[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fördern eines geschuppten Bogenstroms
zu einer Bogen verarbeitenden Maschine, mit einem Fördertisch, der mit endlos ihn
umschließenden, umlaufend antreibbaren Transportbändern versehen ist, mit einer Seitenausrichtvorrichtung
zum seitlichen Ausrichten des jeweils vordersten Bogens des Bogenstroms, mit einem
unter dem Fördertisch angeordneten Saugkasten, der über Saugöffnungen im Fördertisch
mit der Unterseite der Transportbänder verbunden ist, die mit durchgehenden Sauglöchern
versehen sind, wobei der Saugkasten aus einem im Übergabebereich des ersten Bogens
des Bogenstroms befindlichen Unterdruckkasten und einem sich vom Unterdruckkasten
bis zum Übernahmebereich des Fördertischs erstreckenden Saugdruckkasten besteht, und
Unterdruckkasten sowie Saugdruckkasten von Saugdruckquellen unabhängig voneinander
unterdruckbeaufschlagbar sind.
[0002] Bei derartigen Vorrichtungen ist es bekannt die Höhe des Unterdrucks im Unterdruckkasten
im Arbeitstakt der Bogen verarbeitenden Maschine zwischen einem hohen Niveau und einem
reduzierten Niveau zu verändern. Während der Phase der Beaufschlagung mit reduziertem
Druckniveau soll ein einwandfreies Seitenausrichten des jeweils vordersten Bogens
des Bogenstroms ermöglicht werden.
[0003] Durch die Unterschuppung vom nächstfolgenden Bogen ist der durch Unterdruck an die
Transportbänder angesaugte Bereich nur ein Streifenbereich entlang der Vorderkante
der Bogen. Durch die Reduzierung des Unterdrucks im Unterdruckkasten kann sich somit
die auf den vordersten Bogen einwirkende Haltekraft so weit verringern, daß dieser
Bogen problemlos seitenausgerichtet werden kann. Dies ändert sich aber, wenn die Zufuhr
an Bogen zur Bogen verarbeitenden Maschine beendet wird und somit auch der Bogenstrom
abgebrochen wird. Dann hat nämlich der letzte Bogen des Bogenstroms keinen nachfolgenden
Bogen mehr, der ihn unterschuppt. Der letzte Bogen wird somit nicht nur in einem Streifenbereich
seiner Vorderkante vom Unterdruck an die Transportbänder angesaugt, sondern seine
ganze im Bereich des Unterdruckkastens befindliche Bogenfläche steht zur Ansaugung
zur Verfügung. Damit ist aber die Haltekraft selbst bei reduziertem Unterdruck oder
bei völlig abgeschalteter Unterdruckbeaufschlagung noch so hoch, daß keine ungehinderte
und einwandfreie Seitenausrichtung möglich ist.
[0004] Eine zu hohe Haltekraft selbst bei völlig abgeschalteter Unterdruckbeaufschlagung
ist deshalb gegeben, weil der Bogen weitgehend die Sauglöcher der Transportbänder
verschließt und somit kein bzw. kein ausreichend schneller Druckausgleich im Unterdruckkasten
erfolgen kann.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, die eine Zufuhr von einwandfrei seitenausgerichteten Bogen insbesondere
auch des letzten Bogens am Ende eines Bogenstroms zu einer Bogen verarbeitenden Maschine
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zufuhr des letzten Bogens
des Bogenstroms erfaßbar und ein entsprechendes Signal einer Steuereinheit zuleitbar
ist und von der Steuereinheit nach anschließendem Ablauf von einer um einen Arbeitstakt
geringeren Anzahl von Arbeitstakten als der der Anzahl der auf dem Fördertisch befindlichen
Bogen entsprehenden Anzahl von Arbeitstakten die Unterdruckquelle des Unterdruckkastens
außer Betrieb setzbar sowie eine Überdruckquelle in Betrieb setzbar ist, wobei der
Unterdruckkasten von der Überdruckquelle druckbeaufschlagbar ist. Durch diese Ausbildung
wird die auf den letzten Bogen des Bogenstroms einwirkende Haltekraft sofort eliminiert,
wenn dieser Bogen der einzige verbleibende Bogen des Bogenstroms ist und seitenausgerichtet
werden soll. Für den sofortigen Unterdruckabbau sorgt die Überdruckquelle, so daß
in kürzester Zeit der Bogen völlig haltekraftfrei ist und ungehindert seitenausgerichtet
werden kann.
[0007] Ein anschließendes Abschalten der Druckbeaufschlagung durch die Überdruckquelle kann
entweder dadurch erfolgen, daß die Überdruckquelle etwa bei Erreichen von Atmosphärendruck
im Unterdruckkasten außer Betrieb setzbar ist, oder daß die Überdruckquelle nach einer
bestimmten Betriebszeit von z.B. etwa einer Sekunde außer Betrieb setzbar ist. Damit
wird sicher gestellt, daß zwar in kürzester Zeit der Unterdruck im Unterdruckkasten
abgebaut ist, daß aber kein Überdruck im Unterdruckkasten entsteht, durch den der
Bogen von den Transportbändern abgehoben würde.
