(19)
(11) EP 0 551 852 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.07.1993  Patentblatt  1993/29

(21) Anmeldenummer: 93100290.1

(22) Anmeldetag:  11.01.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B44D 3/00, A46B 15/00, B44D 3/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE

(30) Priorität: 11.01.1992 DE 9200246 U

(71) Anmelder: JOSEF W. OSTENDORF GmbH & CO.
D-48653 Coesfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Michael, Ostendorf
    W-4420 Coesfeld (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Werkzeug zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen auf ebene Flächen


    (57) Gegenstand der Erfindung ist ein Werkzeug zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen, wie Farben, Lacke, Kleister, Kleber oder dgl. auf Wand-, Decken- oder Bodenflächen bzw. auf andere im wesentlichen ebene Flächen mit einem Griffteil (2) und einem Arbeitsteil (3). Um ein gattungsgemäßes Werkzeug zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen zu schaffen, welches außer zum Auftragen der flüssigen Werkstoffe auch zu anderen Tätigkeiten des Malerhandwerkes, wie beispielsweise zum Rühren von Farben oder Lacken verwendbar und in einfacher Weise ohne aufwendige Verpackungen präsentierbar ist, wird vorgeschlagen, daß an dem Griffteil (2) eine im wesentlichen stabförmige Vorrichtung (7) drehbar und vorzugsweise vom Griffteil lösbar angeordnet ist, die an ihrem einen Ende eine Durchbrechung (9) und an ihrem andere Ende ein Rührwerkzeug (10) aufweist.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen, wie Farben, Lacke, Kleister, Kleber oder dgl. auf Wand-, Becken- oder Bodenflächen bzw. auf andere im wesentlichen ebene Flächen, mit einem Griffteil und einem Arbeitsteil.

    [0002] Derartige Werkzeuge sind auf dem Markt erhältlich. Sie sind beispielsweise als Pinsel oder als Farbrolle ausgebildet, wobei die flüssigen Werkstoffe entweder mittels der Borsten des Pinsels oder mittels der zylindrisch ausgebildeten, vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Farbwalze der Farbrolle aufgetragen werden. Diese Werkzeuge haben sich zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen, insbesondere von Farben und Lacken bewährt und werden in sogenannten Blisterverpackungen oder in Folie eingeschweißt im Fachhandel bzw. in Baumärkten angeboten. Die hierbei verwendeten Verpackungsmaterialien haben jedoch den Nachteil, daß sie entweder teilweise oder vollständig aus Kunststoff bestehen und somit eine Umweltbelastung darstellen, da diese Kunststoffe nur unter erheblichen Kosten wiederverwendbar bzw. deponierbar sind. Schließlich ist es bei diesen vorbekannten Werkzeugen nachteilig, daß sie ausschließlich zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen verwendbar sind.

    [0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Werkzeug zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen zu schaffen, welches außer zum Auftragen der flüssigen Werkstoffe auch zu anderen Tätigkeiten des Malerhandwerks, wie beispielsweise zum Rühren von Farben oder Lacken verwendbar und in einfacher Weise ohne aufwendige Verpackungen präsentierbar ist.

    [0004] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabenstellung sieht vor, daß an dem Griffteil eine im wesentlichen stabförmige Vorrichtung drehbar und vorzugsweise vom Griffteil lösbar angeordnet ist, die an ihrem einen Ende eine Durchbrechung und an ihrem anderen Ende ein Rührwerkzeug aufweist.

    [0005] Ein erfindungsgemäß ausgebildetes Werkzeug ist außer zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen, wie Farben, Lacke, Kleister oder dgl. auch zum Rühren von Farben oder Lacken oder dgl. verwendbar. Hierzu weist das erfindungsgemäße Werkzeug eine stabförmige Vorrichtung auf, die drehbar und vorzugsweise lösbar am Griffteil des Werkzeugs angeordnet ist. In einem Ende der stabförmigen Vorrichtung ist eine Durchbrechung, z.B. in Form einer Bohrung angeordnet, die zum Aufhängen des Werkzeuges an einem Haken entweder im Verkaufsraum oder in der Werkstatt dient. Am anderen Ende dieser stabförmigen Vorrichtung ist das Rührwerkzeug angeordnet.

    [0006] Da der Griffteil des erfindungsgemäßen Werkzeuges im wesentlichen aus Holz besteht, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung als Holzstab ausgebildet ist. Bei einem derart ausgebildeten Werkzeug ist es vorteilhaft, das erste Ende der im wesentlichen stabförmigen Vorrichtung halbkreisförmig auszubilden, so daß dieses Ende keine scharfen Kanten aufweist, wenn die stabförmige Vorrichtung derart zu dem Griffteil gestellt ist, daß das Rührwerkzeug über den Griffteil hervorsteht.

