[0001] Die Erfindung betrifft eine Schuhsohle für eine Schuheinheit.
[0002] Aus der Praxis sind Schuhsohlen bekannt, die aus einem Material bestehen, das in
allen Richtungen etwa dieselbe Biegefestigkeit aufweist, d.h. das Material der Schuhsohle
ist,für sich betrachtet, bezüglich einer parallel zu der Längsachse der Schuheinheit
liegenden Krümmungsachse genauso biegesteif wie rechtwinklig dazu. Aus Gründen des
Laufkomforts muß bei solchen Schuhsohlen, was die Biegesteifigkeit anbelangt, ein
Kompromiß geschlossen werden. Um den Abrollkomfort der Schuhsohle beim Laufen hochzuhalten,
sollte die Schuhsohle um die Achse quer zur Längsachse der Schuheinheit möglichst
schmiegsam sein, während die Schuhsohle rechtwinklig dazu eine höhere Steifigkeit
aufweisen sollte, damit sie sich in dieser Richtung nicht verformen kann und punktförmige
Belastungen nicht zu einer entsprechend kleinflächigen Verformung der Schuhsohle auf
der Innenseite führen, an der die Fußsohle anliegt. Die Schuhsohlen haben demzufolge
eine verhältnismäßig große Biegefestigkeit und, um die zu erreichen, eine entsprechende
Stärke. Mit der Stärke der Schuhsohle wächst auch deren Gewicht.
[0003] Neben der Biegesteifigkeit der Schuhsohle in Laufrichtunt gesehen beeinflußt auch
deren Kompressibilität den Laufkomfort. Um hier Verbesserungen zu schaffen, wird das
an sich homogene Material der Schuhsohle entweder geschäumt oder, ebenfalls wiederum
bei homogenem Schuhsohlenmaterial, werden in der Schuhsohle einzelne Luftkammern vorgesehen,
die entweder nach außen hin geschlossen oder über Drosselöffnungen belüftet sind.
[0004] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Schuhsohle
zu schaffen, die eine große Beweglichkeit hinsichtlich des Abrollvorgangs beim Laufen
zeigt und gleichzeitig bei guter Polsterung des Fußes an denjenigen Stellen, an dendenen
die höchsten Druckkräfte auftreten, ein geringes Gewicht hat.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Schuhsohle mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0006] Bei der neuen Schuhsohle wird ein sandwichartiger Aufbau verwendet, wobei der platten-
oder flächenförmige Kern der Sohle die unterschiedliche Biegesteifigkeit in Längs-
und in Querrichtung verleiht. Infolge der vorgesehenen Biegesteifigkeit setzt die
Schuhsohle dem Krümmen des Schuhs bei der Abrollbewegung des Fußes während des Laufens
nur geringen Widerstand entgegen, während quer dazu eine große Steifigkeit zustandekommt.
Unebenheiten des Bodens führen nicht zu einer punktförmigen Verformung der Sohle,
sondern zu einer wellenförmigen Deformation, was wegen der damit verbundenen größeren
Kontaktfläche zwischen Sohle und Fuß Belastungsspitzen an der Fußsohle vermindert.
Außerdem gestattet der sandwichartige Aufbau die Herstellung verhältnismäßig dünner
Sohlen, die an sich in senkrechter Richtung wenig nachgiebig wären. Um dennoch zu
einer guten Polsterung des Fußes zu gelangen, ist in wenigstens einer der Beschichtungen
zumindest ein Hohlraum vorgesehen. Die Wand dieses Hohlraums kann sich nachgiebig
an die Fußsohlenkontur anschmiegen, wodurch die kraftübertragende Fläche erheblich
vergrößert wird. Gleichzeitig wirkt der Hohlraum als Dämpfung, weil beim Auftreten
mit der Ferse oder dem Abstoßen mit dem Ballen der Hohlraum kompressibel nachgiebt,
was Druckspitzen an der Fußsohle entgegenwirkt.
[0007] Der Komfort hinsichtlich der Bettung des Fußes auf der Schuhsohle läßt sich verbessern,
wenn in der Beschichtung mehrere Kammern ausgebildet sind. Dadurch wird ein lokales
Durchfedern, wie es bei einer einzelnen Kammer auftreten könnte, wirksam entgegnet.
