[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen, wie
Farben, Lacke, Kleister, Kleber oder dgl. auf Wand-, Becken- oder Bodenflächen bzw.
auf andere im wesentlichen ebene Flächen, mit einem Griffteil und einem Arbeitsteil.
[0002] Derartige Werkzeuge sind auf dem Markt erhältlich. Sie sind beispielsweise als Pinsel
oder als Farbrolle ausgebildet, wobei die flüssigen Werkstoffe entweder mittels der
Borsten des Pinsels oder mittels der zylindrisch ausgebildeten, vorzugsweise aus Kunststoff
bestehenden Farbwalze der Farbrolle aufgetragen werden. Diese Werkzeuge haben sich
zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen, insbesondere von Farben und Lacken bewährt
und werden in sogenannten Blisterverpackungen oder in Folie eingeschweißt im Fachhandel
bzw. in Baumärkten angeboten. Die hierbei verwendeten Verpackungsmaterialien haben
jedoch den Nachteil, daß sie entweder teilweise oder vollständig aus Kunststoff bestehen
und somit eine Umweltbelastung darstellen, da diese Kunststoffe nur unter erheblichen
Kosten wiederverwendbar bzw. deponierbar sind. Schließlich ist es bei diesen vorbekannten
Werkzeugen nachteilig, daß sie ausschließlich zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen
verwendbar sind.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Werkzeug zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen zu
schaffen, welches außer zum Auftragen der flüssigen Werkstoffe auch zu anderen Tätigkeiten
des Malerhandwerks, wie beispielsweise zum Rühren von Farben oder Lacken verwendbar
und in einfacher Weise ohne aufwendige Verpackungen präsentierbar ist.
[0004] Die erfindungsgemäße
Lösung dieser Aufgabenstellung sieht vor, daß an dem Griffteil eine im wesentlichen stabförmige
Vorrichtung drehbar und vorzugsweise vom Griffteil lösbar angeordnet ist, die an ihrem
einen Ende eine Durchbrechung und an ihrem anderen Ende ein Rührwerkzeug aufweist.
[0005] Ein erfindungsgemäß ausgebildetes Werkzeug ist außer zum Auftragen von flüssigen
Werkstoffen, wie Farben, Lacke, Kleister oder dgl. auch zum Rühren von Farben oder
Lacken oder dgl. verwendbar. Hierzu weist das erfindungsgemäße Werkzeug eine stabförmige
Vorrichtung auf, die drehbar und vorzugsweise lösbar am Griffteil des Werkzeugs angeordnet
ist. In einem Ende der stabförmigen Vorrichtung ist eine Durchbrechung, z.B. in Form
einer Bohrung angeordnet, die zum Aufhängen des Werkzeuges an einem Haken entweder
im Verkaufsraum oder in der Werkstatt dient. Am anderen Ende dieser stabförmigen Vorrichtung
ist das Rührwerkzeug angeordnet.
[0006] Da der Griffteil des erfindungsgemäßen Werkzeuges im wesentlichen aus Holz besteht,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung
als Holzstab ausgebildet ist. Bei einem derart ausgebildeten Werkzeug ist es vorteilhaft,
das erste Ende der im wesentlichen stabförmigen Vorrichtung halbkreisförmig auszubilden,
so daß dieses Ende keine scharfen Kanten aufweist, wenn die stabförmige Vorrichtung
derart zu dem Griffteil gestellt ist, daß das Rührwerkzeug über den Griffteil hervorsteht.
[0007] Bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Werkzeuges ist die Vorrichtung mittels
eines eine Bohrung im Griffteil durchgreifenden Befestigungselementes befestigt. Hierbei
ist es besonders vorteilhaft, wenn das Befestigungselement als Niet, insbesondere
als Niet aus Kunststoff oder als Niet aus Holz ausgebildet ist. Diese Art der Befestigung
der stabförmigen Vorrichtung am Griffteil des Werkzeuges ist in einfacher Weise maschinell
durchführbar. Insbesondere ein aus Holz gefertigtes Niet hat den Vorteil, daß Griffteil,
stabförmige Vorrichtung und Befestigungselement, nämlich das Niet aus gleichem Material
bestehen und in einfacher Weise deponier- bzw. recyclebar sind. Gleiches gilt, wenn
sowohl der Griffteil, die stabförmige Vorrichtung und das Niet aus Kunststoff bestehen.
[0008] Eine Veränderung der relativen Lage der stabförmigen Vorrichtung bezüglich des Griffteils
wird in vorteilhafter Weise dadurch erzielt, daß die Vorrichtung zumindest in einem
Teil eine in Längsrichtung verlaufende Reihe im gleichen Abstand zueinander angeordnete
Ausnehmungen aufweist. Hierdurch ist das erfindungsgemäße Werkzeug an verschiedene
Präsentationsständer anpaßbar.
[0009] Bei einer weiteren vorteilhaften Fortbildung des erfindungsgemäßen Werkzeuges ist
vorgesehen, daß das zweite Ende der Vorrichtung rechteckig ausgebildet ist. Durch
diesen rechteckigen Abschluß des Rührwerkzeuges wird der Vorteil erreicht, daß der
Farbinhalt am äußeren, unteren Rand der jeweiligen Farbdose bzw. des jeweiligen Farbeimers
aufgerührt werden kann.
[0010] Besteht die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung aus einem hochfesten Material,
wie beispielsweise aus einem Hartholz, einem Metall oder einem duroplastischen Kunststoff,
wird der Vorteil erzielt, daß mit der Vorrichtung auch Farbdosen geöffnet werden können.
[0011] Zur Verbesserung der Ergonomie und Handhabbarkeit des erfindungsgemäßen Werkzeuges
ist vorgesehen, daß die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung zumindest an ihrem
ersten Ende eine dem Griffteil entsprechende Form aufweist, so daß die Vorrichtung
durch ihre Form keine Beeinträchtigung des Griffteils darstellt.
[0012] Schließlich ist bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Werkzeuges vorgesehen,
daß die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung mindestens eine Informationsfläche
hat, auf der sämtliche Produktinformationen, wie beispielsweise Produktbeschreibung,
Preis, Bar-Code oder dgl. aufgedruckt, eingeprägt oder aufgeklebt werden können.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in welcher eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Werkzeuges zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen in einer Seitenansicht
dargestellt ist.
[0014] Das in der Abbildung als Pinsel 1 dargestellte Werkzeug weist einen Griffteil 2 und
einen Arbeitsteil 3 auf. Das Griffteil 2 und das Arbeitsteil 3 bestehen aus Holz.
Das Arbeitsteil 3 weist ferner gebündelte Borsten 4 auf, die mittels einer Metallmanschette
5 an dem Arbeitsteil 3 befestigt sind. In dem Griffteil 2 ist an seinem dem Arbeitsteil
3 abgewandten Ende 6 eine Bohrung angeordnet.
[0015] An dem Griffteil 2 ist eine im wesentlichen stabförmige Vorrichtung 7 mittels eines
die im Griffteil 2 angeordnete Bohrung durchgreifenden Niets 8 oder lösbar mittels
einer Schraube oder dgl. befestigt. Die Vorrichtung 7 weist an ihrem einen Ende eine
Durchbrechung 9, nämlich eine Bohrung und an ihrem anderen Ende ein Rührwerkzeug 10
auf. Die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung 7, welche sowohl zum Umrühren von
flüssigen Werkstoffen, wie beispielsweise Farben, Lacke, Kleister oder Kleber als
auch zur Anordnung des Werkzeuges auf einen Displayhaken dient, besteht aus einem
Hartholz. Demzufolge bestehen sowohl Griffteil 2, Arbeitsteil 3 als auch Vorrichtung
7 aus Holz. Darüber hinaus ist auch das Niet 8 aus Holz gefertigt, so daß der Pinsel
1 mit Ausnahme der Metallmanschette 5 und den Borsten 4 vollständig aus Holz besteht.
[0016] Die im wesentlichen stabförmige Vorrichtung 7 weist eine in ihrer Längsrichtung verlaufende
Reihe von im gleichen Abstand zueinander angeordneten Ausnehmungen 11 auf, durch die
das Niet 8 steckbar ist. Auf diese Weise kann die Vorrichtung 7 in unterschiedlichen
Positionen am Griffteil 2 befestigt werden, so daß verschieden große Pinsel 1 verkaufsfördernd
in einem nicht dargestellten Regal mit Displayhaken angeordnet werden können.
[0017] Es ist in der Abbildung erkennbar, daß die stabförmige Vorrichtung 7 im Bereich ihres
die Durchbrechung 9 und die Ausnehmung 11 aufweisenden Endes eine dem Griffteil 2
angepaßte Formgebung aufweist. Diese Form vermeidet eine Beeinträchtigung der Handhabung
des Pinsels 1 beim Auftragen von flüssigen Werkstoffen, wie Farben, Lacke, Kleister,
Kleber oder dgl. auf Wand-, Decken- oder Bodenflächen bzw. auf andere im wesentlichen
ebenen Flächen. Schließlich ist erkennbar, daß das diesem Ende gegenüberliegende Ende,
welches das Rührwerkzeug 10 aufweist, rechteckig ausgebildet ist und zwei Absätze
12 hat. Die rechteckige Ausbildung und die Absätze 12 des Rührwerkzeuges 10 ermöglichen,
daß auch der Farbinhalt am äußeren, unteren Rand einer nicht dargestellten Farbdose
aufgerührt werden kann. Darüber hinaus ist es auch möglich, mit dem eckig ausgebildeten
Rührwerkzeug eine Farbdose oder ein Farbgebinde zu öffnen.
[0018] Zur Anordnung einer Produktbeschreibung, eines Preises oder eines Bar-Codes hat die
stabförmige Vorrichtung 7 an ihrem dem Rührwerkzeug 10 zugewandten Ende eine Informationsfläche
13. Diese Informationsfläche 13 kann beispielsweise als Aufkleber ausgebildet sein,
der mit den entsprechenden Informationen bedruckt ist. Es ist aber auch denkbar, daß
die Informationen direkt auf die Vorrichtung 7 aufgedruckt bzw. in diese eingestanzt
sind.
[0019] Das erfindungsgemäße Werkzeug ist nicht auf die dargestellte und beschriebene Ausführungsform
beschränkt. Es sind vielmehr Änderungen und/oder Ergänzungen möglich, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen. Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Werkzeug auch
als Farbrolle mit einem zylindrischen Farb- oder Lackauftragskörper ausgebildet sein.
Darüber hinaus ist das erfindungsgemäße Werkzeug nicht auf die angegebene Materialkombination
beschränkt. Denkbar ist auch ein Werkzeug, welches im wesentlichen aus einem recyclebaren
Kunststoff besteht. Wesentlich ist, daß dann sowohl Griffteil 2, Arbeitsteil 3, Vorrichtung
7 und Niet 8 aus diesem recyclebaren Kunststoff bestehen.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Pinsel
- 2
- Griffteil
- 3
- Arbeitsteil
- 4
- Borste
- 5
- Metallmanschette
- 6
- Ende
- 7
- Vorrichtung
- 8
- Niet
- 9
- Durchbrechung
- 10
- Rührwerkzeug
- 11
- Ausnehmung
- 12
- Absätze
- 13
- Informationsfläche
1. Werkzeug zum Auftragen von flüssigen Werkstoffen, wie Farben, Lacke, Kleister, Kleber
oder dgl. auf Wand-, Decken- oder Bodenflächen bzw. auf andere im wesentlichen ebene
Flächen mit einem Griffteil und einem Arbeitsteil,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Griffteil (2) eine im wesentlichen stabförmige Vorrichtung (7) drehbar
und vorzugsweise vom Griffteil lösbar angeordnet ist, die an ihrem einen Ende eine
Durchbrechung (9) und an ihrem anderen Ende ein Rührwerkzeug (10) aufweist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen stabförmige
Vorrichtung (7) als Holzstab ausgebildet ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Ende der im wesentlichen
stabförmigen Vorrichtung (7) halbkreisförmig ausgebildet ist.
4. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (7) mittels
eines eine Bohrung im Griffteil (2) durchgreifenden Befestigungselement befestigt
ist.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Befestigungselement als
Niet (8) ausgebildet ist.
6. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Niet aus Kunststoff besteht.
7. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Niet aus Holz besteht.
8. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung (7) eine zumindest
in einem Teil in Längsrichtung verlaufende Reihe im gleichen Abstand zueinander angeordneter
Ausnehmungen (11) aufweist.
9. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Ende der Vorrichtung
eckig ausgebildet ist.
10. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen stabförmige
Vorichtung (7) aus einem hochfesten Material, wie beispielsweise einem Hartholz, einem
Metall oder einem duroplastischen Kunststoff besteht.
11. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen stabförmige
Vorrichtung (7) zumindest an ihrem ersten Ende eine dem Griffteil (2) entsprechende
Form aufweist.
12. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im wesentlichen stabförmige
Vorrichtung (7) mindestens eine Informationsfläche (13) hat.