(19)
(11) EP 0 556 601 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.08.1993  Patentblatt  1993/34

(21) Anmeldenummer: 93101136.5

(22) Anmeldetag:  26.01.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IE IT LI LU NL PT SE

(30) Priorität: 10.02.1992 DE 4203758

(71) Anmelder: ENSINGER, Wilfried
D-71150 Nufringen (DE)

(72) Erfinder:
  • ENSINGER, Wilfried
    D-71150 Nufringen (DE)

(74) Vertreter: Hoeger, Stellrecht & Partner 
Uhlandstrasse 14 c
70182 Stuttgart
70182 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verbundprofil


    (57) Ein Verbundprofil (1) besteht aus zwei Metallprofilteilen (2,3) und zwei diese Teile miteinander verbindenden Kunststoffisolierstegen (4,5), die in Nuten (7) der Metallprofilteile (2,3) gehalten sind, wobei die Innenseiten der Metallprofilteile (2,3) und der Kunststoffisolierstege (4,5) eine in Längsrichtung des Verbundprofils (1) durchgehend verlaufende Kammer (9) von im wesentlichen rechteckigem Querschnitt begrenzen, die mit einem wärmedämmenden Material gefüllt ist. Das wärmedämmende Material umfaßt wenigstens eine flexible Girlande (11), die sich an die Wände der Kammer (9) anschmiegt und die Kammer (9) in Längsrichtung in einzelne Kammerabschnitte unterteilt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verbundprofil aus zwei Metallprofilteilen und zwei diese Teile miteinander verbindenden Kunststoffisolierstegen nach dem Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 9. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Verbundprofils nach dem Patentanspruch 1.

    [0002] Ein gattungsgemäßes Verbundprofil ist aus DE 30 42 838 A1 bekannt. Dabei liegen aber die von den Girlanden gebildeten Zwischenwände nicht an den Metallprofilteilen an, so daß keine vollkommene Wärmedämmung sichergestellt ist. Aus AT 372 491 ist ein Verbundprofil bekannt, bei dem in die Kammer des Profils ein dünnwandiges, nichttragendes Kunststoffprofil eingeschoben ist. Dieses Kunststoffprofil liegt nicht an den Isolierstegen an und vermittelt im übrigen keine Unterteilung der Kammer in Profillängsrichtung, so daß auch hier die Wärmedämmung begrenzt ist.

    [0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einem gattungsgemäßen Verbundprofil die Wärmedämmung zu verbessern.

    [0004] Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verbundprofil durch die im kennzeichnenden Teil der Patentansprüche 1 und 9 stehenden Merkmale gelöst.

    [0005] Im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 10 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Verbundprofils nach Anspruch 1 angegeben.

    [0006] Durch die Erfindung wird der Vorteil erzielt, daß die einzelnen, von der Girlande gebildeten, in sich geschlossenen Kammerabschnitte so klein sind, daß in ihnen eine störende Wärmekonvektion nicht stattfinden kann.

    [0007] Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit beiliegender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
    Figur 1
    eine schaubildliche Ansicht eines Verbundprofils für Fenster, Türen, Fassadenelemente oder dergleichen und
    Figur 2-18
    schematische Ansichten von Wärmedämm-Girlanden vor und nach ihrer Einbringung in eine Kammer des Verbundprofils nach Figur 1.


    [0008] Die Figur 1 zeigt ein z. B. für die Herstellung von Fenstern, Türen, Fassadenelementen oder dergleichen geeignetes Verbundprofil 1 mit einem inneren Metallprofilteil 2 und einem äußeren Metallprofilteil 3, beide z.B. aus Aluminium oder Aluminiumlegierung gefertigt. Die beiden Metallprofilteile 2, 3 sind durch längsverlaufende Kunststoffisolierstege 4, 5, z.B. aus glasfaserverstärkten Polyamiden, miteinander verbunden. Die Kunststoffisolierstege 4,5 bilden eine wärmedämmende Brücke zwischen den Metallprofilteilen 2, 3.

    [0009] Die Kunststoffisolierstege 4, 5 ragen mit ihren im Querschnitt schwalbenschwanzförmig ausgebildeten Enden 6 in entsprechend ausgebildete, längs verlaufende Nuten 7 der Metallprofilteile 2, 3 hinein, in denen sie durch entsprechendes Anwalzen der diese Nuten 7 begrenzenden Wandschenkel 8 gehalten sind. Dabei bildet sich im fertigen Verbundprofil 1 zwischen den Innenseiten der Metallprofilteile 2, 3 und der Kunststoffisolierstege 4, 5 eine in Längsrichtung des Verbundprofils durchgehend verlaufende Kammer 9 aus.

    [0010] Obwohl die Kunststoffisolierstege 4, 5 wegen ihrer schlechten Wärmeleiteigenschaften einen direkten Wärmeübergang infolge Wärmeleitung zwischen den Metallprofilteilen 2, 3 verhindern, ist es doch möglich, daß dann, wenn die beiden Metallprofilteile 2, 3 unterschiedliche Temperaturen aufweisen, das in der Kammer 9 enthaltende Gas, gewöhnlich Luft, zu Konvektionsströmungen veranlaßt wird, die einen unerwünschten und störenden Wärmetransport zwischen den Metallprofilteilen 2, 3 bewirken, so daß beispielsweise durch diese Konvektion Wärme vom einen auf das andere Metallprofilteil übertragen wird und hierdurch ein unerwünschter Temperaturausgleich stattfindet.

    [0011] Um dies zu verhindern, ist die Kammer 9 in der aus Fig. 1 und 2 ersichtlichen Weise mit einer wärmedämmenden, flexiblen, in einer Wellenlinie verlaufenden "Girlande" 11 gefüllt. Diese Girlande hat eine solche Breite, daß sie sich beidseits an die Innenseiten der Isolierstege 4, 5 anlegt. Weiterhin liegt sie mit ihren "Wellentälern" 12 und "Wellenbergen" 13 unten bzw. oben an den Innenseiten der Metallprofilteile 2 bzw. 3 an. Hierdurch entstehen in der Kammer 9 einzelne, voneinander getrennte Kammerabschnitte 14. Es hat sich gezeigt, daß in diesen relativ kleinen Kammerabschnitten praktisch keine Konvektionsströmung mehr stattfinden kann, die zu einem störenden Wärmeübergang zwischen den Metallprofilteilen 2, 3 führen könnte.

    [0012] Die Fig. 3 zeigt die Girlande 11 vor ihrer Einbringung in die Kammer 9. Wie ersichtlich, hat die Girlande in dem dargestellten "zusammengeschobenen" Zustand in der quer zur Längsrichtung zwischen den Metallprofilteilen 2, 3 verlaufenden Querdimension eine größere Ausdehnung als die Höhe der Kammer 9 zwischen den Metallprofilteilen 2, 3. Durch Auseinanderziehung der Girlande 11 bei ihrem Einbringen in die Kammer 9 verringert sich diese Querdimension entsprechend, so daß sich die Wellentäler 12 und Wellenberge 13 dann an die jeweiligen Innenseiten der Metallprofilteile 2, 3 dicht anschmiegen.

    [0013] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 und 3 ist angenommen, daß die Querdimension der Girlande 11 genau der Querabmessung der Kammer 9 zwischen den Innenseiten der Kunststoffisolierstege 4, 5 entspricht und sich diese Seiten daher dicht an diese Innenseiten anschmiegen können. Bei anderen Ausführungen der Girlande 11 kann auch in der zuletzt genannten Querrichtung die Girlande vor ihrem Einbringen in die Kammer 9 über die betreffende Querschnittsabmessung der Kammer hinausragen und erst nach ihrer Auseinanderziehung eine derartige Deformation erfahren, daß sich ihre Elemente auch an die Innenseiten der Kunststoffisolierstege 4, 5 anschmiegen.

    [0014] Die Girlande 11 könnte im übrigen auch so in die Kammer 9 eingebracht werden, daß sich ihre Wellentäler 12 und Wellenberge 13 nicht an die Innenseiten der Metallprofilteile 2, 3, sondern an die Innenseite der Kunststoffisolierstege 4, 5 anlegen. Auch auf diese Weise würden die erwünschten, kleinen Kammerabschnitte entstehen, die einer unerwünschten Konvektionsströmung im Innern der Kammer 9 entgegenwirken.

