[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen insbesondere als Nockendrehschalter ausgebildeten
mehrpoligen Stufenschalter mit mehreren Hauptkontakten, z.B. zur stufenweisen Parallel-
und Reihenschaltung von Heizwiderständen. Derartige Schalter werden in großem Umfange
zur Kochplattenregelung bei Herden benutzt. Außer den zu diesem Zweck früher üblichen
Siebentakt-Regelschaltungen, bei denen ein Phasenwechsel noch vermieden werden konnte
(z.B. DE-C-1 239 034) sind neuerdings Mehrtaktregelschaltungen mit 12 oder mehr Stufenschaltstellungen
gebräuchlich, bei denen ein Phasenwechsel beim Umschalten zwischen bestimmten Stufen
nicht mehr vermeidbar ist. Bei einem solchen Phasenwechsel wird ein an eine Phase
(oder den Nulleiter) angeschlossener Hauptkontakt umgelegt auf ein Kontaktstück, das
vorher mit einem Hauptkontakt belegt war, der an eine andere Phase (oder Nulleiter)
angeschlossen war. Hierdurch ergeben sich durch Lichtbogenbildung gefährliche Schaltzustände
und der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese durch den Phasenwechsel bedingten
gefährlichen Schaltzustände zu vermeiden.
[0002] Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmale.
[0003] Dadurch, daß der Schalter mit einem weiteren Schaltkontakt ausgerüstet ist, wird
es möglich die den Phasenwechsel vornehmenden Hauptkontakte (aber auch die übrigen
Hauptkontakte) stromlos zu schalten, weil die gesamte Schaltleistung von den Hilfskontakten
übernommen werden kann. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, daß die Hilfskontakte
vor Schaltbetätigung der Hauptkontakte öffnen. Da diese Schaltfunktion für beide Drehrichtungen
zutreffen muß, läßt sich diese Schaltung nicht einfach durch feste Relativanordnung
der Nocken für Haupt- und Hilfskontakte verwirklichen. Stattdessen ist zweckmäßigerweise
nach der Erfindung eine Kupplung zwischen den Schaltorganen für Haupt- und Hilfskontakte
vorgesehen, welche eine Totgangverbindung aufweist, die in beiden Drehrichtungen wirksam
wird. Starr mit der von der Bedienungsperson über den Schaltknopf zu drehenden Schalterwelle
ist die Schaltwalze bzw. das Schaltorgan für die Hilfskontakte verbunden und das Schaltorgan
für die Hauptkontakte folgt verzögert über die Totgangkupplung dieser Stellbewegung.
[0004] Die erfindungsgemäß vorgesehenen, der Kurzschlußvermeidung bei Phasenwechsel dienenden
Hilfskontakte können bereits innerhalb des Schaltersockels mit den zugeordneten Hauptkontakten
in Reihe geschaltet sein. Zweckmäßigerweise werden diese Hilfskontaktanschlüsse jedoch
bei der Montage des Schalters verdrahtet. Im allgemeinen wird es genügen, einen oder
zwei der Hauptkontaktanschlüsse mit einem Hilfskontakt auszurüsten. Vorsorglich kann
jedoch jeweils ein Hilfskontakt für jede Phase bzw. den Nulleiter vorgesehen werden.
Für hochtaktige Schalter mit kleinen Drehwinkeln pro Schaltstufe kann es zweckmäßig
sein, die Funktion der Phasenunterbrechung auf zwei oder mehrere untereinander parallel
geschaltete Hilfskontakte zu verteilen.
[0005] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Nockendrehschalters;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III gemäß Fig. 1;
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV gemäß Fig. 1;
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V gemäß Fig. 1;
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI gemäß Fig. 1,
Fig. 7 eine der Fig. 4 entsprechende Schnittansicht in der Ebene IV-IV gemäß Fig.
1 mit zwei parallelgeschalteten Kontakten, die beim Phasenwechsel beide offen sind.
[0007] Der Nockenschalter weist einen Sockel 10 auf, der eine durchgehende Schalterwelle
12 drehbar lagert. Die Schalterwelle 12 weist eine Abflachung auf. Auf der Schalterwelle
12 ist eine Nockenwalze 14 mit Schaltnocken 16 für die Hauptkontakte 17 drehbar gelagert.
Auf dem gemäß Fig. 1 linken Ende der Schalterwelle 12 ist eine Nockenwalze 18 mit
Schaltnocken 20 für die Hilfskontakte 21 drehfest gelagert. Die drehfeste Lagerung
wird, wie aus Fig. 4 ersichtlich dadurch gewährleistet, daß das Durchgangsloch der
Nockenwalze 18 dem Querschnitt der Schalterwelle angepaßt ist. Demgegenüber hat die
Nockenwalze 14 für die Hauptkontakte, wie aus Fig. 6 ersichtlich, ein kreisrundes
Durchgangsloch, so daß sie sich auf der Schalterwelle 12 drehen kann.
[0008] Die beiden Nockenwalzen 14 und 18 sind stirnseitig über eine Klauenkupplung 22 gekuppelt,
die ein gewisses Drehspiel besitzt. Durch Drehen der Schalterwelle 12 wird demgemäß
zunächst spielfrei die Nockenwalze 18 mitgenommen, und diese nimmt über das Schleppspiel
der Kupplung 22 die Nockenwalze 14 mit.
[0009] Die beiden Nockenwalzen 14 und 18 werden über getrennte Rastungen in ihrer jeweiligen
Winkelstellung festgelegt. Die Rastung für die Nockenwalze 14 der Hauptkontakte ist
aus Fig. 3 ersichtlich. Ein drehfest mit der Nockenwalze 14 verbundener Raststern
24 wirkt mit einer federbelasteten Rastkugel 25 zusammen.
[0010] In entsprechender Weise ist die Rastung für die Nockenwalze 18 ausgebildet. Der drehfest
mit der Nockenwalze 18 verbundene Raststern 26 wirkt mit einer federbelasteten Rastkugel
27 zusammen.
[0011] Über die mit Drehspiel bzw. Totgang ausgestattete Kupplung 22 wird bewirkt, daß die
Hauptkontakte gegenüber den sofort betätigten Hilfskontakten verzögert betätigt werden,
damit in beiden Drehrichtungen die Hilfskontakte mit Sicherheit unterbrochen sind,
bevor die den Phasenwechsel vornehmenden Hauptkontakte geschaltet werden.
[0012] Gemäß Fig. 7 sind zwei parallelgeschaltete Hilfskontakte 21' vorgesehen, die von
zwei getrennten Schaltsternen 28 bzw. 30 geschaltet werden. Durch die Parallelschaltung
der zeitlich verzögert geschalteten Kontakte 21' wird gewährleistet, daß auch bei
kleinen Schaltwinkeln eine Stromunterbrechung erfolgt bevor die Hauptkontakte schalten.
[0013] Die Parallelkontakte gemäß Fig. 7 werden zeitlich aufeinanderfolgend betätigt bzw.
geöffnet, weil bei kleinem Schaltwinkel und nur einem Schaltnocken für den Hilfskontakt
die Kontaktöffnungsweite zu gering und die Schaltsicherheit bei geschlossenem Kontakt
nicht ausreichend wäre.
[0014] Fig. 8 zeigt eine beispielsweise Schaltungsanordnung des erfindungsgemäßen Nockenschalters
bei einer 11-Takt-Nockenschaltung. Gemäß dem Ausführungsbeispiel handelt es sich um
eine Kochplatten-Regelschaltung mit drei Heizwiderständen (pro Kochplatte). Diese
werden, wie aus Fig. 8 ersichtlich, aufeinanderfolgend einzeln und in Reihe sowie
parallelgeschaltet, wobei eine weitere Variationsmöglichkeit durch die Diode gegeben
ist, wodurch die Heizleistung jeweils halbiert wird.
[0015] Bei derartigen, mit einer Vielzahl von Stufen ausgestatteten Regelschaltung läßt
es sich nicht vermeiden, daß bei der Umschaltung von einer Stufe auf die andere ein
Phasenwechsel erfolgt. Bei dem in Fig. 8 dargestellten Ausführungsbeispiel ist dies
beim Übergang zwischen den Stufen VI und VII (bzw. beim Übergang von VII nach VI)
sowie beim Übergang von der Stufe VIII nach der Stufe IX (bzw. umgekehrt von der Stufe
IX nach der Stufe VIII) der Falls. Beim Übergang von der Stufe VI nach der Stufe VII
wird eine Kontaktverbindung zwischen N und 3 hergestellt, wobei über die bisherige
Verbindung T-3 ein Kurzschluß entstehen kann. Beim Übergang von VII nach VI ergibt
sich der gefährliche Kurzschlußzustand durch die Verbindung D-3.
[0016] Entsprechend ergibt sich beim Übergang von VIII nach IX der gefährliche Schaltzustand
über S-3 und beim Übergang von IX auf VIII über N-3.
[0017] Um hierbei Kurzschlüsse bzw. Lichtbogenbildungen beim Phasenwechsel auszuschalten,
sind erfindungsgemäß die Hilfskontakte 21 vorgesehen. Bei dem Ausführungsbeispiel
brauchten diese Hilfskontakte 21 lediglich zwischen N und S bzw. T und N vorgesehen
werden. Aus Zweckmäßigkeitsgründen werden jedoch alle Hauptkontakte mit den Hilfskontakten
versehen.
[0018] Die Ansteuerung der Kontakte erfolgt demgemäß in der Weise, daß der Öffnungsvorgang
der Hilfskontakte vor dem Öffnungsvorgang der Hauptkontakte erfolgt, die den Phasenwechsel
schalten. Zweckmäßigerweise sind die Hilfskontakte vor Kontaktöffnung der Hauptkontakte
bereits soweit geöffnet, daß der Lichtbogen abgerissen ist. Der Nocken zur Betätigung
der Hilfskontakte 21 ist direkt mit der Schalterachse 12 gekoppelt, während die Nockenwalze
14 für die Hauptkontakte über die Totgang-Kupplungsverbindung 22 um einen Winkel nacheilt.
Da jeder Nockenwalze 14 bzw. 18 eine eigene Rastung zugeordnet ist, wird die nachlaufende
Nockenwalze 14 durch den Raststern in die Endlage gebracht, sobald die Spitze des
Raststerns überfahren wird.
[0019] Bei kleinem Drehwinkel, d.h. hochtaktigen Schaltern kann die Funktion der Phasenunterbrechung
auf zwei oder mehrere, untereinander parallel und zum Hauptschalter hintereinander
geschaltete Hilfskontakte verteilt werden, wie dies aus Fig. 7 ersichtlich ist.
[0020] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 kann es ausreichend sein,
die Hilfskontakte nur in der Phase S und im Nulleiter N anzuordnen, um beim Phasenwechsel
zwischen IX und VIII gefährliche Schaltzustände zu verhindern. Beim Phasenwechsel
zwischen den Stufen VII und VI werden nur relativ kleine Leistungen geschaltet, so
daß der Hilfskontakt in der Phase T entfallen könnte, wie erwähnt erscheint jedoch
aus Sicherheitsgründen eine Anordnung von Hilfskontakten in beiden Phasenleitungen
und im Nulleiter zweckmäßig.
[0021] Die Erfindung wurde vorstehend anhand eines Nockendrehschalters beschrieben. Die
Erfindung kann jedoch auch bei anderen Schaltern Anwendung finden, bei denen das Problem
des Phasenwechsels bei Übergang von einer Stufe auf die andere auftritt.
1. Insbesondere als Nockendrehschalter ausgebildeter, mehrpoliger Stufenschalter mit
mehreren Hauptkontakten (17), z.B. zur stufenweisen Parallel- und Reihenschaltung
von Heizwiderständen,
dadurch gekennzeichnet, daß in Reihe zu wenigstens einem Hauptkontakt ein Hilfskontakt
(21) geschaltet oder schaltbar ist, der vor Einleitung des Hauptkontaktschaltvorganges
öffnet.
2. Stufenschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskontakte (21) zwischen Netzanschluß und Phasenanschluß
der Hauptkontakte (17) geschaltet oder schaltbar sind.
3. Nockendrehschalter nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Schalterwelle (12) eine Nockenwalze (18) für die
Hilfskontakte (21) drehfest aufgesetzt ist und daß eine Nockenwalze (14) für die Hauptkontakte
(17) auf der Schalterwelle (12) lose sitzt und mit Drehspiel über eine Kupplung (22)
mit der Nockenwalze (18) für die Hilfskontakte gekuppelt ist.
4. Nockendrehschalter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenwalze (14) für die Hauptkontakte und die Nockenwalze
(18) für die Hilfskontakte mit je einer Rastung (24, 26) versehen sind, die eine individuelle
Winkelfestlegung bewirken.
5. Nockendrehschalter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (22) eine Klauenkupplung mit Drehspiel ist.
6. Nockendrehschalter nach den Ansprüchen 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei oder mehrere Hilfskontakte (21') vorgesehen
sind, die individuell und zeitverzögert durch Schaltsterne (28, 30) der Nockenwalze
(18) schaltbar sind.
7. Nockendrehschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß jedem Hauptkontakt (17) ein Hilfskontakt (21) zugeordnet
ist.
8. Nockendrehschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß nur den einem Phasenwechsel unterworfenen Hauptkontakten
(17) ein Hilfskontakt (21) zugeordnet ist.
9. Nockendrehschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
gekennzeichnet durch seine Verwendung als Mehrtaktregelschalter zur Kochplattenbeheizung
von Herden.