[0001] Die Erfindung betrifft einen Foliensack zum Abbau von in Spurenmengen vorhandenen
Verunreinigungen wie Pestizide, Fungizide, Insektizide, Formaldehyd aus Bekleidungsstücken
und Polstermöbeln wie sie bei der Herstellung und insbesondere bei der Imprägnierung
durch chemische Behandlung auftreten.
[0002] Es gibt Folienmaterialien mit der Eigenschaft mit gasförmigen Molekülen obiger Substanzen
zu reagieren bzw. mit dem Folienmaterial chemische Verbindungen einzugehen.
[0003] Derartige Eigenschaften von Folien sollen herausgezogen werden zur Entsorgung von
chemisch behandelten Bekleidungsstücken und Polstermöbeln zum Zwecke der Entsorgung
chemischer Schadstoffmoleküle, welche insbesondere auch in Lederbekleidungen oder
Sitzmöbeln in für den menschlichen Körper schädlichen Mengen gasförmig eingelagert
sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde mit möglichst geringem Aufwand unter Vermeidung
komplizierter und aufwendiger Einrichtungen Schadstoffkomponenten chemisch zu binden
mit dem Ziel der Entsorgung.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Gegenstände in einen verschließbaren Foliensack
gebracht werden, dessen Material aus Hoch- oder Niederdruck- Polyethylen- oder Polypropylenfolie
besteht und mit einer Einrichtung versehen ist zur Erzielung einer geringen Luftbewegung
durch den Foliensack, wobei Schadstoffmoleküle mit den Innenflächen des Foliensackes
reagieren und adsobiert werden.
[0006] Zur Erzielung einer geringen Luftbewegung im Foliensack ist es vorteilhaft mittels
einer elektrischen Miniaturluftpumpe kontinuierlich Luft in den Foliensack zu pumpen,
wobei gleichzeitig Luft aus dem Foliensack über ein Filterelement (in ausreichendem
Abstand vom Lufteinlaß) entweichen kann. Hierbei sollen die in den kondaminierten
Gegenständen haftenden Schadstoffmoleküle durch geringe Luftbewegung im Foliensack
an die Innenoberfläche gebracht werden, um chemisch zu reagieren. Hiermit wird eine
weitgehende Entsorgung kontaminierter Gegenstände erreicht.
[0007] Das Wesen der Erfindung ist demnach darin zu sehen, daß die im Textilgewebe gasförmig
angelagerten Schadstoffmoleküle durch geeignete Luftbewegung im Foliensack an die
Oberfläche der Innenseite transportiert werden und dort mit der Folie reagieren. Somit
können Schadstoffe, wie sie durch die Herstellung und auch bei der chemischen Behandlung
in die entsprechenden Materialien gelangen, wesentlich abgebaut und entsorgt werden.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben.
Die einzige Figur zeigt einen Foliensack 1, welcher an seiner Oberseite von innen
einen Versteifungskarton 4 zur Formstabilisierung aufweist. Eine Öffnung 6 ist vorgesehen,
um den Haken eines Kleiderbügels von innen hindurch zu schieben, damit der Foliensack
mit dem Textilgut aufgehängt werden kann.
Im unteren Bereich des Foliensackes ist ein Lufteinlaßanschluß 2 vorgesehen, welcher
mit einer kleinen elektrischen Luftpumpe 5 verbunden ist. Mindestens ein seitlicher
Luftanschluß 3 im oberen Bereich des Foliensackes verhindert einen Druckaufbau, indem
die zugeführte Luft in gleichem Maß aus dem Sack entweichen kann.
[0009] Anstelle einer kleinen elektrischen Luftpumpe 5 kann nach einer bevorzugten Ausführungsform
in den Wandungen des Foliensacks, vorzugsweise im Bodenteil des Foliensacks, ein elektrisch
betriebener Lüftermotor angeordnet sein, wobei vorzugsweise im gegenüber angeordneten
Kopfteil des Foliensacks Filter, vorzugsweise Mikrofeinstfilter (insbesondere nach
DE-PS 39 32 357) angeordnet sind. In diesem Falle ist die Versteifung 4 an der Oberseite
des Foliensacks in Form eines Rahmens ausgebildet.
[0010] Vorrichtung 7 zum Öffnen und Schließen des Foliensacks. Dabei soll eine geringe Luftbewegung
in und um das Textilgut erzeugt werden, um die flüchtigen Schadstoffmoleküle mit der
Folienfläche in Kontakt zu bringen. Bei der bevorzugten Ausführungsform besteht die
Vorrichtung 7 aus einem praktisch luftdichten Schiebeverschluß.
[0011] Als Materialien für den Foliensack sind corona-behandelte Niederdruck- und/oder Hochdruckpolyethylen-
und/oder Propylenfolien, zumindest deren Innenflächen, besonders bevorzugt.
1. Foliensack zur Verwendung als Umhüllung von Kleidungsstücken, Polstermöbeln und dgl.,
welche von chemischen Substanzen wie Pestiziden, Fungiziden, Insektiziden, Formaldehyd
etc., kontaminiert sind, mit dem Ziel der Entsorgung, dadurch gekennzeichnet, daß die entsprechenden Gegenstände in einen verschließbaren Foliensack gebracht
werden, dessen Material aus Hoch-oder Niederdruck-Polyethylen-oder Polypropylenfolie
besteht und mit einer Einrichtung versehen ist zur Erzielung einer geringen Luftströmung
durch den Foliensack, wobei Schadstoffmoleküle an der Innenfläche des Foliensackes
chemisch reagieren.
2. Foliensack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Miniaturluftpumpe
kontinuierlich Luft in den Foliensack pumpt, welche über ein Filterelement 3 in genügendem
Abstand vom Lufteinlaß in den Foliensack aus dem Foliensack entweichen kann.
3. Foliensack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung des Luftstroms
mittels eines in den Wandungen des Foliensacks angeordneten elektrisch betriebenen
Lüftermotors erfolgt.
4. Foliensack nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lüftermotor im Bodenteil
des Foliensacks angeordnet ist.
5. Foliensack nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Filterelement 3 als Mikrofeinstfilter ausgebildet ist.
6. Foliensack nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterelement 3 in Form
von Mikrofeinstfiltern im Bodenteil und/oder im Kopfteil des Foliensacks angeorndet
ist.
7. Foliensack nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenseiten der Niederdruck- und/oder Hochdruckpolyethylen- und/oder Propylenfolien
corona-behandelt sind.
8. Foliensack nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Material des Foliensacks
aus Copolymeren von Ethylen und Propylen besteht.
9. Foliensack nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung 7 zum Öffnen und Schließen des Foliensacks aus einem Schiebeverschluß
besteht.