[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Erdölemulsionsspalter, enthaltend ein Alkoxilat
eines Alkylphenol-Formaldehydharzes, eines Alkohols, eines Bisphenols oder eines Amins
sowie ein Verfahren zur Herstellung der Alkoxilate unter Verwendung eines speziellen
Katalysators.
[0002] Bei der Förderung von Rohölen wird mit zunehmender Ausbeutung der Lagerstätten ein
steigender Anteil an Wasser mitgefördert. In den Rohölen enthaltene, oberflächenaktive
Substanzen emulgieren den größten Teil des Wassers, wobei sich stabile Wasser-in-Öl-Emulsionen
bilden. Das emulgierte Wasser kann einen Anteil von 0,1 bis über 50 Gew.-% der Gesamtemulsion
ausmachen. Im Emulsionswasser können Salze gelöst sein, die bei der Weiterverarbeitung
des Rohöls in der Raffinerie zu Korrosionsproblemen führen. Das Emulsionswasser muß
deshalb vor dem Transport abgetrennt bzw. unter eine akzeptable Konzentration gesenkt
werden. Dies erfolgt meist durch den Zusatz sogenannter Erdölemulsionsspalter, wobei
eine Erwärmung des Rohöls die Auftrennung erleichtert und beschleunigt.
[0003] Die Rohöle unterscheiden sich je nach ihrer Provenienz stark in ihrer Zusammensetzung.
Die in den Rohölen enthaltenen, natürlichen Emulgatoren besitzen zudem einen komplizierten
chemischen Aufbau, so daß zur Überwindung ihrer Wirkung selektiv Erdölemulsionsspalter
(Demulgatoren) enwickelt werden müssen. Durch die Erschließung neuer Rohölfelder sowie
durch geänderte Förderbedingungen bei älteren Feldern werden ständig neue Demulgatoren
benötigt, die eine schnellere Auftrennung in Wasser und Öl sowie möglichst niedrige
Restwasser- und Restsalzmengen bewirken.
[0004] Die am häufigsten angewendeten Demulgatoren sind Ethylenoxid/Propylenoxid-Blockcopolymere,
alkoxilierte Alkylphenyl-Formaldehyd-Harze, wie sie z.B. in der DE-PS 27 19 978 beschrieben
sind, alkoxilierte Polyamine (s. z.B. US 3 907 701 und DE-OS 24 35 713) sowie Vernetzungsprodukte
der obigen Grundklassen mit multifunktionellen Reagentien, wie z.B. Diisocyanaten,
Dicarbonsäuren, Bisglycidylethern, Di- und Trimethylolphenolen.
[0005] Die bekannten Erdölemulsionsspalter genügen jedoch häufig den Anforderungen nicht
ganz, da die Auftrennung der Emulsion in spezifikationsgerechtes Öl und Wasser mit
geringstmöglichem Restölgehalt entweder eine zu lange Zeitspanne beansprucht oder
zu hohe Dosierungen des Spalters erfordert.
[0006] Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Erdölemulsionsspalter
zur Verfügung zu stellen, die in möglichst kurzer Zeit eine möglichst quantitative
Auftrennung der Emulsion in Öl und Wasser erlauben, d.h. die auch in geringer Dosierung
eine gute Wirksamkeit zeigen.
[0007] Da die möglichst weitgehende Ausbeutung der Rohölfelder und die vollständige Abtrennung
des Restöls aus dem Wasser aus ökonomischen und ökologischen Gründen immer wichtiger
werden, kommt der Lösung dieser Aufgabe zusätzliche Bedeutung zu.
[0008] Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe gelöst werden kann mit Erdölemulsionsspaltern
auf der Basis eines Alkoxilats der allgemeinen Formel I

in der A für einen Ethylen-, Propylen- und/oder Butylen-Rest steht und n = 3-100 ist
und in der R für den Rest
- eines Alkylphenol-Formaldehyd-Harzes der Formel II