    [0015] Die Girlande 11 muß weiterhin nicht unbedingt wellenförmig ausgebildet sein. Sie könnte auch beispielsweise zickzackförmig oder in anderer Weise gefaltet sein, so lange nur sichergestellt ist, daß sie beim Auseinanderziehen die gewünschte Abdichtung an den Innenseiten der Kammer 9 herstellt und so die einzelnen Kammerabschnitte 14 realisiert.

    [0016] Bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten abgewandelten Ausführungsform einer Girlande sind deren Abschnitte zwischen den Wellentälern 12 und Wellenbergen 13 durch flexible Elemente 15 miteinander verbunden, die eine Überdehnung der Girlande verhindern. Vor dem Einbringen der Girlande in die Kammer 9 ist die Girlande gemäß Fig. 5 in der gleichen Weise wie in Fig. 3 zusammengeschoben, wobei die flexiblen Elemente 15 schlaff sind.

    [0017] Die flexiblen Elemente 15, welche die Wellentäler 12 und Wellenberge 13 der Girlande miteinander verbinden, können als flexible Fäden, Bänder oder flächige Blatt- oder Folienteile ausgebildet sein.

    [0018] Bei der Ausführungsform einer wärmedämmenden Girlande gemäß Fig. 6 und 7 sind einzelne Elemente veränderlicher Querdimension, beispielsweise flexible, zylindrische Gebilde 16 durch Verbindungsglieder 17 in Längsrichtung miteinander verbunden. Die Verbindungsglieder können wiederum als flexible Fäden, Bänder oder flächige Folien- oder Blatt-Teile ausgebildet sein. Vor dem Einziehen der Girlande in die Kammer 9 hat diese die schematisch in Fig. 7 dargestellte Gestalt, d.h. die in Fig. 6 kreisförmig verformten Elemente 16 haben vor dem Einbringen in die Kammer 9 eine ovale Konfiguration, die sich nach dem Einziehen in die in Fig. 6 dargestellte Kreisform verwandelt.

    [0019] Die Fig. 8 und 9 zeigen eine Doppelgirlande, bei der sich zwei wellenförmige Girlandenabschnitte gegenseitig durchdringen.

    [0020] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 10 und 11 sind einzelne quer zur Längsrichtung des Verbundprofils 1 und der Kammer 9 verlaufende, blattförmige Elemente 18 durch flexible, zunächst schlaffe (Fig. 11) Verbindungsglieder 19 miteinander verbunden. Die Elemente 18 können vor Einführung der Girlande in die Kammer 9 über deren Querschnittsfläche vorstehen. Beim Einziehen der Girlande in die Kammer 9 (vgl. den Pfeil Z) verbiegen sich die Ränder der Elemente 18 entsprechend und vermitteln ein dichtes Anliegen an den betreffenden Innenseiten der Kammer 9. Die Elemente 18 können so ausgebildet sein, daß sich alle ihre vier Begrenzungsränder in der in Fig. 10 dargestellten Weise beim Anschmiegen an die benachbarten Kammerinnenwände entsprechend umlegen.

    [0021] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 12 und 13 ist das eigentliche, wellenförmig ausgebildete Girlandenelement 21 mit flexiblen Elementen, z.B. Fäden 22, 23, insbesondere durch Verflechtung verbunden. Das Girlandenelement 21 und/oder die einen weiteren Girlandenbestandteil bildenden Fäden 22, 23 bestehen aus einem durch Wärme, Strahlen oder chemisch expandierbaren oder aufrichtbaren Material, z.B. Epoxid-, Phenol- oder Polyesterharz. Die Girlande wird zunächst in der aus Fig. 13 ersichtlichen Art und Weise lose in die Kammer 9 eingebracht. Danach erfolgt die Expansion oder Aufrichtung, so daß schließlich der in Fig. 12 dargestellte Zustand erreicht wird, in dem sich die Girlande an die Innenseiten der Kammer 9 unter Ausbildung separater Kammerabschnitte anschmiegt.

    [0022] Die Fig. 14 und 15 zeigen eine Girlande, die aus einem zwei Schichten umfassenden, flexiblen Laminat besteht, wobei jede Schicht aus einem zick-zackförmig gefalteten Girlandenabschnitt 24 bzw. 25 besteht, die durch einen flexiblen Mittelsteg 26 miteinander verbunden sind. Die Fig. 13 zeigt die als Laminat ausgebildete Girlande gemäß Fig. 12 vor ihrer Einbringung in die Kammer 9 des Verbundprofils 1.

    [0023] Es ist möglich, die Girlande auch als ein Laminat auszubilden, das aus mehr als drei Schichten besteht, wobei die Schichtung auch nach zwei Dimensionen hin verlaufen kann.

    [0024] Die Fig. 16 und 17 zeigen eine weitere bevorzugte Ausführungsform einer wärmedämmenden Girlande. Diese Girlande besteht entsprechend Fig. 17 vor ihrer Einbringung in die Kammer 9 aus einem flexiblen unteren Band 27 und einem flexiblen oberen Band 28, die durch Querstege 29 derart miteinander verbunden sind, daß Kammerabschnitte mit parallelogrammförmigem Querschnitt entstehen. Die Breite der Querstege 29 entspricht dem Abstand zwischen den Innenseiten der Kunststoffisolierstege 4, 5. In der aus Fig. 17 ersichtlichen Gestalt kann die Girlande leicht in die Kammer 9 eingezogen werden. Wird auf die oberen und unteren Bänder 27, 28 ein Zug in den dargestellten Pfeilrichtungen A bzw. B ausgeübt, so richten sich die Querstege 29 innerhalb der Kammer 9 in der aus Fig. 16 ersichtlichen Weise auf, so daß die Girlande sich nunmehr auch an die Innenseiten der Metallprofilteile 2, 3 anschmiegt und die Kammer 9 in einzelne, voneinander getrennte Kammerabschnitte unterteilt ist.

    [0025] Die Fig. 16 und 17 dienen gleichzeitig der Veranschaulichung einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die sich im übrigen auch auf die zuvor beschriebenen Ausführungsformen anwenden läßt. Wie in Fig. 17 durch die kleinen Kreise 31 angedeutet, ist das die Girlande bildende Material mit einem aufblähbaren Kunststoff imprägniert oder beschichtet, also mit einem Kunststoff, der in bekannter Weise ein Blähmittel, beispielsweise t-Buthylhydrazinchlorid und Eisen-III-chlorid enthält. Hierfür geeignete Kunststoffe sind z.B. ungesättigtes Polyesterharz, Phenol- oder Melaminharz, Polyurethan, Polypropylen oder Polyäthylen. Nach dem Einbringen der Girlande in die Kammer 9 des Verbundprofils (Fig. 16) wird das Blähmittel aktiviert, so daß der Kunststoff expandiert und die einzelnen Kammerabschnitte der Girlande vollständig ausfüllt. Auf diese Weise ist auch eine Konvektionsströmung in den einzelnen Kammerabschnitten verhindert. Gleichzeitig kann so die Girlande in eine vollkommen starre Form übergeführt werden, die auch zu einer Verfestigung des Verbundprofils beitragen kann. Es ist möglich, auf diese oder eine ähnliche Weise die Girlande zu einem starren Gebilde auszuhärten und zu versteifen, das allein oder in Verbindung mit den - gegebenenfalls entsprechend schwächer ausgebildeten - Kunststoffisolierstegen 4, 5 in der Lage ist, die statischen Anforderungen an das Verbundprofil (insbesondere Schub- und Querzugsfestigkeit) zu erfüllen.

    [0026] Die Fig. 18 zeigt im Gegensatz zu den Fig. 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14 und 16 keine Längsschnitt-, sondern eine Querschnittsansicht des Verbundprofils 1, wobei eine spezielle Girlande gemäß Fig. 16, 17 Anwendung findet, deren Kammerabschnitte vollständig mit aufgeschäumtem Kunststoff gefüllt sind. Im Gegensatz zu der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform des Verbundprofils 1 sind bei der Ausführungsform gemäß Fig. 18 die beiden Profilteile 2, 3 nicht durch einzelne Kunststoffisolierstege 4, 5 miteinander verbunden. Vielmehr sind in Fig. 18 diese Kunststoffisolierstege 4, 5 durch Querstege 32, 33, einstückig miteinander verbunden, so daß insgesamt ein sogenannter "Hohlkammersteg" gebildet ist. Im Falle der Fig. 18 ist die Kammer 9 ganz von diesem Hohlkammersteg umschlossen und die kunststoffgefüllte Girlande wird in die Kammer im Inneren dieses Steges eingebracht.

    [0027] Es ist selbstverständlich auch möglich, in den Hohlkammersteg gemäß Fig. 18 andere Girlanden, wie sie zuvor beschrieben wurden, einzubringen.

    [0028] Es ist auch möglich, durch Anwendung geeigneter, an sich bekannter Klebstoffe, beispielsweise Kunststoffe, die Girlande nach ihrem Einzug in die Kammer 9 mit wenigstens einer Kammerinnenseite fest zu verbinden.

    [0029] Das die beschriebenen Ausführungsformen von flexiblen Girlanden 11 bildende Material kann aus Kunststoff, Pappe, Papier oder einem anderen Faserstoff aus natürlichen und/- oder synthetischen Fasern, oder aus einem textilen Gewebe oder Gewirk, oder aus Mischungen hiervon bestehen, wobei insbesondere poröse Materialien Anwendung finden, wenn die Girlande in der beschriebenen Weise mit klebefähigem oder expandierbarem Kunststoff imprägniert werden soll.

    [0030] In der Praxis kann ein Verbundprofil gemäß Fig. 1 mit einer wärmedämmenden Girlande 11 in seiner Kammer 9 vorteilhafterweise wie folgt hergestellt werden: Man verbindet die (aufgerichtete) Girlande 11 - beispielsweise durch Verklebung - fest mit wenigstens einem der Metallprofilteile 2, 3 oder der Kunststoffisolierstege 4, 5. Hierauf werden die Kunststoffisolierstege 4, 5 in die Metallprofilteile 2, 3 eingesetzt. Schließlich werden die schwalbenschwanzförmigen Enden der Kunststoffisolierstege 4, 5 in die Nuten 7 der Metallprofilteile 2, 3 eingewalzt.

    [0031] Die Verbindung der Kunststoffisolierstege 4, 5 mit der Girlande 11 kann auch dadurch erfolgen, daß man diese Stege 4, 5 an die Girlande 11 anspritzt. Falls eine Girlande Anwendung findet, die ihrerseits durch Pultrusion oder Extrusion hergestellt werden kann, ist eine solche Anspritzung besonders günstig, wobei die Anspritzung in Linie oder in einem nachfolgenden Arbeitsgang erfolgen kann. Anstatt die Kunststoffisolierstege an die Girlande anzuspritzen, können sie auch anextrudiert oder anpultrudiert werden.

    [0032] Es ist schließlich auch möglich, statt nur einer einzigen Girlande 11 mehrere solcher Girlanden gleichzeitig nebeneinander in die Kammer 9 des Kunststoffprofils 1 einzubringen.

    [0033] Bei bestimmten Ausführungsformen der Erfindung, beispielsweise bei der Ausführungsform gemäß Fig. 16 und 17, ist es vorteilhaft, die Girlande einseitig in der Kammer, beispielsweise an der Innenseite des Metallprofilteils 2 zu fixieren und dann durch Zug in Richtung des Pfeiles B (Fig. 17) aufzurichten.

    [0034] Das Aufstellen, Aufrichten oder Expandieren der vorgefertigten Girlande kann auch durch Erwärmung des Verbundprofils und damit der Girlande erfolgen, wobei beim Aufstell- oder Aufrichtvorgang der Girlande auch ein an sich bekannter "Memory-Effekt" des die Girlande bildenden Werkstoffes ausgenutzt werden kann.

    [0035] Die im Zusammenhang mit Fig. 12 und 13 beschriebene Aufweitung der Girlande kann auch in der Weise erfolgen, daß man sie kurz vor oder während der Montage mit einem Kunstharz tränkt, wobei nach erfolgter Expansion die Aushärtung auch ohne Wärmenachbehandlung, z.B. mittels geeigneter Härtersysteme oder mittels Bestrahlen erfolgen kann. Auch bei der Ausführungsform gemäß Fig. 12 und 13 kann ein fester Verbund zwischen Girlande 11 und Verbundprofil 1 erreicht werden.


    Ansprüche

    1. Verbundprofil aus zwei Metallprofilteilen und zwei diese Teile miteinander verbindenden Kunststoffisolierstegen, die in Nuten der Metallprofilteile gehalten sind, wobei die Innenseiten der Metallprofilteile und der Kunststoffisolierstege eine in Längsrichtung des Verbundprofils durchgehend verlaufende Kammer von im wesentlichen rechteckigem Querschnitt begrenzen, die mit wenigstens einer Girlande aus einem wärmedämmenden Material gefüllt ist, wobei die Girlande die Kammer in einzelne Kammerabschnitte unterteilt,
    dadurch gekennzeichnet, daß
    die Girlande (11) in Profillängsrichtung durchgehend ausgebildet ist, die Kammer in dieser Richtung in Kammerabschnitte unterteilt, an den Innenseiten der Metallprofilteile (2, 3) anliegt und eine solche Breite aufweist, daß sie beiderseits an der Innenseite der Isolierstege (4, 5) anliegt, und vor dem Einbringen in die Kammer (9) in Richtung zwischen den Metallprofilteilen (2, 3) eine Ausdehnung hat, die größer als die zugehörige Querschnittsabmessung der Kammer (9) ist, und daß sich diese Ausdehnung der Girlande (11) beim Einbringen in die Kammer (9) durch Auseinanderziehen der Girlande an die betreffende Querschnittsabmessung der Kammer anpaßt.
     
    2. Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Girlande (11) aus Kunststoff, Pappe, Papier oder einem anderen Faserstoff aus natürlichen und/oder synthetischen Fasern, oder aus einem textilen Gewebe oder Gewirk, oder aus Mischungen hiervon besteht.
     
    3. Verbundprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Girlande (11) zick-zackförmig gefaltet ist.
     
    4. Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Girlande (11) aus Elementen (16, 18) besteht, die in Längsrichtung miteinander verbunden sind.
     
    5. Verbundprofil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (16, 18) der Girlande (11) miteinander durch flexible Fäden, Bänder oder flächige Folien- oder Blatt-Teile (17, 19) verbunden sind.
     
    6. Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Girlande (11) aus einem wenigstens zwei Schichten (24, 25) umfassenden, flexiblen Laminat besteht.
     
    7. Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Girlande (11) mit wenigstens einer Kammerwand, also mit einer Innenseite eines Metallprofilteils (2, 3) oder eines Kunststoffisolierstegs (4, 5) fest verbunden ist.
     
    8. Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Girlande (11) mit einem Kunststoffmaterial imprägniert oder beschichtet ist, das die Girlande fest mit den Wänden der Kammer (9) verbindet und sie zu einem starren Gebilde aushärtet, das die Festigkeit des Verbundprofils (1) erhöht.
     
    9. Verbundprofil aus zwei Metallprofilteilen und zwei diese Teile miteinander verbindenden Kunststoffisolierstegen, die in Nuten der Metallprofilteile gehalten sind, wobei die Innenseiten der Metallprofilteile und der Kunststoffisolierstege eine in Längsrichtung des Verbundprofils durchgehend verlaufende Kammer von im wesentlichem rechteckigem Querschnitt begrenzen, die mit wenigstens einer Girlande aus einem wärmedämmenden Material gefüllt ist, wobei die Girlande die Kammer in einzelne Kammerabschnitte unterteilt, dadurch gekennzeichnet, daß die Girlande (11) in Profillängsrichtung durchgehend ausgebildet ist, die Kammer in dieser Richtung in Kammerabschnitte unterteilt, an den Innenseiten der Metallprofilteile (2, 3) anliegt und eine solche Breite aufweist, daß sie beiderseits an der Innenseite der Isolierstege (4, 5) anliegt, und daß die Girlande (11) wenigstens teilweise aus einem durch Wärme, Strahlen oder chemisch expandier- oder aufrichtbarem Material besteht, das nach der Expansion oder Aufrichtung die Anschmiegung der Girlande (11) an die Wände der Kammer (9) bewirkt.
     
    10. Verfahren zum Herstellen eines Verbundprofils nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Girlande fest mit wenigstens einem der Metallprofilteile oder der Kunststoffisolierstege verbunden wird, hierauf die Kunststoffisolierstege in die Metallprofilteile eingesetzt und schließlich die Kunststoffisolierstege mit den Metallprofilteilen verwalzt werden.
     
    11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Girlande fest mit einem der Metallprofilteile verbunden wird und daß die Kunststoffisolierstege an die Girlande angespritzt werden.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht