(19)
(11) EP 0 554 734 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.08.1993  Patentblatt  1993/32

(21) Anmeldenummer: 93101017.7

(22) Anmeldetag:  23.01.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04B 2/86
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 01.02.1992 DE 4202869

(71) Anmelder: Reppel, Werner
D-76571 Gaggenau (DE)

(72) Erfinder:
  • Reppel, Werner
    D-76571 Gaggenau (DE)

(74) Vertreter: Dipl.-Ing. Heiner Lichti Dipl.-Phys. Dr.rer.nat. Jost Lempert Dipl.-Ing. Hartmut Lasch 
Postfach 41 07 60
76207 Karlsruhe
76207 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verbinden zweier Platten


    (57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden zweier Platten, wobei die Platten vorzugsweise die Außenseite einer Wand, Decke oder dgl., insbesondere einer verlorenen Schalung bilden. Um in einfacher Weise eine sichere Verbindung der Platten, insbesondere auch an einem Eckstoß, zu gewährleisten, ist jede Platte auf ihrer Innenseite mit zumindest einem Anker (10) versehen, der ein Durchgangsloch (13) aufweist. In die in Flucht ausgerichteten Durchgangslöcher der Anker ist ein gemeinsamer Sicherungsstab (15) eingesetzt, der die gegenseitige Festlegung der Platten bewirkt. Eine einfache Herstellung eines derartigen Ankers ist dadurch möglich, daß jeweils eine Platte (21) an der Ober- und der Unterseite einer Holzleiste (20) zur Bildung eines Verbundprofils aufgebracht und befestigt und anschließend ein Anker gewünschter Breite von dem Verbundprofil abgelängt wird. Vor oder nach dem Ablängen der Anker können in diesem die Durchgangslöcher (13) ausgebildet werden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verbinden zweier, die Außenseiten einer Wand, Decke oder dgl. bildenden Platten, insbesondere der Platten einer verlorenen Schalung, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Ankers zur Verwendung bei einer derartigen Vorrichtung.

    [0002] Im Bauwesen werden bei der Herstellung von Wänden, Decken oder dgl. häufig vorgefertigte Wandbau- oder Wandschalungselemente verwendet, die eine exakte Positionierung der Schalplatten einer verlorenen Schalung ermöglichen. Die Schalplatten sind üblicherweise miteinander verbunden, um die beim Betonieren auftretenden, auf die Schalplatten einwirkenden Kräfte aufnehmen zu können.

    [0003] Insbesondere bei der Ausbildung einer Wandecke, d. h. der gegenseitigen Befestigung zweier Platten oder zweier Wandschalungselemente unter einem vorbestimmten Winkel treten hohe Kräfte und hohe Momente beim Betonieren auf, die nur schwierig abgeleitet werden können, da die Platten an ihren in der Ecke zusammenstoßenden freien Enden nur schwer abgestützt werden können.

    [0004] Es ist eine Eckverbindung zweier Platten bekannt, bei der die in der Ecke zusammenstoßenden Platten auf ihrer Innenseite über mehrere Spannschlösser verbunden und verspannt sind. Die Spannschlösser sind dabei über die Höhe der Platten etwa gleichmäßig verteilt angeordnet, um eine Plattenbiegung beim Betonieren verhindern zu können. Da die Platten als verlorene Schalung Bestandteil der auszubildenden Wand sind, müssen auch die Spannschlösser in die Wand mit einbetoniert werden und sind somit verloren. Da jedoch Spannschlösser relativ teuer sind, ist auf diese Weise die Eckverbindung sehr kostenintensiv.

    [0005] Darüber hinaus müssen für jede Eckverbindung auf der Baustelle mehrere Spannschlösser angebracht und eingestellt werden, was sehr arbeits- und zeitaufwendig ist, wodurch die Eckverbindung unwirtschaftlich ist.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der in einfacher Weise eine einfache Positionierung und funktionssichere Verbindung der Platten gewährleistet ist, sowie ein Verfahren vorzusehen, das eine schnelle und kostengünstige Herstellung eines für die Verbindung verwendeten Ankers erlaubt.

    [0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Vorrichtung dadurch gelöst, daß jede Platte auf ihrer Innenseite mit zumindest einem Anker versehen ist, der ein Durchgangsloch aufweist, und daß in die fluchtend ausgerichteten Durchgangslöcher der Anker ein Sicherungsstab eingesetzt ist.