worin R¹ ein verzweigtkettiger C₃-C₁₈-Alkylrest und y = 3 bis 30 ist;
- eines Alkohols der Formel III

worin R² entweder ein C₁-C₂₀-Alkylrest mit x = 1 und z = 0 ist,
oder R² ein C₂-C₁₀-Alkylenrest mit x = 2 und z = 0 oder mit x = 1, z = 1 und R³ =
C₁-C₆-Alkyl- oder C₁-C₂₀-Acylrest ist,
oder R² ein C₆-C₁₀-Arylrest ist, der mit bis zu 2 C₃-C₁₈-Alkylresten substituiert
sein kann, wobei x = 1 und z = 0 ist;
- eines Amins der Formel IV
R⁴-NH₂ IV
worin R⁴ ein linearer oder verzweigter C₁-C₆-Alkyl- oder C₁-C₁₀-Hydroxyalkyl-Rest
ist oder einem Rest der folgenden Formel V entspricht

mit R⁵ = H oder C₁-C₃-Alkyl, m = 2 bis 4, r = 2 bis 10 und q = 0 bis 5,
- eines Bisphenols der Formel VI

worin k = 0 bis 3 sowie R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander H und C₁-C₃-Alkyl sein kann;
oder
- eines Polyethylenimins mit dem Molekulargewicht Mw von 2000 bis 50 000
steht;
wobei die

Reste jeweils anstelle der am Sauerstoff oder Stickstoff stehenden Wasserstoffe der
Alkylphenol-Formaldehyd-Harze, der Alkohole, Bisphenole, Amine oder Polyethylenimine
stehen und p der Anzahl der zu alkoxilierenden Wasserstoffe entspricht, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkoxilat der Formel I eine Polydispersität Q =
w/
n von mindestens 1,7 aufweist.
[0009] Wesentlich für die angestrebten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Erdölemulsionsspalter
ist es, daß das Alkoxilat die angegebene Polydispersität zeigt. Diese Polydispersität
wird durch die Herstellung des Alkoxilats unter Verwendung eines speziellen Katalysators
erreicht.
[0010] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher auch ein Verfahren zur Herstellung
von Alkoxilaten der obigen allgemeinen Formel I, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man Alkylphenol- Formaldehyd-Harze der oben angegebenen Formel II, Bisphenole der
oben angegebenen Formel VI, Alkohole der oben angegebenen Formel III, Amine der oben
angegebenen Formel IV oder Polyethylenimine mit einem Molekulargewicht
w von 2000 bis 50 000 mit Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid umsetzt in
Gegenwart eines, gegebenenfalls teilhydrolisierten, Metall-Alkoholats als Katalysator,
wobei das Metall aus den Metallen der Gruppen IIA, IIIA, IVB, sowie Zn, Ce und La
ausgewählt ist und die Alkoholat-Gruppe 1 bis 8 C-Atome aufweist.
[0011] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Erdölemulsionsspaltern auf Basis von
alkoxilierten Verbindungen werden Hydroxide der Alkalimetalle als Katalysatoren für
die Alkoxilierung eingesetzt (siehe z.B. DE-PS 20 13 820, Spalte 5, AII). Mit diesen
Katalysatoren werden, wie in Vergleichsversuchen festgestellt wurde, lediglich Polydispersitäten
bis zu 1,6 erreicht.
[0012] Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß mit den erfindungsgemäßen Erdölemulsionsspaltern
eine deutlich schnellere Spaltung der Rohölemulsionen erreicht wird, bzw. die erfindungsgemäßen
Spalter entsprechend geringer dosiert werden können.
[0013] Die Polydispersität Q =
w/
n ist bekanntlich ein Maß für die Molekulargewichtsverteilung von polymeren Verbindungen
(siehe z.B. Encyclopedia of Polymer Sci. and Engineering, Vol. 10, S. 4, J. Wiley
1987). Je größer der Wert von Q, desto breiter die Molekulargewichtsverteilung. Für
die erfindungsgemäß hergestellten Alkoxilate heißt dies, daß sie eine breitere Molekulargewichtsverteilung
zeigen als die bekannten, mit Alkalihydroxid als Katalysator hergestellten Verbindungen.
[0014] Dies läßt sich für die Alkylphenol-Formaldehyd-Harze auch durch die Hydroxylzahl
ausdrücken: Während die bekannten Alkoxilate Hydroxylzahlen von 130 bis 170 aufweisen,
zeigen die erfindungsgemäß hergestellten Alkoxilate Hydroxylzahlen über 170, bevorzugt
zwischen 180 und 300.
[0015] Als Ausgangsverbindungen für die Herstellung der Alkoxilate werden Alkylphenol-Formaldehydharze
der Formel II, Alkohole der Formel III, Amine der Formel IV, Bisphenole der Formel
VI oder Polyethylenimine mit einem Molekulargewicht
w von 2000 bis 50 000, insbesondere von 5000 bis 25 000 eingesetzt.
[0016] Bevorzugt sind dabei Alkylphenol-Formaldehydharze, Alkohole und Polyethylenimine.
[0017] Als Alkylphenol-Formaldehydharze, die nach bekannten Verfahren herstellbar sind,
werden insbesondere solche eingesetzt, die einen iso-C₄-C₁₂-Alkylrest tragen und bei
denen y = 5 bis 11 ist. Besonders bevorzugt ist ein iso-C₈-C₁₂-Alkylrest.
[0018] Als Alkohole werden insbesondere Diole, wie z.B. Ethylenglykol, Diethylenglykol oder
Butylenglykol, oder Glykolmonoester, wie z.B. Ethylenglykolmonoacetat, eingesetzt.
[0019] Als einzusetzende Amine sind insbesondere die Polyalkylenpolyamine zu nennen, wie
z.B. Diethylentriamin, Triethylentetramin oder Tetraethylenpentamin. Auch Alkanolamine
sind geeignet.
[0020] Die Polyethylenimine sind bevorzugt verzweigt und enthalten primäre, sekundäre und
tertiäre Amingruppen.
[0021] Als Bisphenol ist insbesondere das Bisphenol A zu nennen.
[0022] Alle diese Verbindungen sind an sich bekannt und vielfach in der Literatur beschrieben.
[0023] Die Alkoxilierung der Alkylphenol-Formaldehydharze, der Alkohole, Bisphenole, Amine
und Polyethylenimine erfolgt mit Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid. Ethylenoxid
und/oder Propylenoxid werden bevorzugt eingesetzt.
[0024] Die Reaktion erfolgt in einem inerten Lösungsmittel, wie z.B. Toluol oder Xylol,
üblicherweise bei 100 bis 180°C. Pro zu oxalkylierende Einheit bzw. OH- oder H₂N-Gruppe
werden die benötigten Mole Alkylenoxid eingeleitet, so daß n = 3-100, bevorzugt 3
-50, besonders bevorzugt 4-12 ist. Bei den Aminen ist eine 2-stufige Reaktionsweise,
wie sie z.B. in der DE-OS 24 35 713 beschrieben wird, vorteilhaft. Die Menge an Ausgangsverbindung
