[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mikrowellenbeaufschlagung, insbesondere
zum Trocknen, von Materalien, insbesondere von in Ladungen gestapelten Stückgütern,
im Taktbetrieb, wobei wenigstens ein Bestandteile des Behandlungsmaterials im Einbringungszustand
sowie in einem vorgegebenen Temperaturbereich für das Mikrowellenfeld absorptionsfähig
ist. Zum Erfindungsgegenstand gehört eine Einrichtung für die Mikrowellenbeaufschlagung
von Materialien, mit mindestens einer Mikrowellenkammer und mindestens einer an diese
Kammer angeschlossenen Mikrowellen-Einkoppeleinrichtung sowie mit mindestens einer
Kammertüre zur Materialbeschickung bzw. Materialentnahme.
[0002] Verfahren zum Erwärmen oder zum Trocknen von Materialien mittels Mikrowellen sind
allgemein verbreitet. Voraussetzung ist ein ausreichendes Mass an Absorptionsfähigkeit
für ein Mikrowellenfeld der jeweils angewandten Frequenz. Für in gewissen Grenzen
wasserhaltige Materialien ist dies ohne weiteres gegeben, weshalb die Trocknung solcher
Materialien ein bevorzugtes Mikrowellen-Anwendungsgebiet darstellt.In vielen Erwärmungsanwendungen,
insbesondere aber in den meisten Trocknungsanwendungen, steht die Mikrowelle in Konkurrenz
mit konventionellen Energieträgern bzw. Uebertragungsformen (Heissluft, kurzwellige
Wärmestrahlung, direkte Wärmeleitung). Entscheidend für den Mikrowelleneinsatz ist
daher im Eizelfall die Frage, ob es gelingt, das spezifische Vorteilspotential der
Mikrowelle hinsichtlich rascher, gleichmässiger und materialschonender Einführung
der Energie in das Material zu verwirklichen. Ausserdem ist der energetische Wirkungsgrad
ein wichtiges Auswahlkriterium. Die erfolgreiche Ausnutzung der Mikrowelleneigenschaften
ist dabei abhängig von Verfahren und Apparaten, die den Eigenheiten der Mikrowelle
wie auch den Anwendungsgegebenheiten ausreichend angepasst sind.
[0003] Eine erste Stufe der Erfindungsaufgabe ist in diesem Zusammenhang die Schaffung von
Verfahren und Einrichtungen, die eine erhöhte Effizienz des Arbeitsverfahrens, insbesondere
eine erhöhte Erwärmungs- bzw. Trocknungsgeschwindigkeit bei ebensolchem Wirkungsgrad
und bei schonender Materialbehandlung ermöglichen. Eine Variante der Erfindungsaufgabe
richtet sich auf eine Verbesserung der Effizienz und der Betriebssicherheit. Eine
weitere Variante der Erfindungsaufgabe ist die Schaffung von Einrichtungen, die eine
Verbesserung hinsichtlich Einfachheit und Betriebssicherheit des Arbeitsablaufes.
Auch ein vergleichsweise einfacher und herstellungsgünstiger Aufbau der Einrichtungen
liegt im Variationsbereich der Erfindungsaufgabe. Die erfindungsgemässe Lösung dieser
Aufgabe ist bestimmt durch die Merkmale der selbständigen Patentansprüche. Besonders
vorteilhafte und erfinderische Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind bestimmt durch
die Merkmale der abhängigen Ansprüche, insbesondere auch durch sinngemässe Kombinationen
der Merkmale von unabhängigen Ansprüchen und von abhängigen Ansprüchen untereinander.
[0004] Die Merkmale und Vorteile der Erfindung werden weiter unter Bezugnahme auf die in
den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigt:
- Fig.1
- ein Diagramm des Verlaufes der mittleren relativen Feuchte f des Behandlungsmaterials
über der Zeit t für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Mikrowellen-Trocknungsverfahrens,
- Fig.2
- ein entsprechendes Feuchte-Zeitdiagramm für ein als Vergleichsobjekt geeignetes Mikrowellen-Trocknungsverfahren
üblicher Art,
- Fig.3
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Mikrowelleneinrichtung in Form einer
"Multimode"-Mikrowellenkammer für Durchlaufbetrieb in einem Vertikal-Mittelschnitt
parallel zur Durchlaufrichtung,
- Fig.4
- einen Ausschnitt aus Fig.3 in grösserem Massstab,
- Fig.5
- einen Teilschnitt der Mikrowelleneinrichtung gemäss Schnittebene V-V in Fig.4,
- Fig.6
- ein anderes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Mikrowelleneinrichtung in
Form einer "Multimode"-Kammer für Durchlaufbetrieb, wiederum in einem Vertikal-Mittelschnitt
parallel zur Durchlaufrichtung entsprechend der Darstellung in Fig.1,
- Fig.7
- einen Teilschnitt aus Fig.6 gemäss der dortigen Schnittebene VII-VII,
- Fig.8
- einen Teilschnitt aus Fig.7 gemäss der dortigen Schnittebene VIII-VIII,
- Fig.9
- einen Teilschnitt gemäss der in Fig.6 strichpunktiert angedeuteten Schnittebene IX,
- Fig.10
- einen schematisch vereinfachten Teilschnitt aus Fig.9 gemäss der dortigen Schnittebene
X-X, in wesentlich grösserem Massstab.
[0005] Bei dem erfindungsgemässen Verfahrensbeispiel, dessen grundsätzliches Ablaufschema
in dem Zeitdiagramm gemäss Fig. 1 dargestellt ist, handelt es sich um eine unter industriellen
Betriebsbedingungen durchgeführte Trocknung von Formkernen für Metallguss. Die Kerne
waren in einem modernen Verfahren mit einem auf der Basis von Wasserlösungen bzw.
Wassersuspensionen zusammengesetzten Versiegelungsmittel, einer sogen. "Wasserschlichte",
behandelt bzw. getränkt worden. Die Verwendung solcher Versiegelungsmittel anstelle
bisher üblicher Versiegelungsmittel auf der Basis von Alkohol oder anderen organischen
Lösungs- bzw. Suspensionsmitteln ist aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und der Entsorgungsfreundlichkeit
erwünscht. Dabei erweisen sich jedoch konventionelle Trocknungsverfahren wegen der
wesentlich höheren spezifischen Wärme und Verdampfungswärme von Wasser als unzureichend,
vor allem wegen einer unzumutbaren Erhöhung der Trocknungsdauer und damit zunehmender
Wärmeverluste, also eines niedrigen Gesamtwirkungsgrades. Auch übliche Mikrowellenverfahren
sind in dieser Hinsicht verbesserungsbedürftig.