    [0007] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Werkzeuges ist die Vorrichtung mittels eines eine Bohrung im Griffteil durchgreifenden Befestigungselementes befestigt. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn das Befestigungselement als Niet, insbesondere als Niet aus Kunststoff oder als Niet aus Holz ausgebildet ist. Diese Art der Befestigung der stabförmigen Vorrichtung am Griffteil des Werkzeuges ist in einfacher Weise maschinell durchführbar. Insbesondere ein aus Holz gefertigtes Niet hat den Vorteil, daß Griffteil, stabförmige Vorrichtung und Befestigungselement, nämlich das Niet aus gleichem Material bestehen und in einfacher Weise deponier- bzw. recyclebar sind. Gleiches gilt, wenn sowohl der Griffteil, die stabförmige Vorrichtung und das Niet aus Kunststoff bestehen.

    [0008] Eine Veränderung der relativen Lage der stabförmigen Vorrichtung bezüglich des Griffteils wird in vorteilhafter Weise dadurch erzielt, daß die Vorrichtung zumindest in einem Teil eine in Längsrichtung verlaufende Reihe im gleichen Abstand zueinander angeordnete Ausnehmungen aufweist. Hierdurch ist das erfindungsgemäße Werkzeug an verschiedene Präsentationsständer anpaßbar.

    [0009] Bei einer weiteren vorteilhaften Fortbildung des erfindungsgemäßen Werkzeuges ist vorgesehen, daß das zweite Ende der Vorrichtung rechteckig ausgebildet ist. Durch diesen rechteckigen Abschluß des Rührwerkzeuges wird der Vorteil erreicht, daß der Farbinhalt am äußeren, unteren Rand der jeweiligen Farbdose bzw. des jeweiligen Farbeimers aufgerührt werden kann.

    [0010] Besteht die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung aus einem hochfesten Material, wie beispielsweise aus einem Hartholz, einem Metall oder einem duroplastischen Kunststoff, wird der Vorteil erzielt, daß mit der Vorrichtung auch Farbdosen geöffnet werden können.

    [0011] Zur Verbesserung der Ergonomie und Handhabbarkeit des erfindungsgemäßen Werkzeuges ist vorgesehen, daß die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung zumindest an ihrem ersten Ende eine dem Griffteil entsprechende Form aufweist, so daß die Vorrichtung durch ihre Form keine Beeinträchtigung des Griffteils darstellt.

    [0012] Schließlich ist bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Werkzeuges vorgesehen, daß die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung mindestens eine Informationsfläche hat, auf der sämtliche Produktinformationen, wie beispielsweise Produktbeschreibung, Preis, Bar-Code oder dgl. aufgedruckt, eingeprägt oder aufgeklebt werden können.

    [0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in welcher eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeuges zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen in einer Seitenansicht dargestellt ist.

    [0014] Das in der Abbildung als Pinsel 1 dargestellte Werkzeug weist einen Griffteil 2 und einen Arbeitsteil 3 auf. Das Griffteil 2 und das Arbeitsteil 3 bestehen aus Holz. Das Arbeitsteil 3 weist ferner gebündelte Borsten 4 auf, die mittels einer Metallmanschette 5 an dem Arbeitsteil 3 befestigt sind. In dem Griffteil 2 ist an seinem dem Arbeitsteil 3 abgewandten Ende 6 eine Bohrung angeordnet.

    [0015] An dem Griffteil 2 ist eine im wesentlichen stabförmige Vorrichtung 7 mittels eines die im Griffteil 2 angeordnete Bohrung durchgreifenden Niets 8 oder lösbar mittels einer Schraube oder dgl. befestigt. Die Vorrichtung 7 weist an ihrem einen Ende eine Durchbrechung 9, nämlich eine Bohrung und an ihrem anderen Ende ein Rührwerkzeug 10 auf. Die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung 7, welche sowohl zum Umrühren von flüssigen Werkstoffen, wie beispielsweise Farben, Lacke, Kleister oder Kleber als auch zur Anordnung des Werkzeuges auf einen Displayhaken dient, besteht aus einem Hartholz. Demzufolge bestehen sowohl Griffteil 2, Arbeitsteil 3 als auch Vorrichtung 7 aus Holz. Darüber hinaus ist auch das Niet 8 aus Holz gefertigt, so daß der Pinsel 1 mit Ausnahme der Metallmanschette 5 und den Borsten 4 vollständig aus Holz besteht.

    [0016] Die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung 7 weist eine in ihrer Längsrichtung verlaufende Reihe von im gleichen Abstand zueinander angeordneten Ausnehmungen 11 auf, durch die das Niet 8 steckbar ist. Auf diese Weise kann die Vorrichtung 7 in unterschiedlichen Positionen am Griffteil 2 befestigt werden, so daß verschieden große Pinsel 1 verkaufsfördernd in einem nicht dargestellten Regal mit Displayhaken angeordnet werden können.

