[0001] Die Erfindung betrifft eine Fassadenkonstruktion wie sie im Anspruch 1 beschrieben
ist.
[0002] Bei Fassadenkonstruktionen von Gebäuden mit metallischen Tragprofilen wird zur Vermeidung
von Wärmeverlusten die äußere Abdeckung bzw. die Außenschale über eine schlecht wärmeleitende
Konstruktion mit den Tragprofilen der Fassade haltend verbunden. Bei der äußeren Abdeckung
kann es sich unter anderem um eine Verglasung oder auch andere für Fassaden übliche
Elemente, wie eine Einfach- oder Isolierverglasung oder Paneele, handeln. Die schlecht
wärmeleitende Konstruktion zwischen der Abdeckung und den Tragprofilen der Fassade
verhindert dabei das Entstehen einer Kältebrücke. Der Bereich der schlecht wärmeleitenden
Konstruktion wird auch als erste Dämmzone bezeichnet. Eine zweite Dämmzone ergibt
sich im Bereich der Brüstungen durch die Anordnung einer Wärmedämmung. Die Wärmedämmung
wird durch die metallischen Tragprofile der Fassade jedoch unterbrochen, die häufig
aus Aluminium-Hohlprofilen bestehen. Der raumseitige Abschluß der Tragprofile verläuft
im Regelfall bündig zur raumseitigen Abdeckung der Wärmedämmung. Die Wärmedämmung
wird bei solchen Fassadenkonstruktionen auch als zweite Dämmzone bezeichnet.
[0003] Bei diesen bekannten Fassadenkonstruktionen besteht somit der Nachteil, daß die zweite
Dämmzone im Bereich der tragenden Elemente der Fassade unterbrochen wird und demzufolge
im Verlauf der zweiten Dämmzone eine Unterbrechung bzw. ein Sprung in der Wärmedämmebene
entsteht.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Wärmedämmungseigenschaften von Fassaden,
insbesondere im Bereich der Brüstung, zu verbessern.
[0005] Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Der Grundgedanke der Erfindung besteht in der ununterbrochenen Anordnung zweier hintereinanderliegender
thermischer Trennungen. Die Unterbrechung der Haupttragglieder der Fassade soll eine
zweite Dämmzone auch im Bereich dieser Elemente schaffen. Dazu werden die Haupttragglieder
der Fassade in mindestens zwei voneinander unabhängige Einzelelemente unterteilt,
wobei diese Einzelelemente über mindestens eine schlecht wärmeleitende Verbindung
miteinander verbunden sind. Im Bereich zwischen den Haupttraggliedern der Fassade
besteht die erste thermische Trennung entweder aus einer Abdeckung mit anschließendem
Luftspalt oder einer Isolierverglasung oder einer isolierend wirkenden Abdeckung.
Die zweite thermische Trennung besteht aus einer Wärmedämmung mit Abdeckung oder einer
Isolierverglasung. Bei dieser vorgeschlagenen Fassadenkonstruktion läßt sich die angestrebte
ununterbrochene Anordnung zweier hintereinanderliegender thermischer Trennungen herstellen.
In der Folge wird die Wärmedämmung erheblich verbessert. Zusätzlich kann zwischen
der wetterseitigen isolierenden Abdeckung oder der Isolierverglasung und der Wärmedämmung
ebenfalls ein Luftspalt angeordnet sein. Diese Maßnahme erhöht noch zusätzlich die
Wärmedämmungseigenschaften in diesem Bereich.
[0007] Der Luftspalt bei den vorgenannten Konstruktionen kann abgeschlossen oder druckenspannt
ausgebildet sein. Bei der druckentspannten Ausbildung des Luftspaltes werden lediglich
kleine Bereiche, beispielsweise im Bereich der Dichtungen, ausgeschnitten. Sofern
der Luftspalt die erste thermische Trennung darstellt, darf durch die druckentspannte
Ausbildung die wärmedämmende Wirkung des Luftspaltes nicht erheblich negativ beeinflußt
werden, was durch die vorgenannten kleinen Kanäle erreicht werden kann.
[0008] Zumindest ein Einzelelement des Haupttraggliedes muß kräfteaufnehmend bzw. -abtragend,
d.h. statisch wirkend, im Sinne eines Haupttraggliedes ausgebildet sein. Abhängig
von dem jeweiligen Erfordernis können das bzw. die weiteren Einzelelemente entweder
ebenfalls statisch wirkend oder nicht kräfteaufnehmend bzw. kräfteabtragend ausgebildet
sein. Die Verbindung zwischen den Einzelementen kann dann den Erfordernissen entsprechend
ausgelegt werden, nämlich ggfs. kräfteübertragend oder nichtübertragend wirken.