[0006] Im erfindungsgemässen Verfahrensbeispiel wurden in gesonderten Ladungen gestapelte
Formkerne im Takt-Durchlaufbetrieb in einem Multimode-Mikrowellenfeld behandelt. Die
Formkerne wurden mit einer einheitlichen, gleichbleibenden Eingangsfeuchte fe entsprechend
einem Wassergehalt von ca. 120 g pro Kern in Ladungen von 50 Stück eingeführt. Das
Mikrowellenfeld wurde mit einer elektrischen Gesamtleistung von 100 kVA gespeist.
Der entstehende Wasserdampf wurde unter entsprechender Frischluftzufuhr laufend abgesaugt.
[0007] In einem Arbeitstakt wurden jeweils zwei Ladungen einem gemeinsamen Mikrowellenfeld
ausgesetzt. Zu Beginn eines Arbeitstaktes wurde jeweils eine Ladung neu in das Mikrowellenfeld
eingeführt, während die andere Ladung zu Taktbeginn bereits im vorangehenden Arbeitstakt
einer Mikrowellenbeaufschlagung unterzogen worden war. Für den jeweils nachfolgenden
Arbeitstakt wurde die Ladung mit der grössten Beaufschlagungs-Taktzahl entnommen,
d.h. in diesem Fall die im vor-vorangehenden Takt eingeführte Ladung, und eine noch
unbeaufschlagte Ladung wurde neu eingeführt. Die Ladungen wurden taktweise aufeinanderfolgend
in serieller Anordnung zwischen einem Einlass und einem Auslass durch das gemeinsame
Mikrowellenfeld geführt. Jede Ladung wurde zunächst für eine Teiltrocknung in einem
ersten Takt auf einen Eingangsplatz verbracht und sodann in einer kurzen Transportpause
zur Endtrocknung im nächsten Takt auf einen Ausgangsplatz verschoben.
[0008] Die Arbeitstakt-Zeitdauer betrug gleichbleibend 6 Minuten. Insgesamt betrug also
die Behandlungsdauer für jede Ladung 12 Minuten. Die Dauer der Transportpausen war
demgegenüber infolge weitgehend automatisierten Betriebes mit einigen Sekunden vernachlässigbar.
[0009] In Fig.1 ist der Trocknungsfortschritt in aufeinanderfolgenden Arbeitstakten der
Zeitdauer T in zeitkongruent untereinander angeordneten Diagrammen getrennt für den
Eingangsplatz PL1 und den Ausgangsplatz PL2 dargestellt. Einlass E und Auslass A der
Ladungen sowie deren Verwchiebung zwischen Eingangs- und Ausgangsplatz sind durch
vertikale Pfeile angedeutet.
[0010] Ausgehend von dem bereits erwähnten Anfangs-Wassergehalt von etwa 120 g pro Kern
ergab sich gemäss Zwischenmessungen mit infolge des abnehmenden Wassergehaltes abnehmender
Trocknungsgeschwindigkeit jeweils am Ende des ersten Taktes auf Platz PL1 eine Zwischen-Restfeuchte
fz entsprechend einem Wassergehalt von etwa 30 g pro Kern. Diese Ergebnisse waren
bemerkenswert reproduzierbar und über Gesamtarbeitszeiten von mehreren Stunden im
wesentlichen gleichbleibend. Nach Verschieben der Ladung von Platz PL1 auf Platz PL2
bildete die genannte Zwischen-Restfeuchte fz den Anfangszustand für die in einem Takt
ablaufende Endtrocknung auf Platz PL2. Nach dieser Endtrocknung war bei keiner Ladung
noch ein messbarer Wassergehalt vorhanden (End-Restfeuchte gleich Null), wie dies
beispielsweise als Verfahrensziel vorgegeben war. Gleichwertige Ergebnisse sind auch
mit grösseren Ladungen (z.B. bis zu 130 Kerne pro Ladung) und höheren Anfangsfeuchten
erzielt worden.
[0011] Bemerkenswert war vor allem auch die vergleichsweise niedrige Auslasstemperatur der
Kerne von ca. 40°C und der aus Stahlprofilen bestehenden Ladungsbehälter von ca. 45°C,
ein Anzeichen für eine hohe Nutzabsorption der Mikrowelle, d.h. geringe Verlustabsorption
infolge von Wandströmen und Strömen in den metallischen Einbauten bzw. Ladungsbehältern.
Der energetische Gesamtwirkungsgrad betrug im Mittel etwa 25%.
[0012] Bei dem im Diagramm gemäss Fig.2 wiedergegebenen Vergleichsversuch wurden jeweils
zwei Ladungen von ebenfalls je 50 Kernen, identisch mit denjenigen der vorstehenden
Verfahrensführung und mit dem gleichen Wassergehalt, in derselben Mikrowellenkammer
behandelt, jedoch gemeinsam und gleichzeitig, ansonsten unter den gleichen Verfahrensbedingungen.
Die elektrische Gesamtspeiseleistung betrug unverändert 100 kVA.
[0013] Die Behandlung erfolgte in einem ersten Takt der Zeitdauer 2 x T = 12 min. Die Behandlungsdauer
für jede Ladung war also danach bereits die gleiche wie im Auslasszustand des erfindungsgemässen
Verfahrensbeispiels, jedoch wurde ständig noch eine Restfeuchte entsprechend einem
Wassergehalt von etwa 10 g je Kern festgestellt. Es bedurfte danach noch jeweils einer
zusätzlichen Behandlungszeit Tr von mehreren Minuten, um die Restfeuchte auszutreiben.
Der energetische Gesamtwirkungsgrad ergab sich mit ca. 20%. Kerne und Behälter hatten
im Endzustand eine beachtlich höhere Temperatur angenommen, nämlich ca. 65°C bzw.
ca. 70°C, was auf höhere Wandströme und entsprechend geringere Nutzabsorption hinweist.
[0014] Durch die Aufspaltung der Absorptionslast auf mehrere Partien abgestufter Absorptionsfähigkeit
wird also in reproduzierbarer Weise unter anonsten gleichen Verfahrensbedingungen
eine erhebliche Intensivierung der Gesamtabsorption bzw. eine Verbesserung des energetischen
Wirkungsgrades und der Verfahrenseffizienz erzielt. Dieser Effekt ist überraschend
und kann vermutlich nicht ohne weiteres elementar erklärt werden. Er dürfte in Zusammenhang
stehen mit einer Feldverteilung und Modenausbildung der Mikrowelle, die von der räumlichen
Verteilung der durch die Nutzlast verkörperten Absorbentien bzw. Leitmaterialien abhängig
ist.
[0015] Als erfindungswesentlich ist somit anzusehen, dass in einem Arbeitstakt jeweils eine
Mehrzahl von Behandlungsmaterial-Ladungen, die unterschiedliche Absorptionsfähigkeit
aufweisen, der Mikrowellenbeaufschlagung während eines im Ruhezustand fortschreitenden
Erwärmungsvorganges, insbesondere Trocknungsvorganges, unterzogen wird. Im allgemeinen
kann dies in der Weise erreicht werden, dass in einem Arbeitstakt jeweils mindestens
zwei gesonderte Behandlungsmaterial-Ladungen, von denen mindestens eine beim Taktbeginn
bereits eine gegenüber einer anderen Ladung bzw. mehreren derselben hinsichtlich Zeitdauer
und/oder Intensität unterschiedliche Mikrowellenbeaufschlagung erfahren hat, einem
gemeinsamen Mikrowellenfeld ausgesetzt werden.
[0016] Gemäss dem dargestellten Ausführungsbeispiel werden vorteilhaft in einem Arbeitstakt
mehrere, vorzugsweise zwei, Ladungen einem gemeinsamen Mikrowellenfeld ausgesetzt
werden, von denen jeweils eine zu Beginn des Arbeitstaktes neu in das Mikrowellenfeld
eingeführt worden ist, während die andere Ladung bzw. mehrere erselben zu Taktbeginn
bereits einem Arbeitstakt mit Mikrowellenbeaufschlagung bzw. einer Mehrzahl solcher
Takte unterzogen worden waren. Dabei wird für den jeweils nachfolgenden Arbeitstakt
die Ladung mit der grössten Beaufschlagungs-Taktzahl entnommen und eine noch unbeaufschlagte
Ladung eingeführt.
[0017] Für die industrielle Ausübung des Verfahrens ist es besonders günstig, wenn die Ladungen
taktweise aufeinanderfolgend, vorzugsweise in serieller Anordnung, zwischen einem
Einlass und einem Auslass durch ein gemeinsames Mikrowellenfeld geführt werden.
[0018] Ferner wurde es als besonders vorteilhaft ermittelt, und zwar sowohl hinsichtlich
einer effizienten Energieabsorption wie auch hinsichtlich des Verfahrens- und Vorrichtungsaufwandes,
wenn die Ladungen dem Mikrowellenfeld in einem gemeinsamen, frequenz- und modenaufspaltenden
Resonanzraumes (Multimode-Resonanzraum) ausgesetzt werden.
[0019] Die in den Figuren 3 bis 5 dargestellte Einrichtung ist insbesondere für die Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens geeignet, bietet jedoch in Verbindung mit anderen
Verfahrensführungen ebenfalls wesentliche Vorteile.
[0020] Die Einrichtung umfasst eine Mikrowellenkammer MK vom Typ "Multimode-Resonanzraum"
mit einer relativ grossen Zahl von Kleinleistungs-Magnetrons, die in rasterförmiger
Verteilung an zwei einander quer zur Transport-Durchlaufrichtung (Pfeil P) gegenüberliegenden
Kammerwänden angeordnet sind. Die Einkopplung der Mikrowellenergie in die Kammer erfolgt
unmittelbar (ohne Anpassungs-Wellenleiter) durch die über die Innenfläche der Kammerwand
vorstehenden Antennendome ADM der Magnetrons. Die metallischen Kammerwände bilden
einen allseitig reflektiv begrenzten Resonanzraum, in dem sich durch Vielfachreflexion
und Ueberlagerung der eingekoppelten Wellen ein im wesentlichen stationäres Mikrowellenfeld
mit Moden- und Frequenzaufspaltung ausbildet. Damit wird die Ausbildung von ausgeprägten
Schwingungsknoten und -bäuchen hintangehalten.
[0021] Für die Materialbeschickung bzw. Materialentnahme sind in den Kammerwänden, die einander
in Transportrichtung P gegenüberliegen, Ladetüren LT angeordnet. Grundsätzlich kann
eine solche Kammer mit nur einer Türe alle Ladungswechselvorgänge bewältigen, wenn
auch zwei oder mehr Türen oft vorteilhafter sind. Es versteht sich ferner, dass gegebenenfalls
auch mehrere solcher Mikrowellenkammern miteinander zu einer komplexen Anlage hoher
Leistungsfähigkeit funktionell und/oder räumlichkonstruktiv vereinigt werden können.
[0022] Ferner ist eine sich zwischen den Kammertüren erstreckende Material-Durchlaufbahn
mit einer Transporteinrichtung TE mit Vorschubwalten VW vorgesehen. Die Transporteinrichtung
umfasst Aufnahmeplätze PL1, PL2 für zwei Ladungen LD1 bzw. LD2 von Behandlungsmaterial.
Diese Aufnahmeplätze sind innerhalb der Mikrowellenkammer in Transportrichtung P hintereinander
angeordnet.
[0023] Der Antrieb der Transporteinrichtung kann in an sich üblicher Weise ausgebildet sein
und ist daher nicht näher dargestellt. Er wird zweckmässig mit einer Taktsteuereinrichtung
bekannter Art für die Automatisierung des Arbeitsablaufes versehen. Wie aus Fig.5
ersichtlich, sind im Beispiel im Hinblick auf die taktmässige Positionierung der Ladungen
im erfindungsgemässen Verfahren optische Stellungsdetektoren SD vorgesehen, die den
Behandlungs-Ruhestellungen der Ladungen zugeordnet sind. Die Ladungen, im Beispiel
bestehend aus je einer Vielzahl von relativ kleinen Einheiten FKR, hier wie erwähnt
Formkerne, sind in Behältern BH1 bzw. BH2 neben- und übereinander in jeweils eigenen
Aufnahmen untergebracht. Die Behälter sind als Rahmengestelle ausgebildet und bestehen
im wesentlichen aus dünnen Profilstäben oder Rohren, so dass die Koppelung des Mikrowellenfeldes
mit den Materialstapeln nicht störend beeinträchtigt wird, auch wenn die Rahmengestelle
aus Werkstoffen hoher elektrischer Leitfähigkeit oder Dielektrizitätskonstante bestehen.
In einer praktischen Ausführung sind sogar Behälter mit metallischen Profilstäben
und Rohren eingesetzt worden, ohne dass eine merkliche Abschirmung des Behandlungsmaterials
oder eine unerwünscht hohe Verlustabsorption eintrat. Ferner ist im Beispiel eine
Mehrzahl von Transport-Trägern TT vorgesehen ist, die den Aufnahmeplätzen PL1, PL2
formangepasst sind und Halterungsmittel für Ladungsbehälter aufweisen. Solche Träger
erleichtern den Ladungswechsel und werden zweckmässig im Kreislauf vom Auslass zum
Einlass der Mikrowellenkammer geführt, um Unabhängigkeit von den verschiedenen Weiterverarbeitungswegen
der behandelten Ladungen zu erreichen.
[0024] Die Vorschubwalzen VW der Transporteinrichtung sind mit Antriebswellen AW und Tragachsen
TA versehen, die in solchen Bereichen der Kammerwände, die mit vergleichsweise schwachen
Feldbereichen gekoppelt sind und nur geringe Wandströme führen, durch Wandausnehmungen
in den feldfreien Aussenraum geführt und hier mit üblichen, nicht dargestellten Antriebsmitteln
gekuppelt bzw. gelagert sind. Z.B. kann für eine Kammerseite ein gemeinsamer Kettentrieb
vorgesehen sein. Im Beispiel sind die Durchführungsausnehmungen der Antriebswellen
bzw. Tragachsen in Wandbereichen angeordnet sind, die sich längs einspringenden unteren
Innenkanten der Kammer erstrecken. Die zu den Endabschnitten benachbarten, noch im
Kammerinnenraum liegenden Abschnitte der Antriebswellen bzw. Tragachsen sind mit in
Richtung zur jeweils benachbarten Kammerwandung im Durchmesser zunehmenden Feldbeeinflussungselementen,
hier konischen Walzenendabschnitten WE, aus elektrisch leitendem Werkstoff versehen,
um störende Feldkonzentrationen zu vermeiden
[0025] Schliessflächen SF der Kammertüren und Umrandungen UR der zugehörigen Wandöffnungen
erstrecken sich in der Offenstellung der Türen in Parallelebenen, wobei die Türkörper
zur Ebene ihrer Schliessfläche zwischen einer Freigabestellung und einer Abdeckstellung
bezüglich der Kammeröffnung längsverschiebbar sowie zusätzlich querverschiebbar am
Kammergehäuse gelagert sind. Die Umrandungen UR sind mit Mikrowellendichtungen MD
üblicher Art versehen. In der Abdeckstellung befindet sich der Türkörper bereits annähernd
vor der betreffenden Wandöffnung, jedoch noch mit Abstand von der Umrandung bzw. der
Mikrowellendichtung. Dies ermöglicht einen leichten und raschen Bewegungsablauf der
Türen auf dem grössten Teil ihres langen Verschiebungsweges zwischen Freigabe- und
Abdeckstellung. In Fig.3 ist die eingangsseitige Kammertüre in ihrer Abdeckstellung,
in Fig.5 in ihrer Schliessstellung angedeutet.
[0026] Im Verlauf eines letzten, vergleichsweise kurzen Teils des Längsverschiebungsweges
wird der Türkörper zusätzlich in Richtung quer zur Türebene gegen die Umrandung der
Wandöffnung und die Mikrowellendichtung in seine Schliessstellung verschoben. Hierfür
sind zwischen Kammertüre und Kammergehäuse durch die Längsbewegung der Kammertüre
aktivierbare Keilgetriebe KT vorgesehen. Diese Getriebe bestehen im wesentlichen aus
Keilelementen KE an der Aussenseite des Türkörpers und zugeordneten, gehäusefest angeordneten
Stützrollen SR. Diese Konstruktion zeichnet sich aus durch Einfachheit und Betriebssicherheit.
Ferner kann durch selbsthemmende Bemessung des im Bereich der Schliessstellung wirksamen
Keilwinkels, gegebenenfalls verstärkt durch geeignet bemessene Einsenkungen in den
Keilflächen, eine sichere Arretierung in der Schliessstellung unabhängig vom Türantrieb
erreicht werden. Umgekehrt wird diese Arretierung durch den Beginn der Oeffnungsbewegung
selbsttätig gelöst.
[0027] Im Beispiel ist eine Mehrzahl von Keilgetrieben in einer Mehrpunkt-Stützanordnung,
vorzugsweise in einer Drei- oder Vierpunktanordnung, über die Randbereiche der Kammertüre
verteilt angeordnet. Dadurch ergibt sich eine elegante, weil besonders einfache Lagesicherung
des Türkörpers in seiner Schliessebene.
[0028] Zusätzlich bzw. für den möglichen Fall des Verzichts auf Selbsthemmung der Keilgetriebe
sind im Beispiel selbsthemmende, jedoch in eine Freilaufstellung ausrückbare Türantriebsmittel
TAM vorgesehen. Sie sind im einzelnen in den Figuren 4 und 5 dargestellt.
[0029] Für die Längsführung des Türkörpers TK ist eine gehäusefest angeordnete, zylindrische
Schiene SH vorgesehen, die sich (gemäss Fig.4 rechtwinklig zur Zeichnungsebene) im
wesentlichen über die Breite der Kammer und den Verschiebungsweg der Türe erstreckt.
Auf dieser Schiene sind mehrere Führungshülsen FH gelagert, vorzugsweise solche mit
Kugelumlauf-Führungen. An jeder Führungshülse FH ist der Türkörper TK mittels Querführungsbolzen
QB in Richtung quer zur Türebene bzw. zur Längsverschiebungsrichtung beweglich aufgehängt.
Während der Längsverschiebung des Türkörpers zwischen Freigabe- und Abdeckstellung,
bei der zwischen der Schliessfläche SF der Türe und der Umrandung UR der Kammeröffnung
bzw. der Mikrowellendichtung MD Abstand besteht, sorgt eine Druckfeder DRF für die
Lagesicherung des Türkörpers in Querrichtung, und zwar durch Vorspannung gegen ein
Widerlager WDL am Querführungsbolzen QB. Die Stützrollen SR als Bestandteile der (hier
nicht im einzelnen dargestellten) Keilgetriebe für die Schliessbewegung (siehe Fig.5)
brauchen daher an dieser Lagesicherung nicht teilzunehmen. Eine solche Längsführung
ist in der aus Fig.3 ersichtlichen Weise am oberen und unteren Umrandungsabschnitte
der Kammeröffnung vorhanden.
[0030] Die jeweils auf einer Schiene SH gelagerten Führungshülsen FH tragen gemeinsam eine
Zahnstange ZS, die sich parallel zur Schiene SH und im wesentlichen über deren gesame
Länge erstreckt. Mit dieser Zahnstange steht das Ritzel RZ eines gehäusefest angeordneten,
Türantriebsmotors TMO, vorzugsweise ein selbsthemmender Getriebemotor, in Eingriff.
Durch eine übliche Schaltsteuerung dieses Motors kann also der über die Führungshülsen
FH und die Querführungsbolzen QB mit der Zahnstange ZS verbundene Türkörper in seiner
Längsrichtung verschoben werden.
[0031] Der Türantriebsmotor TMO ist bezüglich des Kammergehäuses mittels eines Gelenks GK
um eine zur Längsverschiebungsrichtung der Türe parallele Achse schwenkbar gelagert
und ferner - ebenfalls gelenkig - mit einer nach oben aus dem Antriebsgehäuse ACH
herausgeführten Zugspindel ZSP verbunden. Auf dieser Spindel sitzt eine beispielsweise
von Hand betätigbare Ausrückmutter AMT, die sich auf den oberen Rand eines Kragens
KR am Gehäuse ACH abstützt. Auf diese Weise kann das Ritzel aus der Zahnstange ZS
ausgerückt und damit der selbsthemmende Türantrieb in eine Freigabestellung überführt
werden. Dies erlaubt es, die Türe bei Stromausfall (selbstverständlich bei ausser
Berieb gesetzter Mikrowellenspeisung) von Hand zu öffnen.
[0032] Im dargestellten Beispiel erfolgt die Frischluftzufuhr in den Kammerinnenraum über
in den Seitenwänden der Kammer angeordnete Gittereinsätze GES, deren jeder den Antennendom
ADM eines Magnetrons umgibt. Der zugeführte Luftstrom dient daher gleichzeitig der
Magnetronkühlung. Für die Dampfabsaugung ist ein an die Kammerdecke angeschlossener,
zentraler Saugkanal SGK vorgesehen.
[0033] Die in Fig.6 dargestelle Behandlungskammer MK entspricht in zahlreichen Merkmalen
der Ausführung nach Fig.1, was durch entsprechend übereinstimmende Bezugszeichen verdeutlicht
ist. Insoweit erübrigt sich auch eine nochmalige Erläuterung. Als vorteilhafte Besonderheit
des Ausführungsbeispiels nach Fig.6 sind für die Ladungen LD1, LD2 - wiederum bestehend
aus je einer Vielzahl von relativ kleinen Einheiten FKR - Transportgestelle TG1, TG2
vorgesehen, die mit ihrer im wesentlichen ebenenen oder aus geradlinigen Längsträgern
gebildeten Unterseite direkt mit einer entsprechend bemessenen Transporteinrichtung
TE in Wirkverbindung treten können. Auf diese Weise sind in dieser Einrichtung Traggestelle
mit üblichen, nach unten relativ weit vorstehenden Fusselementen verwendbar, was der
Einbeziehung der Ladungswechsel-Arbeitsgänge in den betrieblichen Transportablauf
zugute kommt. Die hierfür massgebenden Merkmale der Transporteinrichtung und der Traggestelle
werden noch näher erläutert.
[0034] Wie im aus den Figuren 6, 7 und 8 entnehmbar ist, umfasst die Transporteinrichtung
auch bei dieser Ausführung eine Mehrfachanordnung von Vorschubwalzen VW. Abweichend
von der Ausführung nach den Figuren 3 und 5 sind jedoch die Antriebswellen AW und
Tragachsen TA innerhalb des Kammerinnenraumes in ein Antriebsgehäuse AH bzw. in ein
Lagergehäuse LH geführt. Die entsprechenden Wellen- bzw. Achsdurchführungen sind durch
an sich bekannte und daher nicht dargestellte Mittel in ausreichendem Masse mikrowellendicht
ausgeführt, so dass an scharfkantigen Elementen innerhalb dergenannten Gehäusen keine
störenden Entladungen oder Erhitzungen auftreten können. Als Mikrowellen-Abdichtungsmittel
kommen z.B. einerseits mit den Wellen bzw. Achsen und andererseits mit den Gehäusen
in Kontakt stehende, elektrisch leitende Ringe oder Lippen in Betracht.
[0035] Zu der Transporteinrichtung zeigt Fig.8 im Querschnitt des kastenförmigen, langgestreckten
Antriebsgehäuses AH eine Kettenradanordnung KRA, mit der die Vorschubwalzen untereinander
und mit einem E-Motor M gekuppelt sind.
[0036] Die in den Figuren 7 und 8 gezeigte Konstruktion der Vorschubwalzenanordnung mit
zugehörigen, in ausreichend mikrowellendichten Gehäusen untergebrachten Antriebs-bzw.
Lagermitteln innerhalb der Mikrowellenkammer bietet wesentliche Vorteile. So können
nämlich die Kammerwände von voluminösen Wellen- bzw. Achsdurchführungen freigehalten
und z.B. im Hinblick auf die Aordnung und Gestaltung von Mikrowellen-Generatoren,
Wellenleitern, Einkoppelelementen, Stromzuführungen, Hilfsaggregaten wie Kühlvorrichtungen,
Kühlluftführungen und dergl. optimal gestaltet werden. Auch im Kammerinnenraum ergibt
sich eine wesentlich verbesserte konstruktive Freizügigkeit, vor allem hinsichtlich
der Gestaltung der Transporteinrichtung. So kann z.B. die axiale Länge der Vorschubwalzen
und damit die Breite der Transporteinrichtung unabhängig von den gegebenenfalls nach
mikrowellentechnischen Anforderungen zu wählenden Kammerabmessungen kleiner gehalten
und den Gegebenheiten des Behandlungsmaterials oder zugehöriger Aufnahmen, Halterungen
und dergl. angepasst werden. Dabei kann den mikrowellentechnischen Anforderungen an
die äussere Formgebung der Antriebs- bzw. Lagergehäuse, vor allem hinsichtlich Vermeidung
von Feldkonzentrationen und störenden Entladungen sowie lokalen Erhitzungen, erfahrungsgemäss
im allgemeinen ohne wesentlichen Aufwand ausreichend Rechnung getragen werden, jedenfalls
bei praxisüblichen Felddichten im Mikrowellenraum.
[0037] Als besonders vorteilhaft hat sich eine Ausbildung der Antriebs- bzw. Lagergehäuse
in Form langgestreckter, längs der Durchlaufbahn angeordneter Kästen erwiesen. Im
Beispiel ist auf einer Längsseite der Vorschubwalzenanordnung ein sich parallel zur
Durchlaufbahn erstreckender Antriebsgehäusekasten AH und auf der anderen Längsseite
der Vorschubwalzenanordnung ein ebensolcher Lagergehäusekasten LH vorgesehen. Bei
grösseren Längsabmessungen kommt mit Vorteil eine Aufteilung in aufeinanderfolgende,
gegebenenfalls auch mit gegenseitigem Längsabstand angeordnete Gehäusekästen in Betracht.
Weiterhin sind aus Fig.7 und 8 insbesondere die folgenden, wesentlichen Konstruktions-
und Funktionsmerkmale ersichtlich:
[0039] Die äusseren Seitenbegrenzungen der Antriebs- bzw. Lagergehäusekästen sind - quer
zur Durchlaufbahn gemessen - mit Abstand von den benachbarten Kammerwänden bzw. von
den Seitenkanten der Türöffnung angeordnet. Dies begünstigt eine relativ intensive
Ausbildung der Mikrowellenfelder im Seitenbereich der Transporteinrichtung und damit
eine gleichmässigere Beaufschlagung des Behandlungsmaterials.
Darüberhinaus ergeben sich folgende wesentlichen Vorteile hinsichtlich des Materialtransports:
[0040] Die in Fig.6 und 8 gezeigten Transportgestelle TG1, TG2 sind die an ihrer Unterseite
mit einem Tragrahmen TRR versehen, der an den äusseren Rahmenecken angeordnete, nach
unten vorstehenden Fusselemente FE aufweist. Dies ist eine weit verbreitete, für viele
Transport- und Durchlauf-Behandlungsfunktionen bei KleinStückgütern vorteilhafte Gestellkonstruktion.
Aus Fig.7 und 8 ist in diesem Zusammenhang ersichtlich, dass die Breite der Transporteinrichtung
TE mit Vorschubwalzen VW und seitlichem Antriebs- bzw. Lagergehäuse AH, LH innerhalb
der lichten Weite zwischen den nach unten vorstehenden Fusselementen FE liegt. Die
Fusselemente liegen dabei seitlich neben den kastenförmigen Gehäusen AH bzw. LH. Die
Transportgestelle stützen sich daher mit Längsholmen ihrer Tragrahmen TRR unmittelbar
auf den Vorschubwalzen VW ab, und zwar derart, dass jedes Traggestell immer auf einer
Mehrzahl von Walzen abgestützt ist. Dies ist in Fig.7 durch einen in Draufsicht strichpunktiert
angedeuteten Tragrahmen TRR veranschaulicht. Damit wird ein stetiger Durchlauf der
Transportgestelle ermöglicht, ohne dass beim Uebergang zwischen den Transportwegen
ausserhalb und innerhalb der Kammer besondere Hilfsgestelle, Ueberbrückungskufen oder
dergl. angebracht und wieder abgenommen werden müssten.
[0041] Wie bei der Ausführung nach Fig.1 ist jede Kammertüre zwischen einer Freigabestellung
und einer Abdeckstellung bezüglich der Kammeröffnung längsverschiebbar und zusätzlich
querverschiebbar am Kammergehäuse gelagert. In der Abdeckstellung befindet sich der
Türkörper bereits annähernd vor der betreffenden Wandöffnung, jedoch noch mit Abstand
von deren Umrandung bzw. von der Mikrowellendichtung. Im Verlauf eines letzten, vergleichsweise
kurzen Teils des Längsverschiebungsweges wird auch hier der Türkörper mittels Keilgetrieben
KT zusätzlich in Richtung quer zur Türebene gegen die Umrandung UR der Wandöffnung
und die Mikrowellendichtung MD in seine Schliessstellung verschoben. Als Besonderheit
findet sich in dieser Ausführung gemäss Fig.9 eine Pendel-Lenkeranordnung PL, mittels
deren die Kammertüre unabhängig von ihrer Längsbewegung am Kammergehäuse in Richtung
quer zur Türebene beweglich aufgehängt ist. Dies ergibt eine besonders einfache und
betriebssichere Lagerung der Türe und ermöglicht eine zuverlässige Anpressung der
Mikrowellendichtungen.
[0042] In der Ausführung gemäss Fig.6 erfolgt die Frischluftzufuhr in den Kammerinnenraum
über in den Seitenwänden der Kammer angeordnete Gittereinsätze GES, deren jeder einem
Magnetron zugeordnet ist. Für die Dampfabsaugung ist im Beispiel ein an die Kammerdecke
angeschlossener, zentraler Saugkanal SGK mit nicht dargestelltem, an sich bekanntem
Sauggebläse vorgesehen. Diese Absaugung erzeugt in der Kammer einen Unterdruck, durch
den sich über die Gittereinsätze entsprechende Lufteinströmungen ergeben, die als
Warmluftabsaugung für die an der Aussenseite der betreffenden Kammerwand angeordneten
Magnetrons wirken.
Hierzu im einzelnen unter Bezugnahme auf die schematische Darstellung einer Magnetroneinheit
in Fig.10 folgendes:
[0043] Das an der Kammerwand-Aussenseite angeordnete Magnetron MGT ist in an sich bekannter
Weise mit Luftstrom-Kühlmitteln versehen, die einen Lamellenkühler LMK und ein gegen
diesen gerichtetes Kühlgebläse KBL umfassen. Wie in Fig.5 durch Pfeile angedeutet,
ergibt sich so eine Luftströmung LST, die mittels eines als Sammel- und Umlenkmittel
wirkenden Leitblechs LB in den Ansaugbereich des zugehörigen Gittereinsatzes GES geführt
wird und damit an den Kammerinnenraum angeschlossen ist. Damit ergibt sich eine sehr
wirksame, jedoch vorteilhaft einfache Kühleinrichtung.
[0044] Diese Mikrowellen-Generatoreinheiten mit Magnetron MGT, Gebläse KBL und Umlenk- bzw.
Sammelmitteln für den Kühlluftstrom, hier in Form eines Leitbleches LB, sind in einem
sich an die betreffende Kammerwand anschliessenden Teilgehäuse TGH angeordnet ist,
der den Kühlluftstrom gegen äussere Störströmungen abschirmt.
1. Verfahren zur Mikrowellenbeaufschlagung, insbesondere zum Trocknen, von Materalien,
insbesondere von in Ladungen gestapelten Stückgütern, im Taktbetrieb, wobei wenigstens
ein Bestandteil des Behandlungsmaterials im Einbringungszustand sowie in einem vorgegebenen
Temperaturbereich für das Mikrowellenfeld absorptionsfähig ist, dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Arbeitstakt (T) jeweils mindestens zwei gesonderte Ladungen (LD1, LD2)
des Behandlungsmaterials, die unterschiedliche Mikrowellen-Absorptionsfähigkeit aufweisen,
einem gemeinsamen Mikrowellenfeld ausgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Arbeitstakt (T) jeweils
mindestens zwei gesonderte, unterschiedliche Mikrowellen-Absorptionsfähigkeit aufweisende
Ladungen von Formen oder Formkernen (FKR) für die Metallgiesserei einem gemeinsamen
Mikrowellenfeld ausgesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Arbeitstakt
(T) jeweils mindestens zwei gesonderte Behandlungsmaterial-Ladungen (LD1, LD2), von
denen mindestens eine beim Taktbeginn bereits eine gegenüber einer anderen Ladung
bzw. mehreren derselben hinsichtlich Zeitdauer und/oder Intensität unterschiedliche
Mikrowellenbeaufschlagung erfahren hat, einem gemeinsamen Mikrowellenfeld ausgesetzt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem
Arbeitstakt (T) mehrere, vorzugsweise zwei, Ladungen (LD1, LD2) einem gemeinsamen
Mikrowellenfeld ausgesetzt werden, von denen jeweils eine zu Beginn des Arbeitstaktes
neu in das Mikrowellenfeld eingeführt worden ist, während die andere Ladung bzw. mehrere
erselben zu Taktbeginn bereits einem Arbeitstakt mit Mikrowellenbeaufschlagung bzw.
