[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der EP-A-200 919 ist ein elektrisch steuerbares Türschloß bekannt, das mittels
eines in einer entsprechend geformten Einstecköffnung seines Schloßgehäuses gehaltenen
Profilschließzylinder sperrbar ist. Der Profilzylinder hat, wie üblich, in seinem
Zylinderteil einen axial verlaufenden Schlüsselkanal zur Aufnahme des Schlüssels,
und von dem Zylinderteil steht radial ein Steg ab. In dem Schloßgehäuse ist eine elektronische
Steuerschaltung enthalten, die über mehrere elektrische Kontaktelemente mit einer
in dem Profilzylinder untergebrachten Leseeinrichtung verbunden ist. Die Leseeinrichtung
erfaßt Steuerinformationen des Schlüssels, beispielsweise elektronische Schließkodierungen,
die die mechanischen Schließkodierungen des Schlüssels zur Erhöhung der Schließsicherheit
ergänzen.
[0003] Ein weiteres elektromotorisch angetriebenes Türschloß wird in der nicht vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung P 37 42 153.0 (EP-A-320 008) vorgeschlagen wird. Bei diesem
Türschloß wird der Riegel von einem Elektromotor ein- und ausgeschoben. Der Elektromotor
ist für beide Bewegungsrichtungen des Riegels über ein Getriebe mit einer Mitnehmereinrichtung
gekuppelt, die, bei zurückgezogenem Riegel auch die Falle des Türschlosses zurückzieht.
Die Falle ist im übrigen unabhängig von dem Antrieb durch den Elektromotor auch manuell
über eine Drückernuß einziehbar, da in dem Drehmomentübertragungsweg des Getriebes
eine als Rastkupplung ausgebildete Überlastkupplung angeordnet ist. Die in der genannten
Patentanmeldung vorgeschlagene Rastkupplung ist als Klinkenkupplung mit einer schwenkbar
gelagerten, federbelasteten Klinke ausgebildet. Der konstruktive Aufwand der vorgeschlagenen
Rastkupplung ist allerdings vergleichsweise hoch, da eine Vielzahl Einzelteile miteinander
vernietet und zusammengebaut werden müssen. Es ist Aufgabe der Erfindung, die Überlastkupplung
eines Türschlosses der in der Patentanmeldung P 37 42 153.0 vorgeschlagenen Art zu
vereinfachen, wobei das Auslösedrehmoment der Überlastkupplung exakt vorgebbar sein
soll.
[0004] Dieses Problem der Erfindung wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Der den Rastvorsprung tragende Schieber läßt sich problemlos montieren,
insbesondere in der Ausgestaltung nach Anspruch 2 oder 3. Die Ausgestaltungen nach
Anspruch 3 und auch Anspruch 4 haben darüberhinaus den Vorteil besonders kompakter
Bauweise, wohingegen Anspruch 5 die Integration der Überlastkupplung in das Getriebe
erleichtert.
[0005] Verglichen mit herkömmlichen, mechanisch bzw. manuell sperrbaren Schlössern enthält
das in der Patentanmeldung P 37 42 153.0 vorgeschlagene elektromotorisch angetriebene
Türschloß eine Vielzahl zusätzlicher Komponenten, so daß eine enge Bauweise der Komponenten
von besonderer Bedeutung ist. Bei dem in der Patentanmeldung P 37 42 153.0 vorgeschlagenen
Türschloß wird die Rotationsbewegung des Elektromotors von einer Zahnstangenverzahnung
in eine Translationsbewegung umgesetzt. Die Zahnstangenverzahnung ist nicht unmittelbar
an dem Riegel vorgesehen, sondern an einem quer zur Riegelbewegung translatorisch
an dem Schloßgehäuse verschiebbar geführten Steuerteil. Das Steuerteil ist für beide
Bewegungsrichtungen des Riegels über Schrägschubflächen mit dem Riegel gekuppelt und
kann über die der eingezogenen Endstellung des Riegels zugeordnete Position hinausbewegt
werden, um über einen Mitnehmeranschlag die Falle in Einzugsrichtung mitzunehmen.
Für die Einzugsbewegung der Falle wird das während der Schubbewegung des Riegels lediglich
translatorisch verschobene Steuerteil in eine Schwenkbewegung umgelenkt, die die Falle
unmittelbar in Einzugsrichtung antreibt. Die Zahnstangenverzahnung verläuft für den
die Falle einziehenden Bewegungsabschnitt quer zu dem die Riegelbewegung bewirkenden
Abschnitt.
[0006] Um den Bauraum für das Getriebe zu verringern, sind unter einem weiteren Aspekt der
Erfindung die Zahnstangenverzahnungsabschnitte für die Riegelbewegung und die Fallenbewegung
so angeordnet, daß sie in einem konkaven Verzahnungsabschnitt ineinander übergehen.
Durch diese einfache Maßnahme läßt sich die Getriebeuntersetzung erhöhen, womit eine
größere Kraft für die Steuerung der Falle zur Verfügung steht.
[0007] Bei dem in der deutschen Patentanmeldung P 37 42 153 vorgeschlagenen Türschloß wird
sowohl die Falle als auch die Drückernuß von einer Schenkelfeder in der jeweiligen
Ruhestellung gehalten. Die Abstützung derartiger Schenkelfedern erfordert in dem Schloßgehäuse
jedoch vergleichsweise großen Bauraum, der sich gemäß Anspruch 7 verringern läßt.
Die Ausschubfeder der Falle ist in einer ohnehin vorgesehenen Führungsöffnung ihres
Fallenschwanzes untergebracht und beispielsweise als Schraubendruckfeder ausgebildet.
Die Drückernuß wird von einer konzentrisch zu ihr angeordneten Wendel-Torsionsfeder
in der Ruhelage gehalten, wobei die Torsionsfeder ebenfalls innerhalb des ohnehin
für die Drückernuß vorgesehenen Bauraums untergebracht werden kann. Der bisher für
die Schenkelfedern benötigte Platz kann für die in dem Schloßgehäuse unterzubringende
elektronische Ausrüstung genutzt werden.
[0008] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Hierbei zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines elektromotorisch angetriebenen Einsteck-Türschlosses bei
ausgeschobenem Riegel und ausgeschobener Falle, wobei der Übersichtlichkeit wegen
eine Seitenwand abgenommen ist;
- Fig. 2
- eine teilweise Schnittansicht durch das Türschloß, gesehen entlang einer Linie II-II
in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Türschlosses nach Fig. 1 bei eingezogenem Riegel und ausgeschobener
Falle;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Türschlosses nach Fig. 1 bei eingezogenem Riegel und motorisch
zurückgezogener Falle;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Türschlosses nach Fig. 1 bei manueller Öffnung;
- Fig. 6
- einen Detailschnitt durch den Bereich eines Profilzylinders des Türschlosses nach
Fig. 1 und seiner Befestigungsorgane;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht einer Überlastkupplung des Türschlosses nach Fig. 1 im eingekuppelten
Zustand;
- Fig. 8
- eine Schnittansicht durch die Überlastkupplung, gesehen entlang einer Linie VIII-VIII
in Fig. 7;
- Fig. 9
- eine Seitenansicht der Überlastkupplung nach Fig. 7 im ausgekuppelten Zustand und
- Fig. 10
- eine Schnittansicht durch die Überlastkupplung, gesehen entlang einer Linie X-X in
Fig. 9,
- Fig. 11
- einen Detailschnitt durch den Bereich eines Profilzylinders und seiner Befestigungsorgane
bei einer Variante des Türschlosses nach Fig. 1, gesehen entlang einer Linie XI-XI
aus Fig. 12 und
- Fig. 12
- eine Schnittansicht, gesehen entlang einer Linie XII-XII aus Fig. 11.
[0009] Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Einsteck-Türschloß mit einem durch Seitenwandplatten
1, 3 und eine schmalseitig angeordnete Stulpschiene 5 begrenzten Schloßgehäuse 7.
In dem Schloßgehäuse 7 ist eine Falle 9 rechtwinklig zur Stulpschiene 5 verschiebbar
geführt, deren Kopf 11 durch eine nicht näher dargestellte Öffnung der Stulpschiene
5 austritt und deren Schwanz 13 an einem gehäusefesten, in ein Langloch 15 des Schwanzes
13 eingreifenden Zapfen 17 geführt ist. In dem Langloch 15 ist eine Schraubendruckfeder
19 untergebracht, die sich einerseits an dem Zapfen 17 und andererseits am fallenkopfseitigen
Ende des Langlochs 15 abstützt und die Falle 9 in Ausschubrichtung vorspannt. Die
Falle 9 kann mittels einer schwenkbar im Schloßgehäuse 7 gelagerten Drückernuß 21
mittels eines nicht näher dargestellten, auf der Türinnenseite angeordneten Drückers
gegen die Schraubendruckfeder 19 eingezogen werden. Die Drückernuß 21 hat hierzu einen
Finger 23, der über eine Schulter 25 des Fallenschwanzes 13 die Falle 9 in Einzugsrichtung
mitnimmt. Eine als Torsions-Wendelfeder ausgebildete Rückstellfeder 27 hält die Drückernuß
21 in einer die Falle 9 freigebenden Ruhestellung. Die Rückstellfeder 27 umschließt
die Drückernuß 21 gleichachsig und benötigt kaum mehr Platz als die Drückernuß 21
selbst. Das Schloßgehäuse 7 bietet damit Platz für zusätzliche elektronische Komponenten.
[0010] In dem Schloßgehäuse 7 ist im Abstand zur Falle 9 ein Riegel 29 rechtwinklig zur
Stulpschiene 5 verschiebbar geführt, der mit seinem Riegelkopf 31 durch eine nicht
näher dargestellte Öffnung der Stulpschiene 5 hindurchtritt und mit seinem Riegelschwanz
32 innerhalb des Schloßgehäuses 7 zwischen zwei gehäusefesten Zapfen 33, 35 geführt
ist. Der Riegel 29 wird von einem Elektromotor 37 eingezogen und ausgeschoben, der
auch unabhängig von der Drückerbetätigung die Falle 9 einzieht. Der Elektromotor 37
wird von einer nicht näher dargestellten Steuerschaltung, wie sie beispielsweise in
der DE-A-36 06 620 beschrieben ist, gesteuert. Die Steuerung spricht hierbei auf einen
nicht näher dargestellten elektronisch kodierten Schlüssel an und ist hierzu mit einer
in einem Profilzylinder 38 des Türschlosses angeordneten, die Information des in einen
Schlüsselkanal 39 des Profilzylinders 38 lesenden und dementsprechend elektrische
Signale liefernden Leseeinrichtung 40 verbunden.
[0011] Der Elektromotor 37 treibt über ein Zahnradgetriebe 41 ein plattenförmiges Steuerteil
43 an, welches zwischen der Innenseite der Stulpschiene 5 und den Zapfen 33, 35 rechtwinklig
zur Bewegungsrichtung sowohl der Falle 9 als auch des Riegels 29 linear verschiebbar
geführt ist. Das zwischen der Falle 9 und dem Riegel 29 angeordnete Getriebe 41 umfaßt
eine auf der Abtriebswelle des Elektromotors 37 sitzende Schnecke 45, die mit einem
in der Seitenwandplatte 1 einerseits und einer gehäusefesten Lagerplatte 47 andererseits
gelagerten Schneckenrad 49 kämmt. Das Schneckenrad 49 treibt über ein gleichachsig
angeordnetes Ritzel 51 ein Zahnrad 53, welches über eine nachfolgend noch näher erläuterte,
lediglich ein vorbestimmtes Drehmoment übertragende Überlastkupplung 55 mit einem
Ritzel gekuppelt ist. Das Ritzel 57 greift in eine parallel zur Stulpschiene 5, d.h.
parallel zur Verschieberichtung des Steuerteils 43 verlaufende, das Steuerteil 43
antreibende Zahnstangenverzahnung 59 ein. Die rechtwinklig zur Bewegungsrichtung des
Riegels 29 verlaufende Verschiebebewegung des Steuerteils 43 wird über einen schräg
zu beiden Bewegungsrichtungen verlaufenden Schlitz 61 in dem Steuerteil, in welchen
ein am Riegel 29 angebrachter Zapfen 63 eingreift, auf den Riegel 29 übertragen.
[0012] Fig. 1 zeigt das Türschloß in gesperrtem Zustand, d.h. bei vollständig aus dem Schloßgehäuse
7 ausgeschobenem Riegel 29, in der das Steuerteil 43 in seine der Falle 9 entfernt
gelegene Position gestellt ist. Fig. 3 zeigt das Türschloß bei eingezogenem Riegel
29, jedoch ausgeschobener Falle 9, in der der Elektromotor 37 das Steuerteil 43 der
Falle 9 unter Einziehen des Riegels 29 angenähert hat. Wie die Fig. 1 und 3 zeigen,
hat der die Bewegung des Riegels 29 steuernde Schlitz 61 im wesentlichen Z-Form, wobei
sich an die Enden eines schräg sowohl zur Bewegungsrichtung des Riegels 29 als auch
der Bewegungsrichtung des Steuerteils 43 verlaufenden Mittelabschnitts 65 des Schlitzes
61 senkrecht zur Bewegungsrichtung des Riegels 29 verlaufende Endabschnitte 67, 69
anschließen. Die Endabschnitte 67, 69 nehmen in der vollständig ausgeschobenen bzw.
der vollständig eingeschobenen Stellung des Riegels 29 den Zapfen 63 auf und sichern
so gewaltsames Einschieben bzw. Herausziehen des Riegels 29.
