(19)
(11) EP 0 556 463 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.08.1993  Patentblatt  1993/34

(21) Anmeldenummer: 92120577.9

(22) Anmeldetag:  02.12.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B41F 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 18.02.1992 DE 4204871

(71) Anmelder: Eltex-Elektrostatik Gesellschaft mbH
D-79576 Weil am Rhein (DE)

(72) Erfinder:
  • Hahne, Ernst August
    CH-4123 Allschwil (CH)
  • Knopf, Franz
    W-7580 Bühl (DE)

(74) Vertreter: Säger, Manfred, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Säger & Partner Postfach 81 08 09
D-81908 München
D-81908 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Presseur


    (57) Die Erfindung betrifft einen mit elektrostatischer Druckhilfe ausgerüsteten, mit einer Achse (6) oder Welle (20) versehenen Presseur (5) eines Druckwerks, der in einem Maschinenrahmen angeordnet und über einen Stahlmantel (7) einen begrenzt leitfähigen Belag (8) aufweist, wobei dieser elektrisch aufladbar ist, der dadurch gekennzeichnet ist, daß die Achse oder Welle des Presseurs elektrisch leitend mit dem Stahlmantel verbunden und von dem Maschinenrahmen (10) elektrisch isoliert ist und daß zum elektrischen Aufladen des begrenzt leitfähigen Belags an die Achse oder die Welle eine elektrische Spannung anlegbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen mit elektrostatischer Druckhilfe ausgerüsteten Presseur eines Druckwerks gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.

    [0002] Druckhilfen dieser Art sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt und dienen dazu, im Druckspalt zwischen dem Presseur und einem Formzylinder ein elektrisches Feld aufzubauen. Dieses dient dazu, Farbübertragung vom Farbzylinder auf das Drucksubstrat, vorwiegend eine Papierbahn zu unterstützen. Hierbei wird auf die Oberfläche des Presseurs, nämlich auf den begrenzt leitfähigen Belag von außen eine Ladung aufgebracht.

    [0003] Solche bekannten Ausführungsformen weisen den Nachteil auf, daß der Presseur jeweils an die technischen Gegebenenheiten der Druckmaschine angepaßt werden muß, weshalb sie mehr oder weniger technisch aufwendig sind.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Presseur gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs möglichst einfach und universell einsetzbar auszugestalten.

    [0005] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Presseur gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnenden Merkmale gelöst.

    [0006] Erfindungsgemäß wird also über die Achse oder Welle des Presseurs die Spannung eingebracht und von dort radial nach außen auf die begrenzt leitfähige Schicht gebracht. Gesonderter Einbauraum für die ansonsten beim Stand der Technik übliche Aufbringung der Ladung von außen auf den Presseur ist nicht erforderlich. Abgesehen davon, daß der begrenzt leitfähige Presseurbezug unmittelbar auf das metallische Presseurrohr aufgebracht werden kann, besteht der größte Vorteil in der einfachen Art der Spannungsübertragung von einem Gleichspannungsgenerator über die Achse oder Welle des Presseurs zu dessen Oberfläche. Die niederohmige Verteilung des angebotenen Potentials übernimmt hierbei das metallische Presseurrohr. Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß der Presseur in explosionsgeschützten Zonen eingesetzt werden kann.

    [0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

    [0008] Zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt:
    Figur 1
    eine erste Ausführungsform der Erfindung, im schematischen Querschnitt und teilweise abgebrochener Darstellung; und
    Figur 2
    eine zweite Ausführungsform, im schematischen Querschnitt und teilweise abgebrochener Darstellung.


    [0009] Der mit elektrostatischer Druckhilfe ausgerüstete Presseur 5 weist eine - feststehende - Achse 6 sowie einen Stahlmantel 7 auf, über dem insgesamt mit 8 bezeichneter begrenzt leitfähiger Belag als Oberfläche angeordnet ist, welcher elektrisch aufladbar ist. Zwischen der Achse 6 und dem Stahlmantel 7 ist ein insgesamt mit 9 bezeichnetes Kugellager vorgesehen.

    [0010] Die Achse 6 des Presseurs ist in einem insgesamt mit 10 bezeichneten Maschinenständer in einer insgesamt mit 11 bezeichneten elektrischen Isolierung gelagert. Die Abstände 12, 13 sind ausreichend, um Entladungen oder Spannungsüberschläge zu verhindern.

    [0011] Die Stirnseite 14 der Achse 6 ist mit einem insgesamt mit 15 bezeichneten Generator und eine Meßeinrichtung 16 mit einem Anschluß 17 angeschlossen, wobei die zu dem Anschluß 17 führende Leitung über einen Widerstand 18 geerdet ist, der zusammen mit der Presseurkapazität die Entladezeitkonstante des Presseurs 5 bildet. Der Maschinenständer 1 ist ebenfalls, wie schematisch mit 19 bezeichnet, geerdet.

    [0012] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 unterscheidet sich dadurch von jenem gemäß Fig. 1, als die dortige Achse 6 nunmehr als Welle 20 ausgebildet ist, die starr über ein elektrisch leitendes Zwischenstück 21 mit dem Stahlmantel 7 verbunden ist.

    [0013] Dafür ist die Welle 20 vom Maschinenständer 10 entweder über ein elektrisch isolierendes Kugellager 22 oder eine gesonderte Isolierung 11 verbunden. Es ist auch möglich, ein normales, elektrisch leitendes Kugellager zu verwenden und zwischen diesem und dem Maschinenständer 10 eine elektrisch isolierende Hülse vorzusehen.

    [0014] Ferner ist an der Stirnseite 14 der Welle 20 ein insgesamt mit 23 bezeichnetes Drucklager vorgesehen, welches elektrisch leitend ist und an dessen Außenseite der Anschluß 17 des Generators 15 über die Meßeinrichtung 16 angebracht ist.

    [0015] Bei beiden Ausführungsformen ist sichergestellt, daß die über die Achse 6 oder Welle 20 angelegte Spannung einerseits nicht in den Maschinenrahmen 10 wegen der elektrischen Isolierung gelangen kann, andererseits die Hochspannung auf den begrenzt leitfähigen Belag 8 des Presseurs 5 von innen her gelangen kann.


    Ansprüche

    1. Mit elektrostatischer Druckhilfe ausgerüsteter, mit einer Achse (6) oder Welle (20) versehener Presseur (5) eines Druckwerks, der in einem Maschinenrahmen (10) angeordnet und über einen Stahlmantel (7) einen begrenzt leitfähigen Belag (8) aufweist, wobei dieser elektrisch aufladbar ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Achse (6) oder Welle (20) des Presseurs (5) elektrisch leitend mit dem Stahlmantel (7) verbunden und von dem Maschinenrahmen (10) elektrisch isoliert ist und daß zum elektrischen Aufladen des begrenzt leitfähigen Belags (8) an die Achse (6) oder die Welle (20) eine elektrische Spannung anlegbar ist.
     
    2. Presseur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Spannung über ein an der Stirnseite (14) der Welle (20) angeordnetes Drucklager (23) anlegbar ist.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht