[0001] Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist ein bleichbares Lichthofschutzsystem, insbesondere
zur Verwendung in thermisch entwickelbaren photographischen Aufzeichnungsmaterialien,
enthaltend mindestens einen Lichthofschutzfarbstoff und ein Bleichmittel für den Lichthofschutzfarbstoff,
wobei das Bleichmittel aus einer oder mehreren Verbindungen besteht, die bei der Behandlung
mit Wärme und/oder bei der Bestrahlung mit aktinischer Strahlung schweflige Säure
und/oder Derivate der schwefligen Säure bilden.
[0002] Photographische Aufzeichnungsmaterialien enthalten bekanntlich zur Verbesserung des
Auflösungsvermögens sogenannte Schirm- oder Lichthofschutzfarbstoffe. Diese Farbstoffe
können in der Emulsionsschicht enthalten sein, bevorzugt sind die Lichthofschutzfarbstoffe
jedoch in nicht lichtempfindlichen Hilfsschichten enthalten, die sich zwischen Trägermaterial
und Emulsionsschicht oder auf der Rückseite des Trägermaterials befinden. Bei Mehrschichtmaterialien
können diese Hilfsschichten auch zwischen den verschiedenen Emulsionsschichten liegen.
Ohne diese Lichthofschutzschichten würde Strahlung, die durch die photographische
Emulsionsschicht gelangt ist, in diese Schicht reflektiert werden und so die Schärfe
der Bilder verringern.
[0003] Da solche Lichthofschutzschichten aber aufgrund der Absorption der Farbstoffe im
sichtbaren Bereich des Lichts das fertige Bild beeinträchtigen, ist es notwendig,
sie nach der bildmäßigen Belichtung zu entfärben oder ganz zu entfernen.
[0004] Bei wäßrig entwickelbaren photographischen Aufzeichnungsmaterialien stellt dies kein
Problem dar, da bei oder nach der wäßrigen Entwicklung des photographischen Aufzeichnungsmaterials
die Lichthofschutzfarbstoffe durch die Behandlungsbäder leicht entfärbt und/oder gelöst
und entfernt werden können.
[0005] Bei thermisch entwickelbaren photographischen Aufzeichnungsmaterialien ist dieses
Verfahren aber nicht anwendbar, da Verfahrensschritte mit Behandlungslösungen und
die dadurch notwendigen Trocknungsschritte bei diesen Trockenentwicklungsverfahren
ja gerade vermieden werden sollen.
[0006] In der Vergangenheit wurden daher Lichthofschutzsysteme für thermisch entwickelbare
photographische Aufzeichnungsmaterialien vorgeschlagen, die keine zusätzlichen Behandlungslösungen
für die Bleichung der Lichthofschutzfarbstoffe benötigen. So wurden vollständig abziehbare
Lichthofschutzschichten vorgeschlagen (EP 01 27 436), die jedoch die Lagerstabilität
des photographischen Aufzeichnungsmaterials beeinträchtigen können, wenn sie sich
vorzeitig ablösen. Auch der Zusatz verschiedener thermisch aktiver Bleichmittel wie
Hexarylbisimidazolen (DE 28 40 634), Benzopinakolen (US 4,081,278), Halogenverbindungen
(DE 31 41 221), Sydnonen oder Iodoniumsalzen (EP 01 19 830) und Oxidationsmitteln
(US 4,336,323) ist bekannt, wobei diese jedoch meist nur für eine begrenzte Auswahl
von Farbstoffen anwendbar sind oder keine stabile Entfärbung der Farbstoffe erzielen
können, so daß sich nach kurzer Zeit ein Hintergrundschleier zurückbildet, der die
Aufzeichnungsbilder verfälscht. Üblicherweise werden auch spezielle durch aktinische
Strahlung bleichbare Farbstoffe verwendet, die jedoch oft hohe Temperaturen erfordern
oder auch zusätzliche Bleichmittel (US 3,745,009; EP 01 19 831, DE 28 17 408 und DE
27 22 044).
[0007] Es besteht demnach auch weiterhin ein Interesse an Lichthofschutzsystemen für thermisch
entwickelbare Aufzeichnungsmaterialien, die ohne großen technischen Aufwand nach der
bildmäßigen Belichtung entfärbt werden können.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, bleichbare Lichthofschutzsysteme
für thermisch entwickelbare photographische Aufzeichnungsmaterialien zur Verfügung
zu stellen, die bei oder mit einem einfachen Verfahrensschritt nach der thermischen
Entwicklung entfärbt werden können, wobei eine Vielzahl der üblichen Lichthofschutzfarbstoffe
anwendbar sein sollen.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein bleichbares Lichthofschutzsystem enthaltend mindestens
einen Lichthofschutzfarbstoff und ein Bleichmittel für den Lichthofschutzfarbstoff
dadurch gekennzeichnet, daß das Bleichmittel aus einer oder mehreren Verbindungen
besteht, die bei der Behandlung mit Wärme und/oder bei der Bestrahlung mit aktinischer
Strahlung schweflige Säure und/oder Derivate der schwefligen Säure bilden.
[0010] Das erfindungsgemäße bleichbare Lichthofschutzsystem enthaltend eine oder mehrere
Verbindungen, die schweflige Säure und/oder Derivate der schwefligen Säure bilden,
wird bevorzugt in einem Verfahren zur Herstellung von photographischen Aufzeichnungen
verwendet, wobei ein thermisch entwickelbares photographisches Aufzeichnungsmaterial
enthaltend einen Schichtträger, mindestens eine thermisch entwickelbare photographische
Emulsionsschicht, eine Deckschicht und ein bleichbares Lichthofschutzsystem enthaltend
mindestens einen Lichthofschutzfarbstoff und ein Bleichmittel bildmäßig mit aktinischer
Strahlung bestrahlt und anschließend zur Ausbildung eines Bildes in den bestrahlten
Bereichen der Emulsionsschicht oder der Emulsionsschichten thermisch behandelt wird.
Die erforderliche Energie zur Bildung von schwefliger Säure oder Derivaten der schwefligen
Säure aus den erfindungswesentlichen Verbindungen kann rein thermisch oder auch photochemisch
zugeführt werden. Falls die erfindungswesentlichen Bleichmittel bei der Bestrahlung
mit aktinischer Strahlung schweflige Säure und/oder Derivate der schwefligen Säure
bilden, wird nach der thermischen Behandlung noch ein Bestrahlungsschritt zur Aktivierung
des Bleichmittels durchgeführt. Die Art der aktinischen Strahlung richtet sich nach
dem Bleichmittel.
[0011] Besonders vorteilhaft sind Lichthofschutzsysteme, deren Bleichmittel aus einer oder
mehreren Verbindungen besteht, die bei der Behandlung mit Wärme schweflige Säure und/oder
Derivate der schwefligen Säure bilden. Solche Bleichmittel ermöglichen es, die thermische
Entwicklung des photographischen Aufzeichnungsmaterials und die Entfärbung der Lichthofschutzfarbstoffe
direkt in einem Verfahrensschritt gemeinsam durchzuführen. Insbesondere Bleichmittel,
die bei 85 bis 150°C wirksam sind, bevorzugt bei 90 bis 125°C, besonders bevorzugt
bei 100 bis 110°C, sind hierfür vorteilhaft.
[0012] Die erfindungsgemäßen Bleichmittel bestehen aus einer oder mehreren Verbindungen,
die bevorzugt bei der Behandlung mit Wärme, oder auch bei der Bestrahlung mit aktinischer
Strahlung, schweflige Säure und/oder Derivate der schwefligen Säure bilden. Bevorzugt
enthalten die erfindungsgemäßen Bleichmittel mindestens eine Verbindung, die bei der
Behandlung mit Wärme Schwefeldioxid bildet. Insbesondere in diesem bevorzugten Fall
enthält oder bildet das Bleichmittel noch Wasser und/oder Hydroxidionen. Solche Bleichmittel
mit Schwefeldioxid abspaltenden Verbindungen in Gegenwart eines wasserhaltigen oder
wasserbildenden Mediums ermöglichen eine hohe Ausbleichrate der Lichthofschutzfarbstoffe.
[0013] Geeignete Verbindungen im Sinne der Erfindung zur Bildung von schwefliger Säure bzw.
Derivaten der schwefligen Säure, sei es durch direkte Abspaltung oder durch Abspaltung
eines Zwischenproduktes, das mit in dem Bleichmittel vorhandenen oder gebildeten Wassermolekülen
und/oder Hydroxidionen reagiert, sind z.B. Sulfone, Derivate der Schwefligsäure wie
Diester, Halbester, Anhydride, Amidester und Amidsalze, oder auch cyclische Schwefelsäurehydrazide.
Diese Verbindungen können sowohl gesättigt wie auch ungesättigt, offenkettig, ali-
oder auch heterocyclisch und aromatisch bzw. heteroaromatisch sein. Bevorzugt werden
heterocyclische und heteroaromatische Verbindungen verwendet. Insbesondere Sulfone,
bevorzugt 3-Sulfolene (2,5-Dihydrothiophen-1,1-dioxide), 1,2,3,5-Oxathiadiazol-2-oxide
und Thiadiaziridin-1,1,-dioxide sind in dem erfindungsgemäßen Bleichmitteln einsetzbar.
Vor allem in 3- und 4-Stellung diarylsubstituierte 1,2,3,5-Oxathiadiazol-2-oxide sind
besonders vorteilhaft. Die Arylgruppen dieser Verbindungen können unabhängig voneinander
unsubstituiert sein oder je einen oder mehrere Substituenten tragen, die ausgewählt
sein können aus einer Gruppe von Substituenten bestehend aus: Alkyl-, Aryl-, Ether-,
Ester,-Halogen-, Hydroxy-, Cyano-, Amino-, Carbonyl-, Carboxyl-, Carbamoyl-, Sulfonylgruppen
und carbocyclischen und heterocyclischen annelierten Ringen.
