[0001] Die Erfindung betrifft eine Meldungserfassungsschaltung für ein von einem Meldekontakt
erzeugbares Signal.
[0002] In der Steuerungstechnik ist es bekannt, die von Meldekontakten erzeugten Meldesignale
einer Erfassungsschaltung zuzuführen. Eine derartige Erfassungsschaltung kann in einem
einfachen Fall aus einem selbsthaltenden Relais bestehen. Bei heutigen Lösungen wird
üblicherweise je Meldekontakt ein Optokoppler vorgesehen, der gleichzeitig eine Potentialtrennstelle
bildet.
[0003] Bei derartigen Erfassungsschaltungen besteht das Problem, daß im Falle von Leckwiderständen
an den Meldekontakten nicht eindeutige Meldesignale anstehen. Eine eindeutige Erfassung
einer Meldung ist daher nicht möglich. Darüber hinaus sind übliche Erfassungsschaltungen
bauteileaufwendig, da der Bauteilaufwand proportional den Erfassungskanälen ist. Die
hohe Anzahl von Bauteilen verursacht auch eine relativ schlechte MTBF.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Erfassungsschaltung anzugeben, bei
der die obengenannten Nachteile vermieden werden.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen den Anspruchs 1. Mit der erfindungsgemäßen
Lösung wird ein vom Meldekontakt gebildetes Signal, das aufgrund von nicht eindeutigen
Schaltzuständen am Meldekontakt unklar ist, in ein eindeutiges Meldesignal überführt.
Unklare Schaltzustände am Meldekontakt können z.B. durch Alterung und Bildung von
Leckwiderständen am Meldekontakt entstehen. Die Vergleichsschaltung kann nach Art
einer Meßbrücke ausgebildet sein, wobei der Meldekontakt in einem Pfad einer Widerstandsmeßbrücke
liegt.
[0006] Es ist günstig, wenn der Meldekontakt mit einer Gleichspannungsquelle verbunden und
das Referenzsignal ein Gleichsignal ist. Das Gleichsignal kann dabei von der Gleichspannungsquelle
erzeugt werden. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders einfache Ausbildung der
Erfassungsschaltung.
[0007] Es ist günstig, wenn das Signal und weitere von weiteren Meldekontakten gebildete
Signale auf eine Multiplexerschaltung geführt sind, deren Ausgang mit dem Signaleingang
der Vergleichsschaltung verbunden ist. Auf diese Weise kann der schaltungstechnische
Aufwand stark reduziert werden. Für alle Kanäle der Erfassungsschaltung ist eine gemeinsame
Verarbeitung vorgesehen. Die Parallelstruktur der Meldeerfassung wird auf eine Serienstruktur
reduziert. Dabei kann das Gleichsignal ebenfalls auf einen Kanal der Multiplexerschaltung
geführt sein und als Informationssignal dienen. Einerseits kann das das Gleichsignal
als Informationsimpuls innerhalb des vom Multiplexer gebildeten Signaltelegramms dienen.
Andererseits kann es auch als Information dafür dienen, ob die für den Meldekontakt
erforderliche Spannungsversorgung, also das Gleichsignal, überhaupt vorhanden ist.
[0008] Der Multiplexerschaltung kann ein Potentialtrennglied nachgeschaltet sein, das auf
eine Steuer- und Verarbeitungseinrichtung geführt ist. Gegenüber früheren Ausführungen
braucht auf diese Weise nur noch ein Potentialtrennglied für alle Meldekanäle vorgesehen
werden. Dadurch wird die Anzahl der dabei verwendeten Optokoppler drastisch reduziert.
Mittels der Abtastung des Gleichsignals kann auch gleichzeitig ein Ausfall des Potentialtrenngliedes
erkannt werden.
[0009] Von der Steuer- und Verarbeitungseinrichtung kann ein Synchronisiersignal über das
erste oder ein zweites Potentialtrennglied an die Multiplexerschaltung geführt sein.
Dadurch ist auch ein synchronisiertes Erfassen der Meldesignale möglich. Bevorzugt
ist die Erfassungsschaltung als Baugruppe, insbesondere als Digitaleingabebaugruppe
eines Meldesystems oder einer programmierbaren Steuereinrichtung ausgebildet. Die
Steuer- und Verarbeitungseinrichtung weist dazu bevorzugt einen Prozessor auf.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Lösung kann die Parallelstruktur der Meldeerfassung durch
eine serielle ersetzt werden. Auf dem Potential des Meldesignals befindet sich die
Multiplexerschaltung mit einem Steuerwerk. Die Schaltzustandsinformationen der Meldekontakte
werden nach ihrer Auswertung im Vergleicher seriell über ein einziges Potentialtrennglied
zum Prozessor übermittelt. Bevorzugt kann dabei der Prozessor zu jedem Abtastintervall
der Multiplexerschaltung einen Synchronisierimpuls an das Steuerwerk geben. Es braucht
also keine Kanalinformation für eine Weiterverarbeitung der einzelnen Meldekanäle
übertragen werden. Durch die Erfindung werden folgende Vorteile erzielt:
- Es wird eine verbesserte Signalerfassung erzielt.
- Die Signalerfassung berücksichtigt Qualitätsmängel an den Meldekontakten.
- Die Anzahl der verwendeten Bauteile wird reduziert.
- Die gesamte Signalerfassung ist praktisch auf einem Potential und erlaubt Dickschichttechnik
sowie einen ASIC.
- Die Anzahl der Optokoppler ist drastisch reduziert, beispielsweise bei einer 16er
Wurzelung von 16 auf 2. Die wenigen verbleibenden Optokoppler werden nur mit relativ
kleiner Einschaltdauer betrieben und haben als Folge geringerer Sperrschichttemperatur
eine bessere MTBF.
[0011] Bei jenem Impuls, bei dem die Meldekontakt-Versorungsspannung abgetastet wird, muß
ein Impuls zum Prozessor kommen. Der Ausfall eines Optokopplers kann damit erkannt
werden. Dank der Einbeziehung der vollen Meldspannung in die Erfassung ist die Kennlinienstreuung
des Optokopplerkanales eliminiert. Dadurch läßt sich auch die Anzahl der verschiedenen
Spannungsausführungen und Polaritäten reduzieren. Im günstigsten Fall kann eine einzige
Baugruppe für alle möglichen Spannungs- und Polaritätskombinationen verwendet werden.
Im übrigen kann durch die gute Linearität und Reproduzierbarkeit der Erfassungskennlinien
die Verzögerung des Gehens einer Meldung infolge von Leitungskapazitäten durch eine
mehrfache Erfassung bei unterschiedlichen Schwellen berechnet werden. Die Genauigkeit
der Erfassung wird dadurch zusätzlich erhöht.
[0012] Die Erfindung und weitere Vorteile werden nachfolgend beispielhaft anhand eines Ausführungsbeispieles
und der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
FIG 1 eine Erfassungsschaltung.
[0013] In der FIG 1 ist eine Erfassungsschaltung 1a für einen Meldekanal a gezeigt. Der
Meldekanal a weist einen Meldekontakt 3a auf, welcher mit einer Gleichspannungsquelle
5 verbunden ist. Der Bereich A kann dabei einer Anlage, insbesondere einer Schaltanlage
eines Energieversorgungsnetzes, zugeordnet sein, in der ein vorgegebenes Ereignis
oder eine Information mittels des Meldekontaktes 3a erfaßt werden soll. Der Bereich
B kann dabei an einer zentralen Stelle, getrennt von dem Ort der Meldungserfassung,
z.B. in einer Steuerwarte angeordnet sein. Mit C ist eine Schnittstelle bezeichnet,
die beispielsweise als Rangierverteiler ausgebildet ist.
[0014] Ein vom Meldekontakt 3a erzeugtes Signal wird auf einen Eingang eines Vergleichers
7 geführt. Ein zweiter Eingang des Vergleichers 7 ist dabei mit einem Referenzsignal
beaufschlagt. Das Referenzsignal wird von einem von Widerständen gebildeten Spannungsteiler
9 erzeugt. Dieser kann von einer Spannungsversorgung 11 oder alternativ auch direkt
von der Gleichspannungsquelle 5 versorgt sein. Zur Anpassung sowie zur Verbesserung
des Erfassungsverhaltens kann das Signal des Meldekontaktes 3a über ein Netzwerk 13a
auf den Vergleicher 7 geführt sein. Das Netzwerk 13a umfaßt dabei im wesentlichen
einen Spannungsteiler und/oder ein RC-Glied.
[0015] Zur Bildung von mehreren Meldekanälen a bis n können zusätzliche Meldekontakte 3b
bis 3n mit jeweiligen Netzwerken 13b bis 13n vorgesehen werden. Dabei werden zwischen
den Netzwerken 13a bis 13n und dem Eingang des Vergleichers 7 Schaltglieder 15a bis
15n angeordnet, die von einem Steuerwerk 17 zyklisch durchgeschaltet werden. Die Schaltglieder
15a bis 15n bilden zusammen mit dem Steuerwerk 17 eine Multiplexerschaltung. Auf diese
Weise braucht nur ein Vergleicher 7 für n Meldekanäle verwendet zu werden.
[0016] Im vorliegenden Beispiel wird der Meldekanal b dazu verwendet, die Meldespannung
mit in die Meldungsverarbeitung einzubeziehen. Dadurch liegt auch eine Information
vor, ob die Meldespannung vorhanden ist. Dazu gilt natürlich selbstverständlich, daß
die übrigen Einrichtungen der Erfassungsschaltung von einer unabhängig von der Gleichspannungsquelle
5 arbeitenden Energieversorgung versorgt sind.
[0017] Dem Vergleicher 7 ist ein Treiber 19 nachgeschaltet, der auf einen als Potentialtrennglied
dienenden Optokoppler 21 geschaltet ist. Der Optokoppler 21 trennt dabei das unter
Umständen mit Störsignalen beaufschlagte Potential der Erfassungsschaltung 1a von
dem Potential der weiterverarbeitenden Einrichtungen. Der Optokoppler 21 ist ausgangsseitig
mit einer Steuer- und Verarbeitungseinrichtung 23 verbunden, die die Weiterverarbeitung
der empfangenen Meldesignale vorrimmt. Die Steuer-und Verarbeitungseinrichtung 23
weist dabei bevorzugt einen Prozessor 24 auf. Durch die aufgezeigte Umsetzung von
parallelen Meldesignalen in ein serielles Signal empfängt die Steuer-und Verarbeitungseinrichtung
23 ein telegrammähnliches Signal. Zur Synchronisierung kann von der Steuer- und Verarbeitungseinrichtung
23 ein Synchronisiersignal an die Multiplexerschaltung gegeben werden. Dieses erfolgt
bevorzugt über einen zweiten Optokoppler 25. Gegebenenfalls können jedoch die zwei
Optokoppler 21 und 25 auch von einem gemeinsamen Bauteil gebildet sein.
[0018] Selbstverständlich kann für eine weitergehende Signalverarbeitung oder Auswertung
die Steuer- und Verarbeitungseinrichtung 23 einen Ausgang 27 aufweisen, der beispielsweise
als serielle Schnittstelle oder auch als Busverbindung innerhalb eines übergeordneten
Steuerungssystems ausgebildet sein kann.
[0019] Bevorzugt kann die Erfassungsschaltung 1a mit ihren wahlweise möglichen Ausgestaltungen
als Eingabebaugruppe 29, insbesondere als Digital-Eingabebaugruppe eines Prozessorsystems
ausgebildet sein. Üblicherweise weisen derartige Baugruppen beispielsweise 16 oder
32 Meldekanäle auf. Der Einsatz findet insbesondere in Steuer- und Meldeeinrichtungen
für Mittel- und Hochspannungsanlagen statt.
1. Meldungserfassungsschaltung für ein von einem Meldekontakt (3a) erzeugbares Signal,
wobei zur Berücksichtigung eines Leckwiderstandes am Meldekontakt (3a) das Signal
und ein Referenzsignal auf eine Vergleichsschaltung (7) geführt sind, die beim Abweichen
des Signales um einen vorgegebenen Wert vom Referenzsignal ein Meldesignal erzeugt.
2. Meldungserfassungsschaltung nach Anspruch 1, wobei der Meldekontakt (3a) mit einer
Gleichquelle (5) verbunden ist und das Referenzsignal ein Gleichsignal ist.
3. Erfassungsschaltung nach Anspruch 2, wobei das Gleichsignal von der Gleichquelle (5)
erzeugt wird.
4. Erfassungsschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Signal und weitere
von weiteren Meldekontakten (3b bis 3n) bildbare Signale auf eine Multiplexerschaltung
(15,17) geführt sind, deren Ausgang mit dem Signaleingang der Vergleicherschaltung
(7) verbunden ist.
5. Erfassungsschaltung nach Anspruch 4, wobei das Gleichsignal auf einen Kanal der Multiplexerschaltung
(15,17) geführt ist und als Informationssignal dient.
6. Erfassungsschaltung nach Anspruch 5, wobei der Multiplexerschaltung (15,17) ein Potentialtrennglied
(21) nachgeschaltet ist, das auf eine Steuer- und Verarbeitungseinrichtung (23) geführt
ist.
7. Erfassungsschaltung nach Anspruch 6, wobei ein Synchronisiersignal von der Steuer-
und Verarbeitungseinrichtung (23) über das erste oder ein zweites Potentialtrennglied
(21) an die Multiplexerschaltung (15,17) geführt ist.
8. Erfassungsschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die als Baugruppe, insbesondere
als Digitaleingabebaugruppe eines Meldesystems, ausgebildet ist.