[0009] Bei der vorgeschlagenen Fassadenkonstruktion ist es insbesondere vorteilhaft, daß
die Wärmedämmung lediglich eine raumseitige Abdeckung aufweisen muß. Die Abdeckung
kann aus Blech oder ähnlichen Materialien bestehen und stellt die Dampfsperre bzw.
Dampfbremse dar. Anders als bei üblichen Wärmedämmungen in Form von Paneelen, die
üblicherweise zwei Deckschalen bzw. Abdeckungen aufweisen und als selbsttragende Elemente
ausgebildet sind, bedarf es bei der vorliegenden Fassadenkonstruktion nur der raumseitigen
Abdeckung der Wärmedämmung.
[0010] Zur weiteren Optimierung der wärmedämmenden Eigenschaften der zweiten thermischen
Trennung ist die raumseitige Abdeckung der Wärmedämmung, zu deren Halterung an dem
raumseitigen Einzelelement des Haupttraggliedes angeschlossen. Somit wird sichergestellt,
daß die Abdeckung nicht etwa mit dem, mit der ersten thermischen Trennung in Verbindung
stehenden Einzelelement einen Kontakt aufweist und so die Wärmedämmung der vorgschlagenen
Fassadenkonstruktion negativ beeinflussen würde.
[0011] Zweckmäßigerweise ist die Abdeckung der Wärmedämmung mit dem raumseitigen Einzelelement
des Haupttragglieds fluchtend ausgebildet. Es kann somit raumseitig eine durchgehende
Fläche bzw. Ebene erzeugt werden. Von der Wärmedämmung aus in den Raum hineinragende
Einzelelemente oder von der Wärmedämmung nach außen gesehen zurückspringende Einzelelemente
können somit, insbesondere aus ästethischen Gründen, vermieden werden.
[0012] Die schlecht wärmeleitende Verbindung zwischen den Einzelelementen kann vorzugsweise
als stegartige oder auch als punktförmige Anbindung ausgebildet sein. Die Wahl der
entsprechenden Anbindung hängt unter anderem davon ab, ob beispielsweise auch das
raumseitige Einzelelement kräfteaufnehmend bzw. -abtragend ausgebildet sein soll oder
ob ein statischer Verbund im Bereich der schlecht wärmeleitenden Verbindung nicht
vorgesehen ist.
[0013] Sofern eine stegartige Anbindung gewählt wird, besteht die schlecht wärmeleitende
Verbindung vorzugsweise aus wenigstens einem Isoliersteg bzw. einer Isolierschiene.
Dabei kann der Isoliersteg aus Kunststoff oder anderen schlecht wärmeleitenden Materialien
hergestellt sein.
[0014] Vorzugsweise wird der Isoliersteg mit seinen freien Rändern formschlüssig in an den
Einzelelementen ausgebildete Hinterschneidungen schubfest oder gleitend eingreifen
und dazu vorzugsweise einen schwalbenschwanzförmigem Querschnitt in den freien Randbereichen
aufweisen. Die entsprechenden Hinterschneidungen an den Einzelelementen sind insbesondere
dann leicht herstellbar, wenn die Einzelemente aus Aluminiumprofilen stranggepreßt
werden. Üblicherweise wird es sich bei den Einzelelementen um hohlprofilartige Elemente
handeln. Bei der schubfesten Ausbildung besteht der Vorteil in der höheren Steifigkeit
des gesamten Haupttraggliedes. Der Nachteil kann unter Umständen in dem sog. Bimetalleffekt
liegen, da sich das raumseitige sowie das wetterseitige Einzelelement insbesondere
bei niedrigen Außentemperaturen, unterschiedlich erwärmen und somit unterschiedlich
ausdehnen und sich dann Verbiegungen des Haupttraggliedes einstellen können. Bei der
gleitenden Ausbildung entsteht vorteilhafterweise ein solcher Bimetalleffekt nicht,
wobei hier das Haupttragglied dafür eine geringere Steifigkeit aufweist, da beispielsweise
nur das wetterseitig angeordnete Einzelelement kräfteaufnehmend bzw. -abtragend ausgebildet
ist, da das raumseitige Einzelelement dann keinen Beitrag zur Tragwirkung leistet.
[0015] Die schlecht wärmeleitende Konstruktion, über welche die entsprechende Abdeckung
mit den Haupttragglieden verbindbar ist, kann vorzugsweise als punktförmige Anbindung
ausgebildet sein. Über die Länge des entsprechenden Hauptraggliedes sind dann mehrere
solche, voneinander beabstandeter punktförmiger Anbindungen vorhanden.