und Alkylenoxid wird im Verhältnis zum Lösungsmittel dabei z.B. so gewählt, daß eine
80 Gew.-%ige Lösung resultiert.
[0025] Als Katalysatoren werden die erfindungsgemäßen Metall-Alkoholate eingesetzt, die
durch folgende Formel VII wiedergegeben werden können:
Me(OH)
d(OR)
e VII
worin Me für Metalle der Gruppe IIA, insbesondere Mg, Ca und Ba, der Gruppe IIIA,
insbesondere Al, der Gruppe IVB, insbesondere Ti, (Gruppenbezeichnung entsprechend
CAS bis 1986), sowie Zn, Ce oder La steht, d = 0 sein kann und die oberen Grenzwerte
von d und e von der Wertigkeit des Metalls abhängen. Bevorzugt werden Aluminium-tri-
oder Titantetra-alkoholate eingesetzt, insbesondere Aluminium-tri-(isopropylat).
[0026] Die Metallalkoholate können auch in Verbindung mit Zn-Alkylen und geringen Mengen
H₂O in Hexan (s. US 3 384 603) eingesetzt werden.
[0027] Die Menge des eingesesetzten Katalysators beträgt, bezogen auf die Endprodukte, 0,05
bis 5 Gew.-%.
[0028] Als Ausgangsverbindungen können auch bereits auf konventionelle Art, d.h. mit Alkalihydroxiden
katalysiert, hergestellte, teiloxalkylierte Verbindungen eingesetzt werden. Wesentlich
ist nur, daß durch eine anschließende Alkoxilierung unter erfindungsgemäßer Verwendung
der oben genannten Metall-Alkoholate die erforderliche Polydispersität erhalten wird.
[0029] Die Polydispersität Q muß mindestens 1,7 betragen, damit der angestrebte Effekt erreicht
wird. Bevorzugt beträgt Q 1,7-5, besonders bevorzugt 1,8 bis 3,0, insbesondere 1,8
bis 2,8. Es ist zu beobachten, daß die Unterschiede der Q-Werte zwischen mit konventionellen
Katalysatoren hergestellten Alkoxilaten und mit den erfindungsgemäß zu verwendenden
Katalysatoren hergestellten Alkoxilaten verschieden sind, je nachdem, von welcher
Verbindung R-H man ausgeht. Der Unterschied dieser Q-Werte sollte, bezogen auf die
gleiche Ausgangsverbindung R-H, jedoch 0,3 oder mehr betragen.
[0030] Die zur Berechnung von Q erforderlichen
w- und
n-Werte wurden gelpermeationschromatographisch bestimmt.
[0031] Die Bedingungen bei der GPC-Analyse waren dabei im einzelnen wie folgt:
Säulenmaterial: PL-Gel mit 5 µm Teilchengröße
Säulenlänge: 300 cm, Durchmesser 7,5 mm.
[0032] Es wurde eine Säulenkombination aus Vorsäule, einer Säule mit 100 Å-Material, 2 Säulen
mit 500 Å-Material und einer weiteren Säule mit 1000 Å-Material eingesetzt. Als interner
Standart fungierte Toluol, der Fluß betrug 1 ml/min, die Temperatur 70°C.
Detektor: RI + UV (254 nm).
[0033] Das Aufgabevolumen betrug 20 µl einer 1 Gew.-%igen Lösungen, Lösungsmittel THF.
[0034] Die
n- und
w-Werte wurden mit Hilfe von Eichsubstanzen (Ethoxilate) mittels eines üblichen Rechenprogramms
aus dem Chromatogramm ermittelt.
[0035] Die erfindungsgemäßen Erdölemulsionsspalter können neben dem Alkoxilat A der allgemeinen
Formel I als weitere Komponente B ein davon unterschiedliches oxalkyliertes Polyalkylenpolyamin
enthalten, das nicht die erfindungsgemäßen Werte von Q aufweist. Derartige Zusatzkomponenten
sind bekannt und z.B. in der DE-PS 27 19 978 näher beschrieben, wozu in dieser Patentschrift
insbesondere auf Spalte 4, B, verwiesen wird. Diese zusätzliche Mischungskomponente
wird auch in der DE-OS 22 27 546 offenbart.
[0036] Das Gewichtsverhältnis A zu B beträgt bevorzugt 60:40 bis 40:60 Gew.-%.
[0037] Die Spalter werden den Rohöl-Emulsionen zweckmäßig in Mengen von 1 bis 1000 ppm,
vorzugsweise 10 bis 100 ppm, bezogen auf das Gewicht der zu spaltenden Emulsion, bei
Temperaturen zwischen 20 und 80°C zugesetzt.
[0038] Die Spalter können wegen ihrer damit verbundenen besseren Dosierbarkeit als Lösungen
eingesetzt werden. Als Lösungsmittel können Mischungen von organischen Lösungsmitteln
(z.B. Methanol) mit Wasser oder organischen Lösungsmittel allein mit Siedegrenzen
zwischen 50 und 200°C dienen, z.B. Toluol, Xylole, Tetrahydrofuran, Dioxan, niedere
Alkohole und Leichtbenzinfraktionen der genannten Siedegrenze.
[0039] Im Falle der Verwendung von Lösungen werden diese zweckmäßig auf einen Wirksubstanzgehalt
(Gehalt an Spalter) von 0,5 bis 50 Gew.-% eingestellt. Bei der Spaltung werden die
Lösungen den Rohölen bevorzugt an den Sonden (im Feld) zugegeben. Die Spaltung verläuft
dann bereits bei der Temperatur der frisch geförderten Wasser-in-Öl-Emulsion in einer
solchen Geschwindigkeit, daß die Emulsion bereits auf dem Weg zu der Aufbereitungsanlage
gebrochen werden kann. Sie wird dort in einem gegebenenfalls beheizten Abscheider
und eventuell unter Zuhilfenahme eines elektrischen Feldes ohne Schwierigkeiten in
Reinöl und Salzwasser getrennt.
Beispiele
A) Herstellungsbeispiele Alkoxilate
[0040]
1. Die in der Tabelle 1 angegebenen Ausgangsverbindungen wurden mit den ebenfalls
angegebenen Molen Alkylenoxid unter Verwendung des jeweiligen Katalysators in Toluol
bei den angegebenen Temperaturen umgesetzt. Die erhaltenen Polydispersitäten Q sind
ebenfalls in der Tabelle 1 angegeben.


2. Nach dem Stand der Technik (s. DE-PS 27 19 978) wurden auf 782 g (0,0191 Mol) eines
Polyethylenimins mit einem Molekulargewicht von ca. 18.000 (44%ige Lösung in H₂O)
ca. 500 g Propylenoxid (PO) in einem 2 l-Rührautoklaven mit Stickstoff bei 90 bis
100°C während 600 min bei 6,5 bar aufgepreßt. Anschließend wurde das Wasser im Vakuum
entfernt. Man erhielt 852 g Produkt, d.h. die tatsächliche Aufnahme an PO betrug 1,1
Mol pro Ethylenimineinheit im Polyethylenimin.
In einer zweiten Stufe wurden auf 53,4 g Produkt aus Stufe 1 667 g Propylenoxid in
Gegenwart von 0,53 g (1 Gew.-%) K-tert.-Butylat in dem Rührautoklaven bei 130 bis
140°C während 36 h bei 7,4 bar aufgepreßt. Das überschüssige Propylenoxid PO wurde
anschließend abgezogen. Man erhielt 715 g Produkt, d.h. es wurden 22,8 Mol PO pro
Ethylenimineinheit im Polyethylenimin aufgenommen.
In einer dritten Stufe wurden schließlich auf 214,4 g Produkt aus Stufe 2 132 g Ethylenoxid
(EO) in Gegenwart von 2,14 g K-tert.-Butylat bei 120 bis 130°C während 150 min bei
6,8 bar aufgepreßt und das überschüssige EO abgezogen. Man erhielt 361 g Produkt,
d.h. die tatsächliche Aufnahme an EO betrug 21,9 Mol pro Ethylenimineinheit im Polymeren.
Das Endprodukt wies einen Q-Wert von 1,4 auf.
3. Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Alkoxilats wurden zunächst die Stufen
1 und 2 wie unter 2. angegeben durchgeführt und dann das K-tert.-Butylat abgetrennt.
Auf 214,4 g des so erhaltenen Produkts wurden 132 g EO in Gegenwart von 6,43 g Aluminium-tri-isopropylat
(≙ 3 Gew.-%) im Rührautoklaven mit Stickstoff bei 120 bis 130°C während 870 min bei
9,4 bar aufgepreßt und anschließend überschüssiges EO abgezogen. Man erhielt 365 g
Produkt, d.h. die tatsächliche Aufnahme an EO betrug 21,8 Mol pro Ethylenimineinheit
im Polyethylenimin.
Dieses Produkt wies einen Q-Wert von 1,7 auf.
B) Anwendungstechnische Beispiele
[0041] Die nach A)1. erhaltenen Alkoxilate wurden mit einem oxalkylierten Polyalkylenpolyamin
B, hergestellt gemäß DE-PS 27 19 978, Spalte 4, B, im Verhältnis 1:1 gemischt und
auf ihre Wirksamkeit als Erdölemulsionsspalter geprüft.
[0042] Dann wurden die jeweils angegebenen Mengen des entsprechenden Alkoxilats zu 100 g
einer der in Tabelle 2 angegebenen Rohölemulsionen zugesetzt. Die Mischungen wurden
jeweils in einem Glaskolben mit einem mechanischen Rührer bei 55°C 10 Minuten mit
einer Rührgeschwindigkeit von 500 UpM gerührt und in einen 100 ml Standzylinder eingegossen.
Der Standzylinder wurde in ein Wasserbad mit der angegebenen Prüftemperatur gestellt
und die Wasserabscheidung im Verlauf von 4 Stunden beobachtet und aufgezeichnet.

