[0001] Die Erfindung betrifft einen mit elektrostatischer Druckhilfe ausgerüsteten Presseur
eines Druckwerks gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Druckhilfen dieser Art sind in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt und dienen
dazu, im Druckspalt zwischen dem Presseur und einem Formzylinder ein elektrisches
Feld aufzubauen. Dieses dient dazu, Farbübertragung vom Farbzylinder auf das Drucksubstrat,
vorwiegend eine Papierbahn zu unterstützen. Hierbei wird auf die Oberfläche des Presseurs,
nämlich auf den begrenzt leitfähigen Belag von außen eine Ladung aufgebracht.
[0003] Solche bekannten Ausführungsformen weisen den Nachteil auf, daß der Presseur jeweils
an die technischen Gegebenenheiten der Druckmaschine angepaßt werden muß, weshalb
sie mehr oder weniger technisch aufwendig sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Presseur gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs möglichst einfach und universell einsetzbar auszugestalten.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Presseur gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs
erfindungsgemäß durch dessen kennzeichnenden Merkmale gelöst.
[0006] Erfindungsgemäß wird also über die Achse oder Welle des Presseurs die Spannung eingebracht
und von dort radial nach außen auf die begrenzt leitfähige Schicht gebracht. Gesonderter
Einbauraum für die ansonsten beim Stand der Technik übliche Aufbringung der Ladung
von außen auf den Presseur ist nicht erforderlich. Abgesehen davon, daß der begrenzt
leitfähige Presseurbezug unmittelbar auf das metallische Presseurrohr aufgebracht
werden kann, besteht der größte Vorteil in der einfachen Art der Spannungsübertragung
von einem Gleichspannungsgenerator über die Achse oder Welle des Presseurs zu dessen
Oberfläche. Die niederohmige Verteilung des angebotenen Potentials übernimmt hierbei
das metallische Presseurrohr. Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß der Presseur
in explosionsgeschützten Zonen eingesetzt werden kann.
[0007] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
[0008] Zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform der Erfindung, im schematischen Querschnitt und teilweise
abgebrochener Darstellung; und
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform, im schematischen Querschnitt und teilweise abgebrochener
Darstellung.
[0009] Der mit elektrostatischer Druckhilfe ausgerüstete Presseur 5 weist eine - feststehende
- Achse 6 sowie einen Stahlmantel 7 auf, über dem insgesamt mit 8 bezeichneter begrenzt
leitfähiger Belag als Oberfläche angeordnet ist, welcher elektrisch aufladbar ist.
Zwischen der Achse 6 und dem Stahlmantel 7 ist ein insgesamt mit 9 bezeichnetes Kugellager
vorgesehen.
[0010] Die Achse 6 des Presseurs ist in einem insgesamt mit 10 bezeichneten Maschinenständer
in einer insgesamt mit 11 bezeichneten elektrischen Isolierung gelagert. Die Abstände
12, 13 sind ausreichend, um Entladungen oder Spannungsüberschläge zu verhindern.
[0011] Die Stirnseite 14 der Achse 6 ist mit einem insgesamt mit 15 bezeichneten Generator
und eine Meßeinrichtung 16 mit einem Anschluß 17 angeschlossen, wobei die zu dem Anschluß
17 führende Leitung über einen Widerstand 18 geerdet ist, der zusammen mit der Presseurkapazität
die Entladezeitkonstante des Presseurs 5 bildet. Der Maschinenständer 1 ist ebenfalls,
wie schematisch mit 19 bezeichnet, geerdet.
[0012] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 unterscheidet sich dadurch von jenem gemäß Fig.
1, als die dortige Achse 6 nunmehr als Welle 20 ausgebildet ist, die starr über ein
elektrisch leitendes Zwischenstück 21 mit dem Stahlmantel 7 verbunden ist.
[0013] Dafür ist die Welle 20 vom Maschinenständer 10 entweder über ein elektrisch isolierendes
Kugellager 22 oder eine gesonderte Isolierung 11 verbunden. Es ist auch möglich, ein
normales, elektrisch leitendes Kugellager zu verwenden und zwischen diesem und dem
Maschinenständer 10 eine elektrisch isolierende Hülse vorzusehen.
[0014] Ferner ist an der Stirnseite 14 der Welle 20 ein insgesamt mit 23 bezeichnetes Drucklager
vorgesehen, welches elektrisch leitend ist und an dessen Außenseite der Anschluß 17
des Generators 15 über die Meßeinrichtung 16 angebracht ist.
[0015] Bei beiden Ausführungsformen ist sichergestellt, daß die über die Achse 6 oder Welle
20 angelegte Spannung einerseits nicht in den Maschinenrahmen 10 wegen der elektrischen
Isolierung gelangen kann, andererseits die Hochspannung auf den begrenzt leitfähigen
Belag 8 des Presseurs 5 von innen her gelangen kann.
1. Mit elektrostatischer Druckhilfe ausgerüsteter, mit einer Achse (6) oder Welle (20)
versehener Presseur (5) eines Druckwerks, der in einem Maschinenrahmen (10) angeordnet
und über einen Stahlmantel (7) einen begrenzt leitfähigen Belag (8) aufweist, wobei
dieser elektrisch aufladbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Achse (6) oder Welle (20) des Presseurs (5) elektrisch leitend mit dem Stahlmantel
(7) verbunden und von dem Maschinenrahmen (10) elektrisch isoliert ist und daß zum
elektrischen Aufladen des begrenzt leitfähigen Belags (8) an die Achse (6) oder die
Welle (20) eine elektrische Spannung anlegbar ist.
2. Presseur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrische Spannung über
ein an der Stirnseite (14) der Welle (20) angeordnetes Drucklager (23) anlegbar ist.