[0013] Das Steuerteil 43 steuert auch die Einzugsbewegung der Falle 9. Der Falle 9 benachbart
trägt das Steuerteil 43 einen Finger 75, der bei eingezogenem Riegel 29 in eine durch
eine Schulter 77 begrenzte Aussparung des Fallenschwanzes 13 einfährt. Die Zahnstangenverzahnung
59 erstreckt sich über den für die Riegelbewegung erforderlichen, zur Stulpschiene
5 parallelen, geradlinigen Bereich hinaus und ist über einen konkaven Verzahnungsbereich
78 zu einem Verzahnungsbereich hin gebogen, in welchem der Zapfen 63 des Riegelkopfs
31 in den Endabschnitt 69 des Schlitzes 61 eintritt, zur Stulpschiene 5 hin gebogen,
so daß das mit der Zahnstangenverzahnung 59 kämmende Ritzel 57 das Steuerteil 43 um
den Zapfen 63 herum in den Figuren im Uhrzeigersinn schwenkt. Der Finger 75 nimmt
hierbei, wie Fig. 4 zeigt, die Falle 9 in Einzugsrichtung mit. Fig. 4 zeigt das Türschloß
bei elektromotorisch eingezogenem Riegel 29 und elektromotorisch eingezogener Falle
9. Um die Schwenkbewegung des Steuerteils 43 zu ermöglichen, sind die den Riegelschwanz
32 führenden Zapfen 33, 35 so angeordnet, daß das Steuerteil 43 für die Schwenkbewegung
zwischen den Zapfen 33, 63 kippen kann. Die der Stulpschiene benachbarte Ecke ist
mit einer Abflachung 79 versehen. Da die Zahnstangenverzahnung 59 im Bogenbereich
auf der konkaven, d.h. der Außenseite verläuft, ergibt sich verglichen mit der Innenseite
eine erhöhte Untersetzung, was den Platzbedarf des Getriebes 41 mindert.
[0014] Das Türschloß läßt sich unabhängig von dem elektromotorischen Antrieb notfalls auch
manuell durch Betätigen des Türdrückers öffnen und zwar auch dann, wenn der Riegel
29 ausgeschoben ist (Panikfunktion). Wie Fig. 5 zeigt, wird durch Drehen des auf der
Türinnenseite, d.h. auf der gesicherten Seite der Türe angeordneten Drückers, die
Drückernuß geschwenkt, womit der Finger 23 über die am Fallenschwanz 13 vorgesehene
Schulter 25 die Falle 9 einzieht. Zugleich nimmt ein an der Drückernuß 21 angeformter
Vorsprung 81 das Steuerteil 43 in Öffnungsrichtung des Riegels 29 mit. Der Vorsprung
81 schlägt hierbei an einem Vorsprung 83 des Steuerteils 43, beispielsweise einem
angenieteten Zapfen des Steuerteils 43, an. Die Zwangsbewegung des Steuerteils 43
wird über die Schrägflächen des Schlitzes 61 und den Zapfen 63 auf den Riegel 29 übertragen,
der hierdurch in seine eingezogene Stellung verschoben wird. Die im Antriebsweg des
Getriebes 41 zwischen dem Elektromotor 37 und dem Steuerteil 43 angeordnete Überlastkupplung
55 wird bei der manuellen Betätigung des Steuerteils 43 überwunden und kuppelt die
an sich selbsthemmende Schnecke 45 ab. Die Überlastkupplung 55 schützt darüberhinaus
bei elektromotorischem Antrieb des Türschlosses den Elektromotor 37 und das Getriebe
43 vor Überlastung. Einzelheiten der Überlastkupplung werden nachfolgend anhand der
Fig. 7 bis 10 erläutert.
[0015] Der Elektromotor 37 wird von einer nicht näher dargestellten elektronischen Schaltung
gesteuert, die auf einer seitlich der mechanischen Komponenten des Türschlosses angeordneten
Schaltungsplatine 85 zwischen den Seitenwänden 1, 3 des Schloßgehäuses 7 untergebracht
ist. Die elektronische Schaltung ist mit der Leseeinrichtung 40 des Profilzylinders
38 über mehrere, beispielsweise sechs Leitungen verbunden. Der in einer komplementär
geformten Einstecköffnung 87 der beiden Seitenteile 1, 3 sitzende Profilzylinder 38
ist über eine Steckverbindung 89 in diesen Zuleitungen an die elektronische Schaltung
angeschlossen. Fig. 6 zeigt Einzelheiten der Steckverbindung 89 sowie einer zugehörigen
Haltevorrichtung 91, die den Profilzylinder 38 lösbar in der Einstecköffnung 87 hält.
Im Gegensatz zu den Fig. 1 bis 5 ist die Haltevorrichtung 91 jedoch in einer Position
gezeigt, die das Entnehmen des Profilzylinders 38 erlaubt. Die Haltevorrichtung 91
hat einen am Schloßgehäuse 7 gehaltenen Lagerbock 93 mit einer zur Einstecköffnung
87 fluchtenden Aussparung 95, in die ein vom Zylinderteil 97 des Profilzylinders abstehender
Steg 99 eingreift. Die Aussparung 95 umschließt den Steg 99 sowohl seitlich als auch
entlang seines vom Zylinderteil 97 fernen Längsrands und sorgt dafür, daß der Profilzylinder
38 relativ zu dem Lagerbock 93 zentriert wird und nicht durch Ränder der den Profilzylinder
mit geringem Übermaß umschließenden Einstecköffnung 87. An einem im Lagerbock 93 gehaltenen
Führungszapfen 101 ist ein Schlitten 103 verschiebbar geführt, der auf einer Konsole
105 eine Leiste mit mehreren, längs des Profilzylinders 38 verteilten Steckbuchsen
107 der Steckverbindung 89 trägt. Die komplementären Verbindungselemente der Steckverbindung
89 sind als Steckstifte 109 vollständig innerhalb einer Aussparung des Stegs 99 des
Profilzylinders 38 an einer Steckerleiste 111 angeordnet. Der Steg 99 schützt damit
die empfindlichen Steckerstifte 109 vor Beschädigung und Verschmutzen.
[0016] Der Schlitten 103 ist mittels einer an der Stulpschiene 5 durch ein Widerlager 113
drehbar, aber axial fest gehaltenen Gewindespindel 115 längs des Führungszapfens 101
verschiebbar, wobei der Gewindezapfen 115 in eine Gewindebuchse 117 geschraubt ist,
die mit einem Sicherungsstift 119 drehfest an dem Schlitten 103 befestigt ist. Der
Schlitten 103 trägt zusätzlich zu den Steckbuchsen 107 einen Raststift 121, dem am
Steg 99 des Profilzylinders 38 auf der Seite der Steckerstifte 109 eine Rastöffnung
123 zugeordnet ist. Der Rastbolzen 121 ist in dem Schlitten 103 achsparallel zum Führungszapfen
101 verschiebbar und trägt in einer Kammer 125 des Schlittens 103 einen Ringbund 127.
Zwischen dem Ringbund 127 und einem in die Kammer eingreifenden Ansatz 129 der Gewindebuchse
117 ist ein Tellerfederpaket 131 eingespannt, das den Rastbolzen 121 zur Rastöffnung
123 hin vorspannt. Das der Rastöffnung 123 benachbarte Ende des Rastzapfens 121 ist
in einer Führungsöffnung 133 des Lagerbocks 93 geführt.
[0017] Der Führungszapfen 101 und der Rastzapfen 121 führen den Schlitten 103 verdrehsicher
und relativ zum Lagerbock zentriert. Da der Abstand zwischen der Rastöffnung 123 und
dem benachbarten Ende des Rastzapfens 121 in der den Profilzylinder 38 freigebenden
Stellung des Schlittens 103 kleiner ist als der Abstand zwischen den Steckbuchsen
107 und den Steckstiften 109, rastet der Raststift 121 an dem Profilzylinder 38 ein,
bevor die Steckverbindung 89 geschlossen wird. Der Rastzapfen 121 verriegelt damit
den Profilzylinder 38 in einer die Steckbuchsen 107 und Steckstifte 109 fluchtend
miteinander ausrichtenden Stellung, bevor der Kontakt geschlossen wird. Schäden der
Steckbuchsen 107 und der Steckstifte 109 aufgrund von Fluchtungsfehlern werden damit
vermieden.
[0018] Die Rastkraft des Rastzapfens 121 wird anfänglich durch die Vorspannung des Tellerfederpakets
131 bestimmt. Im Einzelfall kann die Vorspannung zu klein sein, um den Profilzylinder
38 betriebsmäßig gegen Herausziehen zu sichern. Um dies zu erreichen, ist die Blocklänge
des vollständig zusammengedrückten Tellerfederpakets 131 so gewählt, daß der Rastzapfen
121 in der Endstellung des Schlittens 103 unverschiebbar in die Rastöffnung 123 eingreift
und über das vollständig zusammengedrückte Tellerfederpaket 131 an dem Fortsatz 129
der Gewindehülse 117 abgestützt ist. In der Endstellung des Schlittens 103 ist die
Steckverbindung 89 geschlossen, wobei die Länge der Steckstifte 109 so bemessen ist,
daß sie Bewegungstoleranzen der Buchsen ausgleichen können.
[0019] Auf der dem Rastzapfen 121 gegenüberliegenden, Seite ist in einer zu dem Rastzapfen
121 gleichachsigen Bohrung 135 des Lagerbocks 93 ein mit einer Kugelspitze 137 versehender
Zentrierstift 139 verschiebbar geführt, der von einer Druckfeder 141 in eine Rastöffnung
143 des Stegs 99 hinein vorgespannt ist. Der Profilzylinder 38 kann unter Überwindung
der Druckfeder 141 in die Aussparung 95 des Lagerbocks 93 eingesteckt werden, wobei
der Zentrierstift 139 für eine Vorzentrierung des Profilzylinders 38 relativ zum Lagerbock
93 und damit für eine Vorzentrierung der Rastöffnung 123 relativ zum Rastzapfen 121
sorgt.
[0020] Die Fig. 7 bis 10 zeigen Einzelheiten der anhand der Fig. 1 bis 5 erläuterten Überlastkupplung
55.
[0021] Die Überlastkupplung 55 ist als Rastkupplung ausgebildet und kuppelt das Zahnrad
53 mit dem auf einer gemeinsamen Achse 145 relativ zum Zahnrad 53 drehbaren Ritzel
57. Auf der dem Ritzel 57 zugewandten Seite des Zahnrads 53 sitzt in einer die Achse
145 einschließenden Aussparung 147 radial zur Achse 145 verschiebbar geführt ein Schieber
149 mit einer axial zum Ritzel 57 hin gekröpften, radial zur Achse 145 hin vorstehenden
Rastvorsprung 151. Der Rastvorsprung 151 überlappt mit dem Umfang einer Kreisscheibe
153, die über Zapfen 154 drehfest mit dem Ritzel 57 verbunden ist und den Schieber
149 in der Aussparung 147 axial fixiert. Die Kreisscheibe 153 hat an ihrem Umfang
eine Rastaussparung 155, in die der Rastvorsprung 151 des Schiebers 149 von einer
Feder 157 vorgespannt eingreift. Der Vorsprung 151 und die Aussparung 155 haben in
Umfangsrichtung gesehen schräge Randkanten, so daß der das Zahnrad 53 mit dem Ritzel
57 kuppelnde Vorsprung 151 bei Überschreiten eines vorbestimmten Drehmoments gegen
die Kraft der Feder 157 aus der Aussparung 155 herausgehoben wird und die Überlastkupplung
auslöst. Die Fig. 7 und 8 zeigen die verrastete Überlastkupplung, während der ausgelöste
Zustand in den Fig. 9 und 10 dargestellt ist.
[0022] Wie die Fig. 7 und 9 ferner zeigen, hat der Schieber 149 ein Langloch 159, durch
das die Achse 145 tritt. Der Vorsprung 151 ist aus dem Inneren des Langlochs zum Ritzel
57 herausgebogen, während dem Vorsprung 151 diametral gegenüberliegend ein Lappen
161 in eine radial sich erstreckende Kammer 163 des Zahnrads 53 hineingebogen ist.
Die Kammer 163 enthält die Feder 157, die zwischen dem Lappen 161 und einer der Achse
145 benachbarten Stirnwand der Kammer 163 abgestützt ist. Die Überlastkupplung 55
ist vergleichsweise einfach zu montieren und benötigt nur einige wenige Teile.
[0023] Die Fig. 11 und 12 zeigen eine Variante einer Profilzylinderbefestigung, die anstelle
der Profilzylinderbefestigung der Fig. 6 bei einem Türschloß der Fig. 1 verwendet
werden kann. Das Türschloß umfaßt wiederum ein aus Seitenwänden 201, 203 sowie einer
Stulpschiene 205 gebildetes Schloßgehäuse 207, das in seinen Seitenwänden 201, 203
zur Aufnahme eines mit einer elektronischen Leseeinrichtung versehenen Profilzylinders
209 komplementär zur Profilform des Profilzylinders 209 geformte Einstecköffnungen
211 aufweist. Für die Verbindung der nicht näher dargestellten Leseeinrichtung des
Schlosses mit einer ebenfalls nicht dargestellten Steuerung und den zugeordneten Antriebsorganen
des Schlosses sind an einem längs des Profilzylinders sich erstreckenden, quer von
diesem abstehenden Steg 213 des Profilzylinders mehrere Steckerstifte 215 mechanisch
geschützt und elektrisch isoliert in einer Vertiefung 217 des Stegs 213 untergebracht.
Den Steckerstiften 215 sind Steckbuchsen 219 zugeordnet, die ihrerseits isoliert an
einem in Steckrichtung der Steckerstifte 215 verschiebbaren Schlitten 221 gehalten
sind. Der Schlitten 221 ist seinerseits an zwei Bolzen 223 befestigt, die zueinander
parallel und im Abstand voneinander in Steckrichtung der Steckstifte 215 sich erstrecken
und auf der dem Profilzylinder 209 abgewandten Seite des Schlittens 221 in einem an
dem Schloßgehäuse 207 befestigten Lagerbock 225 verschiebbar geführt sind. Die Bolzen
223 durchsetzen den Schlitten 221 und stehen auf der dem Profilzylinder 209 zugewandten
Seite in Schieberichtung des Schlittens 221 über die Buchsen 219 vor. Die über den
Schlitten 221 zum Profilzylinder 209 hin vorstehenden Abschnitte bilden Rastbolzen
227, denen im Steg 213 des Profilzylinders Rastlöcher 229 zugeordnet sind. Die Rastbolzen
227 greifen in die Rastlöcher 229 ein und richten den Steg 213 relativ zum Schlitten
221 aus, bevor die Steckerstifte 215 in die Steckbuchsen 219 einfahren. Auf diese
Weise werden Schäden an den Steckverbindungskontakten trotz des normalerweise geringfügigen
Spiels des Profilzylinders 209 in den Einstecköffnungen 211 sicher vermieden. Die
Bolzen 223 verhindern, da sie über eine beträchtliche Länge in dem Lagerbock 225 geführt
sind, sicher gewaltsames Ausziehen des Profilzylinders 209. Zum Verstellen des Schlittens
221 ist in dem Lagerbock 225 eine von der Stulpschiene 205 her zugängliche Stellschraube
231 drehbar, aber mittels eines Sicherungsstifts 233 axial fixiert gelagert. Die Stellschraube
231 greift nach Art eines Spindeltriebs in eine Gewindeöffnung des Schlittens 221.
Der Schlitten 221 kann mittels der Stellschraube 231 von der Stulpschiene 205 her
gegen den Steg 213 des Profilzylinders gefahren werden. Eine an dem Schlitten 221
vorgesehene Anschlagfläche 235 klemmt den Profilzylinder gegen die Ränder der Einstecköffnungen
211. Die Haltekraft muß jedoch nicht besonders groß sein, da der Profilzylinder 209
durch die Bolzen 223 gegen Ausziehen aus den Einstecköffnungen 211 gesichert ist.
[0024] In einer nicht näher dargestellten zweckmäßigen Variante der vorstehend erläuterten
Profilzylinderbefestigung sind anstelle der Bolzen 223 in Verschieberichtung langgestreckte
Führungswangen auf der den Rastbolzen 227 abgewandten Seite des Schlittens 221 einteilig
angeformt. Die Führungswangen sind in Nuten des Lagerbocks 225 geführt und schließen
den Lagerbock gabelförmig zwischen sich ein.
1. Als elektromotorisch angetriebenes Türschloß ausgebildetes Schloß, das ein Schloßgehäuse
(7), eine über einen Drücker in das Schloßgehäuse (7) gegen eine Ausschubfeder (19)
einziehbare Falle (9), einen zwischen einer eingezogenen Stellung und einer ausgeschlossenen
Stellung verschiebbaren Riegel (29) und einen Stellantrieb (37, 41, 43) aufweist,
wobei der Stellantrieb (37, 41, 43) einen Elektromotor (37), ein den Elektromotor
(37) für beide Bewegungsrichtungen mit dem Riegel (29) kuppelndes Getriebe (41, 43)
und eine Mitnehmereinrichtung (75, 77) für die Falle (9) umfaßt, die bei Antrieb des
Getriebes (41, 43) in Einzugsrichtung des Riegels (29) über dessen eingezogene Stellung
hinaus die Falle (9) in Einzugsrichtung mitnimmt, wobei der Stellantrieb (37, 41,
43) ein quer zur Bewegungsrichtung des Riegels (29) an dem Schloßgehäuse (7) verschiebbar
geführtes Steuerteil (43) aufweist, das über ein Kurvengetriebe (61, 63) mit schräg
zu den Bewegungsrichtungen des Riegels (29) und des Steuerteils (43) verlaufenden
Schubflächen mit dem Riegel (29) gekuppelt ist und bei seiner der Einzugsrichtung
des Riegels (29) zugeordneten Bewegung unter Mitnahme der Falle (9) über die dem eingezogenen
Riegel (29) zugeordnete Stellung hinaus bewegbar ist,
wobei im Antriebsweg des Getriebes (41, 43) zwischen dem Elektromotor (37) und dem
Steuerteil (43) eine das übertragbare Drehmoment begrenzende, als Rastkupplung ausgebildete
Überlastkupplung (55) angeordnet ist
und wobei eine über den Drücker betätigbare Drückernuß (21) einen Mitnehmereanschlag
(81) trägt, der über einen Gegenanschlag (83) an dem Steuerteil (43), das Steuerteil
(43) bei der Falleneinzugsbewegung der Drückernuß (21) in Riegeleinzugsrichtung mitnimmt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rastkupplung (55) zwei relativ zueinander drehbare, gleichachsige, einander
axial benachbarte Scheibenteile (53, 153) aufweist, von denen ein erstes Scheibenteil
(153) Kreisform und an seinem Umfang eine radiale Rastaussparung (155) hat und daß
an dem zweiten Scheibenteil (53) ein Schieber (149) radial beweglich geführt ist,
der, von einer Feder (157) vorgespannt, mit einem Rastvorsprung (151) in die Rastaussparung
(155) eingreift.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (149) in einer Aussparung
(147) auf der dem ersten Scheibenteil (153) axial zugewandten Seite des zweiten Scheibenteils
(53) angeordnet und von dem ersten Scheibenteil (153) in der Aussparung (147) axial
fixiert ist.
3. Schloß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Scheibenteile (53,
153) auf einer gemeinsamen Achse (145) sitzen, daß der Schieber (149) eine Öffnung
(159) für den Durchtritt der Achse (145) hat und daß die Feder (157) auf der dem Rastvorsprung
(151) diametral gegenüberliegenden Seite des Schiebers (149) angeordnet ist.
4. Schloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (157) in einer zum Schieber
(149) offenen Kammer (163) des zweiten Scheibenteils (53) angeordnet ist.
5. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Scheibenteil
als Zahnrad (53) ausgebildet ist und das erste Scheibenteil (153) mit einem Ritzel
(57) drehfest verbunden ist.
6. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Getriebe (41, 43) als Zahnradgetriebe
ausgebildet ist, dessen Ausgangsritzel (57) mit einer an dem Steuerteil (43) in dessen
Verschieberichtung sich erstreckenden Zahnstangenverzahnung (59) kämmt und das Steuerteil
(43) für die Einzugsbewegung des Riegels (29) quer zur Bewegungsrichtung der Falle
(9) auf diese zu verschiebbar ist und der Falle (9) benachbart einen in der eingezogenen
Stellung des Riegels (29) in Eingriff mit der Falle (9) bringbaren Mitnehmeranschlag
(75) aufweist, wobei das Steuerteil (43) in einer Führung (5, 33, 35) verschiebbar
geführt ist, die in der eingezogenen Stellung des Riegels (29) eine Schwenkbewegung
des Steuerteils (43) in Einzugsrichtung der Falle (9) zuläßt
und wobei der das Steuerteil (43) über die dem eingezogenen Riegel (29) zugeordnete
Stellung hinaus antreibende Bereich der Zahnstangenverzahnung (59) quer zu dem Riegel
(29) antreibenden Bereich der Zahnstangenverzahnung (59) verläuft,
dadurch gekennzeichnet, daß der das Steuerteil (43) über die dem eingezogenen Riegel (29) zugeordnete Stellung
hinaus antreibende Bereich der Zahnstangenverzahnung (59) über einen konkav gekrümmten
Abschnitt (78) in den Riegelantriebsbereich der Zahnstangenverzahnung (59) übergeht.
7. Schloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Falle (9) in
ihrem Fallenschwanz (13) ein in Fallen-Ausschubrichtung sich erstreckendes Langloch
(15) aufweist, in das ein den Fallenschwanz (13) führender Führungszapfen (17) des
Schloßgehäuses (7) eingreift und die Drückernuß (21) von einer Rückstellfeder (27)
in ihre die Falle (9) freigebende Ruhestellung vorgespannt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschubfeder (19) in dem Langloch (15) angeordnet ist und sich an dem Führungszapfen
(17) abstützt und daß die Rückstellfeder als gewendelte Torsionsfeder (27) ausgebildet
ist und die Drehachse der Drückernuß (21) umschließt.