[0043] In dem folgenden Test wurden die Alkoxilate unter ansonsten gleichen Bedingungen,
wie zur Tabelle 2 angegeben, ohne die Zusatzkomponente B geprüft:

[0044] Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Tabelle 3
| Nr. aus Tab. 2 |
Aus 100 g Emulsion abgetrenntes Formationswasser (ml) nach: |
| |
Minuten |
Stunden |
| |
10 |
20 |
30 |
45 |
60 |
2 |
4 |
16 |
| 1 |
0 |
0 |
3 |
5 |
8 |
20 |
25 |
|
| 2 |
0 |
0 |
1 |
3 |
5 |
18 |
22 |
|
| 3 |
0 |
0 |
4 |
24 |
28 |
35 |
39 |
|
| 4 |
0 |
0 |
4 |
9 |
15 |
31 |
33 |
|
| 5 |
0 |
0 |
1 |
3 |
9 |
17 |
20 |
|
| Nr. aus Tab. 2 |
Aus 100 g Emulsion abgetrenntes Formationswasser (ml) nach: |
| |
Minuten |
Stunden |
| |
10 |
20 |
30 |
45 |
60 |
2 |
4 |
16 |
| 6 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
2 |
4 |
|
| 7 |
0 |
0 |
2 |
7 |
13 |
21 |
30 |
|
| 8 |
0 |
0 |
0 |
0 |
4 |
12 |
19 |
|
| 9 |
0 |
1 |
2 |
8 |
15 |
17 |
23 |
|
| 10 |
0 |
0 |
0 |
2 |
2 |
9 |
15 |
|
| 11 |
0 |
0 |
2 |
8 |
12 |
17 |
19 |
|
| 12 |
0 |
0 |
0 |
4 |
7 |
10 |
13 |
|
| 13 |
0 |
0 |
0 |
0 |
3 |
10 |
16 |
24 |
| 14 |
0 |
0 |
0 |
0 |
0 |
1 |
3 |
7 |
[0045] Die Beispiele mit den geraden Nummern sind jeweils die Vergleichsbeispiele
Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen Erdölemulsionsspalter bei einer Vielzahl
unterschiedlicher Rohölemulsionen deutliche Verbesserungen in der Spaltgeschwindigkeit
ergeben.
1. Erdölemulsionsspalter auf der Basis eines Alkoxilats der allgemeinen Formel I

