[0001] Die Stammanmeldung stellt auf eine Druckvorrichtung ab, mit der aufgabengemäß vorzugsweise
unendliche Drucke erzeugt werden sollen und die vorliegende Ausscheidungsanmeldung
auf einen dort offenbarten Wechsel der Übertragungszylinderhülse.
[0002] Aus dem britischen Patent 763 639 sind bereits mittlere Übertragungszylinder einer
Mehrfarbendruckmaschine (Wertdruckmaschine) bekannt, die massiv, d. h. aus Vollmaterial,
ausgebildet sind und die aus der Maschine herausgenommen werden, um eine gummibeschichtete
Hülse auswechseln zu können. Die gummibeschichtete Hülse besteht aus einer relativ
dicken metallischen und konischen Trägerhülse, die durch mechanische Befestigungsvorrichtungen
auf den Übertragungszylinder montiert wird, wobei auf der dicken Trägerhülse eine
relative dünne elastische Schicht angeordnet ist. Aufgrund der komplexen Einstell-
und Verstellmechanismen an den Druckwerkseitenwänden ist ohne Ausbau der äußeren Formzylinder
ein Wechsel der gummibeschichteten mittleren Übertragungshülsen weder möglich noch
offensichtlich erwünscht. Insbesondere können die Hülsen der mittleren Übertragungszylinder
nicht in der Maschine gewechselt werden, was ebenfalls sehr nachteilig sein kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung aufzuzeigen, bei der diese Nachteile
nicht vorhanden sind, also ein Hülsenwechsel am Übertragungszylinder möglich ist,
ohne daß dieser aus der Maschine ausgebaut werden muß. Diese Aufgabe wird durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0004] Im einzelnen wird die Erfindung in der Bezugnahme auf die Abbildungen 1 und 2 beschrieben.
[0005] Ein Übertragungszylinder (5) wird in Offsetdruckmaschinen verwendet und ist zwischen
zwei Druckwerkseitenwänden (12, 13) angeordnet. In einer der Druckwerkseitenwände
(12) ist der Übertragungszylinder (5) mit seinem Ende (30) fliegend gelagert, während
das andere Ende (31) des Übertragungszylinders (5) in einem Lager (32) positioniert
ist, das aus der zugeordneten Druckwerkseitenwand (13) herausnehmbar ist, so daß auf
der Höhe des Übertragungszylinders (5) eine Öffnung, d. h. eine Ausnehmung (34) entsteht.
Gemäß Abbildung 2 kann das Lager (32) um ein Schwenklager (33) abgeschwenkt und nach
dem Hülsenwechsel wieder hochgeschwenkt werden.
[0006] Die Ausnehmung (34) in der Druckwerkseitenwand (13) ist größer als eine durch diese
Ausnehmung (34) aufschiebbare Übertragungshülse (1 a).
[0007] Die Übertragungshülse (1 a) besteht, wie Abbildung 1 schematisch zeigt, vorzugsweise
aus einer relativ dünnen Trägerhülse (2), die eine Trägermetallhülse mit einer Stärke
von etwa 0,3 mm sein kann, während der elastische Belag (11) dagegen relativ dick
ist und beispielsweise aus einer 1 bis 5 mm starken Gummischicht bestehen kann. Durch
Verwendung der relativ dünnen Trägermetallhülse ist es möglich, daß sie beim Aufbringen
der Übertragungshülse (1 a) z. B. mit Hilfe von Druckluft aufgeweitet werden kann,
so daß sich die Übertragungshülse (1 a) relativ leicht durch die Ausnehmung (34) bei
freigelegtem Ende (31) auf den Übertragungszylinder (5) aufschieben läßt.
[0008] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind.
[0009] In den Zeichnungen zeigen
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine mit einem Gummibelag beschichtete Übertragungshülse und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Teils einer Druckmaschine mit einem einseitig
vom Zylinder abgeklappten Lager.
[0010] Eine Offsetdruckmaschine besteht im wesentlichen aus einem Gerüst, in dessen Druckwerkseitenwänden
(12, 13) ein Druckwerk mit mindestens einer Druckeinheit angeordnet ist. Jede Druckeinheit
hat in der Regel einen Druckformzylinder, einen Übertragunszylinder (5) und einen
Gegendruckzylinder, die drehbar auf Zapfen gelagert sind. An den Zapfen ist ein Getriebe
angeschlossen, das eine von einem Antrieb erzeugte Drehbewegung auf die Zylinder überträgt.
Zwischen dem Übertragungszylinder (5) und dem Gegendruckzylinder ist ein Druckspalt
vorgesehen, durch den sich ein Druckträger hindurchbewegt. Bei seiner Bewegung kommt
der Druckträger in unmittelbaren Kontakt sowohl mit dem Übertragungszylinder (5) als
auch mit den Gegendruckzylinder. Dabei drucken sich Muster auf dem Druckträger ab.
[0011] In der Abbildung 1 ist eine mit einem Gummibelag 11 beschichtete Übertragungshülse
(1 a) im Querschnitt gezeigt. Hier wird eine Trägerhülse (2) aus Metall verwendet.
Die Trägerhülse (2) ist ein etwa 0,3 mm starkes Metallrohr. Der Gummibelag (11) ist
etwa 1 bis 5 mm stark.
[0012] In der in Abbildung 2 dargestellten Ausführungsform wird die Übertragungshülse (1
a) eines Übertragungszylinders (5) ausgewechselt. der den Druckwerkseitenwänden (12,
13) nicht entnommen wird. Zu diesem Zweck kann beispielsweise der Übertragungszylinder
(5) an seinem Ende (30) in der Druckwerkseitenwand (12) fliegend gelagert und an seinem
anderen Ende (31) in einem verschwenkbaren Lager (32) geführt sein. Dieses verschwenkbare
Lager (32) ist um ein Schwenklager (33) an der Druckwerkseitenwand (13) verschwenkbar
gelagert und kann in eine vom Übertragungszylinder (5) abgewandte Richtung von der
Druckwerkseitenwand (13) weggeschwenkt werden. Nach dem Abschwenken des verschwenkbaren
Lagers (32) erstreckt sich durch die Druckwerkseitenwand (13) eine Ausnehmung (34),
deren Querschnitt größer ist als der Querschnitt der Übertragungshülse (1 a). Durch
diese Ausnehmung (34) kann die Übertragungshülse (1 a) vom Übertragungszylinder (5)
abgezogen und durch eine andere ersetzt werden. Nach dem Auswechseln der Übertragungshülse
(1 a) wird das verschwenkbare Lager (32) in Richtung auf den Übertragungszylinder
(5) zurückgeschwenkt, so daß das Ende (31) des Übertragungszylinders (5) innerhalb
des verschwenkbaren Lagers (32) geführt wird.
[0013] Der Austauschvorgang von Hülsen (1) ist zu den Fig. 6 bis 8 der zur Stammanmeldung
86 11 58 98 eingereichten Anmeldungsunterlagen anhand der Druckformhülse (1) behandelt
worden. Für die Übertragungshülse (1 a) mit der Gummischicht (11) gelten die gleichen
Verfahrensschritte und die gleichen Konstruktionsprinzipien.
1. Zwischen zwei Druckwerkseitenwänden (12, 13) gelagerten Übertragungszylinder (5),
der mit einem Ende (30) in der zugeordneten Druckwerkseitenwand (12) fliegend gelagert
ist und dessen anderes Ende (31) vom Lager (32) in der zugeordneten Druckwerkseitenwand
(13) freilegbar ist, so daß eine Ausnehmung (34) in dieser Druckwerkseitenwand (13)
entsteht, deren Querschnitt größer ist als der Querschnitt einer durch diese Ausnehmung
(34) auf den Übertragungszylinder (5) aufschiebbaren Übertragungshülse (1 a), die
einen auf einer Trägerhülse (2) angeordneten elastischen Belag (11) trägt, wobei nach
dem Aufbringen der Übertragungshülse (1 a) auf den Übertragungszylinder (5) das Lager
(32) des Übertragungszylinders (5) wieder in die Ausnehmung (34) auf der Höhe des
Übertragungszylinders (5) einsetzbar ist.
2. Übertragungszylinderhülse (1 a) zur Verwendung für einen Übertragungszylinder (5)
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (11) im Vergleich zur Stärke
der Trägerhülse (2) dicker ist.
3. Übertragungszylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Belag (11) ein
Gummibelag mit einer Dicke zwischen 1 und 5 mm ist und die Trägerhülse (2) 0,3 mm
dick ist.
4. Übertragungszylinder (5) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er leicht ausgebildet
ist.