[0008] Die Nachgiebigkeit der Kammer läßt sich deutlich verbessern, wenn benachbarte Kammern
voneinander getrennte Wände aufweisen. Diese Wände liegen vorzugsweise etwas schräg,
damit sie beim Komprimieren der Kammer sich leichter umbiegen lassen. Bei senkrechten
Wänden würde die notwendige Druckkraft erst bis zum Ausknicken der Seitenwand ansteigen,
was dann sinnvoll ist, wenn gleichzeitig ein deutlicher Massageeffekt erwünscht ist.
[0009] Die Kammern haben bevorzugt in der Draufsicht einen abgerundeten Grundriß und demzufolge
auch abgerundete Kontaktstellen mit der Fußsohle, um unnötig reizende Ecken und Kanten
zu vermeiden, die zu Scheuerstellen führen könnten.
[0010] Ein besonders großer Federhub der Kammer bzw. Kammern läßt sich erreichen, wenn sie
unmittelbar auf dem Kern aufsitzen und eine zusätzliche Wand zwischen Kern und Kammer
fehlt. Andernfalls würde bei gleichem Laufkomfort die Sohle um diese zusätzliche Wand
stärker, was das Gewicht und den Materialeinsatz erhöht.
[0011] Bei runden Kammern ist die Seitenwand bevorzugt eine Mantelfläche eines Kegelstumpfes,
damit sich die Seitenwand bei der Druckbelastung der Kammer leicht verformen läßt.
[0012] Die Kammern können aber auch eine halbkugelförmige Außenkontur haben, wenn ein verstärker
Massageeffekt erwünscht ist.
[0013] Eine besonders dichte Packung der einzelnen Kammern läßt sich erreichen, wenn sie
einen rechteckigen oder sechseckigen Grundriß haben. Bei dichter Packung der Kammern
spielen die dann auftretenden Ecken keine Rolle, weil die Zwischenräume so klein sind,
daß sich eine eventuell darüber befindliche Brandsohle zusammen mit der sonstigen
Fußbekleidung praktisch nicht in die Zwischenräume zwischen benachbarten Kammern eindrücken
läßt.
[0014] Günstige Lastverteilungen lassen sich erreichen, wenn die Kammern untereinander strömungsmäßig
nicht in Verbindung stehen, weil hierdurch ein sonst möglicher Druckausgleich zwischen
den Kammern verhindert wird.
[0015] Die Schuhsohle braucht keineswegs über ihre gesamte wirksame Fläche mit Kammern versehen
sein. Es genügt, wenn die Kammern in einzelnen, voneinander getrennten Bereichen angeordnet
sind. Vorteilhafterweise sind zumindest im Fersenbereich Kammern vorhanden. Weitere
Kammern können auch im Bereich des Ballens vorhanden sein. Dagegen kann der Bereich
des Schuhgelenks ohne derartige Kammern ausgeführt sein. Er ist lediglich mit einer
Beschichtung versehen, die nicht ganz bis auf die Höhe der entspannten Kammern reicht,
um auch im Bereich des Schuhgelenks eine gewisse Abstützung zu schaffen.
[0016] Wenn die Nachgiebigkeit der Schuhsohle in senkrechter Richtung, also senkrecht zu
der von der Schuhsohle definierten Ebene verstärkt werden soll, kann auch auf der
anderen Seite des Kerns eine Beschichtung vorgesehen sein, die Luftkammern enthält.
Vorzugsweise sind dann die Bereiche mit Luftkammern auf der Ober- und auf der Unterseite
der Schuhsohle im wesentlichen deckungsgleich.
[0017] Es ist auch möglich, in der an der Unterseite der Sohle befindlichen Beschichtung
unmittelbar ein Schuhsohlenprofil vorzusehen.
[0018] Wenn es darum geht, das Gewicht der Schuhsohle weiter zu vermindern bzw. wenn es
darum geht, unnötiges Material einzusparen, können auch Keile des Kerns frei von einer
Beschichtung bleiben, und zwar bevorzugt an solchen Stellen, die entfernt von jenen
Bereichen liegen, in denen Kammern angeordnet sind.
[0019] Als Material für die Beschichtung und damit auch für die Wände der Kammern kommen
Gummi, wie Natur- oder Synthesekautschuk oder Gummiersatzstoffe, wie Polyurethan oder
thermoplastische Elastomere usw. in Frage.
[0020] Der Kern kann aus einer Blechplatte bestehen, die über die gesamte Länge des Kerns
mit quer zu der Längsachse der Schuheinheit verlaufenden Wellen ausgebildet ist. Diese
Wellen können verrundet sein oder sie können, im Querschnitt des Kerns gesehen, eine
Zickzacklinie bilden. Dabei kommt als Material für den Kern Stahlblech oder Leichtmetall
mit hinreichender Festigkeit in Frage.
[0021] Insbesondere im Falle eines metallischen Kerns ist es zweckmäßig, wenn der Kern seitlich
umspritzt ist, um Korrosionserscheinungen entgegenzuwirken. Eine vollständige Einbettung
des Kerns verhindert wirksam jedwede Korrosionserscheinung.
[0022] Die anisotrope Biegsamkeit der Schuhsohle läßt sich auch mit einem Kern aus Verbundmaterial
erreichen, beispielsweise mittels eines plattenförmigen Kerns aus Kunstharz, in den
Fasern eingebettet sind, die im wesentlichen rechtwinklig zu der Längsachse der Schuheinheit
verlaufen.
[0023] Je nach Anwendung der Schuhsohle kann sie etwa die Größe der Brandsohle der betreffenden
Schuheinheit haben oder auch kleiner sein bzw. einer Teilfläche der Brandsohle entsprechen.
So kann sie eine Halbsohle sein oder sie reicht beispielsweise nur bis an den Absatz
der jeweiligen Schuheinheit heran.
[0024] Falls durch die Beschichtung des Kerns nicht ohnehin ein auf gleicher Höhe liegender
Rand zustandekommt, der als Verbindungsfläche mit dem Zwickrand des Schuhschaftes
in Frage kommt, kann auf den Kern speziell ein solcher Rand aufgebracht sein.
[0025] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- die Schuhsohle in einer Draufsicht,
- Fig. 2
- die Schuhsohle nach Fig. 1, geschnitten längs der Linie II-II nach Fig. 1 in einer
Seitenansicht und
- Fig. 3
- den Ausschnitt von A aus Fig. 2 in einer vergrößerten perspektivischen Darstellung.
[0026] Fig. 1 zeigt eine Schuhsohle 1 in einer Draufsicht auf ihre Oberseite 2, deren Rand
3 etwa der Fußform bzw. der Außenkontur einer Brandsohle folgt, die in der Schuheinheit
vorhanden ist, an der die gezeigte Schuhsohle 1 zu verwenden ist. Da die Schuhsohle
1 eine Vollsohle ist, weist sie einen Spitzenbereich 4, einen Ballenbereich 5, einen
Gelenkbereich 6 und einen Fersen- oder Fersensitzbereich 7 auf.
[0027] Die Schuhsohle 1 ist, wie Fig. 2 erkennen läßt, sandwichartig aufgebaut und enthält
einen platten- oder flächenförmigen Kern 8, dessen Außenkontur 9, wie die gestrichelte
Linie in Fig. 1 zeigt, geringfügig gegenüber der Außenkante 3 zurückspringt, aber
im übrigen gegenüber dieser mit konstantem Abstand verläuft. Der Kern 8 besteht bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus einem ca. 0,3 mm starken Stahlblech, das zickzackförmig
gewellt ist. Es entstehen dadurch eine Vielzahl von Wellen 11 mit Wellenkämmen 12
und Wellentälern 13. Die Wellenkämme 12 und die Wellentäler 13 verlaufen parallel
zueinander und sind, bezogen auf die Längsachse der Schuhsohle 1, äquidistant verteilt.
Die Wellenkämme 12 bzw. Wellentäler 13 liegen orthogonal zu der Längsachse der Schuhsohle
1, wodurch die Schuhsohle 1 bezüglich einer Krümmungsachse, die parallel zu den Wellenkämmen
12 bzw. den Wellentälern 13 liegt, schmiegsam ist, während sich bezüglich einer Krümmungsachse
die rechtwinklig zu den Wellenkämmen 12 bzw. Wellentälern 13 und damit parallel zu
der Längsachse der Schuhsohle 1 sich erstreckt, verhältnismäßig steif ist.
[0028] Abgesehen von dem Zickzackverlauf ist der Kern 8 etwa eben.
[0029] Der Kern 8 ist sowohl an seiner Oberseite als auch an seiner Unterseite mit einer
Beschichtung 14 bzw. 15 versehen, die stoffschlüssig mit dem Kern 8 verbunden ist.
Beide Beschichtungen 14, 15 bestehen aus einem geeigneten elastischen Material, beispielsweise
Naturgummi, Synthesekautschuk oder Gummiersatzstoffen, wie Polyurethan oder thermoplastischen
Elastomeren oder ähnlichen Kunststoffen.
[0030] Die von dem Kern 8 wegweisende Seite der Beschichtung 14 bildet die Oberseite 2,
während eine von dem Kern 8 wegweisende Seite 16 der Beschichtung 15 die Unterseite
der Schuhsohle 1 darstellt. Je nach Verwendungszweck kann die Unterseite mit einer
weiteren profilierten und abriebfesten Laufsohle versehen sein oder aber die Beschichtung
15 bildet selbst die Laufseite der Sohle 1 und ist entsprechend profiliert und verschleißfest.
Sowohl die Oberseite 2 als auch die Unterseite 16 sind im wesentlichen plan.
[0031] Sowohl im Fersenbereich 7 als auch im Ballenbereich 5 ist in der oberen Beschichtung
15 eine etwa parallelogrammförmige Vertiefung 17 und 18 enthalten, die praktisch bis
zu der Oberseite des Kerns 8 hinunterreicht. Innerhalb dieses Bereiches 17 oder 18
ist die Beschichtung 14 in eine Vielzahl von voneinander getrennten kegelstumpfförmigen
Noppen 19 aufgelöst.
[0032] Auch die untere Beschichtung 15 weist einen solchen vertieften Bereich 21 auf, der
bis zu dem Kern 8 heranreicht und der etwa deckungsgleich ist mit dem Bereich 18.
Auch im Bereich 21 ist die Beschichtung 15 in eine Vielzahl gleich großer kegelstumpfförmiger
Noppen 19 aufgelöst. Alle Noppen 19 sämtlicher Bereiche 17, 18 und 21 haben dieselbe
Gestalt. Ihr Aufbau ergibt sich aus Fig. 3, die den in dem gestrichelten Kreis A enthaltenen
Bereich der Schuhsohle 1 in vergrößerter perspektivischer Darstellung zeigt.
[0033] Wie aus Fig. 3 erkennbar ist, enthält jede der Noppen 19 einen Hohlraum 22, der an
einer Seite von dem Kern 8 begrenzt ist. Die Noppen 19 sitzen auf dem Kern 8 jeweils
zentrisch über einem Wellental 13 und sind randseitig von einer Seitenwand 23 begrenzt,
deren Verlauf dem Mantel eines Kegelstumpfes entspricht. An ihrer von dem Kern 8 abliegenden
Seite geht die Seitenwand 23 jeder Noppe 19 einstückig in ein planes Dach 24 über,
dessen Oberseite mit der Oberseite 2 oder Unterseite 16 der Beschichtung 14 bzw. 15
bündig ist oder geringfügig darüber liegt.
[0034] Das Dach 24 und die Seitenwand 23 weisen dieselbe Wandstärke von ca. 0,8 mm auf.
Der Neigungswinkel der Seitenwand 23 gegenüber der durch die Schuhsohle 1 definierten
Ebene ist zweckmäßigerweise etwas flacher als in den Figuren aus Übersichtlichkeitsgründen
gezeigt. So beträgt die Höhe der Noppe 19, über alles gemessen, über dem Wellental
13 ca. 2,5 mm und der Durchmesser des Daches 24 an der Außenseite der Noppe 19 ist
etwa 5 mm, während der Durchmesser im Bereich des Wellentales 13 ca. 10 mm lang ist.
[0035] Wegen der schrägen Lage der Seitenwand 23 tritt bereits bei geringen, von oben oder
von unten wirkenden Druckkräften eine Verformung ein. Würden die Seitenwände senkrecht
stehen, käme die Verformung erst zustande, wenn die zum Ausknicken der Seitenwand
erforderliche Druckkraft aufgebracht ist. Außerdem läßt die kegelstumpfförmige Gestalt
der Noppen 19 zwischen den Noppen 19 Freiräume entstehen, was die Elastizität im Bereich
der Noppen 19 verbessert und außerdem zu einer günstigeren Ventilation der Fußsohle
im Fersen- und im Ballenbereich 5, 7 führt.
[0036] Die Anordnung der Noppen 19 auf dem Kern 8 ist derart, daß die Noppen 19 mit ihrem
dem Kern 8 zugekehrten größeren Ende etwa aneinanderstoßen und außerdem ist ihr Durchmesser
auf die Wellengestalt des Kerns 8 in der Weise abgestimmt, daß sie jeweils zwischen
zwei benachbarten Wellenkämmen 12 Platz finden. Die Noppen 19 in benachbarten Reihen
stehen praktisch nicht auf Lücke, sondern jeweils etwa vier unmittelbar benachbarte
Noppen 19 liegen auf den Eckpunkten eines Quadrates oder einer Raute, die fast rechtwinklige
Eckenwinkel hat. Es ist lediglich eine geringfügige Abweichung vom rechten Winkel
entsprechend der Berandung der Vertiefung 17 bzw. 18 oder 21 vorhanden.
[0037] Andererseits läßt sich jederzeit der Abstand zwischen den Noppen 19 etwas vergrößern,
so daß sie im Basisbereich im Wellental 13 nicht unmittelbar aneinandergrenzen.
[0038] Abgesehen von der dargestellten Ausführungsform, bei der die Noppen 19 die Gestalt
von geraden und an der Oberseite ebenen Kegelstümpfen haben, können die Noppen 19
auch eine Halbkugelform mit etwa kreisrundem Grundriß haben oder ihr Grundriß kann,
abweichend von der Kreisform, in Längsrichtung des Wellentales 13 oval sein, wobei
wiederum eine abgeflachte oder eine abgerundete Oberfläche in gleicher Weise in Betracht
kommt. Die Kammern 22 haben eine entsprechend ähnliche Gestalt.
[0039] Eine besonders dichte Packung der jeweils immer Kammern 22 enthaltenden Noppen 19
läßt sich erreichen, wenn die Noppen 19 einen eckigen Grundriß haben. Dabei bedeutet
Grundriß jene Durchdringungsfläche, die entsteht, wenn die Noppen 19 sich auf einer
ebenen Unterlage befinden, da die Wellenform ohnehin in komplizierter Weise den sichtbaren
Rand verändert.
[0040] Je nach gewünschter Nachgiebigkeit der Noppen 19 sind die Kammern 22 mit Gas, beispielsweise
Luft oder einem inerten Gas, beispielsweise Stickstoff, gefüllt oder sie können auch
eine viskose Flüssigkeit mit gelartiger Konsistenz enthalten. In ersteren Fall entsteht
die Elastizität aufgrund der Nachgiebigkeit der Seitenwand 23 bzw. des Daches 24 und
der Kompressibilität des enthaltenen Gases, während im Falle der Füllung der Kammern
22 mit einem Gel die Nachgiebigkeit ausschließlich aufgrund der Dehnbarkeit der Seitenwand
23 und des Daches 24 zustandekommt.
[0041] Die gezeigte Sohle 1 ist, wie erwähnt, eine Vollsohle. Vorteile werden aber erzielt,
wenn die Sohle 1 eine Halbsohle ist, d.h. wenn sie, ausgehend von dem Spitzenbereich
4, nur bis zu einer gestrichelten Linie 25 reicht. Auch andere Längen der Sohle sind
möglich, beispielsweise wenn sie bis zu einer Linie 26 reicht, so daß der Fersenbereich
7 fehlt. Bei bestimmten Anwendungen kann es auch zweckmäßig sein, ausschließlich im
Fersenbereich 7 die Noppen 19 vorzusehen und im Ballenbereich 5 die Beschichtung 14
glatt durchlaufen zu lassen.
[0042] Die vorteilhaften anisotropen Elastizitätseigenschaften der Schuhsohle 1 lassen sich
nicht nur mit einem gewellten Blech als Kern 8 erreichen, das aus Stahl oder Leichtmetall
besteht, sondern auch mit einem entsprechend gespritzten Kunststofformteil oder aber
mit einem Kern 8, der etwa eine planparallele Platte ist, wenn innerhalb des Kerns
8 Strukturelemente vorgesehen sind, die zu anisotropen Biegeeigenschaften führen.
[0043] Zweckmäßig sind hierbei im wesentlichen gleichgerichtete Fasern, die quer zur Sohlenlängsachse
liegen, und damit die Biegsamkeit der Sohle 1 in Laufrichtung gesehen wenig beeinflussen,
während die Nachgiebigkeit quer dazu durch die Fasern behindert wird, so daß eine
größere Steifigkeit zustandekommt.
[0044] Schließlich können auch bestimmte Bereiche der Schuhsohle 1, die ohnehin nicht mit
dem Fuß oder dem Boden in Berührung kommen, vollkommen frei von den Beschichtungen
14 oder 15 sein.
[0045] Anstelle des gewellten Bleches kann für den Kern 8 auch eine Schar von im wesentlichen
parallel nebeneinander liegenden Stäben verwendet werden, die entweder für sich genommen
umspritzt sind oder die mit Hilfe der beiden Beschichtungen 14 und 15 eingebettet
und an Ort und Stelle gehalten werden. Diese Stäbe würden dann quer bzw. rechtwinklig
zu der Längsachse der Schuhsohle 1 liegen.
[0046] Während bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel die Noppen 19 jeweils für sich stoffschlüssig
mit der Oberseite des Kerns 8 verbunden sind, beispielsweise durch Aufvulkanisieren,
können auch Noppen 19 Verwendung finden, die jeweils einen eigenen Boden aufweisen,
so daß auch ohne den Kern 8 jede Noppe 19 eine nach außen geschlossene Kammer 22 ergibt.
Mit diesem Boden werden kann die Noppen 19 auf dem Kern 8 befestigt. Eine weitere
Variante besteht darin, daß sämtliche Böden aller Noppen 19 stoffschlüssig bzw. einstückig
miteinander verbunden sind. Es liegt dann gleichsam zwischen den Noppen 19 und dem
Kern 8 eine Zwischen- oder Einlage, was bei bestimmten Ausführungsformen für den Kern
eine einfachere Herstellung bedeutet.
1. Schuhsohle (1) für eine Schuheinheit, mit einem flächen- oder plattenförmigen Kern
(8), der bezüglich einer parallel zu der Querachse der Schuheinheit liegenden Krümmungsachse
biegsamer ist als bezüglich einer parallel zu der Längsachse der Schuheinheit liegenden
Krümmungsachse, mit zumindest einer auf einer Seite des Kerns (8) befindlichen nachgiebigen
Beschichtung (14, 15) und mit wenigstens einer in der Beschichtung (14, 15) befindlichen
geschlossenen Kammer (22).
2. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Beschichtung (14, 15)
mehrere Kammern (22) ausgebildet sind.
3. Schuhsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Kammern (22) voneinander
getrennte Wände (23) aufweisen, derart, daß voneinander getrennte Noppen (19) entstehen,
von denen jede eine Kammer (22) enthält.
4. Schuhsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (22) in der Draufsicht
etwa kreisförmigen Querschnitt haben.
5. Schuhsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kammer (22) von einer
in sich geschlossenen Seitenwand (23) sowie einem damit verbundenen Dach (24) und
einer Seitenfläche des Kerns (8) begrenzt ist.
6. Schuhsohle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand (23) bezüglich
einer auf der von dem Kern (8) definierten Ebene senkrecht stehenden Achse schräg
verläuft.
7. Schuhsohle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand (23) einen
Kegelstumpf begrenzt, dessen große Fläche dem Kern (8) zugewandt ist.
8. Schuhsohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (19) bzw. die Kammern
(22) eine im wesentlichen ebene Oberseite aufweisen.
9. Schuhsohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (19) bzw. die Kammern
(22) eine etwa halbkugelförmige Gestalt haben
10. Schuhsohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (19) bzw. die Kammern
(22) einen ovalen Grundriß aufweisen.
11. Schuhsohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Noppen (19) bzw. die Kammern
(22) einen rechteckigen Grundriß haben.
12. Schuhsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (22) untereinander
strömungsmäßig nicht in Verbindung stehen.
13. Schuhsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils mehrere Kammern (22)
in wenigstens einem Bereich (17, 18, 21) angeordnet sind und daß die Sohle (1) außerhalb
dieses wenigstens einen Bereiches frei von Kammern (22) ist.
14. Schuhsohle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß sie wenigstens zwei Bereiche
(17, 18, 21) aufweist, von denen sich der eine im Ballenbereich (5) und der andere
im Fersenbereich (7) befindet.
15. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Gelenkbereich (6) frei
von Kammern (22) ist.
16. Schuhsohle nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Umgebung der bereichsweise
angeordneten Kammern (22) die Beschichtung (14, 15) eine Höhe aufweist, die nicht
höher ist als eine von der Oberseite der unbelasteten Kammern (22) definierten Ebene.
17. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie beidseits des Kerns (8)
eine Beschichtung (14, 15) aufweist.
18. Schuhsohle nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß sie beidseits des Kerns (8)
zumindest eine Luftkammer (22) aufweist.
19. Schuhsohle nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß sie beidseits des Kerns (8)
in Bereichen (17, 18, 21) befindliche Kammern (22) enthält.
20. Schuhsohle nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Bereich (18)
von Kammern (22) an der Oberseite (2) mit einem Bereich (21) an der Unterseite (16)
im wesentlichen deckungsgleich ist.
21. Schuhsohle nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (15) an
der Unterseite (16) mit einem Schuhsohlenprofil versehen ist.
22. Schuhsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (22) mit Gas wie
Luft oder einem im wesentlichen inerten Gas wie Stickstoff gefüllt sind.
23. Schuhsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern (22) mit einer
hochviskosen Flüssigkeit gefüllt sind.
24. Schuhsohle nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die hochviskose Flüssigkeit
die Konsistenz eines Gels aufweist.
25. Schuhsohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke der Kammern
(22) zwischen 0,1 und 1,5 mm liegt.
26. Schuhsohle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Höhe der Kammern
(22) an der höchsten Stelle zwischen 1,5 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 1,5 und
5 mm liegt.
27. Schuhsohle nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß Teile des Kerns (8) frei
von einer Beschichtung (14, 15) sind.
28. Schuhsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung (14, 15)
und/oder die Wände (23, 24) der Kammern (22) aus den Materialien Gummi oder Gummiersatzstoffe
oder ähnlichen Kunststoffen ausgewählt sind.
29. Schuhsohle nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummi Natur- oder Synthesekautschuk
ist.
30. Schuhsohle nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummiersatzstoffe aus
Materialien wie Polyurethan oder thermoplastische Elastomere ausgewählt sind.
31. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (8) aus einer Blechplatte
besteht, die über die gesamte Länge des Kerns (8) mit quer zu der Längsachse der Schuheinheit
verlaufenden Wellen (11) versehen ist.
32. Schuhsohle nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (8) in einem Querschnitt,
parallel zu der Längsachse der Schuheinheit gesehen, einen zickzackförmigen Verlauf
aufweist.
33. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (8) aus einem eine
Verstärkung enthaltenden Kunstharz besteht und plattenförmige Gestalt aufweist und
daß die Verstärkung dem Kern (8) bezüglich einer parallel zu der Längsachse der Schuheinheit
verlaufenden Krümmungsachse größere Steifigkeit verleiht als quer dazu.
34. Schuhsohle nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkung eine Faserverstärkung
ist und daß die Fasern im wesentlichen quer zu der Längsachse der Schuheinheit liegen.
35. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der die Kammern (22)
bildenden Beschichtung (14, 15) und dem Kern (8) wenigstens eine Zwischenlage angeordnet
ist.
36. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ihre Fläche kleiner ist als
eine von einer Brandsohle der Schuheinheit definierte Fläche.
37. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Halbsohle ist.
38. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie längs ihrer Außenkontur
(3) mit einem in Richtung auf einen Schuhschaft der Schuheinheit aufragenden Rand
versehen ist.
39. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (8) seitlich umspritzt
ist.
40. Schuhsohle nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (8) im wesentlichen
eingebettet ist.