in der A für einen Ethylen-, Propylen- und/oder Butylen-Rest steht und n = 3-100
ist und
in der R für den Rest
- eines Alkylphenol-Formaldehyd-Harzes der Formel II

worin R¹ ein verzweigtkettiger C₃-C₁₈-Alkylrest und y = 3 bis 30 ist;
- eines Alkohols der Formel III

worin R² entweder ein C₁-C₂₀-Alkylrest mit x = 1 und z = 0, oder R² ein C₂-C₂₀-Alkylenrest
mit x = 2 und z = 0 oder mit x = 1, z = 1 und R³ = C₁-C₆-Alkyl- oder C₁-C₂₀-Acylrest
ist, oder R² ein C₆-C₁₀-Arylrest ist, der mit bis zu 2 C₃-C₁₈-Alkylresten substituiert
sein kann, wobei x = 1 und z = 0 ist;
- eines Amins der Formel IV
R⁴-NH₂ IV
worin R⁴ ein linearer oder verzweigter C₁-C₆-Alkyl- oder C₁-C₁₀-Hydroxyalkyl-Rest
ist oder einem Rest der folgenden Formel V entspricht

mit R⁵ = H oder C₁-C₃-Alkyl, m = 2 bis 4, r = 2 bis 10 und q = 0 bis 5;
- eines Bisphenols der Formel VI

worin k = 0 bis 3 sowie R⁶ und R⁷ unabhängig voneinander H und C₁-C₃-Alkyl sein kann;
oder
- eines Polyethylenimins mit dem Molekulargewicht

w von 2000 bis 50 000
steht;
wobei die

Reste jeweils anstelle der am Sauerstoff oder Stickstoff stehenden Wasserstoffe der
Alkylphenol-Formaldehyd-Harze, der Alkohole, Bisphenole, Amine oder Polyethylenimine
stehen und p der Anzahl der zu alkoxilierenden Wasserstoffe entspricht, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkoxilat der Formel I eine Polydispersität Q =
w/
n von mindestens 1,7 aufweist.
2. Erdölemulsionsspalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R für den Rest
eines Alkylphenol-Formaldehyd-Harzes der Formel II steht, worin R¹ ein iso-C₄-C₁₂-Alkylrest
und y = 5 bis 11 ist, und/oder n = 3 bis 50, bevorzugt 4 bis 12 ist.
3. Erdölemulsionsspalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R für einen Alkohol
der Formel III steht, worin x = 2 und z = 0 ist oder x = 1, z = 1 und R³ ein C₁-C₃-Acyl-Rest
ist.
4. Erdölemulsionsspalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Q = 1,7 bis 5,0,
bevorzugt 1,8 bis 3,0 ist.
5. Erdölemulsionsspalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er neben dem Alkoxilat
der Formel I ein davon unterschiedliches oxalkyliertes Polyalkylenpolyamin enthält.
6. Erdölemulsionsspalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß A für einen Ethylen-
und/oder Propylenrest steht.
7. Verfahren zur Herstellung von Alkoxilaten der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man Alkylphenol-Formaldehyd-Harze der Formel II gemäß
Anspruch 1, Bisphenole der Formel VI gemäß Anspruch 1, Alkohole der Formel III gemäß
Anspruch 1, Amine der Formel IV gemäß Anspruch 1 oder Polyethylenimine mit einem Molekulargewicht
w von 2000 bis 50 000 mit Ethylenoxid, Propylenoxid und/oder Butylenoxid umsetzt in
Gegenwart eines, gegebenenfalls teilhydrolisierten, Metall-Alkoholats als Katalysator,
wobei das Metall aus den Metallen der Gruppen IIA, IIIA, IVB, sowie Zn, Ce und La
ausgewählt ist und die Alkoholat-Gruppe 1 bis 8 C-Atome aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall Al oder Ti ist und
die Alkoholat-Gruppe eine C₂-, n- oder iso-C₃-, n- oder iso-C₄- oder tert.-C₄-Gruppe
ist.