[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zuführung von Bahnen aus Papier, Tissue,
Nonwoven oder dergleichen zu einer Falzmaschine und zur Herstellung ein oder mehrmals
in Querrichtung gefalteter Bahnabschnitte und zur Abgabe der Bahnabschnitte in aus
abgezählten Einzelstücken bestehenden Päckchen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 5.
[0002] Ein Verfahren mit den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen Merkmalen
ist beispielsweise in DE-OS 28 53 741 beschrieben. Bei diesem bekannten Verfahren
wird von einer einzigen Bahn ausgegangen, die nach dem Abwickeln in mehrere, beispielsweise
drei nebeneinanderliegende Einzelbahnen aufgetrennt wird. Diese nebeneinanderliegenden
Einzelbahnen werden zunächst in unterschiedlichen horizontalen Ebenen weitergeführt
und sodann derart längsgefaltet, daß die Bahnebene jeder gefalteten Einzelbahn in
eine vertikale Ebene gedreht ist. Die so gedrehten Einzelbahnen werden dann um 90°
umgelenkt und aus ihrer bisherigen Bahnebene heraus in eine gemeinsame vertikale Ebene
geführt, in der die Einzelbahnen mit vertikal ausgerichteten Bahnebenen fluchtend
übereinander angeordnet sind. In dieser Form werden mehrere, beispielsweise drei Einzelbahnen
einer Falzmaschine zugeführt, die ein Falzzylinderpaar aufweist, dem übereinander
drei Einzelbahnen zuführbar sind.
[0003] Die von der Falzmaschine abgegebenen, übereinander angeordneten Stapel werden mittels
einer Bandmessereinrichtung jeweils in zwei nebeneinanderliegende, aus gefalteten
Bahnabschnitten bestehenden Teilstapel aufgetrennt.
[0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, das bekannte Verfahren
derart auszugestalten, daß ohne besonders hohen technischen Aufwand ein Vielfaches
der Produktionsleistung zu erreichen ist, insbesondere sollte die Zuführung der Bahnen
zur Falzmaschine mit sehr hohen Geschwindigkeiten erfolgen können, ohne daß in der
Falzmaschine Abführungsprobleme bei den gefalteten Erzeugnissen entstehen.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen 2 bis 4 beschrieben.
[0006] Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist die Merkmale
aus Patentanspruch 5 auf. Vorteilhafte Weiterbildungen dieser Vorrichtung sind in
den Unteransprüchen 6 bis 11 beschrieben. Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin,
mit möglichst geringem konstruktivem Aufwand mehrere Bahnen gleichzeitig abzuwickeln,
in Längsrichtung aufzutrennen und zu falten und somit eine größere Anzahl von Einzelbahnen
einer Falzmaschine zuzuführen, die mehrere, vorzugsweise eine gerade Anzahl von Falzzylinderpaaren
aufweist, wobei jedem Falzzylinderpaar mehrere, vorzugsweise zwei Einzelbahnen zugeführt
werden. Auf diese Weise ist es möglich, gleichzeitig eine größere Anzahl von Teilstapeln
der gefalteten Erzeugnisse herzustellen, die in abgezählten Päckchen abgegeben werden
können. Die Einrichtungen zur Erzeugung und Abgabe der Päckchen aus abgezählten Einzelstücken
kann dabei im Prinzip so ausgebildet sein wie dies in DE-PS 24 27 635 beschrieben
ist. Hierbei läßt sich eine konstruktiv besonders wenig aufwendige Ausbildung der
Abgabeeinrichtung erzielen, wenn die jeweils aus den übereinander angeordneten Teilstapeln
gebildeten Päckchen abwechselnd auf einem gemeinsamen Förderer abgelegt werden, was
in der Weise geschehen kann, daß die Päckchen aus dem jeweils untersten Teilstapel
direkt auf dem unterhalb angeordneten Förderer abgelegt werden, während die Päckchen
aus dem darüber angeordneten Teilstapel zunächst auf einem Päckchenübergabetisch abgelegt
werden, der sich dann absenkt und das Päckchen auf dem Förderer ablegt.
