[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entsorgen von Ammoniak durch Verbrennen
mit Hilfe eines Fackelbrenners, bei dem zum Entzünden des zu entsorgenden Gases ein
Heizgas, wie Propan oder Methan, verwendet wird. Sie betrifft ferner eine Vorrichtung
zum Durchführen des Verfahrens. Als Heizgas kommen übliche Verbrennungsgase, aus dem
öffentlichen Netz, aus Flaschen usw. infrage, die an Luft ohne weiteres (kalt) zu
entzünden sind.
[0002] Wenn Ammoniak (NH₃) als Abfall, z.B. aus Kälteanlagen, in der Textilindustrie oder
bei chemischen Prozessen anfällt, müssen Maßnahmen zu einer für die Umwelt unschädlichen
Entsorgung getroffen werden. In der Praxis kann der Ammoniak beispielsweise für die
Wiederverwendung gereinigt, in ein unschädliches Produkt chemisch umgesetzt oder verbrannt
werden. Da Ammoniak ein relativ preiswertes Produkt ist, wird meist die Verbrennung
vorgezogen. Das Verbrennen erfolgt bisher unter ständiger Zufügung von Zusatzbrennstoffen,
also Heizgasen, wie Methan oder Propan. Der dadurch bedingte Aufwand wird in der Praxis
noch erhöht, weil die derzeitigen Verbrennungsanlagen wegen der hohen Investitionskosten
nur an wenigen zentralen Punkten des Landes vorhanden sind. Zu diesen Verbrennungsanlagen
muß der Abfall-Ammoniak durch Gefahrentransport, normalerweise durch Lastkraftwagen,
gebracht werden.
[0003] In der DE-OS 37 21 104 wird eine Nitrierhärteanlage mit Abgasaufbereitung beschrieben,
bei der der zum Härten, z.B. von Getriebeteilen, im Überschuß zugefügte Ammoniak zusammen
mit dem aufzubereitenden Abgas- vor allem Wasserstoff -anfällt. Im Bekannten wird
das ammoniakhaltige Abgas in einem Verfahren eingangs genannter Art aufbereitet, indem
der Ammoniak entweder allein mit Hilfe des beim Nitrierhärten freiwerdenden Wasserstoffs
oder durch Zufügen zusätzlicher Heizgase allein mit dem Luftsauerstoff am Fackelbrenner
verbrannt wird; umweltschädliche Gase sollen dabei nicht entstehen (vgl. die Offenlegungsschrift,
Spalte 3, Zeilen 8 bis 14).
[0004] Nach dem Stand der Wissenschaft der anorganischen Chemie läßt sich Ammoniak an der
Luft zwar entzünden, er brennt aber nicht weiter. Nur in Gegenwart von Katalysatoren
kann die Verbrennung von (reinen) Ammoniak/Luft-Gemischen erreicht werden (vgl. Hollman-Wiberg,
Lehrbuch der organischen Chemie, 91. - 100. Auflage, 1985, Seite 549). In der Praxis
macht die Verwendung von Katalysatoren besonders bei der Verbrennung von Ammoniak
aus wechselnden Quellen wegen der möglichen der Katalysatorvergiftung Schwierigkeiten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Entsorgen von Ammoniak zu schaffen, die es gestatten, den Ammoniak praktisch an Ort
und Stelle, also ohne aufwendigen Transport, durch Verbrennung an der Luft, ohne ein
die Verbrennung unterhaltendes Heizgas, zu entsorgen.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung besteht bei dem Verfahren zum Entsorgen von Ammoniak
mit Hilfe eines Fackelbrenners, bei dem zum Entzünden des zu entsorgenden Ammoniaks
ein Heizgas verwendet wird, bevorzugt aus den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruchs
1. Danach soll zur Vorbereitung der Ammoniak-Entzündung das mit Frischluft gemischte
Heizgas unter Bildung einer Flammzone in einem räumlich unterhalb des Fackelbrenners
mit Flammendurchgang zu diesem angeordneten Brennrohr entzündet werden. Anschließend
soll zum Entzünden des Ammoniaks dieser unter Ansaugung von Frischluft in einer in
der vom brennenden Heizgas unterhaltenen Flammzone verbrennbaren Menge in das Brennrohr
geleitet werden. Durch das zuströmende Ammoniakgas soll die Flammzone im Brennrohr
nach oben verschoben werden. Die Ammoniakzufuhr soll jedoch zunächst so begrenzt werden,
daß die Flammzone im Brennrohr unterhalb der eigentlichen Brennkammer des Fackelbrenners
bleibt, bis die Brennkammer auf die Flammtemperatur eines im wesentlichen reinen Ammoniak/Luft-Gemisches
aufgeheizt ist. Erst dann wird zum Einleiten des Dauerbetriebs der Entsorgung die
Flammzone durch allmähliches Erhöhen der Ammoniakzufuhr aus dem Brennrohr nach oben
in den Fackelbrenner gedrängt und zugleich die Heizgaszufuhr allmählich gedrosselt
und schließlich ganz abgeschaltet werden. Der Ammoniak brennt dann ohne jede Energiezufuhr
allein und praktisch ohne Steuerungsbedarf weiter, bis das angeschlossene, zu entsorgende
Lager leer ist.