einer Mehrzahl solcher Takte unterzogen worden sind, und dass für den jeweils nachfolgenden
Arbeitstakt die Ladung mit der grössten Beaufschlagungs-Taktzahl durch eine noch unbeaufschlagte
Ladung ersetzt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Behandlungsmaterial-Ladungen taktweise aufeinanderfolgend, vorzugsweise in serieller
Anordnung, zwischen einem Einlass (E) und einem Auslass (A) durch ein gemeinsames
Mikrowellenfeld geführt werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in
einem Arbeitstakt (T) jeweils eine Mehrzahl von Behandlungsmaterial-Ladungen (LD1,
LD2) der Mikrowellenbeaufschlagung im Ruhezustand unterzogen wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Behandlungsmaterial-Ladungen (LD1, LD2) dem Mikrowellenfeld in einem gemeinsamen,
frequenz- und modenaufspaltenden Resonanzraumes (MK) ausgesetzt werden.
8. Einrichtung für die Mikrowellenbeaufschlagung von Materialien, zur Durchführung des
Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit mindestens einer Mikrowellenkammer
und mindestens einer an diese Kammer angeschlossenen Mikrowellen-Einkoppeleinrichtung
sowie mit mindestens einer Kammertüre zur Materialbeschickung bzw. Materialentnahme,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrowellenkammer (MK) mindestens zwei, vorzugsweise
einander gegenüberliegende (LT) und eine sich zwischen diesen Türen erstreckende Durchlaufbahn
mit einer Transporteinrichtung (TE) aufweist, die Aufnahmeplätze (PL1, PL2) für mindestens
zwei Behandlungsmaterial-Ladungen (LD1, LD2) umfasst, und dass für die Transporteinrichtung
(TE) eine Antriebssteuerung mit vorgegebenen Behandlungs-Ruhestellungen der Ladungen
(LD1, LD2) zugeordneten Stellungsdetektoren (SD) vorgesehen ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeplätze (PL1,
PL2) für die Behandlungsmaterial-Ladungen (LD1, LD2) innerhalb der Mikrowellenkammer
(MK) in Transportrichtung (P) hintereinander angeordnet sind.
10. Einrichtung zur Mikrowellenbeaufschlagung, insbesondere zum Trocknen, von Materalien,
insbesondere von in Ladungen gestapelten Stückgütern, umfassend mindestens eine Mikrowellenkammer
und mindestens eine an diese Kammer angeschlossene Mikrowellenspeisung sowie mindestens
eine als Tür ausgebildete Einlass- bzw. Auslasseinrichtung zur Materialbeschickung
bzw. Materialentnahme, insbesondere nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch folgende
Merkmale:
a) die Mikrowellenkammer (MK) ist mit einer Transporteinrichtung (TE) versehen, die
sich längs einer Durchlaufbahn für das Behandlungsgut (FKR) erstreckt;
b) die Transporteinrichtung umfasst eine Mehrfach-Vorschubwalzenanordnung (VW), die
sich längs der Behandlungsgut-Durchlaufbahn erstreckt und mit Antriebsmitteln gekuppelt
ist;
c) die Antriebswellen (AW) bzw. Tragachsen (TA) der Vorschubwalzen (VW) sind in Bereichen
der Kammerwände, die mit in Bezug auf die mittlere Mirkowellen-Feldintensität schwächeren
Feldbereichen gekoppelt sind und entsprechend geringere Wandströme führen, durch Wandausnehmungen
in den feldfreien Aussenraum geführt und hier mit Antriebsmitteln gekuppelt.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchführungsausnehmungen
der Antriebswellen bzw. Tragachsen in Wandbereichen angeordnet sind, die sich längs
einspringenden Innenkanten der Kammer (MK) erstrecken.
12. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die wandseitigen
Endabschnitte der Vorschubwalzen und/oder die zu diesen Endabschnitten benachbarten,
noch im Kammerinnenraum liegenden Abschnitte der Antriebswellen bzw. Tragachsen mit
in Richtung zur jeweils benachbarten Kammerwandung im Durchmesser zunehmenden Feldbeeinflussungselementen
(WE) aus elektrisch leitfähigem Werkstoff versehen sind.
13. Einrichtung zur Mikrowellenbeaufschlagung, insbesondere zum Trocknen, von Materalien,
insbesondere von in Ladungen gestapelten Stückgütern, umfassend mindestens eine Mikrowellenkammer
und mindestens eine an diese Kammer angeschlossene Mikrowellenspeisung sowie mindestens
eine als Tür ausgebildete Einlass- bzw. Auslasseinrichtung zur Materialbeschickung
bzw. Materialentnahme, insbesondere nach einem der Ansprüche 8 bis 12, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
a) die Mikrowellenkammer (MK) ist mit einer Transporteinrichtung (TE) versehen, die
sich längs einer Durchlaufbahn für das Behandlungsgut (FKR) erstreckt;
b) die Transporteinrichtung (TE) umfasst eine MehrfachVorschubwalzenanordnung (VW),
die sich längs der Behandlungsgut-Durchlaufbahn erstreckt und mit Antriebsmitteln
gekuppelt ist;
c) die Antriebsmittel der Mehrfach-Vorschubwalzenanordnung (VW) sind innerhalb des
Kammerinnenraumes in mindestens einem Antriebs- bzw. Lagergehäuse (AH bzw. LH) untergebracht,
das mit wenigstens annähernd mikrowellendichten Wellen- bzw. Achsdurchführungen für
die Vorschubwalzen (VW) versehen ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebs- bzw. Lagergehäuse
(AH bzw. LH) als langgestreckter, längs der Durchlaufbahn angeordneter Kasten ausgebildet
ist.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Längsseite der
Vorschubwalzenanordnung (VW) ein sich parallel zur Durchlaufbahn erstreckendes Antriebsgehäuse
(AH) und auf der anderen Längsseite der Vorschubwalzenanordnung (VW) ein ebensolches
Lagergehäuse (LH) vorgesehen ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 14 oder vorzugsweise nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
dass die äusseren Seitenbegrenzungen der kastenförmigen Antriebs- bzw. Lagergehäuse
(AH bzw. LH) quer zur Durchlaufbahn gemessen wenigstens auf einem Teil der Kastenhöhe
mit Abstand von den benachbarten Kammerwänden bzw. von den Seitenkanten der Türöffnung
angeordnet sind.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl
von Transport-Trägern (TT) vorgesehen ist, die den Aufnahmeplätzen (PL1, PL2) für
Behandlungsmaterial-Ladungen (LD1, LD2) in der Mikrowellenkammer (MK) formangepasst
sind und Halterungsmittel für Ladungsbehälter (BH1, BH2) aufweisen.
18. Einrichtung für die Mikrowellenbeaufschlagung von Materialien, insbesondere nach einem
der Ansprüche 8 bis 17, mit mindestens einer Mikrowellenkammer und mindestens einer
an diese Kammer angeschlossenen Mikrowellen-Einkoppeleinrichtung sowie mit mindestens
einer Kammertüre zur Materialbeschickung bzw. Materialentnahme, gekennzeichnet, durch
folgende Merkmale:
a) die Schliessfläche der Kammertüre (LT) und die Umrandung (UR) der ihr zugeordnete
Wandöffnung erstrecken sich in der Offenstellung der Kammertüre (LT) in zueinander
wenigstens annähernd parallelen und gegenseitig beabstandeten Ebenen, und die Kammertür
(LT) ist wenigstens annähernd parallel zur Ebene ihrer Schliessfläche zwischen einer
Freigabestellung und einer Abdeckstellung bezüglich der Kammeröffnung längsverschiebbar
sowie zusätzlich querverschiebbar am Kammergehäuse gelagert;
b) zwischen Kammertüre und Kammergehäuse ist mindestens ein durch die Längsbewegung
der Kammertüre (LT) aktivierbares Keilgetriebe (KT) angeordnet, das die Kammertüre
(LT) quer zur Ebene der Kammeröffnung in ihre Schliesstellung verschiebt.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Keilgetrieben
(KT) in einer Mehrpunkt-Stützanordnung, vorzugsweise in einer Drei- oder Vierpunktanordnung,
über die Randbereiche der Kammertüre (LT) verteilt angeordnet ist.
20. Einrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein
selbsthemmend ausgebildetes Keilgetriebe (KT) vorgesehen ist.
21. Einrichtung zur Mikrowellenbeaufschlagung, insbesondere zum Trocknen, von Materalien,
insbesondere von in Ladungen gestapelten Stückgütern, umfassend mindestens eine Mikrowellenkammer
und mindestens eine an diese Kammer angeschlossene Mikrowellenspeisung sowie mindestens
eine als Tür ausgebildete Einlass- bzw. Auslasseinrichtung zur Materialbeschickung
bzw. Materialentnahme, insbesondere nach einem der Ansprüche 8 bis 20, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
a) die Schliessfläche der Kammertüre (LT) und die Umrandung (UR) der ihr zugeordnete
Wandöffnung erstrecken sich in der Offenstellung der Kammertüre (LT) in zueinander
wenigstens annähernd parallelen und gegenseitig beabstandeten Ebenen, und die Kammertür
(LT) ist wenigstens annähernd parallel zur Ebene ihrer Schliessfläche zwischen einer
Freigabestellung und einer Abdeckstellung bezüglich der Kammeröffnung längsverschiebbar
sowie zusätzlich querverschiebbar am Kammergehäuse gelagert;
b) die Kammertüre ist in ihrer Längsbewegung durch eine in Schliess- und Oeffnungsrichtung
bewegliche Pendel-Lenkeranordnung (PL) am Kammergehäuse aufgehängt.
22. Einrichtung für die Mikrowellenbeaufschlagung von Materialien, mit mindestens einer
Mikrowellenkammer und mindestens einer an diese Kammer angeschlossenen Mikrowellen-Einkoppeleinrichtung
sowie mit mindestens einer Kammertüre zur Materialbeschickung bzw. Materialentnahme,
insbesondere nach einem der Ansprüche 8 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammertür
zwischen einer Freigabestellung und einer Schliess- bzw. Abdeckstellung bezüglich
der Kammeröffnung bewegbar gelagert und mit einer selbsthemmenden, jedoch in eine
Freilaufstellung ausrückbaren Antriebsvorrichtung (RZ, ZS) verbunden ist.
23. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass für die
Türen Oeffnungs- und/oder Schliess-Antriebsmittel (TAM) vorgesehen sind, die mit einer
Taktsteuereinrichtung in Wirkverbindung stehen.
24. Einrichtung zur Mikrowellenbeaufschlagung, insbesondere zum Trocknen, von Materalien,
insbesondere von in Ladungen gestapelten Stückgütern, umfassend mindestens eine Mikrowellenkammer
und mindestens eine an diese Kammer angeschlossene Mikrowellenspeisung sowie mindestens
eine Einlass- bzw. Auslasseinrichtung zur Materialbeschickung bzw. Materialentnahme,
insbesondere nach einem der Ansprüche 8 bis 23, gekennzeichnet durch folgende Merkamle:
a) die Mikrowellenspeisung umfasst mindestens eine im Bereich wenigstens einer Kammerwand-Aussenseite
angeordnete und mit Luftstrom-Kühlmitteln (LMK) versehene Mikrowellen-Generatoreinrichtung
(MGT), insbesondere eine Magnetroneinheit, vorzugsweise eine Vielzahl solcher Generatoreinrichtungen,
deren Auskoppelelemente (ADM) mit dem Kammerinnenraum in Wirkverbindung stehen;
b) die Mikrowellenkammer ist mit einer Absaugeinrichtung (SGK) verbunden, die im Kammerinnenraum
im Betrieb eine Unterdruckatmosphäre gegenüber der Aussenumgebung erzeugt;
c) die Kühlmittel (LMK) der Generatoreinrichtung (MGT) sind derart an den Kammerinnenraum
angeschlossen, dass ein Kühlluftstrom (LST) von der Aussenumgebung über die Kühlmittel
in den Kammerinnenraum entsteht;
c) die Kühlmittel umfassen mindestens ein Gebläse KBL), das die Generatoreinrichtung
(MGT) mit einem im wesentlichen parallel bis spitzwinklig zur Kammerwand verlaufenden
Kühlluftstrom (LST) beaufschlagt;
d) in Richtung des Kühlluftstromes (LST) hinter der Generatoreinrichtung (MGT) ist
in der Kammerwand mindestens ein Luftdurchlass (GES) vorgesehen, in dessen Bereich
an der Kammerwand-Aussenseite Umlenk- und/oder Sammelmittel (LB) angeordnet sind,
die den Kühlluftstrom (LST) wenigstens teilweise in den Ansaugbereich des Luftdurchlasses
(GES) führen.
25. Einrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikrowellen-Generatoreinrichtung
(MGT) mit Kühlvorrichtungen und Kühlluft-Antriebsmitteln bzw. -Leitmitteln (LMK, KBL,
LB) in einem Gehäuseraum angeordnet ist, der den Kühlluftstrom gegen äussere Störströmungen
abschirmt.