[0007] Weiterhin läßt sich eine konstruktiv besonders einfache Lösung zur Erzeugung der
Teilstapel aus dem von der Falzmaschine abgegebenen Stapel erreichen, wenn der Falzmaschine
mit zwei Falzzylinderpaaren eine gemeinsame Bandmessereinrichtung mit einem in einer
vertikalen Ebene umlaufenden Bandmesser zugeordnet ist, wobei jeweils das abwärtslaufende
Trum des Bandmessers zwei oder mehrere übereinander geordnete Stapel des einen Falzzylinderpaares
in Teilstapel auftrennt, während das aufwärtslaufende Trum die übereinander angeordneten
Stapel des anderen Falzzylinderpaares in Teilstapel auftrennt. Auf diese Weise können
mit einer Bandmessereinrichtung acht oder mehr Teilstapel erzeugt werden.
[0008] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen
Vorrichtung liegt darin, daß die Vorrichtung in einfacher Weise erweiterbar ist, indem
sie aus mehreren Einheiten aufgebaut wird, die jeweils eine Falzmaschine mit zwei
Falzzylinderpaaren aufweisen, wobei jeder dieser Einheiten die aus zwei der abgewickelten
Bahnen stammenden Teilbahnen zugeführt werden, aus denen insgesamt acht aus Bahnabschnitten
bestehende Teilstapel erzeugt werden. Es wird in diesem Fall jeweils eine gerade Anzahl
von Bahnen abgewickelt, diese Bahnen werden gemeinsam einer Vorbehandlung, beispielsweise
in einem Prägekalander, unterworfen, um dann paarweise auseinandergeführt und nach
der Auftrennung in Längsrichtung und der Längsfaltung den Falzmaschinen zugeführt
zu werden.
[0009] Das Abwickeln und Zusammen führen von mehreren Bahnen hat den zusätzlichen Vorteil,
daß Bahnen mit unterschiedlichen Merkmalen, beispielsweise in unterschiedlichen Farben
oder mit unterschiedlichem Aufdruck, gleichzeitig verarbeitet werden können, aber
jeder Teilstapel nur Erzeugnisse enthält, die aus einer Bahn stammen, so daß die in
einem Päckchen enthaltenen Erzeugnisse jeweils die gleiche Farbe aufweisen, aber Päckchen
mit Erzeugnissen in unterschiedlichen Farben abgegeben werden. Die gemeinsame Zuführung
der Bahnen zu einem Prägekalander hat den Vorteil, daß auch dünnes einlagiges Material
einer Stahl-auf-Stahl-Prägung unterworfen werden kann, was bei Zuführung von nur einer
Bahn auf Schwierigkeiten stößt. Selbstverständlich kann jede der abgewickelten Bahnen
vor der Zusammenführung durch eine eigene Vorbehandlungsstation, beispielsweise zum
Bedrucken, geführt werden. Der Aufbau der Vorrichtung aus mehreren Einheiten bietet
die Möglichkeit, je nach der gewünschten Abgabeleistung sämtliche oder nur einen Teil
der Einheiten in Betrieb zu nehmen.
[0010] Die Tatsache, daß jede Falzmaschine zwei horizontal nebeneinander angeordnete Falzzylinderpaare
aufweist, denen jeweils in einer vertikalen Ebene übereinanderliegend zwei Einzelbahnen
zugeführt werden, garantiert einen besonders geringen konstruktiven Aufwand zur Herstellung
einer größeren Anzahl von Teilstapeln. Selbstverständlich ist es auch möglich, in
einer Falzmaschine mehr als zwei Falzzylinderpaare nebeneinander anzuordnen, denen
auch jeweils mehr als zwei übereinanderliegende Einzelbahnen zugeführt werden können.
[0011] Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel einer
Vorrichtung nach der Erfindung näher erläutert, anhand der das erfindungsgemäße Verfahren
genauer beschrieben wird.
[0012] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- in einer Aufsicht in stark schematisierter Darstellung eine Vorrichtung zur Zuführung
von insgesamt vier Bahnen zu einer Falzmaschine mit vier Falzzylinderpaaren zur Erzeugung
von insgesamt 16 Teilstapeln aus gefalteten Bahnabschnitten;
- Fig. 2
- ebenfalls schematisch in einem Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 in gegenüber
Fig. 1 vergrößerter Darstellung einen Teil der Vorrichtung nach Fig. 1;
- Fig. 3
- in einer Teilaufsicht den in Fig. 1 strichpunktiert eingerahmten Teil III der Vorrichtung
nach Fig. 1 in vergrößerter detaillierterer Darstellung;
- Fig. 4
- in gegenüber Fig. 3 leicht verkleinerter Darstellung eine Seitenansicht des Vorrichtungsteils
nach Fig. 3.
[0013] Fig. 1 zeigt in stark schematisierter Darstellung eine Vorrichtung mit vier in an
sich bekannter Weise in Bahnlaufrichtung BR hintereinan der angeordneten Abwickelstationen
1.1, 1.2, 1.3 und 1.4, von denen vier Bahnen aus Papier, Tissue, Nonwoven oder dergleichen
abgewickelt werden, die im folgenden und in Fig. 2 mit B1, B2, B3 und B4 bezeichnet
sind. Diese Bahnen werden aufeinanderliegend weitergeführt und zunächst gemeinsam
einem Prägekalander 2 (s. auch Fig. 2) zugeführt. Vom Prägekalander 2 aus werden sie
gemeinsam durch eine Führungseinrichtung 3 geführt mit Führungswalzen 3.0, 3.1, 3.2
und 3.3, durch die sie schließlich paarweise voneinander getrennt und in verschiedener
Höhe weitergeführt werden. Das Paar aus den Bahnen B1 und B2 gelangt über die Führungswalze
3.2 zu einer Längsschneideeinrichtung 4.1, während das Paar aus den Bahnen B3 und
B4 über Führungswalzen 3.3, 3.6, 3.7, 3.8 und 3.9 zu einer Längsschneideeinrichtung
4.2 geführt ist, die auf gleichen Höhe liegt wie die Längsschneideeinrichtung 4.1.
[0014] In der Längsschneideeinrichtung 4.1 werden die Bahnen B1 und B2 in Längsrichtung
jeweils in zwei Teilbahnen aufgetrennt, die mit EB1.1, EB1.2 bzw. EB2.1 und EB2.2
bezeichnet sind. Dabei werden die aus der Bahn B1 entstandenen Teilbahnen EB1.1 und
EB1.2 in eine obere horizontale Ebene geführt, während die aus der Bahn B2 stammenden
Teilbahnen EB2.1 und EB2.2 in eine untere horizontale Ebene geführt werden. Diese
Führung geschieht über Führungswalzen 3.4 bzw. 3.5. Die in der oberen Ebene angeordneten
nebeneinander weitergeführten Teilbahnen EB1.1 und EB1.2 werden über Umlenkstäbe 5.1
und 5.2 geführt, durch die sie um 90° in ihrer Bewegungsrichtung in eine horizontale
Führungsebene umgelenkt werden, in der sie mit einem vorgegebenen Abstand weitergeführt
werden (s. hierzu auch Fig. 2 und 3).
[0015] In analoger Weise werden die in der unteren horizontalen Ebene angeordneten Teilbahnen
EB2.1 und EB2.2 durch Umlenkstäbe 5.3 bzw. 5.4 umgelenkt und so weitergeführt, daß
die Teilbahn EB2.1 unter der Teilbahn EB1.1 und die Teilbahn EB2.2 unter der Teilbahn
EB1.2 liegt (Fig. 2).
[0016] In ähnlicher Weise werden die Bahnen B3 und B4 durch die Längsschneidevorrichtung
4.2 in die Teilbahnen EB3.1 und EB 3.2 bzw. EB4.1 und EB4.2 aufgetrennt, wobei über
die Führungswalze 3.10 die Teilbahnen EB3.1 und EB3.2 in eine obere horizontale Ebene
und über die Führungswalze 3.11, die Teilbahnen EB4.1 und EB 4.2 in eine untere horizontale
Ebene geführt werden. Die Teilbahnen werden durch Umlenkstäbe 5.5 und 5.6 bzw. 5.7
und 5.8 ebenfalls um 90° in ihrer Bewegungsrichtung in die jeweilige horizontale Führungsebene
umgelenkt, in der sie in horizontalen Abständen so angeordnet sind, daß die Teilbahn
EB4.1 unterhalb der Teilbahn EB 3.1 und die Teilbahn EB4.2 unter der Teilbahn EB 3.2
liegt.
[0017] Jede der Teilbahnen wird dann in ihrer Führungsebene einer Längsfalzeinrichtung zugeführt,
die jeweils mit 6.1 bis 6.8 bezeichnet sind. Die Längsfalzeinrichtungen arbeiten in
analoger Weise. So wird beispielsweise die Teilbahn EB1.1 durch die Längsfalzeinrichtung
6.1 entlang einer in Längsrichtung laufenden Linie derart gefaltet, daß die Bahnebene
der gefalteten Einzelbahn EB1.1 in eine vertikale Ebene gedreht ist. In die gleiche
vertikale Ebene wird durch die Längsfalzeinrichtung 6.3 die Teilbahn EB2.1 gedreht,
so daß diese beiden Einzelbahnen in der gleichen vertikalen Ebene fluchtend übereinanderliegen.
In analoger Weise sind unter der Wirkung der Längsfalzeinrichtungen 6.2 und 6.4 bzw.
6.5 und 6.7 bzw. 6.6 und 6.8 die Teilbahnen EB1.2 und EB2.1 bzw. EB3.1 und EB4.1 bzw.
EB3.2 und EB4.2 jeweils in einer gemeinsamen vertikalen Ebene angeordnet. In diesen
vertikalen Ebenen werden die Einzelbahnen der Falzmaschine zugeführt, die insgesamt
vier Falzzylinderpaare 7.1, 7.2, 7.3 und 7.4 besitzt, denen jeweils zwei übereinanderliegende
Einzelbahnen zugeführt werden.
[0018] Die Falzzylinder können in der bei Falzmaschinen üblichen Weise ausgebildet sein.
Hierzu wird beispielsweise auf DE-OS 19 52 449 verwiesen.
[0019] Durch die Falzzylinderpaare 7.1, 7.2, 7.3 und 7.4 werden die Teilbahnen in bekannter
Weise gefalzt und nach der Querfalzung wird das fertiggestellte Erzeugnis pro Falzzylinderpaar
in zwei übereinanderliegenden Stapeln abgegeben. Diese Stapel werden jeweils in der
vertikalen Mittelebene in zwei nebeneinanderliegende aus gefalteten Bahnabschnitten
bestehende Teilstapel aufgetrennt. Zur Auftrennung werden Bandmesser benutzt, die
jeweils Teil von zwei Bandmessereinrichtungen 8.1 und 8.2 sind. Die Bandmessereinrichtung
8.1 ist dabei den Falzzylinderpaaren 7.1 und 7.2 zugeordnet, während die Bandmessereinrichtung
8.2 den Falzzylinderpaaren 7.3 und 7.4 zugeordnet ist. Wie aus den Fig. 3 und 4 zu
entnehmen, ist das Bandmesser jeder der Bandmessereinrichtungen so angeordnet, daß
sowohl das abwärtslaufende Trum als auch das aufwärtslaufende Trum zwei übereinanderliegende
Stapel auftrennt. So kann beispielsweise die Bandmessereinrichtung 8.1 so angeordnet
sein, daß das abwärtslaufende Trum hinter dem Falzzylinderpaar 7.1 und das aufwärtslaufende
Trum hinter dem Falzzylinderpaar 7.2 liegt. Es werden somit durch ein Bandmesser acht
Teilstapel geschaffen, die sich auf Teilstapelstrecken weiter bewegen, von denen in
den Fig. 3 und 4 die in der oberen Ebene liegenden Teilstapelstrecken 9.1, 9.2 sowie
9.5 und 9.6 und die in der unteren Ebene liegende Teilstapelstrecke 9.3 sichtbar sind.
[0020] In analoger Weise erzeugt die Bandmessereinrichtung 8.2 ebenfalls acht Teilstapel,
von denen in Fig. 3 die in der oberen Ebene liegenden Teilstapelstrecken 10.1, 10.2
sowie 10.5 und 10.6 sichtbar sind.
[0021] Die Bandmessereinrichtungen 8.1 und 8.2 sind auf in Querrichtung verlaufenden Schienen
8.3 gelagert, auf denen sie in seitlicher Richtung verschiebbar sind. Dies hat den
großen Vorteil, daß sie beim Bandmesserwechsel sowie bei Einstellarbeiten an den Falzzylinderpaaren
nach der Seite weg bewegt werden können. Auf diese Weise kann die Gesamtanlage sehr
kompakt aufgebaut werden und die Falzzylinderpaare können in Querrichtung relativ
dicht nebeneinander angeordnet werden.
[0022] Unterhalb der Teilstapelstrecken sind insgesamt acht Horizontalförderer 11.1 bis
11.8 angeordnet, auf die jeweils die auf zwei übereinanderliegenden Teilstapelstrecken
gebildeten Päckchen abgelegt werden. Hierzu ist am Ende jeder Teilstapelstrecke eine
nach unten abschwenkbare, im Längsschnitt hakenförmig ausgebildete Ablagegabel angeordnet.
