstrahlung von
Luft- als auch Körperschall erlaubt. Weiters soll eine dynamische Federungscharakteristik
erreicht werden, die selbst bei unterschiedlichen Belastungen der Gleise eine bestimmte
Minimal- bzw. Maximaleinfederung sicherstellt.
[0010] Der erfindungsgemäße Oberbau mit Betonschwellen für den schienengebundenen Verkehr,
wobei die Betonschwellen mit zumindest zwei Schienen - z. B. über Schienennägel, Unterlagsplatten
und gummielastischen Beilagen - lösbar verbunden sind und die Betonschwellen über
zumindest eine gummielastische Zwischenlage auf dem Unterbau, z. B. Schotterbett,
Unterbeton, Fels, aufruhen, besteht im wesentlichen darin, daß die Zwischenschichte,
auf welcher die Schwellen, vorzugsweise zur Gänze, mittel- und/oder unmittelbar aufliegen,
aus einem Verbundmaterial aufgebaut ist, welches mit Teilstücken aus Reifen, für Personenkraftwagen
und/oder Lastkraftwagen aufgebaut ist, die eine Gewebeverstärkung, insbesondere aus
Stahl, z. B. Stahlcord, Stahlgewebe, aufweisen und mit einem gummielastischen Bindemittel
verbunden sind. Betonschwellen weisen den Vorteil auf, daß sie eine hohe Lebensdauer
besitzen, wobei die Aufnahmen für Schrauben, wie sie zur lösbaren Befestigung von
Schienen erforderlich sind, besonders widerstandsfähig durch entsprechende Einlagen
in der Schwelle ausgebildet werden können. Falls erwünscht, können die Betonschwellen
auch mit einer Vorspannung beaufschlagt werden, so daß auch eine hohe Festigkeit nicht
nur gegen Druck-, sondern auch gegen Zugspannungen gegeben ist. Liegen die Schwellen,
insbesondere zur Gänze, auf einer Zwischenschichte auf, die aus stückigem Material
gebildet ist, so wird die Federeigenschaft dieser Zwischenschichte weniger durch das
Bindemittel zwischen den einzelnen Stücken, als durch eine gegenseitige Verkeilung
bedingt, so daß das gummielastische Bindemittel weniger die Aufgabe hat, Kräfte aufzunehmen,
als eine mindeste Formbeständigkeit der Zwischenlage zu gewährleisten. Dadurch, daß
Stücke von Reifen, sei es für Personenwagen, Lastkraftwagen oder auch äquivalent,
jedoch in der Menge in untergeordneter Bedeutung von einspurigen Kraftfahrzeugen,
eingesetzt werden, die insbesondere eine Stahlverstärkung aufweisen, so wird dadurch
eine Verstärkung des gummielastischen Materials einerseits erwirkt, wobei gleichzeitig
eine gegenseitige Verkrallung bzw. ineinander Abstützen der einzelnen Stücke besonders
gut durch die in das Nachbarstück eindringenden Stahlcordfäden od. dgl. gewährleistet
ist. Die Verstärkung als solche bringt einen erhöhten Widerstand ab eines bestimmten
Verformungsgrades. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß ein in großen Mengen anfallendes
Altprodukt ein seinen Eigenschaften äquivalentem Einsatz zugeführt werden kann.
[0011] Enthält die Zwischenschichte zusätzlich Gummigranulat mit einer Korngröße von 2,0
mm bis 30,0 mm, insbesondere 5,0 mm bis 12,0 mm, so kann sowohl über die Größe der
für den Aufbau der Zwischenschichte verwendeten Materialien als auch gegebenenfalls
die Härte, eine besonders leichte Variation durchgeführt werden, die beispielsweise
eine Anpassung der Strecke an die unterschiedlichen Erfordernissen, sei es im Hochgeschwindigkeitsbereich
öder auch im Bereich von Wechseln, besonders leicht gestattet.
[0012] Ist das Bindemittel für die Zwischenschichte ungeschäumt, so kann ein besonders guter
kraftschlüssiger Verbund zwischen den einzelnen Teilstücken der Reifen als auch dem
Gummigranulat erreicht werden, wobei zusätzlich eine besonders gute Durchlässigkeit
für Oberflächenwässer gegeben sein kann.
[0013] Ist das Bindemittel für die Zwischenschichte geschäumt, so kann auf Grund der unterschiedlichen
Schalldichten der Materialien eine erwünschte besonders schlechte Leitung des Schalles
erreicht werden.
[0014] Sind die Teilstücke der Reifen unregelmäßig geformt, so kommt es ähnlich wie bei
einem Schotterbett zu einer besonders vorteilhaften gegenseitigen Abstützung der Reifenteilstücke,
wodurch die erwünschte dynamische Federungscharakteristik besonders einfach erhalten
werden kann.
[0015] Weisen die Teilstücke der Reifen für die Zwischenschichte eine Korngröße zwischen
50 mm und 100 mm auf, so ist eine Optimierung zwischen den Eigenschaften der Zwischenschichte
und der üblicherweise zur Verfügung stehenden Reifengrößen und damit maximalen Korngrößen
gegeben.
[0016] Eine besonders vorteilhafte gegenseitige Abstützung und Lebensdauer der Zwischenschichte
ist dann gegeben, wenn die Stärke der Zwischenschichte etwa der halben bis dreifachen
größten Korngröße der Teilstücke der Reifen entspricht.
[0017] Ruht eine Vielzahl von Betonschwellen auf der Zwischenschichte auf, welche flüssigkeitsdurchlässig
ist, so ist eine besonders standfeste Konstruktion gegeben, welche insbesondere für
einen Unterbau mit Schotter geeignet ist.
[0018] Ruhen die Betonschwellen auf einem flüssigkeitsdurchlässigen Vlies, insbesondere
aus Kunststoffasern, z. B. aus Polypropylen, über eine Zwischenschichte auf, so kann
einerseits eine Ableitung von Oberflächenwässern durchgeführt werden, wobei anderseits
eine Weiterleitung von mineralischen und organischen Partikelchen vermieden wird.
Dies ist nicht nur für die Haltbarkeit von Schotterbetten, sondern auch für Untergrundbeton
von Bedeutung. Kunstfaservliese aus Polypropylen weisen sich durch eine besondere
chemische und mechanische Stabilität aus.
[0019] Ruht die Zwischenschichte auf einem, insbesondere wasserdurchlässigen, Asphaltbett
auf, welches seinerseits auf dem Unterbau aufliegt, wobei vorzugsweise das Asphaltbett
beidseitig der Stirnenden der Schwellen eine sich nach oben erstreckende durchgehende
Wandung aufweist, so ist eine Aufnahme sowohl für die Zwischenschichte als auch für
die Schwellen geschaffen, wobei gleichzeitig eine Weiterleitung des Körperschalles
auf Grund der dämmenden Eigenschaften von Aspalt besonders günstig verringert wird.
[0020] Weist das Asphaltbett eine 0,2 bis 1,0-fache Dicke derjenigen der Schwellen auf,
so ist eine besonders günstige Abstimmung der Kraftaufnahme und geringen Weiterleitung
des Schalles gewährleistet.
[0021] Weist die Wandung des Asphaltbettes Unterbrechungen, die vorzugsweise bis zur Auflagefläche
der Zwischenschichte reichen, zum Abfluß von Oberflächenwässern auf, so kann eine
Ableitung der Oberflächenwässer nicht nur senkrecht nach unten, so das Asphaltbett
porös ist, sondern auch seitlich erfolgen. Eine derartige seitliche Entwässerung eines
Schienenoberbaues ist insbesondere bei Frostperioden, wenn die Durchgangskanäle und
Poren im Untergrund durch geforenes Wasser verschlossen sind, von Bedeutung.