Als besonders geeignete Verbindungen seien beispielhaft genannnt:
1) 3,4-Diphenyl-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
2) 3-Phenyl-4-(2-chlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
3) 3-Phenyl-4-(4-chlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
4) 3-Phenyl-4-(4-fluorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
5) 3-Phenyl-4-(2,6-dichlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
6) 3-Phenyl-4-(2,4-dichlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
7) 3-Phenyl-4-(4-bromphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
8) 3-(3-Chlorphenyl)-4-(2-chlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
9) 3-(2,4-Dichlorphenyl)-4-(4-fluorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
10) 3-(3-Chlorphenyl)-4-(4-trifluormethylphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
11) 3-(3-Chlorphenyl)-4-(2,6-dichlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
12) 3-(2,4-Dichlorphenyl)-4-(4-chlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
13) 3-(3-Chlorphenyl)-4-(2,4-dichlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
14) 3-(2,4-Dichlorphenyl)-4-(4-trifluormethylphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
15) 3-(2,4-Dichlorphenyl)-4-(2,4-dichlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
16) 3-(2,4-Dichlorphenyl)-4-(2,6-dichlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
17) 1,4-Bis(2-oxo-3-phenyl-1,2,3,5-oxathiadiazolyl)-benzol
18) 1,4-Bis(2-oxo-3-(3-chlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazolyl)-benzol
19) 3-Phenyl-4-(4-nitrophenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
20) 3-(3-Chlorphenyl)-4-(4-nitrophenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
21) 2,5-Dihydrothiophen-1,1-dioxid
22) 3-Methoxycarbonyl-2,5-dihydrothiophen-1,1-dioxid
23) 2,3-Bis(1,1,3,3-tetramethyl-butyl)-thiadiaziridin-1,1-dioxid
Vorteilhaft ist insbesondere die Verwendung der Verbindungen 1 bis 16. Diese Verbindungen
zeichnen sich dadurch aus, daß mit ihnen bleichbare Lichthofschutzsysteme hergestellt
werden können, die eine hohe Lagerstabilität besitzen. Gleichzeitig ist aber auch
für eine Vielzahl von üblichen Lichthofschutzfarbstoffen eine hohe Entfärbungsrate
bei gängigen Verarbeitungsbedingungen für thermisch entwickelbare photographische
Aufzeichnungsmaterialien gewährleistet. Speziell die Verbindungen 1),4),6),15) und
16) sind durch eine hohe Entfärbungsrate bei Verarbeitungstemperaturen zwischen 100
und 110°C gekennzeichnet, wobei die gebleichten Lichthofschutzschichten eine optische
Dichte von ≦ 0.04 aufweisen, die auch nach längerer Lagerung nicht ansteigt.
[0014] Die erfindungswesentlichen Verbindungen sind käuflich oder können nach bekannten
Methoden hergestellt werden. Thiadiaziridin-1,1-oxide werden z.B. durch Umsetzung
von Schwefelsäuredichlorid mit primären Aminen und anschließender Cyclisierung mittels
Hypochlorit hergestellt. Die bevorzugt verwendeten Derivate des 1,2,3,5-Oxathiadiazol-2-oxids
werden z.B. durch 1,3-dipolare Cycloaddition von entsprechend substituierten aromatisch
Nitriloxiden und aromatischen N-Sulfinylaminen synthetisiert. Die Herstellung der
Nitriloxide erfolgt z.B. ausgehend von den entsprechenden Aldehyden über Oxime und
Hydroxamsäurechloride. N-Sulfinylamine werden aus den entsprechenden Aminen durch
Umsetzung mit Thionylchlorid hergestellt.
[0015] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Bleichmittel ist ihre breite Anwendbarkeit
für eine Vielzahl der gängigen Lichthofschutzfarbstoffe wie z.B. Oxazin-, Thiazin-,
Azin-, Xanthen-, Anthrachinon- und Methinfarbstoffe. Besonders vorteilhaft ist die
Verwendung von Triphenylmethan-, Chinonimin- und Oxonolfarbstoffen. Als Beispiele
seien genannt: Malachit Grün (C.I. 42000B), C.I. Acid Green 3, C.I. Acid Green 5,
C. I. Acid Blue 22, C.I. Acid Blue 93, C.I. Basic Violet 3, C.I. Basic Violet 14,
4-(4-Hydroxyphenylimino)-2,5-cyclohexadien-1-on Natriumsalz, 4-(4-Dimethylaminophenylimino)-2,5-cyclohexadien-1-on,4-(4-Hydroxyphenylimino)-2,6-dichlor-2,5-cyclohexadien-1-on
Natriumsalz, Oxonolblau (4-(5-(5-Hydroxy-3-methyl-1-(4-sulfophenyl)-4-pyrazolyl)-2,4-pentadienyliden)-3-methyl-1-(4-sulfophenyl)-pyrazolon
Dikaliumsalz), Oxonolgelb (4-(5-Hydroxy-3-methyl-1-(4-sulfophenyl)-4-pyrazolyl)-methin-3-methyl-1-(4-sulfophenyl)-pyrazolon
Dikaliumsalz), Acid Violet (4-(3-(4-Dimethylaminophenyl)-2-propenyliden)-3-methyl-1-(4-sulfophonyl)-pyrazolon
Triethylammmoniumsalz. Insbesondere die Verwendung von Triphenylmethanfarbstoffen
in Kombination mit den besonders vorteilhaften erfindungsgemäßen Bleichmitteln ergibt
Lichthofschutzsysteme mit sehr guter Lagerstabilität und hoher Ausbleichgeschwindigkeit
bei niedrigen Prozeßtemperaturen.
[0016] Die Menge der Lichthofschutzfarbstoffe richtet sich nach der gewünschten optischen
Dichte. Üblicherweise beträgt der Farbstoffgehalt 1 - 100 mmol pro kg Feststoffgehalt
der Schicht, bei Triphenylmethanfarbstoffen bevorzugt 25 - 95 mmol/kg. Die Menge der
erfindungswesentlichen, schwefligen Säure oder Derivate der schwefligen Säure abgespaltenden,
Verbindungen richtet sich nach dem eingesetzten Farbstoff, den gewünschten Prozeßtemperaturen
und -zeiten und der zu erzielenden Farbdichtereduzierung. Überlicherweise werden die
erfindungsgemäßen Verbindungen in ungefähr molaren Mengen oder auch in bis zu ungefähr
30fachem Überschuß (bezogen auf die Farbstoffmenge), bevorzugt in 1,5 bis 20fachem
Überschuß, insbesondere in 2 bis 10fachem Überschuß, verwendet.
[0017] Die erfindungsgemäßen Bleichmittel für Lichthofschutzfarbstoffe können gemeinsam
mit den Lichthofschutzfarbstoffen in einer Schicht des photographischen Aufzeichnungsmaterials
enthalten sein oder auch in benachbarten Schichten. Auch ein Aufbringen des Bleichmittels
erst bei oder nach der thermischen Entwicklung mit anschließender Aktivierung ist
möglich. Die bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lichthofschutzsystems
besteht jedoch aus einer gemeinsamen Schicht für den Lichthofschutzfarbstoff und das
Bleichmittel zwischen Trägermaterial und Emulsionsschicht oder besonders bevorzugt
auf der Rückseite des Trägermaterials. Bei Mehrschichtmaterialien können auch Lichthofschutzschichten
zwischen den einzelnen Emulsionsschichten verwendet werden.
[0018] Eine Vielzahl der für Hilfsschichten üblichen polymeren Bindemittel kann für die
erfindungsgemäßen Lichthofschutzschichten verwendet werden. Besonders geeignet sind
hydrophile Bindemittel wie z.B. Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure, Polysaccharide,
Polystyrolsulfonsäure, Maleinsäure-Methylvinylether-Copolymere, Cellulose oder Cellulosederivate.
Auch Gemische der gesamten Bindemittel können verwendet werden. Insbesondere Gelatine
als Bindemittel liefert Lichthofschutzschichten mit hohen Ausbleichraten.
[0019] Die erfindungsgemäßen Bleichmittel können gelöst oder als Dispersionen verarbeitet
werden. Übliche Zusätze wie Gießhilfsmittel, Stabilisatoren, Netzmittel etc. können
verwendet werden. Durch den Zusatz von Wasser und/oder Hydroxidionen bindenden oder
bildenden Verbindungen wie z.B. Glycerin oder Polyethylenoxide kann die Ausbleichreaktion
gefördert werden, insbesondere bei der Verwendung von anderen Bindemitteln als den
bevorzugt eingesetzten. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Lichthofschutzschichten
kann nach den üblichen Gießverfahren aus den gängigen Lösungsmitteln z.B. Ethanol,
Aceton, ect. erfolgen. Bevorzugt werden wäßrige Gießlösungen verwendet. Die Schichten
werden bei üblichen Prozeßbedingungen getrocknet. Die Entfärbung der erfindungsgemäßen
Lichthofschutzschichten erfolgt bevorzugt durch eine Wärmebehandlung, z.B. durch Auflegen
auf eine heiße Metallplatte. Hierbei werden die Materialien bevorzugt auf 85 bis 150°
C, besonders bevorzugt auf 90 bis 125° C, erwärmt. Besonders vorteilhaft ist eine
Wärmebehandlung bei 100 bis 110° C.
[0020] Die erfindungsgemäßen bleichbaren Lichthofschutzsysteme lassen sich zur Herstellung
der üblichen thermisch entwickelbaren photographischen Aufzeichnungsmaterialien verwenden.
Besonders vorteilhaft ist ihre Verwendung in den sogenannten Trockensilberfilmen.
Solche thermisch entwickelbaren Silberfilme enthalten üblicherweise ein nicht lichtempfindliches
Silbersalz einer organischen Säure, ein Silberhalogenid und ein Reduktionsmittel.
Das Silberhalogenid kann in sehr geringen Mengen (0.1 bis 20 Gewichtsprozent der gesamten
Silbersalze) vorliegen. Lichtunempfindliche Silbersalze sind z.B. Silberbehenat, Silberlaurat,
Silberpalmitat, Silbercaprat, Silberstearat und Silbersaccharinat. Als Reduktionsmittel
werden z.B. Hydrochinon, Brenzkatechin, Phenylendiamin, p-Aminophenol, 1-Phenyl-3-pyrazolidon
oder Gallussäuremethylester verwendet. Als Bindemittel können z.B. Celluloseacetat,
Celluloseacetatbutyrat, Polymethylmethacrylat, Polyvinylacetat oder Polyvinylbutyral
eingesetzt werden. Desweiteren können die Trockensilberfilme übliche Zusätze wie z.B.
Sensibilisatoren, Stabilisatoren, Toner und Netzmittel enthalten. Als Trägermaterialien
sind alle gebräuchlichen Schichtträger wie z.B. Glas, Papier oder Kunststoffolien,
wie Polyamide und Polyester, geeignet. Solche Trockensilberfilme, ihre Herstellung
und Verarbeitung sind z.B. in Research Disclosure 17029, Juni 1978, S. 9 - 15 und
Research Disclosure 29963, März 1989, S. 208 - 214 oder auch in der in diesen beiden
Veröffentlichungen zitierten Literatur beschrieben.
[0021] Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen. Die angegebenen
Teile und Prozente beziehen sich, falls nicht anders angegeben ist, auf das Gewicht.
Beispiel 1
[0022] Zur Herstellung einer bleichbaren Lichthofschutzschicht wurde eine Gießlösung aus
1 g deionisierter Gelatine, 10 g deionisiertem Wasser, 0.55 g 3-Sulfolen, 0.8 ml einer
10%igen wäßrigen Lösung eines Netzmittels, 1 g einer 5%igen wäßrigen Polyvinylalkohollösung
und 0.1 ml einer 10%igen Lösung von Acid Violet in einer 1:1 Mischung von Wasser und
Ethanol hergestellt. Die Gießlösung wurde mit einem Abstreichmesser auf eine Polyesterfolie
aufgetragen (Naßauftrag ca. 70 µm) und 24 Stunden bei Raumtemperatur getrocknet. Die
Lichthofschutzschicht hatte eine optische Dichte von 0.6. Zum Ausbleichen des Lichthofschutzfarbstoffs
wurde das Material 90 sec durch Auflegen auf eine heiße Metallplatte auf 120°C erhitzt,
wobei die optische Dichte auf 0.03 reduziert wurde. Die Entfärbung war über 2 Monate
lang stabil.
Beispiel 2
[0023] Wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde eine bleichbare Lichthofschutzschicht hergestellt,
wobei anstatt der Farbstofflösung des Beispiels 1 0.1 ml einer 10%igen Lösung von
Oxonolgelb in einer 1:1 Mischung von Wasser und Ethanol verwendet wurde. Die optische
Dichte der Schicht betrug 0.5. Zum Ausbleichen des Lichthofschutzfarbstoffs wurde
das Material 120 sec durch Auflegen auf eine heiße Metallplatte auf 120°C erhitzt,
wobei die optische Dichte auf 0.02 reduziert wurde. Die Entfärbung war über 2 Monate
lang stabil.
Beispiel 3
[0024]
a) Herstellung von 3-Phenyl-4-(4-chlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid.
Eine Lösung von 100 mmol 4-Chlorbenzaldehyd in 100 ml Methanol wurde innerhalb von
10 Minuten unter starkem Rühren zu einer Lösung von 110 mmol NH₂OH·HCl und 50 mmol
Na₂CO₃ in 100 ml deionisiertem Wasser getropft. Nach 2stündigem Rühren bei Raumtemperatur
wurde das feste Oxim abfiltriert, mit Wasser gewaschen und über Nacht an der Luft
getrocknet.
100 mmol des so hergestellten Oxims wurden in 85 ml Dimethylformamid gelöst. Die Lösung
wurde auf 40°C erwärmt, und 15 mmol N-Chlorsuccinimid wurden zugesetzt. Portionsweise
wurden dann weitere 85 mmol N-Chlorsuccinimid zugesetzt, wobei die Temperatur unter
50°C gehalten wurde. Die Reaktionslösung wurde anschließend in Eiswasser geschüttet,
und das Reaktionsprodukt durch 3maliges Ausschütteln mit Ether extrahiert. Die Etherextrakte
wurden mit Wasser gewaschen, über CaSO₄ getrocknet und der Ether entfernt.
100 mmol des so hergestellten Hydroxamsäurechlorids wurden in wenig Ethanol gelöst
und auf -10°C abgekühlt. Innerhalb von 2 Minuten wurden 110 mmol Triethylamin zugesetzt
und weitere 5 Minuten gerührt. Durch Zugabe eines 5fachen Überschuß an Wasser wurde
das Nitriloxid ausgefällt, anschließend mit Wasser gewaschen und über Nacht an der
Luft getrocknet.
50 mmol Nitriloxid und 50 mmol N-Sulfinylanilin, hergestellt durch Reaktion von Anilin
mit Thionylchlorid in der Wärme oder mit N-Sulfinyl-Sulfonamid bei Raumtemperatur
und anschließendes Destillieren wurden in 100 ml trockenem Ether gelöst und 2 bis
8 Stunden bei Raumtemperatur unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit gerührt. Das Ende
der Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie ermittelt. Das Lösungsmittel wurde
im Vakuum entfernt und das Rohprodukt aus Ether/n-Hexan oder Essigsäureethylester/n-Hexan
umkristallisiert.
b) Lichthofschutzschicht I
Zu einer Lösung aus 15 g 10%iger Gelatinelösung, 1 g 10%iger wäßriger Sorbitanmonolauratpolyglykolether-Lösung
und 0.15 g C.I. Acid Blue 93 wurde eine Lösung von 0.25 g 3-Phenyl-4-(4-chlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
und 0.25 g Triphenylphosphat in 1 g Essigsäureethylester gegeben. Diese Mischung wurde
für 60 sec mit ca. 10.000 U/min gerührt. Die resultierende Dispersion wurde mit einem
Abstreichmesser auf eine Polyesterfolie aufgetragen (Naßauftrag 75µm) und 24 Stunden
bei Raumtemperatur getrocknet. Die Lichthofschutzschicht hatte eine optische Dichte
von 0.55. Das Lichthofschutzmaterial wies auch nach einer Lagerungszeit von 26 Wochen
noch eine ausreichende optische Dichte von 0.33 auf. Zum Ausbleichen des Lichthofschutzfarbstoffs
wurde das Material 30 sec durch Auflegen auf eine heiße Metallplatte auf 105°C erhitzt,
wobei die optische Dichte auf 0.03 reduziert wurde. Die Entfärbung war über 26 Wochen
lang stabil.
c) Lichthofschutzschicht II
Zu einer Lösung aus 7.5 g 10%iger wäßriger Gelatinelösung, 1.5 g 10%iger wäßriger
Netzmittellösung und 7 mg Oxonolblau wurde eine Lösung von 0.5 g 3-Phenyl-4-(4-chlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
und 0.15 g Triphenylphosphat in 2 g Essigsäureethylester gegeben. Diese Mischung wurde
für 60 sec mit ca. 7000 U/min gerührt. Die resultierende Dispersion wurde mit einem
Abstreichmesser auf eine Polyesterfolie aufgetragen (Naßauftrag 75 µm) und 24 Stunden
bei Raumtemperatur getrocknet. Die Lichthofschutzschicht hatte eine optische Dichte
von 0.45. Das Lichthofschutzmaterial wies auch nach einer Lagerungszeit von 10 Wochen
noch eine ausreichende optische Dichte von 0.35 auf. Zum Ausbleichen des Lichthofschutzfarbstoffs
wurde das Material 30 sec durch Auflegen auf eine heiße Metallplatte auf 105°C erhitzt,
wobei die optische Dichte auf 0.03 reduziert wurde. Die Entfärbung war über 10 Wochen
lang stabil.
d) Lichthofschutzschicht III
0.5 g 3-Phenyl-4-(4-chlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid wurden in 9 g einer
5%igen Lösung eines Copolymers aus Methylvinylether und Maleinsäureanhydrid in Aceton
gelöst. Die Gießlösung wurde mit einem Abstreichmesser auf eine Polyesterfolie aufgetragen
(Naßauftrag 75 µm) und 24 Stunden bei Raumtemperatur getrocknet. Auf den so erhaltenen
Unterguß trug man ein Gemisch aus 15 g 10%iger wäßriger Gelatinelösung, 0.03 g C.I.
Acid Blue 22 und 0.1 g Netzmittel auf und trocknet bei Raumtemperatur. Die Lichthofschutzschicht
hatte eine optische Dichte von 0.33. Das Lichthofschutzsystem wies auch nach einer
Lagerzeit von 26 Wochen noch eine ausreichende optische Dichte von 0.32 auf. Zum Ausbleichen
des Lichthofschutzfarbstoffs wurde das Material 30 sec durch Auflegen auf eine heiße
Metallplatte auf 105°C erhitzt, wobei die optische Dichte auf 0.04 reduziert wurde.
Die Entfärbung war über 26 Wochen lang stabil.
Beispiel 4
[0025] Zur Herstellung von 3,4-Diphenyl-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid wurden 100 mmol Benzaldehydoxim
wurden in 85 ml Dimethylformamid gelöst. Die Lösung wurde auf 40°C erwärmt und 15
mmol N-Chlorsuccinimid wurden zugesetzt. Portionsweise wurden dann weitere 85 mmol
N-Chlorsuccinimid zugesetzt, wobei die Temperatur unter 50°C gehalten wurde. Die Reaktionslösung
wurde anschließend in Eiswasser geschüttet, und das Reaktionsprodukt durch 3maliges
Ausschütteln mit Ether extrahiert. Die Etherextrakte wurden mit Wasser gewaschen,
über CaSO₄ getrocknet und der Ether entfernt.
50 mmol des so hergestellten Hydroxamsäurechlords wurde in 50 ml Ether gelöst. Die
Lösung wurde mit Natronlauge ausgeschüttelt, und die organische Phase getrocknet.
Eine Lösung von 50 mmol N-Sulfinylanilin, hergestellt durch Reaktion von Anilin mit
Thionylchlorid in der Wärme oder mit N-Sulfinyl-Sulfonamid bei Raumtemperatur und
anschließendes Destillieren, in 50 ml trockenem Ether wurde zugegeben und dann 2 bis
8 Stunden bei Raumtemperatur unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit gerührt. Das Ende
der Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatographie ermittelt. Das Lösungsmittel wurde
im Vakuum entfernt und das Rohprodukt aus Ether/n-Hexan oder Essigsäureethylester/n-Hexan
umkristallisiert.
Mit dem so hergestellten Produkt wurde, wie in Beispiel 3b) beschrieben, eine Lichthofschutzschicht
I hergestellt und verarbeitet. Die optische Dichte des Materials betrug 0.6 und nach
einer Lagerzeit von 26 Wochen 0.32. Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte
0.03.
Eine zweite Lichthofschutzschicht wurde gemäß Beispiel 3c) hergestellt und verarbeitet.
Die optische Dichte des Materials betrug 0.45 und nach einer Lagerzeit von 10 Wochen
0.35. Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte 0.03.
Analog Beispiel 3d) wurde ein Zweischichtmaterial hergestellt und verarbeitet. Die
optische Dichte des Materials betrug 0.35 und nach einer Lagerzeit von 26 Wochen 0.25.
Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte 0.04. Die Entfärbung aller 3 Schichten
war über 26 Wochen lang stabil.
Beispiel 5
[0026] Wie in Beispiel 3a) beschrieben, wurde ausgehend von 2,4-Dichlorbenzaldehyd und Anilin
3-Phenyl-4-(2,4-dichlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid hergestellt.
Mit dem so hergestellten Produkt wurde, wie in Beispiel 3b) beschrieben, eine Lichthofschutzschicht
I hergestellt und verarbeitet. Die optische Dichte des Materials betrug 0.43 und nach
einer Lagerzeit von 26 Wochen 0.33. Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte
0.04.
Eine zweite Lichthofschutzschicht wurde gemäß Beispiel 3c) hergestellt und verarbeitet.
Die optische Dichte des Materials betrug 0.34 und nach einer Lagerzeit von 10 Wochen
0.3. Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte 0.03.
Analog Beispiel 3d) wurde ein Zweischichtmaterial hergestellt und verarbeitet. Die
optische Dichte des Materials betrug 0.35 und nach einer Lagerzeit von 26 Wochen 0.3.
Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte 0.05. Die Entfärbung aller 3 Schichten
war über 26 Wochen lang stabil.
Beispiel 6
[0027] Wie in Beispiel 3a) beschrieben, wurde ausgehend von 4-Fluorbenzaldehyd und Anilin
3-Phenyl-4-(4-fluorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid hergestellt.
[0028] Mit dem so hergestellten Produkt wurde, wie in Beispiel 3b) beschrieben, eine Lichthofschutzschicht
hergestellt und verarbeitet. Die optische Dichte des Materials betrug 0.54 und nach
einer Lagerzeit von 26 Wochen 0.33. Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte
0.02. Die Entfärbung war über 26 Wochen lang stabil.
Beispiel 7
[0029] Wie in Beispiel 3a) beschrieben, wurde ausgehend von 2,4-Dichlorbenzaldehyd und 2,4-Dichloranilin
3-(2,4-Dichlorphenyl)-4-(2,4-dichlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid hergestellt.
Mit dem so hergestellten Produkt wurde, wie in Beispiel 3b) beschrieben, eine Lichthofschutzschicht
hergestellt und verarbeitet. Die optische Dichte des Materials betrug 0.54 und nach
einer Lagerzeit von 26 Wochen 0.34. Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte
0.02. Die Entfärbung war über 26 Wochen lang stabil.
Beispiel 8
[0030] Wie in Beispiel 3a) beschrieben, wurde ausgehend von 2,6-Dichlorbenzaldehyd und 2,4-Dichloranilin
3-(2,4-Dichlorphenyl)-4-(2,6-dichlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid hergestellt.
Mit dem so hergestellten Produkt wurde, wie in Beispiel 3b) beschrieben, eine Lichthofschutzschicht
hergestellt und verarbeitet. Die optische Dichte des Materials betrug 0.44 und nach
einer Lagerzeit von 26 Wochen 0.29. Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte
0.02. Die Entfärbung war über 26 Wochen lang stabil.
Beispiel 9
[0031] Wie in Beispiel 3a) beschrieben, wurde ausgehend von 4-Trifluormethylbenzaldehyd
und 2,4-Dichloranilin 3-(2,4-Dichlorphenyl)-4-(4-trifluormethylphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid
hergestellt.
Mit dem so hergestellten Produkt wurde, wie in Beispiel 3b) beschrieben, eine Lichthofschutzschicht
hergestellt und verarbeitet. Die optische Dichte des Materials betrug 0.41 und nach
einer Lagerzeit von 26 Wochen 0.27. Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte
0.02. Die Entfärbung war über 26 Wochen lang stabil.
Beispiel 10
[0032] Wie in Beispiel 3a) beschrieben, wurde ausgehend von 4-Nitrobenzaldehyd und Anilin
3-Phenyl-4-(4-nitrophenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazol-2-oxid hergestellt.
Mit dem so hergestellten Produkt wurde, wie in Beispiel 3b) beschrieben, eine Lichthofschutzschicht
mit Acid Blue 22 als Lichthofschutzfarbstoff hergestellt und verarbeitet. Die optische
Dichte des Materials betrug 0.32 und nach einer Lagerzeit von 26 Wochen 0.26. Nach
dem Ausbleichen betrug die optische Dichte 0.04 (130°C, 90 sec). Die Entfärbung war
über 26 Wochen lang stabil.
Beispiel 11
[0033] Wie in Beispiel 3a) beschrieben, wurde ausgehend von Terephthaldialdehyd und 3-Chloranilin
1,4-Bis(2-oxo-3-(3-chlorphenyl)-1,2,3,5-oxathiadiazolyl)-benzol hergestellt, wobei
im letzten Reaktionsschritt 100 mmol des N-Sulfinyl-3-chloranilins eingesetzt wurden.
Mit dem so hergestellten Produkt wurde, wie in Beispiel 3c) beschrieben, eine Lichthofschutzschicht
hergestellt und verarbeitet. Die optische Dichte des Materials betrug 0.3 und nach
einer Lagerzeit von 10 Wochen 0.3. Nach dem Ausbleichen betrug die optische Dichte
0.04 (130°C, 90 sec). Die Entfärbung war über 10 Wochen lang stabil.
1. Bleichbares Lichthofschutzsystem enthaltend mindestens einen Lichthofschutzfarbstoff
und ein Bleichmittel für den Lichthofschutzfarbstoff
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bleichmittel aus einer oder mehreren Verbindungen besteht, die bei der Behandlung
mit Wärme und/oder bei der Bestrahlung mit aktinischer Strahlung schweflige Säure
und/oder Derivate der schwefligen Säure bilden.
2. Lichthofschutzsystem nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bleichmittel mindestens eine Verbindung enthält, die bei der Behandlung mit Wärme
und/oder bei der Bestrahlung mit aktinischer Strahlung Schwefeldioxid bildet, und
das Bleichmittel außerdem Wasser und/oder Hydroxidionen enthält oder bei der Behandlung
mit Wärme und/oder bei der Bestrahlung mit aktinischer Strahlung bildet.
3. Lichthofschutzsystem nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bleichmittel mindestens ein 1,2,3,5-Oxathiadiazol-2-oxid-derivat, mindestens ein
heterocyclisches oder heteroaromatisches Sulfon und/oder mindestens ein Thiadiaziridin-1,1-dioxid-derivat
enthält.
4. Lichthofschutzsystem nach Anspruch 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bleichmittel 3,4-diaryl-substituierte 1,2,3,5-Oxathiadiazol-2-oxide enthält, wobei
die Arylgruppen unsubstituiert sind oder unabhängig voneinander je einen oder mehrere
Substituenten tragen, die aus einer Gruppe von Substituenten bestehend aus Alkyl-,
Aryl-, Ether-, Ester-, Halogen-, Hydroxy-, Cyano-, Amino-, Carbonyl-, Carboxyl-, Carbamoyl-,
Sulfonylgruppen und carbocyclischen und heterocyclischen annelierten Ringen ausgewählt
werden.
5. Lichthofschutzsystem nach Anspruch 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, daß
es Gelatine oder Gelatinederivate als Bindemittel enthält.
6. Lichthofschutzsystem nach Anspruch 1 bis 5
dadurch gekennzeichnet, daß
als Lichthofschutzfarbstoffe Triphenylmethan-, Chinonimin- und/oder Oxonolfarbstoffe
verwendet werden.
7. Lichthofschutzsystem nach Anspruch 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bleichmittel und der oder die Lichthofschutzfarbstoffe gemeinsam in einer Schicht
eines thermisch entwickelbaren photographischen Aufzeichnungsmaterials enthalten sind.
8. Lichthofschutzsystem nach Anspruch 1 bis 6
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bleichmittel und der oder die Lichthofschutzfarbstoffe in benachbarten Schichten
eines thermisch entwickelbaren photographischen Aufzeichnungsmaterials enthalten sind.
9. Thermisch entwickelbares photographisches
Aufzeichnungsmaterial enthaltend
A) einen Schichtträger,
B) mindestens eine thermisch entwickelbare photographische Emulsionsschicht,
C) eine Deckschicht
und
D) ein bleichbares Lichthofschutzsystem enthaltend mindestens einen Lichthofschutzfarbstoff
und ein Bleichmittel für den Lichthofschutzfarbstoff dadurch gekennzeichnet, daß
das Bleichmittel aus einer oder mehreren Verbindungen besteht, die bei der Behandlung
mit Wärme und/oder bei der Bestrahlung mit aktinischer Strahlung schweflige Säure
und/oder Derivate der schwefligen Säure bilden.
10. Verfahren zur Herstellung von photographischen Aufzeichnungen umfassend
a) die bildmäßige Bestrahlung mit aktinischer Strahlung von thermisch entwickelbaren
photographischen Aufzeichnungsmaterialien enthaltend
1) einen Schichtträger
2) mindestens eine thermisch entwickelbare photographische Emulsionsschicht
3) eine Deckschicht
und
4) ein bleichbares Lichthofschutzsystem enthaltend mindestens einen Lichthofschutzfarbstoff
und ein Bleichmittel für den Lichthofschutzfarbstoff
und
b) die thermische Behandlung des bildmäßig bestrahlten Aufzeichnungsmaterials zur
Ausbildung eines Bildes in den bestrahlten Bereichen der Emulsionsschicht oder der
Emulsionsschichten
dadurch gekennzeichnet, daß
das Bleichmittel des Lichthofschutzsystems aus einer oder mehreren Verbindungen besteht,
die bei der Behandlung mit Wärme und/oder bei der Bestrahlung mit aktinischer Strahlung
schweflige Säure und/oder Derivate der schwefligen Säure bilden.