[0008] Zum sicheren Transport der Bogen des Bogenstroms kann der Unterdruckkasten mit einem
Unterdruck höheren Niveaus beaufschlagbar sein als der Saugdruckkasten.
[0009] Zum Auslösen des Signals, das anzeigt, daß der letzte Bogen des Bogenstroms zugeführt
wird, kann das Ende des Bogenstroms von einem Sensor erfaßbar und ein entsprechendes
Signal der Steuereinheit zuleitbar sein.
[0010] Dabei ist vorzugsweise der Sensor im Übernahmebereich des Fördertischs angeordnet.
[0011] Eine Möglichkeit besteht darin, daß der Sensor ein eine Bogenstromunterbrechung erfassender
Sensor, insbesondere ein optischer Sensor ist.
[0012] In einfacher Weise kann die Überdruckquelle eine Überdruckpumpe sein. Ist dabei die
Überdruckpumpe eine permanent fördernde Pumpe, deren Druckauslaß über ein Ventil mit
dem Unterdruckkasten verbindbar ist, so kann auf sehr schnelle Weise die Druckbeaufschlagung
des Unterdruckkastens erfolgen, da der permanent von der Pumpe erzeugte Überdruck
bereits zur Verfügung steht und nur noch über das Ventil an den Unterdruckkasten angeschlossen
werden muß.
[0013] Dies kann auf besonders schnelle Art und zu einem exakt festlegbaren Zeitpunkt erfolgen,
wenn das Ventil ein von der Steuereinheit ansteuerbares Elektromagnetventil ist.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer Bogenfördereinrichtung
- Figur 2
- einen vergrößerten Ausschnitt des Übergabebereichs der Bogenfördereinrichtung nach
Figur 1.
[0015] Die dargestellte Bogenfördereinrichtung besitzt einen Fördertisch 1, der mit endlos
ihn umschließenden Transportbändern 2 versehen ist. Die Transportbänder 2 sind in
Förderrichtung 3 über die Tischoberfläche 14 des Fördertischs 1 geführt und am Übernahmeende
4 sowie am Übergabeende 5 des Fördertischs 1 um Umlenkrollen 6 zur Unterseite des
Fördertischs 1 umgelenkt. Mittels unterhalb des Fördertischs 1 angeordneten Spannrollen
7 und 8 werden die Transportbänder 2 immer straff gehalten. Die Umlenkrolle 6 am Übernahmeende
4 ist gleichzeitig die Antriebsrolle für die Transportbänder 2.
[0016] Unter dem Fördertisch 1 ist ein sich über die ganze Länge des Fördertischs 1 in Förderrichtung
3 erstreckender Saugkasten 13 angeordnet. Dieser Saugkasten 13 besteht aus zwei voneinander
getrennten Teilen, nämlich einem Unterdruckkasten 9, der sich im Übergabebereich des
ersten Bogens 10 des auf dem Fördertisch 1 geförderten Bogenstroms 11 befindet. An
den Unterdruckkasten 9 schließt sich ein Saugdruckkasten 12 an, der sich bis zum Übernahmebereich
4 des Fördertischs 1 erstreckt.
[0017] In der Tischoberfläche 14 sind in den von den Transportbändern 2 überdeckten Bereichen
eine Vielzahl durchgehender Saugöffnungen 15 ausgebildet, die die Unterseite der Transportbänder
2 mit dem Unterdruckkasten 9 bzw. Saugdruckkasten 12 verbinden.
[0018] Da die Transportbänder 2 über ihre Länge gleichmäßig verteilt mit ebenfalls durchgehenden
Sauglöchern 16 versehen sind, werden die Bogen des Bogenstroms 11 von dem im Saugkasten
13 herrschenden Unterdruck an den Transportbändern 2 in Anlage gehalten und somit
verrutschungsfrei von den umlaufend angetriebenen Transportbändern mitgeführt. Der
Saugdruckkasten 12 wird während des Betriebs permanent von einer Unterdruckquelle
17 mit Unterdruck beaufschlagt.
[0019] Auch der Unterdruckkasten 9 wird während des Betriebs von einer Unterdruckquelle
18 unterdruckbeaufschlagt. Dabei erfolgt aber im Arbeitstakt der Bogen verarbeitenden
Maschine ein Wechsel zwischen einem höheren und einem niedrigeren Unterdruck als dem
im Saugdruckkasten 12 herrschenden Unterdruck.
[0020] Erkennt ein im Übernahmebereich 4 des Fördertischs 1 angeordneter Sensor 19, daß
der Bogenstrom 11 zu Ende ist und kein weiterer Bogen mehr folgt, so gibt er ein entsprechendes
Signal ab, das über die Leitung 20 einer Steuereinheit 21 zugeführt wird. Dies führt
dazu, daß die Steuereinheit 21 nach einer bestimmten folgenden Anzahl an Arbeitstakten
zum einen über die Leitung 22 ein Signal zum außer Betrieb setzen der Unterdruckquelle
18 und zum anderen über die Leitung 23 ein Signal zum Offensteuern eines Elektromagnetventils
24 leitet. Das normalerweise einen geschlossenen Durchgang aufweisende Elektromagnetventil
24 ist in einer Druckleitung 25 einer permanent betriebenen Überdruckquelle 26 angeordnet,
so daß bei Ansteuerung des Elektromagnetventils 24 der anstehende Druck sofort in
den Unterdruckkasten 9 gelangt und den dort durch die Unterdruckquelle 18 aufgebauten
Unterdruck abbaut.
[0021] Die Ansteuerung des Magnetventils 24 erfolgt nur für eine bestimmte Betriebszeit
von etwa einer Sekunde, so daß der Unterdruck zwar bis zum Erreichen des Atmosphärendrucks
abgebaut aber kein Überdruck im Unterdruckkasten 9 aufgebaut werden kann.
[0022] Die bestimmte Anzahl an Arbeitstakten, nach denen die Unterdruckquelle 9 außer Betrieb
und die Überdruckquelle 26 in Betrieb gesetzt werden, entspricht einer Anzahl, die
eine um einen Arbeitstakt geringere Anzahl ist als es die Anzahl der auf dem Fördertisch
1 befindlichen Bogen des Bogenstroms 11 ist.
[0023] Da die Anzahl der zwischen dem Sensor 19 und dem Übergabeende 5 befindlichen Bogen
des Bogenstroms 11 eine fest vorgegebene Anzahl ist bedeutet dies, daß die Abschaltung
des Unterdrucks und die Beaufschlagung mit Überdruck des Unterdruckkastens 9 zu einem
Zeitpunkt erfolgt, wenn als einziger Bogen des Bogenstroms 11 dessen letzter Bogen
27 sich im Bereich des Übergabeendes 5 befindet und an einer Vordermarke 28 in Anlage
ist. Da dieser Bogen nun nicht mehr durch einen Unterdruck an den Transportbändern
2 gehalten ist, kann der Bogen ungehindert durch eine nicht dargestellte Seitenausrichtvorrichtung
unter seitlichem Verschieben seitenausgerichtet werden.
1. Vorrichtung zum Fördern eines geschuppten Bogenstroms zu einer Bogen verarbeitenden
Maschine, mit einem Fördertisch, der mit endlos ihn umschließenden, umlaufend antreibbaren
Transportbändern versehen ist, mit einer Seitenausrichtvorrichtung zum seitlichen
Ausrichten des jeweils vordersten Bogens des Bogenstroms, mit einem unter dem Fördertisch
angeordneten Saugkasten, der über Saugöffnungen im Fördertisch mit der Unterseite
der Transportbänder verbunden ist, die mit durchgehenden Sauglöchern versehen sind,
wobei der Saugkasten aus einem im Übergabebereich des ersten Bogens des Bogenstroms
befindlichen Unterdruckkasten und einem sich vom Unterdruckkasten bis zum Übernahmebereich
des Fördertischs erstreckenden Saugdruckkasten besteht und Unterdruckkasten sowie
Saugdruckkasten von Saugdruckquellen unabhängig voneinander unterdruckbeaufschlagbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr des letzten Bogens (27) des Bogenstroms (11) erfaßbar und ein entsprechendes
Signal einer Steuereinheit (21) zuleitbar ist und von der Steuereinheit (21) nach
anschließendem Ablauf von einer um einen Arbeitstakt geringeren Anzahl Arbeitstakten
als der der Anzahl der auf dem Fördertisch (1) befindlichen Bogen entsprechenden Anzahl
von Arbeitstakten die Unterdruckquelle (18) des Unterdruckkastens (9) außer Bestrieb
setzbar sowie eine Überdruckquelle (26) in Betrieb setzbar ist, wobei der Unterdruckkasten
(9) von der Überdruckquelle druckbeaufschlagbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckquelle (26) etwa bei Erreichen von Atmosphärendruck im Unterdruckkasten
außer Betrieb setzbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckquelle (26) nach einer bestimmten Betriebszeit außer Betrieb setzbar
ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckquelle (26) nach einer Betriebszeit von etwa einer Sekunde außer
Betrieb setzbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterdruckkasten (9) mit einem Unterdruck höheren Niveaus beaufschlagbar
ist als der Saugdruckkasten (12).
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende des Bogenstroms (11) von einem Sensor (19) erfaßbar und ein entsprechendes
Signal der Steuereinheit (21) zuleitbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (19) im Übernahmebereich (4) des Fördertischs (1) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (19) ein eine Bogenstromunterbrechung erfassender Sensor ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß er Sensor (19) ein optischer Sensor ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckquelle (26) eine Überdruckpumpe ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Überdruckpumpe eine permanent fördernde Pumpe ist, deren Druckauslaß über
ein Ventil mit dem Unterdruckkasten (9) verbindbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil ein von der Steuereinheit (21) ansteuerbares Elektromagnetventil (24)
ist.