[0022] Ist sowohl die Zwischenschichte bzw. sind auch die Seitenund Stirnflächen der Betonschwellen
zumindest teilweise von Schotter umgeben, so ist dadurch eine besonders günstige Abstützung
der Betonschwellen zueinander gegeben, wobei weiters die Abstrahlung von Luftschall
besonders gering gehalten werden kann.
[0023] Ist jeder Betonschwelle eine eigene Zwischenschichte zugeordnet, wobei vorzugsweise
zwischen den Schwellen und den Zwischenschichten Schotter angeordnet ist, so kann
bei exakter Positionierung der Betonschwellen am Untergrund, wie es beispielsweise
bei einem felsigen Untergrund, besonders stark eingeebneten Schotterbett oder auch
Betonuntergrund möglich ist, eine Materialeinsparung durchgeführt werden, wobei weiters
eine Ableitung von Oberflächenwässern ebenfalls besonders einfach möglich ist. Durch
den angeordneten Schotter wird auch hier die Luftschallemission auf einfache und wirksame
Weise minimiert.
[0024] Liegen die Betonschwellen über Schotter auf der Zwischenschichte auf, welche ihrerseits
auf einem Schotterbett ruht, so ist ein Oberbau gewährleistet, welcher auch für hohe
Geschwindigkeiten geeignet ist, wobei besonders geringe Wartungsarbeiten erforderlich
sind.
[0025] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen und Beispiele näher erläutert.
[0026] Es zeigen:
Fig. 1 eine lösbare Befestigung von Schienen auf einer Betonschwelle,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Zwischenschichte,
Fig. 3 und 4 einen Oberbau mit Asphaltbett in Seitenansicht bzw. Sicht von oben,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch einen Oberbau und
Fig. 6 ein Diagramm für die Federungscharakteristik der Zwischenschichte des Oberbaues
gemäß Fig. 2.
[0027] Bei der in Fig. 1 dargestellten Befestigung einer Schiene auf einer Betonschwelle
1 sind in dieser Dübel 2 vorgesehen, in welche Schienennägel 3 greifen. Die Schiene
4 ruht über ihren Schienenfuß 5 auf einer Zwischenlage 6 auf, die ihrerseits in einer
Winkel- führungsplatte 7 angeordnet ist. Zwischen der Winkel- führungsplatte 7 und
der Betonschwelle 1 ist eine Zwischenplatte 8 angeordnet. Die lösbare Verbindung der
Schiene mit der Betonschwelle wird nun über den Schienennagel 3 und die Schienenklammer
9 hergestellt.
[0028] Durch die gummielastische Ausbildung der Zwischenlage 6 und der Zwischenplatte 8
werden die Schwingungen von Rad und Schiene nur gedämpft an den Oberbau weitergegeben,
so daß einerseits eine höhere Lebensdauer erreicht werden kann und anderseits Schallemissionen
wesentlich verringerbar sind. Eine Betonschwelle trägt zwei derartige lösbare Befestigungen
für Schienen, wobei die Beton- schwelle selbst in der Regel über Stahleinlagen (nicht
dargestellt) vorgespannt sein können.
[0029] In Fig. 2 ist eine Zwischenlage im Schnitt dargestellt. Die Teilstücke 10 aus PKW-Reifen
weisen eine maximale Erstreckung von 95 mm auf. Das Bindemittel 11 umgibt die Teilstücke
der Reifen an ihrer Oberfläche, so daß neben der gegenseitigen Absteifung und Verkrallung
durch die Stahleinlagen der Reifenteilstücke eine Bindung derselben untereinander
über das Bindemittel erfolgt. Als Bindemittel ist ein elastisches Polyurethan aus
einem Präpolymer Desmodur E 41 mit Härter 0 Z der Bayer AG eingesetzt. Eine Zwischenschichte
gemäß Fig. 2 wird wie folgt erhalten.
[0030] Es werden 100 kg Reifenstücke einer Korngröße von 50 mm bis 100 mm mit 10 kg des
oben angeführten gummielastischen Bindemittels gemischt. Diese Mischung wird sodann
in eine Plattenpresse eingebracht und zum Erhärten gebracht. Eine derartige Mischung
weist ein Gewicht von 700 kg pro m³ auf. Besonders geeignet sind Zwischenschichten
mit einem Raumgewicht von 600 kg bis 1.300 kg pro m³, wobei das Raumgewicht um 1.000
kg pro m³ eine bevorzugte Größe darstellt.
[0031] Die Reifenstücke werden so erhalten, daß vorerst die Wülste, also jene kreisförmigen
Stahleinlagen, die einen exakten Sitz des Reifens auf der Felge erlauben, entfernt
werden, worauf die Reifen in Viertelstücke zerkleinert werden. Diese Viertelstücke
kommen in eine Shredderanlage. Ist eine Erhöhung des Raumgewichtes erwünscht und eine
damit erzwungene Änderung der Federcharakteristik, kann entweder mehr Bindemittel,
z. B. auch in geschäumter Form und auch zusätzlich zu den Reifenstücken andere Gummipartikelchen,
insbesondere mit einer Korngröße zwischen 5,0 mm bis 12,0 mm, wie sie beispielsweise
bei der Herstellung von Karkassen für runderneuerte Reifen anfallen, eingesetzt werden.
[0032] Ein anderes Beispiel für ein gummielastisches Bindemittel ist ein cykloaliphatisches
elastisch modifiziertes Epoxidharz auf Basis Bisphenol A.
[0033] Der in den Fig. 3 und 4 dargestellte Oberbau weist ein Schotterbett 12 auf, auf welchem
ein Asphaltbett 13 ruht. Dieses Asphaltbett 13 besitzt Wandungen 14, die entlang der
Stirnflächen der Betonschwellen 1 geführt sind. Die Wandungen dienen als Art Stützflächen
und sind ebenfalls vom Schotter des Schotterbettes 12 bedeckt. Weiters sind in den
Wandungen Unterbrechungen 15 vorgesehen, die bis zur Auflagefläche 16 der Zwischenschichte
17 reichen. Die Zwischenschichte kann entweder durchgehend, wie in Fig. 4 strichliert
dargestellt oder wie in den Fig. 4 strichpunktiert und Fig. 5 dargestellt, jeweils
eine Zuordnung zu einer Betonschwelle 1 besitzen. Die Dicke d₁ des Asphaltbettes beträgt
9 cm, die Dicke d₂ der Zwischenschichte beträgt 7 cm und die Dicke d₃ der Betonschwelle
1 beträgt 26 cm.
[0034] Wie den Fig. 3 und 5 besonders deutlich zu entnehmen, sind die Seitenflächen 18 sowie
Stirnflächen 19 der Beton schwellen 1 vom Schotter 20 bedeckt. Dieser Schotter hat
zur Wirkung, daß die Distanzierung zwischen den Betonschwellen sowie der Zwischenschichte
besonders einfach eingehalten werden kann, wobei gleichzeitig die Emission von Schall
besonders wirksam vermindert werden kann.
[0035] Die Betonschwellen können in einer Vielzahl auch über Schotter auf der Zwischenschichte
aufruhen, die ihrerseits auf einem weiteren Schotterbett aufliegt.
[0036] Das in Fig. 6 dargestellte Diagramm für die Feder- charakteristik einer Zwischenschichte
des Oberbaues gemäß Fig. 2 zeigt, daß bereits bei geringeren Belastungen des Oberbaues
ein Einfedern gegeben ist, so daß sich der Oberbau auch beispielsweise bei unbeladenen
Waggons nicht wie ein starrer Körper verhält, sondern einfedert. Bei höheren Belastungen
ist sodann eine stärkere Einfederung gegeben, wobei die relative Stauchung sinkt.
[0037] Falls erwünscht, kann anstelle des Asphaltbettes auch ein Vlies, beispielsweise aus
Polypropylenfasern, angeordnet werden. Es besteht auch weiters die Möglichkeit, daß
nicht nur eine Zwischenschichte, sondern mehrere Zwischen- schichten angeordnet sind,
von welcher zumindest eine mit Reifenstücken aufgebaut sein muß, die ein Stahlgewebe,
Stahleinlage od. dgl. aufweisen.
1. Oberbau mit Betonschwellen (1) für den schienen- gebundenen Verkehr, wobei die Betonschwellen
(1) mit zumindest zwei Schienen (4) - z. B. über Schienennägel, Unterlagsplatten und
gummielastischen Beilagen - lösbar verbunden sind, und die Betonschwellen über zumindest
eine gummielastische Zwischenlage auf dem Unterbau, z. B. Schotterbett, Unterbeton,
gewachsenen Fels, aufruhen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschichte, auf
welcher die Betonschwellen (1), vorzugsweise zur Gänze, mittel- und/oder unmittelbar
aufliegen, aus einem Verbundmaterial aufgebaut ist, welches mit Teil- stücken (10)
aus Reifen für Personenkraftwagen und/oder Lastkraftwagen aufgebaut ist, die Gewebeverstärkungen,
insbesondere aus Stahl, z. B. Stahlcord, Stahlgewebe, aufweisen und mit einem gummielastischen
Bindemittel (11) verbunden sind.
2. Oberbau nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschichte (17) zusätzlich
Gummigranulat mit einer Korngröße von 2,0 mm bis 30,0 mm, insbesondere 5,0 mm bis
12,0 mm, aufweist.
3. Oberbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel (11) der
Zwischenschichte (17) ungeschäumt ist.
4. Oberbau nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel (11) der
Zwischenschichte (17) geschäumt ist.
5. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstücke
(10) der Reifen unregelmäßig geformt sind.
6. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilstücke
(10) der Reifen für die Zwischenschichte (17) die Korngröße zwischen 50 mm und 100
mm aufweisen.
7. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stärke (d₂)
der Zwischenschichte in etwa der halben bis dreifachen größten Korngröße der Teilstücke
der Reifen entspricht.
8. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl
von Betonschwellen (1) auf der Zwischenschichte (17) aufruhen, welche flüssigkeitsdurchlässig
ist.
9. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonschwellen
(1) auf einem flüssigkeitsdurchlässigen Vlies, insbesondere aus Kunststoffasern, z.
B. aus Polypropylen, über die Zwischenschichte aufruhen.
10. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschichte
(17) auf einem, insbesondere wasserdurchlässigen, Asphaltbett (13) aufruht, welches
seinerseits auf den Unterbau aufliegt, wobei, vorzugsweise das Asphaltbett (13), beidseitig
der Stirnflächen der Betonschwellen (1) eine sich nach oben erstreckende durchgehende
Wandung (14) aufweist.
11. Oberbau nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Asphaltbett (13) eine etwa
0,2 bis 1,0-fache Dicke (d₁) derjenige (d₃) der Schwellen aufweist.
12. Oberbau nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (14) des
Asphalt- bettes (13) Unterbrechungen (15), die vorzugsweise bis zur Auflagefläche
(16) der Zwischenschichte (17) reichen, zum Abfluß von Oberflächenwässern aufweist.
13. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die
Zwischenschichte (17) als auch die Seiten-(18) und Stirnflächen (19) der Betonschwellen
(1) von Schotter (20) zumindest teilweise umgeben sind.
14. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Betonschwelle (1) eine eigene Zwischenschichte (17) zugeordnet ist, wobei vorzugsweise
zwischen den Betonschwellen (1) und den Zwischenschichten (17) Schotter (20) angeordnet
ist, welcher vorzugsweise die Seiten-(18) und Stirnflächen (19) der Betonschwellen
umgibt.
15. Oberbau nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonschwellen
(1) über Schotter (20) auf der Zwischenschicht (17) aufliegen, welche ihrerseits auf
einem Schotterbett ruht.