    [0008] Die Anker können erfindungsgemäß vorgefertigt und werkseitig vormontiert werden, wodurch eine hohe Montagegenauigkeit erreicht werden kann. Auf der Baustelle müssen die beiden Platten mit den vormontierten Ankern lediglich in ihre Sollposition gebracht werden, in der sich die in den Ankern ausgebildeten Durchgangslöcher in Flucht befinden. Zur gegenseitigen Befestigung der Platten braucht anschließend lediglich der Sicherungsstab durch die Durchgangslöcher hindurchgeführt zu werden, wodurch die Anker und somit die damit verbundenen Platten an einer Bewegung gehindert sind. Der Sicherungsstab kann in seiner Lage mittels Rast- oder Schraubsicherungen oder mittels Splinten fixiert werden, es ist jedoch auch möglich, daß sich der Sicherungsstab über annähernd die gesamte Höhe der Platten erstreckt, so daß er beispielsweise im Fall einer Wandschalung durch die darunter liegende Decke oder den Erdboden an einem Herausfallen gehindert ist. Auch können die Durchgangslöcher und der Sicherungsstab mit einer solchen Toleranz versehen oder die Anker beider Platten so einander zugeordnet sein, daß der Sicherungsstab unter Krafteinwirkung eingetrieben werden muß und durch Reibung gehalten ist.

    [0009] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß jeder Anker als U-Profil ausgebildet ist. Der Anker weist somit die Gestalt eines räumlichen Rahmens auf, der eine hohe Eigenstabilität besitzt und als ein kompaktes Bauteil an der jeweiligen Platte befestigt werden kann. Darüber hinaus ist das Einsetzen des Sicherungsstiftes erleichtert. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der Anker zwei Schenkel sowie einen diese verbindenden Stegkörper aufweist.

    [0010] Die Schenkel dienen im wesentlichen der Festlegung der Positionen der Platten relativ zueinander sowie der Aufnahme der beispielsweise beim Betonieren auftretenden, im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Platten wirkenden Zugkräfte. Um diese Kräfte zuverlässig in die Schenkel einleiten zu können, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Anker mit seinem Stegkörper mit der Platte verbunden ist. Somit kann zwischen dem Anker und der Platte eine vollflächige Kontaktfläche und eine einfache Lastableitung erreicht werden. Darüber hinaus können die Schenkel und der Stegkörper aufgrund ihrer funktionalen Trennung zwischen Lastaufnahme einerseits und Befestigung des Ankers andererseits sowohl in ihrer Formgebung als auch hinsichtlich ihres Materials optimiert werden.

    [0011] Eine einfache geometrische Form für den Anker kann erreicht werden, wenn die Schenkel plattenförmig ausgebildet sind. Dabei ist eine einfache Ausbildung der Durchgangslöcher gewährleistet, wenn diese in den Schenkeln im wesentlichen senkrecht zu ihrer Plattenebene ausgebildet sind. Auf diese Weise können die beiden Durchgangslöcher in den Schenkeln in einem einzigen Arbeitsgang ausgebildet werden.

    [0012] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Schenkel eine quadratische Grundfläche aufweisen, wodurch erreicht ist, daß die Schenkel in beiden Hauptrichtungen ihrer Plattenebene gleiche Festigkeitseigenschaften aufweisen. In herstellungstechnischer Hinsicht ist es erstrebenswert, wenn alle Anker gleichartig aufgebaut sind, d. h. formidentisch sind, da die Anker dann aus gleichen Bauteilen kostengünstig herzustellen sind und die Lagerhaltung und Disposition vereinfacht wird. In besonders einfacher Weise läßt sich das bei Ankern für die Ausbildung einer 90°-Eckverbindung, d. h. einer Eckverbindung, bei der die Platten unter einem rechten Winkel gestoßen sind, erreichen, wenn die Durchgangslöcher auf der Diagonalen der quadratischen Fläche der Schenkel angeordnet sind. Durch Drehen der Anker lassen sich die Durchgangslöcher einfach ausfluchten, unabhängig davon, an welcher der senkrecht gestoßenen Platten die einzelnen Anker angebracht sind. Auf diese Weise ist eine schnelle, einfache und somit kostengünstige Herstellung der Anker gewährleistet.

    [0013] Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die Stirnseiten der Schenkel und die Außenseite des Stegkörpers eine ebene Fläche bilden. Somit liegt der Anker über eine relativ große Fläche an der Innenseite der jeweiligen Platte an und kann diese sicher halten. Auch kann eine zusätzliche Verleimung, ggf. auch nur als Montagehilfsmaßnahme, vorgesehen sein.

    [0014] Bei der Ausbildung eines 90°-Eckstosses zweier Platten werden vorzugsweise mehrere Anker an jeder Platte angebracht, wobei in Längsrichtung des Sicherungsstabes unmittelbar aufeinanderfolgende Anker an verschiedenen Platten befestigt sein sollten. Dabei sind aufeinanderfolgende Anker um jeweils 90 gedreht an den Platten befestigt, wodurch insgesamt die räumliche Stabilität der Eckverbindung erhöht ist.

    [0015] Wenn die Seitenflächen des Stegkörpers und die Seitenflächen der Schenkel in einer Ebene liegen, kann eine einfache Herstellung des Ankers, beispielsweise durch Ablängen, von einem vorgefertigten Endlosprofil erreicht werden. Darüber hinaus ist eine Anlagefläche für die mit dem jeweiligen Anker nicht verbundene Platte erzielt, wodurch die Montage vereinfacht und die Verbindung funktionssicher ist.

    [0016] Eine sehr hohe räumliche Stabilität kann der Eckverbindung verliehen werden, wenn der an einer Fläche des Stegkörpers mit der einen Platte verbundene Anker mit einer seiner daran anschließenden Seitenflächen an der anderen Platte anliegt, d. h. wenn der Anker vollständig in die von der Innenseite der Platten gebildete Ecke eingesetzt ist. Obwohl jeder Anker nur mit einer der Platten verbunden ist, kann durch die zusätzliche Anlage an der anderen Platte die Verbindung ausgesteift werden.

    [0017] Als Sicherungsstab kann grundsätzlich jedes entsprechende Bauteil Verwendung finden, das in der Lage ist, die auf die Platten einwirkenden Kräfte, die als Querkräfte in den Sicherungsstab eingeleitet werden, als innere Spannungen aufzunehmen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Forderung sehr gut erfüllt wird, wenn der Sicherungsstab ein Stahlstab ist. Um die Montage der Vorrichtung auf einer Baustelle zu erleichtern, ist anzustreben, möglichst wenig zusätzliche Bauteile zu verwenden. Dieser Forderung kann dadurch Rechnung getragen werden, daß der Sicherungsstab ein Bewehrungsrundstab ist. Da Bewehrungsstäbe auf Baustellen üblicherweise vorhanden sind, kann eine einfache Lagerhaltung gewährleistet werden.

    [0018] Wenn der Stegkörper in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung aus Holz oder einem Holzwerkstoff besteht, ist er in einfacher und kostengünstiger Weise, ggf. aus Verschnittmaterial, herstellbar und verarbeitbar.

    [0019] Vorzugsweise bestehen auch die Schenkel aus einem Holzwerkstoff, insbesondere aus Massivholz oder Spanplatten. Auf diese Weise besteht der ganze Anker aus Holz, so daß die einzelnen Teile in einfacher Weise zusammengefügt werden können. Es ist jedoch auch möglich, daß die Schenkel von einem Blech gebildet sind.

    [0020] Eine einfache und schnelle Verbindung der einzelnen Bauteile des Ankers läßt sich erreichen, wenn der Stegkörper quaderförmig aus Massivholz ausgebildet ist, womit zwischen dem Stegkörper und den Schenkeln ebene Kontaktflächen gegeben sind.

    [0021] Dabei ist in bevorzugter Ausführung der Erfindung vorgesehen, daß die Schenkel mit Nägeln oder Klammern an dem Stegkörper angebracht sind. In diesem Fall ist es sinnvoll, wenn die Nägel oder Klammern sich senkrecht zur Faserrichtung des Holzes erstrecken. Dies kann dadurch sichergestellt werden, daß das Stirnholz des Stegkörpers im wesentlichen senkrecht zu der Platte und zur Längserstreckung der Schenkel liegt.

    [0022] Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, daß die Schenkel und der Stegkörper miteinander verleimt sind.

    [0023] Zur Montage des Ankers an der Platte, die vorzugsweise von einer Spanplatte oder ähnlichen Holzwerkstoffplatte gebildet ist, werden von der Außenseite der Platte Befestigungsmittel, vorzugsweise Nägel oder Klammern, eingebracht und durch die Platte hindurch in den Stegkörper getrieben, wodurch der Anker fest an der Platte angebracht ist.

    [0024] Vorzugsweise erfolgt das Einbringen der Nägel oder Klammern mittels NC-gesteuerter Nagel- oder Klammermaschinen, die die Nägel oder Klammern mittels Druckluft in exakten und reproduzierbaren Positionen in die zu verbindenden Bauteile schießen. Dabei hat es sich bewährt, die Nägel oder Klammern vor ihrer Anbringung mit einem Harz zu überziehen. Das Harz wird durch die beim Einschießen frei werdende Reibungswärme verflüssigt und kann dadurch eventuelle Hohlräume in unmittelbarer Umgebung des Nagels oder der Klammer ausfüllen und für eine zusätzliche Verklebung sorgen. Anschließend verfestigt sich das Harz wieder, wodurch eine große Haftung der Nägel oder Klammern in dem Holz erreicht wird. Zusätzlich dazu ist es auch möglich, den Anker mit der Platte zu verleimen.

    [0025] Ein Verfahren zur Herstellung des vorgenannten Ankers zeichnet sich erfindungsgemäß durch folgende Schritte aus: Aufbringen und Befestigen jeweils einer die späteren Schenkel eines U-Profils bildenden Platte an der Ober- und der Unterseite einer den späteren Steg des U-Profils bildenden Holzleiste zur Bildung eines Verbundprofils, Ablängen eines Ankers gewünschter Länge von dem Verbundprofil senkrecht zu dessen Längsrichtung und Ausbilden der Durchgangslöcher in den Platten vor oder nach dem Ablängen. In relativ kurzer Zeit kann somit eine Vielzahl von Ankern aus einem Verbundprofil großer Länge gewonnen werden, wobei im Bedarfsfall die Breite der Anker leicht verändert werden kann. Die Durchgangslöcher lassen sich in einfacher Weise mittels einer Bohrmaschine und einer Schrittsteuerung im Durchlaufverfahren herstellen.

    [0026] Eine einfache Verbindung der Holzleiste mit den Platten ist gegeben, wenn auch die Platten aus einem Holzwerkstoff, insbesondere Massivholz oder Spanplatten bestehen oder von einem Blech gebildet sind. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Holzleisten einen Rechteckquerschnitt aufweisen und auf diese Weise bereits an ihrer Ober- und ihrer Unterseite eine Auflageebene für die Platten definieren. Zum Verbinden der Platten mit der Holzleiste kann vorgesehen sein, daß die Platten mit der Holzleiste verleimt werden und/oder durch Nageln oder Klammern verbunden werden.

    [0027] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:

    Figur 1 - eine Stirnansicht eines erfindungsgemäßen Ankers,

    Figur 2 - eine Draufsicht auf den Anker gemäß Figur 1,

    Figur 3 - eine ausschnittsweise Seitenansicht einer Eckverbindung im montierten Zustand,

    Figur 4 - den Schnitt I-I in Figur 3,

    Figur 5 - den Schnitt 11-11 in Figur 3 und

    Figur 6 - eine perspektivische Darstellung eines Verbundträgers für die Herstellung eines Ankers.



    [0028] Der Anker 10 gemäß Figur 1 und 2 weist einen Stegkörper 11 auf, der aus Massivholz besteht und quaderförmig ausgebildet ist. Der Stegkörper 11 ist an gegenüberliegenden Seiten mit jeweils einem Schenkel 12 verbunden. Die gemäß Figur 1 linke Seitenfläche 11a des Stegkörpers 11 bildet mit den linken Stirnflächen 12a der Schenkel 12 eine ebene Fläche, über die der Anker 10 an eine Platte 16 bzw. 17 angeschlossen wird. Auf der in Figur 1 rechten Seite überragen die Schenkel 12 den Stegkörper 11, so daß der Anker 10 einen U-ProfilQuerschnitt aufweist.

    [0029] Die Schenkel 12 bestehen ebenfalls aus Holz, vorzugsweise aus einem Holzwerkstoff. Die mit dem Stegkörper 11 in Anlage befindlichen Abschnitte der Schenkel 12 und der Stegkörper 11 sind durch eine Leimschicht 14 verbunden. Darüber hinaus können an jeder Verbindungsstelle zwischen den Schenkeln 12 und dem Stegkörper 11 Klammern vorgesehen sein, die sich von der freien Oberfläche der Schenkel 12 durch diese hindurch bis in den Stegkörper 11 erstrecken.

    [0030] Wie Figur 2 zeigt, besitzen die Schenkel 12 eine quadratische Grundfläche. In dem über den Stegkörper 11 hinausragenden Bereich jedes Schenkels 12 ist ein im wesentlichen senkrecht zur Plattenebene verlaufendes Durchgangsloch 13 in Form einer Bohrung ausgebildet. Die beiden Durchgangsbohrungen 13 der Schenkel 12 fluchten, so daß ein gerader Stab durch sie hindurchgeführt werden kann. Die Durchgangslöcher 13 sind auf der quadratischen Grundfläche exzentrisch angeordnet, wobei der Mittelpunkt der Durchgangslöcher 13 auf einer Diagonale d der Grundfläche liegt.

    [0031] In Figur 3 bis 5 ist die Vorrichtung zum Verbinden zweier Platten im montierten Zustand gezeigt. Eine Platte 17 ist auf ihrer Innenseite 17a mit einem Anker 10 verbunden, wie Figur 4 zu entnehmen ist. Von der Außenseite der Platte 17 sind zu diesem Zweck mehrere Klammern 18 eingetrieben bzw. eingeschossen, die die Platte 17 durchdringen und in den Stegkörper 11 des Ankers 10 eingreifen. Die freien, über den Stegkörper 11 hinausragenden Abschnitte der Schenkel 12 erstrecken sich somit senkrecht zu der Zeichenebene der Figur 3. Der Abstand der in Figur 4 linken Stirnseite des Stegkörpers 11 sowie der entsprechenden Seitenflächen der Schenkel 12 zu der Stirnkante der Platte 17 entspricht der Stärke der anzuschließenden Platte 16, so daß diese im montierten Zustand an der Seitenfläche des Ankers 10 anliegt.

    [0032] Ein weiterer in Figur 3 unter dem vorbeschriebenen Anker liegender Anker 10 ist auf der Innenseite 16a der Platte 16 befestigt, wobei der Stegkörper 11 an der Platte 16 anliegt und die über den Stegkörper 11 hinausragenden Abschnitte der Schenkel 12 sich gemäß Figur 3 nach rechts erstrecken. Zur Befestigung des Ankers 10 sind von der Außenseite der Platte 16 mehrere Klammern 18 durch diese hindurch in den Stegkörper 11 eingetrieben (Figur 5). Der Anker 10 schließt an seiner der Platte 17 zugewandten Seite bündig mit der Seitenfläche der Platte 16 ab, so daß eine große Anlagefläche für die Platte 17 geschaffen ist. Nachdem die Platten 16 und 17 mit den jeweils daran angebrachten Ankern 10 gemäß Figuren 3-5 positioniert sind, sind die beiden Anker 10, wie auch eventuelle weitere über die Höhe der Platten verteilt angeordnete Anker, derart ausgerichtet, daß ihre Durchgangslöcher 13 fluchten. In Richtung des in Figur 3 dargestellten Pfeils A wird anschließend ein Stahlstab 15, beispielsweise ein Bewehrungsrundstab, dessen Durchmesser im wesentlichen dem Innendurchmesser der Durchgangslöcher 13 entspricht, durch die Durchgangslöcher 13 hindurchgeführt oder in diese eingetrieben. Der Stahlstab 15 schließt eine Relativbewegung der Platten 16 und 17 aus, so daß die Platten an ihrem Eckstoß fest verbunden sind.

    [0033] Nachdem die Platten 16 und 17 verbunden sind, kann ggf. Beton in einen von den Innenseiten der Platte gebildeten Betonierraum eingebracht werden. Die beim Verfüllen und gegebenenfalls Einrütteln des Betons auf die Platten einwirkenden dynamischen und statischen Lasten werden über die Anker in den Stahlstab eingeleitet und von diesem als innere Spannungen aufgenommen.

    [0034] Zur Herstellung der Anker 10 wird gemäß Figur 6 auf der Ober- und der Unterseite einer Holzleiste 20 jeweils eine Platte 21 oder ein Brett, die beispielsweise aus Holzwerkstoff bestehen, angeordnet und mittels einer Leim-Klammer-Verbindung befestigt. Die Faserrichtung in der Holzleiste 20 liegt in deren Längsrichtung. Auf diese Weise erhält man ein Verbundprofil 22 in Form eines langgestreckten U-Profils, wie es in Figur 6 dargestellt ist. Anschließend werden mittels eines Bohrwerkzeuges Durchgangslöcher in den über die Holzleiste hinausragenden Abschnitten der Platten 21 ausgebildet. Von dem Verbundprofil 22 werden dann Anker geeigneter Breite abgelängt, beispielsweise durch Aufsägen zwischen den nicht gezeigten Durchgangslöchern, wie durch die Pfeile F angedeutet ist. Es ist jedoch auch möglich, die Durchgangslöcher nach dem Ablängen der Anker auszubilden. Ferner kann das Verbundprofil auch in Form eines I-Profils hergestellt und anschließend in der Längsmittelebene des Stegs aufgeschnitten werden, so daß sich zwei U-Profile analog Fig. 6 ergeben.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verbinden zweier, die Außenseiten einer Wand, Decke oder dgl. bildenden Platten, insbesondere der Platten einer verlorenen Schalung, dadurch gekennzeichnet, daS jede Platte (16, 17) auf ihrer Innenseite (16a, 17a) mit zumindest einem Anker (10) versehen ist, der ein Durchgangsloch (13) aufweist, und daß in die fluchtend ausgerichteten Durchgangslöcher (13) der Anker (10) beider Platten ein Sicherungsstab (15) eingesetzt ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Anker (10) als U-Profil ausgebildet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Anker (10) zwei Schenkel (12) sowie einen diese verbindenden Stegkörper (11) aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (10) mit seinem Stegkörper (11) mit der Platte (16, 17) verbunden ist.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (12) plattenförmig ausgebildet sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangslöcher (13) in den Schenkeln (12) senkrecht zu deren Plattenebene ausgebildet sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (12) eine quadratische Grundfläche aufweisen.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchgangslöcher (13) auf der Diagonalen der Schenkel (12) angeordnet sind.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-8, dadurch gekennzeichnet, daS die Stirnseiten der Schenkel (12) und die Außenseite des Stegkörpers (11) eine ebene Fläche bilden.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß jede Platte (16, 17) mehrere Anker (10) aufweist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-10, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen des Stegkörpers (11) und die Seitenflächen der Schenkel (12) in einer Ebene liegen.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-11, dadurch gekennzeichnet, daß der an einer Fläche des Stegkörpers mit der einen Platte verbundene Anker (10) mit einer seiner daran anschließenden Seitenflächen an der anderen Platte anliegt.
     
    13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß alle Anker (10) formidentisch sind.
     
    14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsstab ein Stahlstab (15) ist.
     
    15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-14, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsstab ein Bewehrungsrundstab (15) ist.
     
    16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-15, dadurch gekennzeichnet, daß der Stegkörper (11) aus Holz oder einem Holzwerkstoff besteht.
     
    17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (12) aus Holz, einem Holzwerkstoff, insbesondere aus Spanplatten, oder aus Blech bestehen.
     
    18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-17, dadurch gekennzeichnet, daS der Stegkörper (11) quaderförmig aus Massivholz ausgebildet ist.
     
    19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-18, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (12) mit Nägeln oder Klammern mit dem Stegkörper (11) verbunden sind.
     
    20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-19, dadurch gekennzeichnet, daß das Stirnholz des Stegkörpers (11) im wesentlichen senkrecht zu der Platte (16, 17) und zur Längserstreckung der Schenkel (12) liegt.
     
    21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-20, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (12) und der Stegkörper (11) miteinander verleimt sind.
     
    22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-21, dadurch gekennzeichnet, daß von der Außenseite der Platte (16, 17) Befestigungsmittel eingebracht sind, die sich durch diese hindurch in den Stegkörper (11) erstrecken.
     
    23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungsmittel Nägel oder Klammern (18) sind.
     
    24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-23, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (10) mit der Platte (16, 17) zusätzlich verleimt ist.
     
    25. Verfahren zur Herstellung eines Ankers zur Verwendung bei einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-24 mit den Schritten:

    - Aufbringen und Befestigen jeweils einer die späteren Schenkel eines U-Profils bildenden Platte (21) an der Ober- und der Unterseite einer den späteren Steg des U-Profils bildenden Holzleiste (20) zur Bildung eines Verbundprofils (22),

    - Ablängen eines Ankers (10) gewünschter Breite von dem Verbundprofil (22) senkrecht zu dessen Längsrichtung und

    - Ausbilden der Durchgangslöcher (13) in den Platten (21), vor oder nach dem Ablängen.


     
    26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (21) aus Holz, Holzwerkstoff, insbesondere aus Spanplatten, oder aus Blech bestehen.
     
    27. Verfahren nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzleiste (20) einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
     
    28. Verfahren nach einem der Ansprüche 25-27, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (21) mit der Holzleiste (20) verleimt werden.
     
    29. Verfahren nach einem der Ansprüche 25-28, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (21) mit der Holzleiste (20) durch Nageln oder Klammern verbunden werden.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht