[0001] Die erfindungsgemäße Einpassungsabdichtung ermöglicht selbst bei versetzter Längsklappenverklebung
formschlüssige Schnitteinpassungen zwischen Ausklinkungen auf der innen verklebten
ersten Längsklappe und Einschnitten auf der Seitenklappe bei Paketen die aus FSZ-Karton
gefertigt werden.
Im Vergleich zur Prägung auf der Seitenklappe, die üblicherweise zur Paketabdichtung
eingesetzt wird, sind einpassende Schnitte scharfkantiger sowie mehrfach auf den Seitenklappen
ausführbar.
Bei dieser exakten Einpassung wird eine luftdichte Verklebung auch bei streifiger
Düsenbeleimung möglich.
[0002] Vor dem Hintergrund, daß z.B. beim Waschmittel immer mehr Konzentrate in volumenreduzierten
Verpackungen angeboten werden und somit immer höhere Anforderungen bzgl. Wasserdampfdichte
gestellt werden, ist es zweckmäßig an Paketen mit gekürzten Längsklappen die Abdichtung
noch weiter zu optimieren. Insbesondere dann, wenn diese Pakete nicht voll flächig
verklebt werden.
Pakete, die zum Zwecke der Abdichtung Prägungen auf den Seitenklappen haben, haben
z.B. den Vorteil, daß diese Seitenklappen nicht eingeschnitten werden und somit die
Sperrschicht bei entsprechenden WDD-Kartons an diesen Seitenklappen erhalten bleibt.
Andererseits bleibt bei diesen nicht vollflächig verklebten Paketen mit Prägungen
evtl. doch ein sehr kleiner luftdurchlässiger Kanal zwischen der Prägekante und der
innen verklebten ersten Längsklappe bestehen, da die Prägekante nicht so senkrecht
kantig ist wie ein Schnitt.
Die erfindungsgemäße Schnitteinpassung ermöglicht aber einen kanalfreien Formschluß
zwischen den Einschnitten auf der Seitenklappe und den Ausklinkungen auf der ersten
Längsklappe.
[0003] Es sind Pakete bekannt, die auf den Seitenklappen statt Prägungen einen durchgehenden
Einschnitt vom Rand bis hin zur Anlenklinie (Rillung) der Seitenklappen haben. Dieser
Einschnitt ist so positioniert, daß er jeweils 1,5mm vor der innen verklebten gekürzten
Längsklappenkante liegt. Die Anlenklinie der Seitenklappen ist dabei jeweils um eine
Kartonstärke versetzt. Der Abstand dieses Einschnittes beträgt dann bei versetzter
Längsklappenverklebung ca. 0,5mm bzw. 2,5mm je Paketseite. Es bleibt hierbei also
immer ein Kanal zwischen dem Einschnitt auf der Seitenklappe und der innen verklebten
Längsklappenkante bestehen. Dieser Kanal hat dabei eine maximale Höhenausdehnung von
einer Kartonstärke am Rand der ersten Längsklappe.
[0004] Es ist zudem auch nicht sinnvoll diesen Einschnitt auf den Seitenklappen in genauer
Angrenzung zur innen verklebten ersten Längsklappe zu positionieren. In diesem Falle
gäbe es beim produktionsbedingten Klebeversatz der Längsklappen, Überlappungen zwischen
der innen verklebten Längsklappe und dem Schlitz auf der Seitenklappe an jeweils einer
Paketseite am Deckel und Boden.
Diese Überlappungen hätten zur Folge, daß die äußere zweite Längsklappe mit dem darunter
liegenden Teil der Seitenklappen, mindestens vor der innen positionierten ersten Längsklappenkante,
nicht verklebt würde. Der dabei entstehende Kanal bzw. die dadurch geminderte Abdichtung
wäre dann noch um ein Vielfaches größer.
Bei diesen Paketen ist also der vorliegende Abstand zwischen dem Einschnitt auf den
Seitenklappen und der innen verklebten Längsklappe von ca. 1,5mm erforderlich.
Zum Zwecke der Abdichtung werden diese Pakete an den Klappen vollflächig beleimt.
[0005] Die erfindungsgemäße formschlüssige Einpassung dieser Einschnitte 6 auf den Seitenklappen
3 sowie korrespondierenden Ausklinkungen 7 auf den jeweils innen verklebten ersten
Längsklappen 4 wird durch zusammengefügte radiale und kreissegmentartige Einschnitte
sowie entsprechend korrespondierenden Ausklinkungen erreicht (Fig. 13), wobei die
einzelnen Einschnitte 6 durch Zwischenräume 19 von einander getrennt sind, damit die
Seitenklappe 3 nicht in zwei Teile zerfällt. Diese relevanten Kontaktzonen 9 (Fig.
4 bis Fig. 6) der Schnitteinpassung entsprechend Kreisabschnitten, deren Mittelpunkt
am planliegenden FSZ die Paketecke 15 ist. (Fig. 13)
Für die formschlüssige Einpassung muß der Radius auf der ersten Längsklappe 4 ca.
0,5mm bis ca. 0,8mm größer sein als auf der Seitenklappe 3. Die genaue Maßdifferenz,
die für die exakte Einpassung erforderlich ist, muß am verwendeten Karton erprobt
werden.
[0006] Der erste Einschnitt 6 auf der Seitenklappe 3 ragt bis in die Mitte der Anlenklinie
13 hinein. Diese Anlenkrillungen 13 sind dabei um eine Kartonstärke abgeschrägt. Die
Länge der Kreissegmentzonen an den Einschnitten 6 und Ausklinkungen 7 ist so groß
zu wählen, daß beim Verkleben der Pakete auch beim technisch bedingten Längsklappenversatz
immer eine Kontaktzone 9 (Fig. 4 bis Fig. 6) erhalten bleibt.
Dabei ist darauf zu achten, daß die Einschnitte 6 im Kreisabschnitt - außer am Rand
des hinteren Seitenklappenteils 11 - mindestens um den Betrag des Längsklappenversatzes
bei der Verklebung größer sind als die Ausklinkungen in der Ausdehnung des Kreisabschnittes.
Der Einschnitt 6, der den Seitenklappenrand 14 durchtrennt, erzeugt eine keilförmige
Zunge 18. Diese keilförmige Zunge 18 darf nur so groß sein, daß sie in der einpassenden
Ausklinkung 7 auf der ersten Längsklappe 4 auch bei Längsklappenversatz noch hineinpaßt,
sodaß auch hier keine Überlappung entsteht. Dies läßt sich vorzugsweise durch einen
radialen Einschnitt 20 am Seitenklappenrand 14 erreichen, wodurch die Seitenklappe
entsprechend engekerbt wird. (Fig. 13) Falls bei der Fertigung der Längsklappenversatz
nur gering ist, können in der Kontaktzone 9 die Einschnitte 6 und Ausklinkungen 7
kürzer sein, dafür kann dann aber die Anzahl entsprechend erhöht werden. Da hierbei
die Ausklinkungen 7 weniger tief sind und die überlappende Verklebung zwischen der
ersten und zweiten Längsklappe 4 + 5 gegebenenfalls schmaler werden kann, könnten
hierbei beide Längs-klappen evtl. weiter verkürzt werden.
[0007] Für den Fall, daß der hintere Seitenklappenteil 11 (Fig. 4 bis Fig. 6) vor den Ausklinkungen
der ersten Längsklappe 4 nicht einwandfrei mit der zweiten Längsklappe 5 verklebt
ist, sind erfindungsgemäß zwei - zum Paketinnenraum hin gerichtete - Prägungen 8 auf
der zweiten Längsklappe 5 vorgesehen. Diese Prägungen 8 sind so zu positionieren,
daß sie in Richtung Pakettiefe mit ca. 1,5mm Abstand und in Richtung Paketbreite mit
ca. 2,5mm Abstand zu den Ausklinkungen 7 auf der ersten Längsklappe 4 wirken. Die
Ausformung dieser Prägungen 8 soll vom Rand her möglichst übergangslos bis auf max.
3/4 Kartonstärke im Mittenbereich dieser Prägungen ausgeführt werden.
Im Gegensatz zu den üblichen Prägungen auf den Seitenklappen, wo ein möglichst scharfkantiger
Prägerand von mindestens einer Kartonstärke erwünscht ist, sollen diese Prägungen
8 möglichst konturlos sein. Falls mit anderen Mitteln im vorgesehenen Bereich dieser
zwei Prägungen 8 auf der zweiten Längsklappe 5 eine Verklebung mit der darunter liegenden
Seitenklappe 3 sichergestellt werden kann - z.B. durch punktuellen Anpreßdruck am
Deckel und Boden der Pakete können diese Prägungen entfallen.
[0008] Eine wichtige Bedingung für diese exakte Schnitteinpassung ist, daß die jeweils einpassende
Längsklappe 4 am Zuschnitt über Anlenklinien 13, 16 und 17 mit den zwei einpassenden
Seitenklappen ein zusammenhängendes Kartonstück bildet. (Fig. 1)
Es ist also ungünstig, wenn zwischen der ersten Längsklappe 4 und der Seitenklappe
3 die schmale Klebenaht der Schlauchklebung liegt und nicht wie vorgesehen die Anlenklinie
der Seitenwände 16.
Die FSZ-Schlauchklebung erzeugt Schwankungen in der Verklebung und dadurch bedingt
einen Klebeversatz zwischen den Ausklinkungen 7 der ersten Längsklappe 4 und den Einschnitten
6 der Seitenklappe 3. Dadurch würde aber die exakte Einpassung beeinträchtigt.
Die Einhaltung dieser Bedingung ist übrigens beim Einsatz von einpassenden Prägungen
zum Zwecke der Abdichtung auf den Seitenklappen vorteilhaft.
[0009] Da der erste einpassende Einschnitt 6 auf der Seitenklappe 3 bis in die Rillung 13
ragt, ist möglicherweise an diesem Paketseitenkantenbereich, bei Einsatz von WDD-Kartons,
die Sperrschichtwirkung gemindert. Mittels hot-melt-Kleber könnte sie aber wieder
hergestellt werden, wenn dieser Kleber über den ersten einpassenden Einschnitt 6 an
der Vorderkante der innen verklebten Längsklappe 4 in Höhe der Paketseitenkante 13
plaziert wird.
[0010] In Kombination mit verkürzten Prägungen 12 auf den Seitenklappen 3 in Angrenzung
zur Anlenklinie 13 wird aber ebenfalls für diesen Paketseitenkantenbereich eine sperrschichtgerechte
Abdichtung gesichert.
Die erfindungsgemäße Schnitteinpassung kann mit einpassenden Prägungen 12 (Fig. 9
und Fig. 11) auf den Seitenklappen 3 einschließlich abgeschrägten Rillungen an den
Anlenklinie 13 oder mit geradlinigen Prägungen 12 (Fig. 10 und Fig. 12) auf den Seitenkappen
3 einschließlich versetzter Rillungen an den Anlenklinien 13 kombiniert werden.
Mit dieser Kombination wird erreicht, daß im hinteren Teil 11 (Fig. 4 bis Fig. 6)
der Seitenklappen 3, bis hin zum Seitenklappenrand 14, durch die formschlüssige Schnitteinpassung
kein Kanal entstehen kann.
Im vorderen Teil 10 der Seitenklappen 3 wird durch die verkürzten Prägungen 12 (Fig.
8 bis Fig. 12) auf den Seitenklappen 3 sichergestellt, daß bei Einsatz von WDD-Kartons
die Wasserdampfdichte erhalten bleibt.
Diese Prägungen 12 zerstören nicht die Sperrschicht am Karton.
Sollte ein geringer Kanal bei Einsatz von Prägungen 12 auf den Seitenklappen 3 entstehen,
wird dieser durch die exakte Schnitteinpassung am hinteren Seitenklappenteil 11 unterbrochen.
Zudem bleiben diese Pakete im Seitenkantenbereich unter Belastung stabiler als Pakete
mit Einschnitten an den Seitenklappen in Angrenzung zur Paketseitenkante.
[0011] Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten
erläutert:
Fig. 1 zeigt einen planliegenden Faltschachtelzuschnitt mit drei Schnitteinpassungen pro
Abdichtungsdetail.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt eines Abdichtungsdetails mit drei Schnitteinpassungen sowie
Ausklinkungen am ersten Längsklappenteil, links.
Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt eines Abdichtungsdetails mit drei Schnitteinpassungen sowie
Ausklinkungen am ersten Längsklappenteil, rechts.
Fig. 4 bis Fig. 7 zeigt ein Abdichtungsdetail mit drei Schnitteinpassungen in Funktion bei versetzter
Längsklappenverklebung.
Fig. 4 zeigt die Verklebung im Normalzustand.
Fig. 5 und 6 während extrem versetzter Klappenverklebung.
Fig. 7 zeigt wie Fig. 4 die Verklebung im Normalzustand sowie mit der außen überklebten
zweiten Längsklappe.
Fig. 8 zeigt einen Ausschnitt eines Abdichtungsdetails mit einer Schnitteinpassung in Kombination
mit einer gekürzten einpassenden Prägung auf der Seitenklappe.
Fig. 9 zeigt einen Ausschnitt eines Abdichtungsdetails mit zwei Schnitteinpassungen in Kombination
mit einer gekürzten einpassenden Prägung.
Fig. 10 zeigt einen Ausschnitt eines Abdichtungsdetails mit zwei Schnitteinpassungen in Kombination
mit einer gekürzten geradlinigen Prägung auf der Seitenklappe.
Fig. 11 zeigt einen Ausschnitt eines Abdichtungsdetails mit drei Schnitteinpassungen in Kombination
mit einer gekürzten einpassenden Prägung auf der Seitenklappe.
Fig. 12 zeigt einen Ausschnitt eines Abdichtungsdetails mit drei Schnitteinpassungen in Kombination
mit einer gekürzten geradlinigen Prägung auf der Seitenklappe.
Fig. 13 zeigt das zugrundeliegende Konstruktionskonzept an einem Abdichtungsdetail mit fünf
Schnitteinpassungen.
Bezugszeichenliste
[0012]
- 1 =
- Längswand
- 2 =
- Seitenwand
- 3 =
- Seitenklappe
- 4 =
- erste Längsklappe
- 5 =
- zweite Längsklappe
- 6 =
- Einschnitte auf der Seitenklappe
- 7 =
- Ausklinkungen auf der ersten Längsklappe
- 8 =
- Prägungen auf der zweiten Längsklappe
- 9 =
- Kreissegmentartige Kontaktzone der Einpassung
- 10 =
- vorderes Seitenklappenteil
- 11 =
- hinteres Seitenklappenteil
- 12 =
- gekürzte Prägung auf der Seitenklappe
- 13 =
- Anlenklinie der Seitenklappe
- 14 =
- Seitenklappenrand
- 15 =
- Paketecke (Kreismittelpunkt der Einpassung)
- 16 =
- Anlenklinie der Seitenwände
- 17 =
- Anlenklinie der ersten Längsklappe
- 18 =
- keilförmige Zunge an der Seitenklappe
- 19 =
- Zwischenräume (Trennung der Einschnitte 6)
- 20 =
- radialer Einschnitt am Seitenklappenrand