[0016] Sofern die punktförmige Anbindung gewählt wird, besteht die schlecht wärmeleitende
Konstruktion vorzugsweise im wesentlichen aus der Halterung der wetterseitigen Abdeckung
an dem Haupttragglied, insbesondere in Form einer Schraube aus vorzugsweise Edelstahl,
sowie zwischen der wetterseitigen Abdeckung und dem Haupttragglied angeordneten Dichtungs-
und Kunststoffprofilen oder Kunststoffdistanzprofilen. Somit besteht zwar eine Verbindung
zwischen der wetterseitigen Abdeckung und dem Haupttragglied. Die schlecht wärmeleitenden
Eigenschaften der Edelstahlschrauben sowie der verwendeten Profile sowie die zwischen
wetterseitiger Abdeckung und Haupttragglied vorhandene Luft stellen jedoch in ausreichender
Weise den Bereich der ersten thermischen Trennung dar.
[0017] Sofern Schrauben verwendet werden, ist es zweckmäßig, das entsprechende Einzelelement
zur Anordnung der Schraube mit Durchgängen oder Bohrungen zu versehen bzw. Gewinde
oder Gewindehülsen bei dem Einzelelement vorzusehen.
[0018] Vor allem auch aus ästhetischen Gründen ist der Bereich der schlecht wärmeleitenden
Verbindung zwischen den Einzelelementen raumseitig nicht einsehbar ausgebildet. Dies
wird im Brüstungsbereich durch die bündige Ausgestaltung des raumseitigen Einzelelements
mit der Wärmedämmung erreicht. Im sichtbaren Bereich ist jedoch eine Wärmedämmung
bzw. eine raumseitige Isolierverglasung nicht vorhanden, so daß der Bereich der Verbindungen
zwischen den Einzelelementen sichtbar wäre.
[0019] Um diese raumseitige Nichteinsehbarkeit zu ereichen, kann der Bereich der Verbindung
zwischen den Einzelelementen vorzugsweise ein Abdeckprofil aufweisen.
[0020] Ein solches Abdeckprofil kann seitlich in dem Bereich der Verbindung zwischen den
Einzelelementen angeordnet, insbesondere eingeclipst sein und dabei insbesondere mit
den entsprechenden Flächen der Einzelemente bündig verlaufen.
[0021] Das Abdeckprofil kann jedoch auch das raumseitig sichtbare Einzelelement sowie den
Verbindungsbereich an sich vollständig überdecken bzw. abdecken. Ein solches Abdeckprofil
würde dann beispielsweise im Querschnitt U-förmig ausgebildet sein und kann auf das
raumseitige Einzelelement in einfacher Weise aufgeclips bzw. aufgeschoben werden.
[0022] Die vorgeschlagenen Abdeckprofile bestehen Zweckmäßigerweise aus Kunststoff. Die
angestrebte thermische Trennung bleibt somit erhalten. Die Abdeckprofile können auch
an die farbliche Ausgestaltung der Einzelelemente oder der Verkleidung der Wärmedämmung
angepaßt sein. Farbwünsche können im weitesten Sinn somit Berücksichtigung finden.
[0023] Die wetterseitige Abdeckung ist vorzugsweise über ihre Randbereiche übergreifende
Halteleisten mit an diesen angeordneten Dichtungsprofilen an den Haupttraggliedern
gehalten.
[0024] Zwischen der wetterseitigen Abdeckung und den Haupttraggliedern sind vorzugsweise
schlecht wärmeleitende Abstandhalter mit an diesen angeordneten Dichtungsprofilen
vorgesehen. Die Abstandhalter sind dabei zweckmäßigerweise aus Kunststoff oder anderen
schlecht wärmeleitenden Materialien hergestellt.
[0025] Die Halteleiste selbst ist vorzugsweise über Edelstahlschrauben an den Haupttraggliedern
der Fassade befestigt. Die zwischen der Halteleiste und den Abstandhaltern über die
Dichtungsprofile eingeklemmte wetterseitige Abdeckung kann somit sicher an den Haupttraggliedern
der Fassade gehalten werden.
[0026] Es ist allerdings auch möglich, die Halteleiste über ein schlecht wärmeleitendes
stegartiges Teil, insbesondere einen Isoliersteg oder eine Isolierschiene, an den
Haupttraggliedern der Fassade zu befestigen. Dazu wird der Isoliersteg wiederum eine
besondere Ausgestaltung in den Randbereichen, z.B. eine schwalbenschwanzförmige Ausgestaltung,
aufweisen. An der Halteleiste und den gegenüberliegenden Haupttraggliedern der Fassade
sind dann entsprechende Hinterschneidungen vorgesehen. Die Abdeckung kann alternativ
auch über tragende Verklebungen an dem entsprechenden Haupttragglied angeordnet sein.
Die anstelle der Abstandhalter dann vorgesehene Verklebung ist aufgrund ihres Materials
schlecht wärmeleitend.
[0027] Nachfolgend soll die Erfindung in beispielhafter Weise anhand einiger bevorzugter
Ausführungsbeispiele erläutert werden. Es zeigen dabei:
- Fig. 1:
- einen Querschnitt durch eine Fassadenkonstruktion im Brüstungsbereich,
- Fig. 2:
- einen Querschnitt entsprechend Fig. 1 im sichtbaren Bereich,
- Fig. 3:
- einen Querschnitt durch eine andere Ausgestaltung der Fassadenkonstruktion im Brüstungsbereich,
- Fig. 4:
- einen Querschnitt entsprechend Fig. 3 im sichtbaren Bereich und
- Fig. 5:
- einen Querschnitt durch eine weitere Fassadenkonstruktion im Brüstungsbereich.
[0028] Fig. 1 zeigt den Querschnitt einer Fassadenkonstruktion im Brüstungsbereich. Eine
wetterseitige Abdeckung 2 der Fassade besteht aus Einzelscheiben 4, deren einander
zugewandte freie Ränder voneinander beabstandet sind. Von der Abdeckung 2 beabstandet
angeordnet und somit einen Luftspalt, der abgeschlossen oder belüftet sein kann, bildend
ist eine Wärmedämmung 6. Durch diese grundlegende Anordnung wird eine hinterlüftete
oder druckentspannte Fassadenkonstruktion im Brüstungsbereich geschaffen. Im Bereich
der freien Ränder der Einzelscheiben 4 ist außen, d.h. auf der Wetterseite, eine Halteleiste
8 vorgesehen, an deren freien Enden Dichtungsprofile 10 angeordnet sind. Die Halteleiste
8 übergreift mit den Dichtungsprofilen 10 den äußeren Randbereich der Einzelscheiben
4. Auf der Innenseite der Einzelscheiben 4, d.h. auf der Raumseite, sind für jeden
Seitenbereich der Einzelscheiben 4 wiederum Dichtungsprofile 12 vorgesehen, die in
Hinterschneidungen von Kunststoffprofilen 14 gehalten sind. Das den Einzelscheiben
4 abgewandte Ende der Kunststoffprofile 14 ist schwalbenschwanzförmig ausgebildet
und in entsprechenden Hinterschneidungen eines Pfostens 16 angeordnet. Die Beabstandung
der Einzelscheiben 4 von der Wärmedämmung 6 wird demnach durch die Anordnung der Kunststoffprofile
14 mit den Dichtungsprofilen 12 festgelegt. Die Halteleiste 8 wird zusammen mit den
Einzelscheiben 4, den Dichtungsprofilen 10, 12 sowie den Kusntstoffprofilen 14 über
eine Schraube 18 am Pfosten 16 gehalten. Die Schraube 18 besteht vorzugsweise aus
schlecht wärmeleitendem Material, wie beispielsweise Edelstahl. Mehrere Schrauben
18 sind punktförmig - über die Längserstreckung des Pfostens 16 gesehen - angeordnet.
Zur Aufnahme der Schraube 18 weist die Halteleiste 8 eine entsprechende Bohrung auf,
die vorzugsweise so ausgestaltet ist, daß der Kopf der Schraube 18 bündig mit der
Außenfläche der Halteleiste 8 verläuft. In der Seitenwand des Pfostens 16, in welcher
die Schraube 18 eingeschraubt ist, ist ein entsprechendes Gewinde vorgesehen.
[0029] Der Bereich zwischen der Halteleiste 8 bzw. der Abdeckung 2 und der anschließenden
Wärmedämmung 6 und dem Pfosten 16 wird auch als erste, d.h. wetterseitige thermische
Trennung bezeichnet.
[0030] Der Pfosten 16 ist als Hohlprofil mit rechteckigem Querschnitt ausgebildet und kann
bespielsweise aus Aluminium bestehen. An den Seitenwänden 20, 22 des Pfostens 16 schließt
sich direkt die Wärmedämmung 6 an. Der Pfosten 16 ist jedoch nicht bis zum raumseitigen,
d.h. inneren Abschluß der Wärmedämmung 6 geführt, der durch eine raumseitige Abdeckung
24 gebildet wird. Vielmehr endet der Pfosten 16 bereits innerhalb der Wärmedämmung
6. Der Bereich bis zum Abschluß der Wärmedämmung 6 wird von einem Einzelelement 26
ausgefüllt. Die Verbindung zwischen dem Einzelelement 26 und dem Pfosten 16 ist schlecht
wärmeleitend ausgebildet und erfolgt gemäß der in Fig. 1 vorliegenden Ausführungsform
über zwei Isolierstege 28. Die Isolierstege 28 sind vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt.
Bei dem Einzelelement 26 handelt es sich - wie bei dem Pfosten 16 - um ein im Querschnitt
rechteckiges Hohlprofil, welches ebenfalls aus Aluminium stranggepreßt sein kann.
Die Isolierstege 28 weisen an ihren, dem Einzelelement 26 bzw. dem Pfosten 16 zugewandten
Randbereichen 30 eine schwalbenschwanzförmige Konfiguration auf. Die entsprechenden
Seitenwandungen des Einzelelements 26 bzw. des Pfostens 16, an denen die Isolierstege
28 angeordnet sind, weisen entsprechende Hinterschneidungen auf. Das tragende Element
der Fassade bzw. das Haupttragglied der Fassade ist folglich in zwei Einzelelemente,
nämlich den Pfosten 16 und das Einzelelement 26, aufgeteilt.
[0031] Fig. 1 zeigt, daß das Einzelelement 26 und der Pfosten 16 voneinander beabstandet
angeordnet sind, wobei durch die Isolierstege 28 eine schubfeste oder gleitende Verbindung
hergestellt werden kann. Der Pfosten 16 ist als kräfteaufnehmendes bzw. -abtragendes
Element mit statischer Funktion ausgebildet, wobei die Verbindung über die Isolierstege
28 an das Einzelelement 26, wie erwähnt, keinen statischen Verbund darstellen muß.
Falls dies aus statischen oder anderen Gründen jedoch gewünscht ist, kann jedoch ein
statischer Verbund in dem vorgenannten Bereich ausgebildet werden. Die der Raumseite
zugewandte Seitenwandung des Einzelelements 26 verläuft bündig mit der Abdeckung 24
der Wärmedämmung 6, um einen durchgehenden Brüstungsbereich auf der Raumseite zu bilden.
[0032] Der Bereich der gesamten Wärmedämmung wird als zweite , d.h. raumseitige thermische
Trennung bezeichnet. Diese zweite thermische Trennung wird durch die vorgeschlagene
schlecht wärmeleitende Verbindung zwischen dem Pfosten 16 und dem Einzelement 26 über
die Isolierstege 28 nicht unterbrochen. Die wärmedämmenden Eigenschaften der in Fig.
1 und den folgenden Figuren gezeigten Fassadenkonstruktion können somit wesentlich
verbessert werden.
[0033] Die auf der Raumseite angeordnete Abdeckung 24 der Wärmedämmung 6 ist im Bereich
des Einzelelements 26 rechtwinklig in Richtung auf die Abdeckung 2 hin abgebogen und
kommt somit an den Seitenwandungen des Einzelelements 26 zur Anlage. Durch diese Ausgestaltung
bleibt die zweite thermische Trennung in diesem Bereich erhalten bzw. wird die zweite
thermische Trennung nicht unterbrochen.
[0034] Fig. 2 zeigt einen weiteren Querschnitt der Fassadenkonstruktion gemäß Fig. 1, jedoch
im sogenannten sichtbaren Bereich, d.h. oberhalb des Brüstungsbereiches gemäß Fig.
1. Die in den Fig. 1 und 2 identischen Teile weisen identische Bezugsziffern auf.
[0035] Die wetterseitige Abdeckung 2 besteht im sichtbaren Bereich aus einer Doppelverglasung
34. Die Einzelscheiben 36 der Doppelverglasung 34 sind über Abstandhalter 38 voneinander
beabstandet, wobei am äußeren Randbereich der Doppelverglasungen 34 die Verklebung
40 der Doppelverglasung 34 gezeigt ist. Die einander zugewandten Randbereiche der
Doppelverglasung 34 sind voneinander beabstandet, wobei die Doppelverglasung 34 im
übrigen - wie die Einzelscheiben 4 gemäß Fig. 1 - über die Halteleiste 8, die Dichtungsprofile
10, 12 und die Schraube 18 am Pfosten 16 angeordnet sind. Die Dicke der Doppelverglasung
34 entspricht in ihrem Betrag der Dicke der Einzelscheibe 4 sowie der des Kunststoffprofils
14 gemäß Fig. 1.
[0036] Im sichtbaren Bereich fehlt die Wärmedämmung 6 gemäß Fig. 1, so daß die Seitenbereiche
des Pfostens 16 sowie des Einzelelements 26 von der Raumseite her sichtbar sind. Damit
ist allerdings auch die aus den Isolierstegen 28 bestehende schlecht wärmeleitende
Verbindung zwischen dem Pfosten 16 und dem Einzelelement 26 von der Raumseite her
sichtbar. Da dies aus ästhetischen Gründen im Regelfall nicht gewünscht ist, sind
zwei Abdeckprofile 42 in dem Bereich der Verbindung zwischen dem Pfosten 16 und dem
Einzelelement 26 eingeclipst. Der Raum für die Abdeckprofile 42 wird dadurch geschaffen,
daß die Isolierstege 28 nicht im äußeren Randbereich, sondern von diesem beabstandet
angeordnet sind. Die Abdeckprofile 42 sind so ausgebildet, daß sie nach dem Einclipsen
bündig mit den Seitenwänden 20, 22 des Pfostens 16 sowie denen des Einzelelements
26 verlaufen, die beide die gleiche Breite aufweisen. Die Abdeckprofile 42 bestehen
vorzugsweise aus Kunststoff und können an die farbliche Ausgestaltung des Pfostens
16 bzw. des Einzelelements 26 angepaßt werden.
[0037] Im Regelfall wird das Einzelelement 26 keine tragenden Eigenschaften aufweisen, so
daß der Bereich der Verbindung zwischen dem Pfosten 16 und dem Einzelelement 26 keinen
statischen Verbund darstellen muß. Insoweit könnte das Einzelelement 26 im sichtbaren
Bereich auch weggelassen werden. Dann würde jedoch ein von der Raumseite her sichtbarer
Sprung bzw. eine Verjüngung im Bereich des Pfostens 16 auftreten, was aus ästhetischen
Gründen im Regelfall nicht gewünscht ist.
[0038] Eine nicht dargestellt Alternative besteht in der Anordnung von weiteren raumseitigen
Isolierverglasungen im Bereich zwischen den Hauptträgern, d.h. zwischen den Pfosten
16 sowie den Einzelelementen 26. Vorzugsweise wären diese weiteren Isolierverglasungen
an den Einzelelementen 26 mittels üblicher Haltekonstruktionen mit Dichtprofilen angeordnet.
Dazu könnte das Einzelelement 26 beispielsweise parallel zu den Ebenen der Einzelscheiben
36 verlaufende, auskragende Halterungen aufweisen, deren freie Endbereiche zur Aufnahme
der entsprechenden Dichtungen ausgebildet sind. Diese zusätzlichen, nicht dargestellten
Isolierverglasungen könnten einerseits im sichtbaren Bereich der Fassade angeordnet
werden. Aber auch im Brüstungsbereich wäre eine solche Anordnung denkbar, wobei diese
nicht dargestellten Isolierverglasungen dann die in Figur 1 gezeigte Wärmedämmung
6 ersetzen würde. Die somit entstehende Fassadenkonstruktion würde dann in identischer
Weise der im Hauptansruch beschriebenen Fassadenkonstruktion entsprechen, wobei lediglich
die Wärmedämmung 6 durch die hier angesprochenen, nicht dargestellten Isolierverglasungen
ersetzt werden würde. Die zweite thermische Trennung wäre dann die nicht dargestellte
Isolierverglasung, wobei die Wärmedämmung einer solchen Fassadenkonstruktion noch
zusätzlich durch das dann entstehende Luftpolster zwischen der wetterseitigen Doppelverglasung
34 und der nicht dargestellten Isolierverglasung positiv beeinflußt wird. Die Ausgestaltung
der Haupttragglieder, d.h. der Pfosten 16 sowie der Einzelelemente 26, würde bei dieser
alternativen Ausgestaltungsform der Fassadenkonstruktion grundsätzlich so beibehalten
werden, wie sie zu Figur 1 und 2 beschrieben worden ist bzw. zu den nachfolgenden
Figuren beschrieben wird. Die nicht dargestellten Isolierverglasungen könnten fest
d.h. unbeweglich an den Einzelelementen 26 angeordnet sein oder auch öffenbar, so
daß ein leichter Zugang zu den wetterseitigen Doppelverglasungen 34 geschaffen werden
könnte. Diese vorgeschlagene alternative Fassadenkonstruktion kann, wie erwähnt, ebenfalls
im Brüstungsbereich eingesetzt werden. Sofern, wie es im Regelfall gewünscht sein
wird, der Brüstungsbereich weiterhin undurchsichtig ausgebildet werden soll, kann
dies durch entsprechende Einfärbung beispielsweise der Glasscheiben der hier nicht
dargestellten Isolierverglasung erfolgen.
[0039] Fig. 3 entspricht grundlegend dem Querschnitt gemäß Fig.1. Identische Teile sind
wiederum mit identischen Bezugsziffern versehen.
[0040] Unterschiedlich ist lediglich die Anordnung eines anderen Abdeckprofils 44 im Bereich
des Einzelelements 26 bzw. der Verbindung zwischen dem Einzelelement 26 und dem Pfosten
16. Das Abdeckprofil 44 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet und wird von der Raumseite
her auf das Einzelelement 26 aufgeschoben bzw. aufgesteckt, so daß die der Raumseite
zugewandte Seitenwandung sowie die der Wärmedämmung 6 zugewandten Seitenwandungen
des Einzelelements 26 abgedeckt sind. Dazu sind die Außenabmessungen - in Richtung
der Wärmedämmungen 6 gesehen - um die doppelte Stärke der Stege des Abdeckprofils
44 schmäler ausgebildet als die entsprechenden Abmessungen des Pfostens 16.
[0041] Fig. 4 stellt den der Fig. 3 entsprechenden Querschnitt dar, jedoch nicht - wie bei
Fig. 3 - im Brüstungsbereich sondern im sichtbaren Bereich. Identische Teile sind
auch hier mit identischen Bezugsziffern versehen.
[0042] Während es im Brüstungsbereich nicht erforderlich ist, daß sich die freien Enden
des Abdeckprofils 44 bis zum Pfosten 16 erstrecken, ist dies im sichtbaren Bereich
gewünscht, um den Bereich der Verbindung zwischen dem Pfosten 16 und dem Einzelelement
26 zu verdecken bzw. abzudecken. Es ist jedoch auch möglich, das Abdeckprofil 44 im
Brüstungsbereich mit längeren Stegen - wie in Fig. 4 gezeigt - auszubilden. Das Abdeckprofil
44 kann wiederum aus Kunststoff hergestellt und in seiner farblichen Ausgestaltung
dem Pfosten 16 angepaßt sein.
[0043] Schließlich zeigt Fig. 5 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer
Fassadenkonstruktion, die im wesentlichen der Fassadenkonstruktion gemäß Fig. 1 entspricht.
Identische Teile sind wiederum mit identischen Bezugsziffern bezeichnet.
[0044] Unterschiedlich in Fig. 5 ist die Befestigung der Halteleiste 8 an der entsprechenden
Seitenwand des Pfostens 16. Sie erfolgt nicht - wie in Fig. 1 - über eine Schraube
18, sondern über einen Isoliersteg 46. Der Isoliersteg 46 weist - wie auch die Isolierstege
28 - dem Pfosten 16 bzw. der Halteleiste 8 zugewandte, schwalbenschwanzförmig ausgebildete
Randbereiche 48 auf. Entsprechend sind in der Halteleiste 8 sowie der entsprechenden
Seitenwandung des Pfostens 16 Hinterschneidungen zur Aufnahme der Randbereiche 48
des Isolierstegs 46 vorgesehen.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 2
- wetterseitige Abdeckung
- 4
- Einzelscheibe
- 6
- Wärmedämmung
- 8
- Halteleiste
- 10
- Dichtungsprofil
- 12
- Dichtungsprofil
- 14
- Kunststoffprofil
- 16
- Pfosten
- 18
- Schraube
- 20
- Seitenwand
- 22
- Seitenwand
- 24
- raumseitige Abdeckung
- 26
- Einzelelement
- 28
- Isoliersteg
- 30
- Randbereich
- 34
- Doppelverglasung
- 36
- Einzelscheibe
- 38
- Abstandhalter
- 40
- Verklebung
- 42
- Abdeckprofil
- 44
- Abdeckprofil
- 46
- Isoliersteg
- 48
- Randbereich
1. Fassadenkonstruktion, bei welcher ununterbrochen im gesamten Brüstungsbereich, insbesondere
auch zwischen den tragenden Elementen der Fassade bzw. den Haupttraggliedern, wie
beispielsweise den Pfosten (16) oder Riegeln, eine erste außenliegende, d. h. wetterseitige
thermische Trennung sowie eine zweite innenliegende, d. h. raumseitige thermische
Trennung angeordnet ist, wobei zwischen den Haupttraggliedern wetterseitig eine Abdeckung
(2) mit anschließendem Luftspalt oder eine Isolierverglasung oder eine isolierende
Abdeckung sowie raumseitig eine Wärmedämmung (6) mit Abdeckung (24) oder eine Isolierverglasung
angeordnet ist und die Haupttragglieder wetterseitig über eine schlecht wärmeleitende
Konstruktion (18, 12, 14) mit der entsprechenden Abdeckung (2) verbindbar sind und
aus wenigstens zwei voneinander beabstandeten Einzelelementen (16, 26) bestehen, die
über weitere schlecht wärmeleitende Verbindungen (28) miteinander verbunden sind.
2. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1, bei welcher zwischen der wetterseitigen isolierenden
Abdeckung oder der Isolierverglasung und der Wäremdämmung (6) ein Luftspalt angeordnet
ist.
3. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher der Luftspalt abgeschlossen
oder druckentspannt ist.
4. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1, bei welcher wenigstens ein Einzelelement (16)
im Sinne eines Haupttraggliedes kräfteaufnehmend bzw. kräfteabtragend ausgebildet
ist.
5. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher die Wärmedämmung (6) lediglich
eine raumseitige Abdeckung (24) aufweist.
6. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 5, bei welcher die raumseitige Abdeckung
(24) der Wärmedämmung (6) zu deren Halterung an dem raumseitigen Einzelelement (26)
des Haupttragglieds angeschlossen ist.
7. Fassadenkonstruktion nach einem der Ansprüche 5 oder 6, bei welcher die Abdeckung
(24) der Wärmedämmung (6) mit dem raumseitigen Einzelelement (26) des Haupttragglieds
fluchtend ausgebildet ist.
8. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1, bei welcher die schlecht wärmeleitende Verbindung
als stegartige Anbindung ausgebildet ist.
9. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 8, bei welcher die schlecht wärmeleitende
Verbindung aus wenigstens einem Isoliersteg (28) bzw. einer Isolierschiene besteht.
10. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 9, bei welcher der Isoliersteg (28) mit seinen
freien Rändern formschlüssig in an den Einzelelementen (16, 26) ausgebildete Hinterschneidungen
schubfest oder gleitend eingreift.
11. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1, bei welcher die schlecht wärmeleitende Konstruktion
als punktförmige Anbindung ausgebildet ist.
12. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 11, bei welcher die schlecht wärmeleitende
Konstruktion aus der Halterung der wetterseitigen Abdeckung (2) an dem Haupttragglied,
insbesondere in Form einer Schraube (18) vorzugsweise aus Edelstahl, sowie zwischen
der wetterseitigen Abdeckung (2) und dem Haupttragglied angeordneten Dichtungs (12)-
und Kunststoffprofilen (14) oder Kunststoffdistanzprofilen besteht.
13. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 12, bei welcher das entsprechende Einzelelement
(16) zur Anordnung der Schraube (18) Durchgänge bzw. Gewinde oder Gewindehülsen aufweist.
14. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 1, bei welcher die schlecht wärmeleitende Verbindung
zwischen den Einzelelementen (16, 26) von der Raumseite her nicht einsehbar ausgebildet
ist.
15. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 14, bei welcher der Bereich der Verbindung ein
Abdeckprofil (42; 44) aufweist.
16. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 14 oder 15, bei welcher das Abdeckprofil (42) seitlich
in dem Bereich der Verbindung angeordnet ist und insbesondere mit den entsprechenden
Flächen der Einzelelemente (16, 26) bündig verläuft.
17. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 15 oder 16, bei welcher das Abdeckprofil (44) das
raumseitig sichtbare Einzelelement (26) sowie den Bereich der Verbindung an sich vollständig
überdeckt bzw. abdeckt.
18. Fassadenkonstruktion nach einem der Ansprüche 15 bis 17, bei welcher die Abdeckprofile
(42; 44) aus Kunststoff bestehen.
19. Fassadenkonstruktion nach einem der Ansprüche 15 bis 18, bei welcher die Abdeckprofile
(42; 44) der farblichen Ausgestaltung der Einzelelemente (16, 26) oder der raumseitigen
Abdeckung (24) der Wärmedämmung (6) angepaßt sind.
20. Fassadenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 19, bei welcher die wetterseitige
Abdeckung (2) über ihre Randbereiche übergreifende Halteleisten (8) mit an diesen
angeordneten Dichtungsprofilen (10) an den Haupttraggliedern gehalten sind.
21. Fassadenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 20, bei welcher zwischen der wetterseitigen
Abdeckung (2) und den Haupttraggliedern schlecht wärmeleitende Abstandhalter (14)
mit an diesen angeordneten Dichtungsprofilen (12) angeordnet sind.
22. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 20, bei welcher die Halteleiste über Edelstahlschrauben
(18) an den Haupttraggliedern angeordnet sind.
23. Fassadenkonstruktion nach Anspruch 20, bei welcher die Halteleiste (8) über ein schlecht
wärmeleitendes stegartiges Teil, insbesondere einen Isoliersteg (46) bzw. eine Isolierschiene,
an den Haupttraggliedern der Fassade angeordnet ist.