    [0017] Es ist in der Abbildung erkennbar, daß die stabförmige Vorrichtung 7 im Bereich ihres die Durchbrechung 9 und die Ausnehmung 11 aufweisenden Endes eine dem Griffteil 2 angepaßte Formgebung aufweist. Diese Form vermeidet eine Beeinträchtigung der Handhabung des Pinsels 1 beim Auftragen von flüssigen Werkstoffen, wie Farben, Lacke, Kleister, Kleber oder dgl. auf Wand-, Decken- oder Bodenflächen bzw. auf andere im wesentlichen ebenen Flächen. Schließlich ist erkennbar, daß das diesem Ende gegenüberliegende Ende, welches das Rührwerkzeug 10 aufweist, rechteckig ausgebildet ist und zwei Absätze 12 hat. Die rechteckige Ausbildung und die Absätze 12 des Rührwerkzeuges 10 ermöglichen, daß auch der Farbinhalt am äußeren, unteren Rand einer nicht dargestellten Farbdose aufgerührt werden kann. Darüber hinaus ist es auch möglich, mit dem eckig ausgebildeten Rührwerkzeug eine Farbdose oder ein Farbgebinde zu öffnen.

    [0018] Zur Anordnung einer Produktbeschreibung, eines Preises oder eines Bar-Codes hat die stabförmige Vorrichtung 7 an ihrem dem Rührwerkzeug 10 zugewandten Ende eine Informationsfläche 13. Diese Informationsfläche 13 kann beispielsweise als Aufkleber ausgebildet sein, der mit den entsprechenden Informationen bedruckt ist. Es ist aber auch denkbar, daß die Informationen direkt auf die Vorrichtung 7 aufgedruckt bzw. in diese eingestanzt sind.

    [0019] Das erfindungsgemäße Werkzeug ist nicht auf die dargestellte und beschriebene Ausführungsform beschränkt. Es sind vielmehr Änderungen und/oder Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Werkzeug auch als Farbrolle mit einem zylindrischen Farb- oder Lackauftragskörper ausgebildet sein. Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Werkzeug nicht auf die angegebene Materialkombination beschränkt. Denkbar ist auch ein Werkzeug, welches im wesentlichen aus einem recyclebaren Kunststoff besteht. Wesentlich ist, daß dann sowohl Griffteil 2, Arbeitsteil 3, Vorrichtung 7 und Niet 8 aus diesem recyclebaren Kunststoff bestehen.

    Bezugszeichenliste



    [0020] 
    1
    Pinsel
    2
    Griffteil
    3
    Arbeitsteil
    4
    Borste
    5
    Metallmanschette
    6
    Ende
    7
    Vorrichtung
    8
    Niet
    9
    Durchbrechung
    10
    Rührwerkzeug
    11
    Ausnehmung
    12
    Absätze
    13
    Informationsfläche



    Ansprüche

    1. Werkzeug zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen, wie Farben, Lacke, Kleister, Kleber oder dgl. auf Wand-, Decken- oder Bodenflächen bzw. auf andere im wesentlichen ebene Flächen mit einem Griffteil und einem Arbeitsteil,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an dem Griffteil (2) eine im wesentlichen stabförmige Vorrichtung (7) drehbar und vorzugsweise vom Griffteil lösbar angeordnet ist, die an ihrem einen Ende eine Durchbrechung (9) und an ihrem anderen Ende ein Rührwerkzeug (10) aufweist.
     
    2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung (7) als Holzstab ausgebildet ist.
     
    3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Ende der im wesentlichen stabförmigen Vorrichtung (7) halbkreisförmig ausgebildet ist.
     
    4. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (7) mittels eines eine Bohrung im Griffteil (2) durchgreifenden Befestigungselement befestigt ist.
     
    5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement als Niet (8) ausgebildet ist.
     
    6. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Niet aus Kunststoff besteht.
     
    7. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Niet aus Holz besteht.
     
    8. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (7) eine zumindest in einem Teil in Längsrichtung verlaufende Reihe im gleichen Abstand zueinander angeordneter Ausnehmungen (11) aufweist.
     
    9. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Ende der Vorrichtung eckig ausgebildet ist.
     
    10. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen stabförmige Vorichtung (7) aus einem hochfesten Material, wie beispielsweise einem Hartholz, einem Metall oder einem duroplastischen Kunststoff besteht.
     
    11. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung (7) zumindest an ihrem ersten Ende eine dem Griffteil (2) entsprechende Form aufweist.
     
    12. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung (7) mindestens eine Informationsfläche (13) hat.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht