[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Halten der unteren Lage von zweilagigen
Aufzügen für Druckzylinder von Rotationsdruckmaschinen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Es ist bekannt, unter den Gummi- oder Drucktüchern eine oder mehrere Lagen Papier
anzuordnen, um den Durchmesser der Zylinder aus drucktechnischen Gründen variabel
zu gestalten.
[0003] Gemäß DD-PS 1 28 886 ist eine Einrichtung zum Befestigen der untersten Lage oder
der unteren Lagen mehrlagiger Bezüge für Übertragungs- und Offsetzylinder bekannt,
wobei die untere Drucktuchlage durch eine trapezförmige Leiste mittels Federkraft
gegen die Seitenfläche des Zylinderspannkanals geklemmt wird.
[0004] Nachteilig hierbei ist, daß die Leiste von Hand mittels Schraubenschlüssel eingestellt
werden muß. Weiterhin muß die obere Drucktuchlage durch einen Schlitz der Leiste einer
Spannwelle zugeführt werden, was neben erhöhtem Aufwand auch infolge der Anordnung
des Schlitzes eine Schwächung des Querschnittes der Leiste zur Folge hat.
[0005] Weiterhin ist gemäß EP-PS 0 070 378 eine Vorrichtung zum Halten des unteren Aufzuges
eines zweiteiligen Aufzuges der Mantelfläche eines Druckzylinders in Druckmaschinen
bekannt, bei der eine im Kanal des Druckzylinders befindliche Halteschiene mit kreisförmigem
Querschnitt angeordnet ist, die den unteren Aufzug aufnimmt. Die Halteschiene ist
stirnseitig mittels Stiften in Zentrierbohrungen der Schmitzringe eingeführt.
[0006] Nachteilig an dieser Vorrichtung ist, daß die Halteschiene in ihrer Herstellung aufwendig
ist, Werkzeuge zum Betätigen der Haltebolzen für den unteren Aufzug erforderlich sind
und die Halteschiene relativ viel Platz im Zylinderkanal benötigt.
[0007] Weiterhin ist an der o. g. Vorrichtung nachteilig, daß die gesamte Halteschiene mit
allen verstellbaren Halteelementen betätigt werden muß, wenn aus drucktechnischen
Gründen die Dicke des unteren Aufzuges variiert werden muß.
[0008] Darüberhinaus ist es nachteilig, daß die Halteschiene seitlich in Schmitzringen gehalten
ist. Dies kann zum selbsttätigen Lösen der Stütze in den Zentrierbohrungen der Schmitzringe
während des Betriebes, beispielsweise mit reduzierter Druckfarbenanzahl, dann führen,
wenn die Halteschiene ohne Aufzug gehalten, jedoch nicht ordnungsgemäß eingerastet
ist.
[0009] Schließlich ist ein Einsatz derartiger Halteleisten in schmitzringlosen Druckmaschinen
nur mit einer zusätzlich anzubringenden stirnseitigen Halterung möglich.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wenig Platz beanspruchende und mit
geringem Aufwand bei der Variation der Aufzugdicke betätigbare, sichere Anordnung
zum Halten der unteren Lage von zweilagigen Aufzügen, auch für schmitzringlose Druckzylinder,
für Druckmaschinen zu schaffen.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0012] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung bestehen insbesondere darin, daß infolge
der halteleistenlosen Befestigung des unteres Aufzuges wenig Platz im Zylinderkanal
beansprucht wird und eine ausreichende Sicherheit der Anordnung gegeben ist, da keine
zusätzlichen Bauteile erforderlich sind bzw. bei Nichtbenutzung eines Farb- oder Druckwerkes
auch ein Ausbau nicht erforderlich ist.
[0013] Weiterhin ist die erfindungsgemäße Anordnung auch bei schmitzringlosen Rotationsdruckmaschinen
anwendbar.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die
dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- den Querschnitt durch einen Druckzylinder, aus dem die Lage der erfindungsgemäßen
Anordnung hervorgeht;
- Fig. 2
- die Ansicht A auf die erfindungsgemäße Halteanordnung an der Kanalseitenwand in axialer
Richtung gemäß Fig. 3, jedoch ohne Gummituch und ohne Unterlagebogen;
- Fig. 3
- den Schnitt III - III nach Fig. 2 in vergrößerter Darstellung;
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch den Anfang des unteren Aufzuges.
[0015] Gemäß Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen Druckzylinder 1 gezeigt, aus dem die Lage
der erfindungsgemäßen Anordnung hervorgeht. Der Druckzylinder 1 besitzt zwei im Zylinderkanal
2 angeordnete Spannwellen 3; 4, die in einem Schlitz 6; 7 den in einer Leiste gehaltenen
oberen Aufzug in Form eines Gummituches 8 halten. Die Spannwellen 3; 4 sind durch
bekannte technische Mittel dreh- und arretierbar.
[0016] Fig. 3 zeigt die Einzelheit X der Fig. 1 mit dem Schnitt entlang der Linie III -
III nach Fig. 2.
[0017] Das in der Spannwelle 3 eingespannte Gummituch 8 befindet sich in Spannposition,
die mit I gekennzeichnet ist. Wird die Spannwelle 3 um den Drehwinkel α bewegt, so
ist die Ruheposition der Spannwelle 3 erreicht, die durch die gestrichelte Linie II
dargestellt ist.
[0018] An der Stirnwand des Zylinderkanals 2 sind senkrecht zur Fläche der Stirnwand 9 Befestigungen
in Form von Stiften 11; 12 eingelassen, die beispielsweise in Bohrungen verklebt sein
können. Die Stifte 11; 12 sind an ihren aus der Stirnwand 9 des Druckzylinders 1 herausragenden
Enden mit Abschrägungen 13; 14 versehen. Zwischen den Stiften 11; 12 ist ein sich
in axialer Richtung erstreckender Niederhalter 16 mittels Senkschrauben 17; 18 befestigt,
der eine hakenförmige Haltenase 19 aufweist.
[0019] Der untere Aufzug, der aus mehrlagigen Papierbogen ausgeführt sein kann, ist insgesamt
mit 21 bezeichnet. Der untere Aufzug 21 ist einseitig an einem Anschlagstift 22 ausgerichtet
und besitzt Löchern 23; in welche die Stifte 11; 12 eingreifen. Demzufolge ist der
untere Aufzug 21 seitlich mittels Löchern 23 auf den Stiften 11; 12 gehalten und mittig
durch den Niederhalter 16 mit der Haltenase 19 gehalten.
[0020] Zum Entfernen des Gummituches 21 wird die Spannwelle 3 in die Ruheposition I nach
Fig. 3 gebracht. Die Anordnung von Ausnehmungen 24; 26 in der Stirnwand 9 erleichtert
das Herausnehmen des unteren Aufzuges 21.
[0021] Der untere Aufzug ist zumeist mehrlagig ausgeführt, vorzugsweise so, daß die äußersten
Lagen einstückig ausgebildet sind, d. h. daß der Anfang 27 des unteren Aufzuges 21
taschenförmig ausgebildet ist. Nun können je nach den drucktechnischen Erfordernissen
gemäß Fig. 4 Zusatzlagen 28 in den Anfang 27 eingeschoben werden, die - wie in Fig.
2 in gestrichelter Form dargestellt - abgeschrägte Ecken besitzen, so daß die Löcher
23 entfallen und somit der untere Aufzug 21 nicht entfernt werden muß, um die Anzahl
der Zusatzbogen 28 zu verändern.
Teileliste
[0022]
- 1
- Druckzylinder
- 2
- Zylinderkanal
- 3
- Spannwelle
- 4
- Spannwelle
- 5
- -
- 6
- Schlitz
- 7
- Schlitz
- 8
- Gummituch
- 9
- Stirnwand (2)
- 10
- -
- 11
- Stift
- 12
- Stift
- 13
- Abschrägung
- 14
- Abschrägung
- 15
- -
- 16
- Niederhalter
- 17
- Senkschraube
- 18
- Senkschraube
- 19
- Haltenase
- 20
- -
- 21
- Aufzug, unterer
- 22
- Anschlagstift
- 23
- Loch
- 24
- Ausnehmung
- 25
- -
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Anfang (21)
- 28
- Zusatzlage
- I
- Ruheposition
- II
- Spannposition
- A
- Ansicht
- X
- Einzelheit
- α
- Drehwinkel
1. Anordnung zum Halten der unteren Lage (21) von zweilagigen Aufzügen (8; 21) für Druckzylinder
(1) von Rotationsdruckmaschinen, wobei die untere Lage (21) auf der Mantelfläche des
Druckzylinders (1) und im Zylinderkanal (2) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnwand (9) des Zylinderkanals (2) Befestigungen in Form von Stiften (11;
12) mit dazwischen angeordneten Niederhaltern (16) aufweist, die mit dem Anfang (27)
des unteren Aufzuges (21) über Löcher (23) in Wirkverbindung stehen.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Aufzug (21) mehrlagig
ausgeführt ist und daß die äußeren Lagen (27) des unteren Aufzuges (21) einstückig
ausgebildet sind.
3. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren Lagen
(28) des unteren Aufzuges (21) am Anfang (27) trapezförmig verlaufen.
4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stifte (11;
12) an ihren Enden Abschrägungen (13; 14) aufweisen.
5. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Aufzug
(21) durch einen in der Stirnwand (9) des Zylinderkanals (2) angeordneten Anschlagstift
(22) seitlich ausrichtbar ist.
6. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnwand (9)
des Zylinderkanals (2) Ausnehmungen (24; 26) aufweist.
7. Anordnung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter
(16) eine hakenförmig ausgebildete Haltenase (19) aufweist.