[0007] Erfindungsgemäß gelingt es, ein Ammoniak/Luft-Gemisch ohne Verwendung besonderer
Katalysatoren und bei Dauerbetrieb ohne Zusatz von Brennstoffen in beliebigen Mengen
kontrolliert in einer relativ einfachen vor Ort aufzustellenden Anlage ohne Gefahr
für Mensch und Umwelt zu entsorgen. Zum Verbrennen des Ammoniaks bedient sich die
Erfindung offensichtlich folgenden Zusammenhangs: Zunächst wird der Ammoniak in dem
Brennrohr in der Flammzone des Heizgases entzündet. In dieser Eingangsphase wird die
Ammoniak-Verbrennung durch weiterhin zugeleitetes Heizgas aufrechterhalten. Mit Hilfe
des in dem Rohr brennenden Ammoniak-Heizgas-Gemisches wird der über dem Rohr mit Flammdurchgang
angeordnete Fackelbrenner auf eine so hohe Temperatur aufgeheizt, daß die eigentliche
Brennkammer des Fackelbrenners - möglicherweise nach Art eines Glühkopfes - eine permanente
Selbstzündung des Ammoniak/Luft-Gemisches bewirkt, ohne daß weiteres Heizgas zur Aufrechterhaltung
der Flamme erforderlich wäre. Bei dem anschließenden Dauerbetrieb wird also allein
die Verbrennungswärme des Ammoniaks zur Aufrechterhaltung der Zündungstemperatur und
damit der weiteren Verbrennung ausgenutzt.
[0008] Für eine Vorrichtung zum schadstoffarmen Entsorgen von Ammoniak ist die erfindungsgemäße
Lösung bevorzugt gekennzeichnet durch ein unten offenes und oben in die Brennkammer
eines Fackelbrenners mündendes Brennrohr mit an das untere Ende über ein Ventil angeschlossenem
Anschlußrohr eines Ammoniak-Reservoirs, mit einem auf das untere Ende des Brennrohrs
zu schaltenden Heizgasanschluß und mit einer Frischluftzufuhr. In dem Brennrohr, das
am oberen Ende in die vorzugsweise einen größeren Durchmesser als das Brennrohr aufweisende
Brennkammer des Fackelbrenners mündet, soll der Ammoniak in der Flammzone eines vorher
auf irgendeine Weise gezündeten Heizgases entzündet werden.
[0009] Das Heizgas soll dem Ammoniak erfindungsgemäß nur so lange beigemischt werden, bis
die Brennkammer des Fackelbrenners auf eine Temperatur erhitzt ist, die nach Verlegung
der Flammzone aus dem Brennrohr in den Fackelbrenner - auch nach dem Abschalten der
Heizgaszufuhr - zu einer ständigen Selbstentzündung des Ammoniaks führt. Während der
dem eigentlichen Prozeß der Ammoniakverbrennung vorausgehenden Aufheizphase soll die
Flammzone durch Regelung der Ammoniak/Luft-Zufuhr in dem Brennrohr gehalten werden.
Erst wenn die Aufheizphase beendet ist, soll die Ammoniak/Luft-Zufuhr so weit erhöht
werden, daß die Flammzone in den Brenner des Fackelbrenners steigt und die Heizgaszufuhr
wegen der Selbstentzündung des Ammoniaks an den heißen Teilen des Fackelbrenners abgeschaltet
werden kann. Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den
Unteransprüchen angegeben.
[0010] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Entsorgungsanlage im betriebsbereiten Zustand; und
Fig. 2 ein Sprengbild der Entsorgungsanlage nach Fig. 1.
[0011] Die Anlage nach Fig. 1 und 2 besteht im wesentlichen aus einem Ammoniak-Anschlußrohr
1, einer Heizgaszuleitung 2, die beide in das (an sich offene) untere Ende 3 eines
Brennrohrs 4 münden. Die Heizgaszuleitung 2 kann auf einen Brenner 5 (Fig. 2), der
im Brennrohr 4 anzuordnen ist, geschaltet werden. Das Brennrohr 4 kann am unteren
Ende offen sein und auf einem Aufnahmering 6 gelagert werden. Am unteren Ende des
Brennrohrs 4 können nicht gezeichnete Luftregelklappen vorgesehen werden, mit denen
die für die Verbrennung erforderliche Frischluftzufuhr, in üblicher Weise seibstgesteuert,
aufrechterhalten wird. Sowohl das Ammoniak-Anschlußrohr 1 als auch die Heizgaszuleitung
2 sollen Regel- bzw. Absperr-Ventile 7 und 8 enthalten.
[0012] An das (an sich offene) obere Ende 9 des Brennrohrs 4 schließt sich nach Fig. 1 und
2 ein insgesamt mit 10 bezeichneter Fackelbrenner an. Dieser besteht im wesentlichen
aus einer unmittelbar auf das obere Ende 9 des Brennrohrs 4 aufgesetzten Brennkammer
11 und einer Sturmkammer 12. Die Sturmkammer 12 besitzt in ihrem unteren Bereich eine
Aufnahme 13 zum Befestigen auf der Brennkammer 11.
[0013] Die Brennkammer 11 soll bevorzugt einen im wesentlichen kegelstumpfförmigen Mantel
14 besitzen, der an seinem unteren, großen Durchmesser 15 mit einem Aufnahmering 16
zum Aufsetzen auf das Brennrohr 4 ausgestattet werden und der am oberen, kleinen Durchmesser
17 einen offenen Flammausgang besitzen soll. Zum Ansaugen von Frischluft für die Verbrennung
kann die durch den großen großen Durchmesser 15 definierte Unterseite der Brennkammer
11, z.B. um den Aufnahmering 16 herum, Öffnungen besitzen. Auch das untere Ende 18
der Sturmkammer 12 kann Öffnungen zur Frischluftansaugung aufweisen. Die Sturmkammer
12 soll im übrigen im wesentlichen zylindrisch ausgebildet und am oberen Ende 19 ganz
offen sein.
[0014] Die ganze Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 kann als mobile Ammoniak-Entsorgungsanlage
ausgebildet werden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird ein insgesamt mit
20 bezeichneter Ständer mit drei Schrägstützen 21 und drei Bodenstreben 22, die mit
dem Fuß 23 der Anlage zu verbinden sind, stabilisiert. Die ganze Anlage kann einschließlich
Sturmkammer beispielsweise etwa 3 m hoch sein und zerlegt in die Einzelteile in einem
größeren Kofferraum eines Personenkraftwagens transportiert werden. Die Stützen 21
werden wie in Fig. 1 dargestellt, mit den Längsenden der Bodenstreben 22 einerseits
und mit beispielsweise am Brennrohr 4 angebrachten Laschen 24 verschraubt. Zum Steuern
der Verbrennung kann das Brennrohr 4 außer am unteren Ende 3 Frischlufteinlässe 25,
die mit einer Manschette 26 verschließbar sind, besitzen.
[0015] Bei Betrieb wird das Ammoniak-Anschlußrohr 1 über das Ventil 7 an den Auslaß eines
zu entsorgenden Ammoniak-Speichers (nicht gezeichnet) angeschlossen. Zum Starten des
Entsorgungsvorgangs wird zunächst ein Heizgas, z.B. Propan oder Methan, durch Öffnen
des Ventils 8 zu dem Brenner 5, der drei in Fig. 2 dargestellte Düsen besitzen kann,
geleitet und dort entzündet, so daß sich innerhalb des Brennrohrs 4 eine Flammzone
ausbildet. Diese kann zunächst ganz unten im Brennrohr 4, eventuell noch unterhalb
der (dann zu schließenden) Frischlufteinlässe 25 liegen.
[0016] Wenn die Heizgasflamme im Brennrohr 4 brennt, wird das Ammoniak-Ventil 7 langsam
geöffnet - bevorzugt bis das Strömen des Ammoniaks hörbar wird. Dabei wird die Flammzone
im Brennrohr 4 nach oben verschoben. Die Ammoniakmenge soll aber so begrenzt werden,
daß die Flammzone im Brennrohr 4 also unter der Brennkammer 11 bleibt. Die Frischlufteinlässe
25 sollen auch jetzt nur geöffnet werden, wenn die Flammzone deutlich darüber liegt.
Bereits in der Flammzone im Brennrohr 4 jedoch setzt die Ammoniakverbrennung ein.
Dabei wird außer dem Brennrohr 4 auch die darüber befindliche Brennkammer 11 aufgeheizt.
Größe und Form der Brennkammer 11 sowie Durchmesser und Länge des Brennrohrs 4 werden
bevorzugt gegenseitig derart abgestimmt, daß die Geschwindigkeit des Luft-Heizgas-Ammoniak-
Gemisches so herabgesetzt wird, daß das Gemisch während der Aufheizphase im Brennrohr
ruhig und vollständig verbrennt.
[0017] Normalerweise kann hierbei die Frischluftzufuhr allein mit Hilfe einer selbsttätigen
(nicht gezeichneten) Jalousie-Regelung am unteren Ende 3 des Brennrohrs 4 bzw. am
Aufnahmering 6 gesteuert werden.
[0018] Nach wenigen Minuten Aufheizzeit, der Aufheizphase, werden die Heizgaszufuhr (mit
Hilfe des Heizgasventils 8) langsam gedrosselt und die Ammoniak-Zufuhr mit Hilfe des
Ventils 7 zugleich gesteigert. Bei diesem Vorgang wird die Flammzone aus dem Brennrohr
4 nach - schließlich bis oben in die Brennkammer 11 - gedrängt. Wenn die Flammzone
in der Brennkammer 11 angelangt ist und dort weiter brennt, wird die Heizgaszufuhr
durch Schließen des Ventils 8 - im allgemeinen allmählich - ganz unterbrochen. Das
Brennrohr 11 dient dann - nach den bisherigen Erkenntnissen - nur noch der Zufuhr
von Frischluft und Ammoniakgas. Die Luftzufuhr kann auch durch Verstellen der Manschette
26 relativ zu den Öffnungen des Frischlufteinlasses 25 nachgestellt werden.
[0019] Die auf die Brennkammer 11 aufgesetzte und nach oben offene Sturmkammer 12 des Fackelbrenners
10 erlaubt eine saubere Restverbrennung der im Freien aufzustellenden erfindungsgemäßen
Anlage, auch (normaler) Wind kann die Flamme nicht stören. Eventuelle Strömungsgeräusche
des zufließenden Ammoniaks können mit Hilfe eines Schalldämpfers 28, der innerhalb
des Brennrohrs 4 - in dessen unteren Teil, gegebenenfalls etwa bis zu den Frischluftöffnungen
26 reichend - anzuordnen ist, unterdrückt werden. Für maximale Leistungsstärke kann
die Sturmkammer 12 unter Umständen über einen Rohrstutzen 29 und einen Ventilator
zusätzlich belüftet werden.
[0020] Durch die Erfindung wird eine mobile Entsorgungsanlage zum schadstoffarmen Vernichten
von Ammoniak geschaffen, die abgesehen von einer Aufheizzeit mit Heizgas geeignet
ist, Ammoniak ohne zusätzliche Energiezufuhr vollständig zu verbrennen. Bei dem Verfahren
zum Entsorgen von Ammoniak durch Verbrennen mit Hilfe eines Fackelbrenners, bei dem
zum Entzünden des zu entsorgenden Gases ein Heizgas verwendet wird, kann erfindungsgemäß
bei Dauerbetrieb ohne Heizgaszufuhr und ohne Katalysator gearbeitet werden, wenn unterhalb
des Fackelbrenners mit Flammdurchgang zu diesem ein Brennrohr angeordnet wird und
wenn in dem Brennrohr der Ammoniak mit Hilfe eines Heizgases entzündet und so lange
unter Zufügung von Heizgas verbrannt wird, bis der Fackelbrenner eine zum Weiterbrennen
eines entzündeten Ammoniak/Luft-Gemisches erforderliche Temperatur erreicht hat. Nach
Verlegen der Flammzone in den Fackelbrenner durch Erhöhen der Ammoniakzufuhr, kann
daher die Heizgaszufuhr ganz abgeschaltet werden.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Ammoniak-Anschlußrohr
- 2
- Heizgas-Zuleitung
- 3
- Unteres Ende (4)
- 4
- Brennrohr
- 5
- Brenner
- 6
- Aufnahmering
- 7
- Ammoniak-Ventil
- 8
- Heizgas-Ventil
- 9
- Oberes Ende (4)
- 10
- Fackelbrenner
- 11
- Brennkammer
- 12
- Sturmkammer
- 13
- Aufnahme (11)
- 14
- Mantel
- 15
- Großer Durchmesser (14)
- 16
- Aufnahmering
- 17
- Kleiner Durchmesser (11)
- 18
- Unteres Ende (12)
- 19
- Oberes Ende (12)
- 20
- Ständer
- 21
- Stütze
- 22
- Bodenstrebe
- 23
- Fuß
- 24
- Lasche
- 25
- Frischluft-Einlaß
- 26
- Manschette
- 27
- Schalldämpfer
- 28
- Rohrstutzen
1. Verfahren zum Entsorgen von Ammoniak durch Verbrennen mit Hilfe eines Fackelbrenners
(10), bei dem zum Entzünden des zu entsorgenden Gases ein Heizgas, wie Propan oder
Methan, verwendet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Vorbereitung der Ammoniak-Entzündung das mit Frischluft gemischte Heizgas
unter Bildung einer Flammzone in einem räumlich unterhalb des Fackelbrenners (10)
mit Flammdurchgang zu diesem angeordneten Brennrohr (4) entzündet wird, daß danach
Ammoniak unter Ansaugung von Frischluft in einer in der vom brennenden Heizgas unterhaltenen
Flammzone verbrennbaren Menge in das Brennrohr (4) geleitet und am brennenden Heizgas
entzündet wird, daß der Fackelbrenner (10) durch das im Brennrohr (4) brennende Heizgas/Ammoniak-Gemisch
auf die Flammtemperatur eines im wesentlichen reinen Ammoniak/Luft-Gemisches aufgeheizt
wird, und daß schließlich zum Einleiten des Dauerbetriebs der Entsorgung die Flammzone
durch allmähliches Erhöhen der Ammoniakzufuhr aus dem Brennrohr (4) nach oben in den
Fackelbrenner (10) gedrängt und zugleich die Heizgaszufuhr allmählich bis zur vollständigen
Unterbrechung gedrosselt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ammoniakzufuhr bei Beginn der Verbrennung im Brennrohr (4) allmählich nur
so weit gesteigert wird, bis die Ammoniak-Strömung hörbar wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ursprünglich nur vom Heizgas aufrechterhaltene Flammzone im Brennrohr (4)
durch Einschalten und Verstärken der Ammoniakzufuhr von unten nach oben verschoben
wird und daß die Luft-Ansaugung durch das zuströmende Ammoniak so geregelt wird, daß
die Flammzone in einem vorgegebenen Bereich des Brennrohrs (4) unterhalb der Brennkammer
(11) des Fackelbrenners (10) stehenbleibt.
4. Vorrichtung zum schadstoffarmen Vernichten von Ammoniak, insbesondere zum Durchführen
des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch
ein unten offenes und oben in die Brennkammer (11) eines Fackelbrenners (10) mündendes
Brennrohr (4) mit an das untere Ende (3) über ein Ventil (7) angeschlossenen Ammoniakgas-Anschluß
Anschluß (1), mit einem auf das untere Ende (3) des Brennrohrs (4) zu schaltenden
Heizgasanschluß (2) und mit einer Frischluftzufuhr.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß innerhalb des Brennrohrs (4) ein Schalldämpfer (27) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
gekennzeichnet durch
eine Brennkammer (11) im Fackelbrenner (10) mit einem größeren Durchmesser als das
Brennrohr (4).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser der Brennkammer (11) in Strömungsrichtung - des Ammoniaks bzw.
der durch die Verbrennung resultierenden Gase - wie ein Pyramidenstumpf abnimmt.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Strömungsrichtung - des Ammoniaks bzw. der durch die Verbrennung resultierende
Gase - auf die Brennkammer (11) eine diese auch umgebende Sturmkammer (12) größeren
Durchmessers folgt.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Frischluftzufuhröffnung beim Aufheizen mit Hilfe oder unter Beifügung des
Heizgases ausschließlich die untere Öffnung (3) des Brennrohrs (4) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Brennrohr (4) nach Abschalten der Heizgaszufuhr ausschließlich als Ammoniak/Frischluft-Zuleitung
vorgesehen ist.