In Fig. 4 sind zwei dieser Ablagegabeln dargestellt, nämlich die am Ende der Teilstapelstrecke
9.1 angeordnete Ablagegabel 12.1 und die am Ende der darunter liegenden Teilstapelstrecke
9.3 angeordnete Ablagegabel 12.3. Bei der Bildung von Päckchen aus abgezählten Einzelerzeugnissen
in der Abgabeeinrichtung wird von an sich bekannten Funktionsweisen und Einrichtungsteilen
Gebrauch gemacht, die beispielsweise in DE-PS 24 27 635 beschrieben sind. Die Abgabeeinrichtung
besitzt am Ende jeder Teilstapelstrecke einen von oben in den Teilstapel quer zur
Bewegungsrichtung hinein bewegbaren Haltefinger. In Fig. 4 ist dies anhand der Teilstapel
9.1 mit dem Haltefinger 13.1 und 9.3 mit dem Haltefinger 13.3 dargestellt. Weiterhin
ist am Ende jeder Teilstapelstrecke im Bereich der Ablagegabel jeweils ein an die
Vorderseite eines Teilstapels andrückbarer, mit dem vorrückenden Teilstapel verschiebbarer
und dann in eine Ausgangsstellung rückführbarer Halteanschlag 14.1 angeordnet. Ein
solcher Halteanschlag ist in Fig. 4 am Ende der Teilstapelstrecke 9.1 dargestellt.
Am Ende der Teilstapelstrecke 9.3 ist in der gleichen Weise ein Halteanschlag angeordnet,
aber um der Übersichtlichkeit willen nicht dargestellt.
[0023] Die Funktionsweise der oben beschriebenen Einrichtungsteile wird im folgenden anhand
von Fig. 4 näher erläutert. Auf den Teilstapelstrecken 9.1 und 9.3 bewegen sich die
Teilstapel in einzelnen Päcken aus abgezählten gefalteten Erzeugnissen vorwärts, d.h.
in Fig. 4 in der Bewegungsrichtung nach rechts. Innerhalb jedes Päckchens sind die
Erzeugnisse in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise so angeordnet, daß jeweils das erste
Stück eines Päckchens am stärksten angehoben ist und die Höhe bis zum letzten Stück
abnimmt. Die obere Oberfläche des Teilstapels weist somit ein sägezahnartiges Profil
auf. An der angehobenen Vorderkante des vordersten Päckchens im Teilstapel liegt die
hakenförmige Tastkante eines Steuerschiebers an, der mit dem Teilstapel vorrückt.
Beim Vorrücken gelangen die Päckchen der Teilstapel schließlich auf die hochgeschwenkten
Ablagegabeln. In der hochgeschwenkten Stellung liegen die Ablagegabeln nicht horizontal,
sondern wie in Fig. 4 anhand der Ablagegabel 12.1 strichpunktiert dargestellt, leicht
schräg abwärts geneigt. Sobald der Teilstapel in den Bereich der Ablagegabel gerät,
liegt an seiner Vorderseite außerdem der Halteanschlag 14.1 an und wird beim Vorrücken
des Teilstapels auf die Ablagegabel mitgenommen. Wenn der Teilstapel 9.1 eine vorgegebene
Wegstrecke auf die Ablagegabel vorgerückt ist, wird durch den Steuerschieber ein Steuervorgang
ausgelöst, aufgrund dessen sich der Haltefinger 13.1 in den Teilstapel hineinbewegt
und das vor ihm liegende Päckchen P1 vom Teilstapel abtrennt. Gleichzeitig wird die
Abwärtsbewegung der Ablagegabel und eine Rückführung des Steuerschiebers ausgelöst.
Der Halteanschlag 14.1 wird nach dem Wiederhochschwenken der Ablagegabel in seine
Ausgangsposition am Anfang der Ablagegabel 12.1 zurückgeführt. Sobald der Halteanschlag
wieder am vorderen Ende des Teilstapels anliegt kann der Haltefinger 13.1 wieder aus
dem Teilstapel herausbewegt werden. Nach Beendigung der Abwärtsschwenkbewegung der
Ablagegabel 12.1 wird das auf ihr liegende Päckchen P1 mit horizontal liegenden Bahnabschnitten
auf einem Übergabetisch 15 abgelegt. Zu diesem Zweck sind in nicht eigens dargestellter
Weise sowohl die Haltegabel 12.1 als auch der Übergabetisch 15 so ausgebildet, daß
die jweiligen Auflageelemente ineinandergreifen. Der Übergabetisch 15 wird nach dem
Auflegen des Päckchens P1 abwärts bewegt und legt das Päckchen P1 auf den Horizontalförderer
11.1 ab. Damit dies möglich ist, sind wiederum in nicht eigens dargestellter Weise
die Auflageelemente des Übergabetisches 15 und des Horizontalförderers 11.1 so ausgebildet,
daß sie beim Absenken des Übergabetisches 15 ineinandergreifen und das Päckchen P1
direkt auf dem Förderer abgelegt werden kann.
[0024] In analoger Weise erfolgt die Abgabe eines Päckchens P3 mittels der Ablagegabel 12.3
von der Teilstapelstrecke 9.3 her, mit dem Unterschied, daß bei dieser unteren Teilstapelstrecke
9.3 kein Übergabetisch benötigt wird, sondern das Päckchen P3 von der Haltegabel 12.3
direkt auf den Förderer 11.1 abgelegt werden kann.
[0025] Wie aus Fig. 4 zu entnehmen, sind die beiden Ablagegabeln 12.1 und 12.3 in horizontaler
Richtung gegeneinander versetzt angeordnet, und die Ansteuerung der Ablagevorgänge
erfolgt derart, daß jeweils zwei Päckchen P1 und P3 von den beiden übereinanderliegenden
Teilstapelstrecken im wesentlichen gleichzeitig auf den Förderer 11.1 in horizontaler
Richtung gegeneinander versetzt abgelegt werden können. In analoger Weise sind an
den übrigen Teilstapelstrecken nicht dargestellte Ablagegabeln und für die jeweils
oberen Teilstapelstrecken Übergabetische angeordnet, durch welche die auf diesen Teilstapelstrecken
erzeugten Päckchen auf die Horizontalförderer 11.2 bis 11.8 abgelegt werden.
[0026] Am Ende der Horizontalförderer werden bei diesem Ausführungsbeispiel, wie aus Fig.
4 zu ersehen, die Päckchen mittels eines zweiten Übergabetisches 16 angehoben und
durch einen in horizontaler Richtung bewegten Stößel 17 auf eine Ablagefläche 18 abgeschoben.
[0027] Auch diese Einrichtung ist in analoger Weise am Ende der Förderer 11.2 bis 11.8 vorhanden.
1. Verfahren zur Zuführung von Bahnen aus Papier, Tissue, Nonwoven oder dergleichen zu
einer Falzmaschine und zur Herstellung ein oder mehrmals in Querrichtung gefalteter
Bahnabschnitte und zur Abgabe der Bahnabschnitte in aus abgezählten Einzelstücken
bestehenden Päckchen, bei dem von einer Vorratsrolle eine Bahn abgewickelt und in
Längsrichtung in zwei oder mehrere in einer Ebene nebeneinanderliegende Einzelbahnen
aufgetrennt wird und Einzelbahnen in unterschiedlichen horizontalen Ebenen weitergeführt
werden und jede Einzelbahn entlang einer in Längsrichtung verlaufende Linie derart
gefaltet wird, daß die Bahnebene der gefalteten Einzelbahn in eine vertikale Ebene
gedreht ist und jeweils mindestens zwei gefaltete Einzelbahnen mit ihren Bahnebenen
in einer vertikalen Ebene fluchtend übereinanderliegend der Falzmaschine zugeführt
werden und der von der Falzmaschine jeweils in Bewegungsrichtung der Einzelbahnen
abgegebene Stapel in der vertikalen Mittelebene in zwei nebeneinanderliegende, aus
gefalteten Bahnabschnitten bestehenden Teilstapel aufgetrennt wird und jeder Teilstapel
in Päckchen aus abgezählten Einzelstücken aufgeteilt wird, die abgeführt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß von mindestens zwei Vorratsrollen (1.1, 1.2, 1.3, 1.4) Bahnen
abgewickelt und aufeinanderliegend gemeinsam weitergeführt werden und nach dem Auftrennen
in Längsrichtung die aus der gleichen Bahn entstandenen Einzelbahnen (EB1.1, EB1.2;
EB2.1, EB2.2; EB3.1, EB3.2; EB4.1, EB4.2) in die gleiche horizontale Ebene geführt
werden und jeweils um 90° in ihrer Bewegungsrichtung in eine horizontale Führungsebene
umgelenkt und in der neuen Bewegungsrichtung mit horizontalem Abstand weitergeführt
werden, während die aus verschiedenen Bahnen entstandenen Einzelbahnen derart geführt
werden, daß in der neuen Bewegungsrichtung jeweils mindestens zwei Einzelbahnen (EB1.1,
EB2.1; EB1.2, EB2.1; EB3.1, EB4.1; EB3.2, EB4.2) in unterschiedlichen horizontalen
Führungsebenen fluchtend übereinanderliegen, die in Längsrichtung gefaltet und in
die gemeinsame vertikale Ebene gedreht werden, so daß jedem Falzzylinderpaar der mindestens
zwei Falzzylinderpaare (7.1, 7.2, 7.3, 7.4) aufweisenden Falzmaschine mindestens zwei
aus verschiedenen Bahnen entstandene gefaltete Einzelbahnen zugeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von zwei Vorratsrollen
abgewickelten Bahnen (B1, B2) gemeinsam in Längsrichtung in insgesamt vier Einzelbahnen
(EB1.1, EB1.2, EB2.1, EB2.2) aufgeteilt werden, die in der neuen Bewegungsrichtung
nach der Umlenkung jeweils paarweise in zwei horizontalen Führungsebenen liegen, deren
vertikaler Abstand mindestens der Breite der gefalteten Einzelbahnen entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von vier Vorratsrollen
(1.1, 1.2, 1.3, 1.4) abgewickelten Bahnen paarweise in Längsrichtung in insgesamt
acht Einzelbahnen (EB1.1, EB1.2; EB2.1, EB2.2; EB3.1, EB3.2; EB4.1, EB4.2) aufgeteilt
werden, die in der neuen Bewegungsrichtung nach der Umlenkung jeweils paarweise in
zwei horizontalen Führungsebenen liegen, deren vertikaler Abstand mindestens der Breite
der gefalteten Einzelbahnen entspricht und jedem Falzzylinderpaar der insgesamt vier
Falzzylinderpaare (7.1, 7.2, 7.3, 7.4) aufweisenden Falzmaschine jeweils zwei gefaltete
Einzelbahnen zugeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils
aus übereinanderliegenden Teilstapeln (9.1, 9.3) gebildeten Päckchen (P1, P3) abwechselnd
auf einen gemeinsamen Förderer (11.1) abgelegt werden.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit
einer Abwickelstation, der Längsschneideeinrichtungen nachgeordnet sind sowie Führungs-,
Umlenk- und Längsfalzeinrichtungen für die Bahnen bzw. Einzelbahnen und eine Falzmaschine,
der eine Bandmessereinrichtung sowie eine Abgabeeinrichtung nachgeordnet sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abwickelstation mindestens zwei in Bahnbewegungsrichtung hintereinander
angeordnete Vorratsrollen (1.1, 1.2, 1.3, 1.4) aufweist und jede Längsschneideeinrichtung
(4.1, 4.2) auf mindestens eine der abgewickelten Bahnen zur Auftrennung in Einzelbahnen
einwirkt und jeder Längsschneideeinrichtung zunächst Führungswalzen (3.4, 3.5; 3.10,
3.11) zur Führung der aufgetrennten Bahnen in mindestens zwei unterschiedliche horizontale
Ebenen und sodann Umlenkstäbe (5.1, 5.2, 5.3, 5.4, 5.5, 5.6, 5.7, 5.8) zur Umlenkung
der jeweils aus der gleichen Bahn entstandenen Einzelbahnen um 90° in ihrer Bewegungsrichtung
in die horizontalen Führungsebenen nachgeordnet sind und den Umlenkstäben die Längsfalzeinrichtungen
(6.1, 6.2, 6.3, 6.4, 6.5, 6.6, 6.7, 6.8) nachgeordnet sind, wobei die Umlenkstäbe
und Längsfalzeinrichtungen derart angeordnet sind, daß die in der gleichen Führungsebene
liegende Einzelbahnen einen vorgegebenen seitlichen Abstand voneinander haben und
die aus verschiedenen Bahnen entstandenen Einzelbahnen in den unterschiedlichen Führungsebenen
einen vorgegebenen vertikalen Abstand voneinander besitzen, der mindestens der Breite
der gefalteten Einzelbahnen entspricht und der Längsfalzeinrichtung eine Falzmaschine
nachgeordnet ist mit mindestens zwei in horizontaler Richtung nebeneinander angeordneten
Falzzylinderpaaren (7.1, 7.2, 7.3, 7.4) mit vertikalen Drehachsen, wobei jedes Falzzylinderpaar
eine solche Höhe aufweist, daß mindestens zwei in der gleichen vertikalen Ebene fluchtend
übereinanderliegende Einzelbahnen zuführbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwickelstation eine
gerade Anzahl von hintereinander angeordneten Vorratsrollen (1.1, 1.2, 1.3, 1.4) aufweist
und der Abwickelstation eine Vorbehandlungsstation (2) nachgeordnet ist, der alle
Bahnen gemeinsam zugeführt werden und der Vorbehandungsstation (2) Führungsvorrichtungen
(3) nachgeordnet sind, über welche die Bahnen paarweise auf für jedes Paar in unterschiedlicher
Höhe laufenden Wegen den auf gleicher Höhe liegenden Längsschneideeinrichtungen (4.1,
4.2) zugeführt werden, wo sie paarweise in Einzelbahnen aufgetrennt werden und die
Anordnung der Führungswalzen (3.4, 3.5, 3.10, 3.11) und Umlenkstäbe (5.1, 5.2, 5.3,
5.4, 5.5, 5.6, 5.7, 5.8) derart ist, daß alle oberen Führungsebenen und alle unteren
Führungsebenen der Bahnpaare jeweils auf gleicher Höhe liegen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Bahnpaar (B1, B2; B3,
B4) eine Falzmaschine mit je zwei Falzzylinderpaaren (7.1, 7.2; 7.3, 7.4) zugeordnet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Falzmaschine
mit zwei Falzzylinderpaaren (7.1, 7.2 bzw. 7.3, 7.4) eine Bandmessereinrichtung (8.1
bzw. 8.2) nachgeordnet ist, die ein in einer vertikalen Ebene senkrecht zur Stapellaufrichtung
umlaufendes Bandmesser aufweist, das so angeordnet ist, daß jeweils das abwärtslaufende
Trum hinter dem einen Falzzylinderpaar (7.1 bzw. 7.3) und das aufwärtslaufende Trum
hinter dem anderen Falzzylinderpaar (7.2 bzw. 7.4) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Bandmessereinrichtung
(8.1, 8.2) in Querrichtung zur Bewegungsrichtung der Stapel verschiebbar angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9 zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgabeeinrichtung für die jeweils übereinanderliegenden,
der Bandmessereinrichtung (8.1, 8.2) nachgeordneten Teilstapelstrecken (9.1, 9.2,
9.3, 9.5, 9.6, 10.1, 10.2, 10.5, 10.6) einen unterhalb der untersten Teilstapelstrecke
angeordneten gemeinsamen Horizontalförderer (11.1, 11.2, 11.3, 11.4, 11.5, 11.6, 11.7,
11.8) aufweist und an den Enden der Teilstapelstrecken (9.1, 9.3) jeweils in Bewegungsrichtung
der Teilstapel gegeneinander versetzt nach unten schwenkbare Ablagegabeln (12.1, 12.3)
angeordnet sind sowie ein von oben in den Teilstapel quer zur Bewegungsrichtung hinein
bewegbarer Haltefinger (13.1, 13.3) und ein an die Vorderseite eines Teilstapels andrückbarer
mit dem vorrückenden Teilstapel verschiebbarer und in eine Ausgangsstellung zurückführbarer
Halteanschlag (14.1), die so ausgebildet und gesteuert sind, daß der Halteanschlag
(14.1) mit dem auf die Ablagegabel (12.1) vorrückenden Teilstapel mitbewegt wird und
nach einer vorgegebenen Bewegungsstrecke die Hineinbewegung des Haltefingers (13.1)
in den Teilstapel und das Abschwenken der Ablagegabel (12.1) ausgelöst werden, wonach
der Halteanschlag (14.1) in die Ausgangsstellung zurückgeführt wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Ablagegabeln
(12.1) der oberhalb der untersten Teilstapelstrecke (9.3) angeordneten Teilstapelstrecken
(9.1) ein auf die Höhe des Horizontalförderers (11.1) absenkbarer Päckchenübergabetisch
(15) angeordnet ist.