[0001] Thermischer Auslöser für elektrische Schaltgeräte, Wie insbesondere Leistungsschalter,
Motorschutzschalter und Relais, bestehend aus einem jeweils einer Strombahn zugeordneten,
auf Temperaturschwankungen reagierenden Bi-Metallstreifen (1a bis 1c), einer Auslösebrücke
(2), die als Übertragungsglied wirkt, einem Kompensationsstreifen (4) und einer Einstellvorrichtung
(5,6).
[0002] Bei derartigen Auslösern sind bekannterweise in die Hauptstrombahnen Bi-Metallstreifen
gelegt, die sich bei Überstrom erwärmen und diese Ausbiegung auf einen Schaltet übertragen.
Übertragunslied ist hierbei üblicherweise eine verschiebbar gelagerte Auslösebrücke,
die sich über alle Stromphasen erstreckt und als Einzelbrücke oder als sogenannte
Phasenausfall-Brücke ausgeführt sein kann.
[0003] Die Auslösebrücke überträgt die Bewegung der sich verbiegenden Bi-Metall-streifen
über bekannte Hebelsysteme auf den Schalter und führt bei schädlichem Überstrom eine
Ausschaltung herbei. Damit Schwankungen der Außentemperatur sich nicht auf die Auslösung
auswirken, ist eine Temperaturkompensation vorgesehen, die bekannterweise zwischen
der Auslösebrücke und den Schaltorganen angeordnet ist. Darüberhinaus sind Einstellorgane
vorgesehen, die eine Anpassung der Überstromauslöser an unterschiedliche Stromwerte
zulassen.
[0004] Aus der DE-PS 605 590 ist ein derartiger thermischer Auslöser für elektrische Schaltgeräte
bekannt, bei dem ein entklinkbarer Kraftspeicher in Form einer federvorgespannten
Auslöseklinke vorgesehen ist. Weiterhin ist ein Kompensationsstreifen vorgesehen,
der eine Einstellvorrichtung aufweist. Es handelt sich hierbei um eine raumaufwendige
Lösung mit ungenauer Einstellvorrichtung. Eine weitere Lösung mit einem zur Auslösebrücke
parallel angeordneten Kraftspeicher ist aus der DE-AS 10 34 750 bekannt. Dieser Lösung
fehlt jedoch eine Einstellvorrichtung und die erforderliche Auslösegenauigkeit auch
bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen.
[0005] Bei den bekannten überstromauslösern erfordert die Anordnung dieser Elemente aufwendige
Konstruktionen mit hoher Genauigkeit, da die Bewegung der Auslösebrücke auf die Schalterorgane
übertragen werden muß und gleichzeitig Temperaturkompensation und Einstellbarkeit
zu berücksichtigen sind.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine wirtschaftliche Lösung für einen
Überstromauslöser anzubieten, die gleichzeitige genaue Einstellmöglichkeiten zuläßt.
Dabei soll gleichermaßen die Auslösekraft` die die Auslösebrücke zur Auslösung aufbringen
muß, niedrig sein und trotzdem eine sichere Auslösung erfolgen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch,
daß die Auslösebrücke auf einen Kraftspeicher wirkt und diesen entklinkt, erreicht
man mit geringer Auslösekraft der Brücke eine Entklinkung und dann eine hohe, aber
gleichbleibende Kraftwirkung auf das Schaltschloß oder dergl. des Schaltgerätes. Gleichzeitig
läßt sich die Bewegung des entklinkten Kraftspeichers noch mit Hilfe eines Hilfsschalterkontaktes
signalisieren. Außerdem ergibt sich durch die parallele Anordnung des Schiebers zur
Auslösebrücke und die Verschieblichkeit relativ zueinander eine günstige und raumsparende
Anordnung. Ein Klinkenhebel und ein Spannhebel, die auf dem Schieber gelagert sind
können mittels einer Spannfeder gegeneinander vorgespannt werden und wirken wie ein
Kraftspeicher auf das hier nicht näher dargestellte Schaltschloß, indem der Spannhebel
auslösend auf das Schaltschloß wirkt, wenn die Auslösebrücke aufgrund von Überstrom
und einer Ausbiegung der Bi-Metallstreifen den Kraftspeicher entklinkt. Das geschieht,
indem die Auslösebrücke auf einen Klinkenstift des Klinkenhebels einwirkt. Der Klinkenhebel
ist derart ausgeführt, daß neben dem überstromauslöser auch ein Kurzschlußstromauslöser
(Schnellauslöser) den Kraftspeicher entklinken kann, und eine Auslösung des Schaltschlosses
herbeiführt. Der Kraftspeicher wird durch das Spannen des Schaltschlosses wieder in
die vorgespannte Stellung gebracht.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Durch eine formschlüssige Verbindung des Schiebers mit dem Kompensationsstreifen entfallen
Zwischenelemente die zusätzliche Toleranzen bedingen.
Das gilt gleichermaßen für die form- oder kraftschlüssige Verbindung einer Einstellvorrichtung
mit dem Kompensationsstreifen. Hier ergibt sich durch die günstigen Hebelanordnungen
und großen Auslösewege eine hohe Allslösegenauigkeit.
Durch die Anordnung des Spannhebels und den Angriffspunkt des Spannhebels auf das
Schaltschloß im Bereich der mittleren Stromlbahn ergeben sich einerseits günstige
Kraftverhältnisse und eine raumsparende Anordnung.
[0008] Anhand der Zeichnungen, die ein Ausführungsbeispiel darstellen, soll die Erfindung
näher erläutert werden.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung
- Fig. 2
- eine Seitenansicht in Schnittdarstellung
- Fig. 3
- den Kraftspeicher in Einzelteilen
- Fig. 4
- Temperaturkompensation und Einstellvorrichtung
In Fig. 1 ist ein dreiphasiger thermischer überstromauslöser dargestellt. Jeweils
einer Stronibahn ist ein Bi-Metallsteifen 1a, 1b, 1c zugeordnet. der U-förmig ausgebildet
ist, wobei die Schenkel des U mit den Anschlußklemmen 11a, 11b, 11c und 12a, 12b,
12c leitend verbunden sind. Fließt Strom über den Bi-Metallstreifen 1, so erwärmt
sich dieser und biegt aus. Bei Nennstrom löst diese Ausbiegung noch keine Reaktion
aus. Steigt der Strom jedoch über den Nennstrom an, reicht die Ausbiegung, um die
Auslösebrücke 2 zu verschieben und eine Auslösung herbeizuführen. Diese Auslösung
erfolgt durch Mitnahme eines Klinkenstiftes 321 von der Auslösebrücke 2. Der Klinkenstift
321 ragt dabei in eine Öffnung in der Auslösebrücke 2 und wird von dieser um die Lagerachsen
322 des Klinkenhebels 32 gedreht. Der Klinkenhebel 32 ist Teil des Kraftspeichers
3, der in einem Raum zwischen zwei Wänden 72' und 72'' eines Schiebers 7 angeordnet
ist. Der Kraftspeicher 3 (Fig. 3) besteht aus dem Klinkenhebel 32, dem Spannhebel
33 und der Spannfeder 34. Der Klinkenhebel 32 ist in Lagerösen 73 drehbar gelagert,
während der Spannhebel 33 in Bohrungen 74 gelagert ist. Die Spannfeder 34 verspannt
die beiden Hebel 32, 33 über die Befestigungsnasen 323 und 333.
[0010] Auf einen Auslösestift 331 am Spannhebel 33 wirkt ein hier nicht dargestellter Hebel
des Schaltschlosses des Schaltgerätes. Hierdurch wird der Spannhebel 33 gegen die
Kraft der Spannfeder 34 bewegt und verklinkt mit der Nase 334 mit der Kante 324 des
Klinkenhebels 32. Wenn der Klinkenhebel 32 über den Klinkenstift 321 von der Auslösebrücke
2 verschwenkt wird, wird der Spannhebel 33 entklinkt und wirkt über den Auslösestift
331 auf das Schaltschloß des Schaltgerätes, und die Kontakte werden geöffnet.
[0011] Da die Bi-Metailstreifen 1a, 1b, 1c auf Temperaturschwankungen reagieren und dabei
die Auslösebrücke 2 verschieben, muß, um genaue Auslösewerte zu erzielen, die Außentemperatur
kompensiert werden. Das kann man erreichen, indem der Klinkenstift 321 und der gesamte
Kraftspeicher 3 sich mit der Auslösebrücke 2 bewegen um den Betrag, um den sich die
Bi-Metalle 1 aufgrund der Temperaturschwankung ausbiegen. Das wird dadurch erreicht,
daß der Kraftspeicher 3 in einem durch zwei Wände 72' und 72'' gebildeten Raum 72
in einem Schieber 7 angeordnet ist. Dieser Schieber 7 liegt parallel zu der Auslösebrücke
2 und ist relativ zu dieser beweglich angeordnet (Fig. 2).
[0012] Dieser Schieber 7 ist mit einem ebenfalls aus Bi-Metall bestehenden Kompensationsstreifen
4 formschlüssig verbunden. Dabei greift ein Mitnehmer 75 über den Kompensationsstreifen
4 und wenn sich dieser bei Temperaturänderungen mit den Bi-Metallstreifen 1a, 1b,
1c in einem abgestimmten Verhältnis bewegt, wird der Schieber 7 in gleichem Maße mit
bewegt. Diese Kompensationsvorrichtung dient gleichermaßen der Einstellung auf unterschiedliche
Stromwerte. Hierfür ist ein Verstellhebel 5 vorgesehen, der form- oder kraftschlüssig
über einen Winkel 51 mit dem Kompensationsstreifen 4 verbunden ist und der mittels
einer Einstellskala 6 verstellt wird. Diese wirkt über einen außermittig angeordneten
Stift und ein Langloch 54 auf den Verstellhebel 5. Der Winkel 51 ist mittels der Bohrungen
52, 53 auf der Achse 9 schwenkbar gelagert. Wird die Einstellskala 6 verändert, wirkt
sich diese Änderung über den Verstellhebel 5, den Winkel 51 und den Kompensationsstreifen
4 auf den Schieber 7 aus und der Auslösepunkt des Kraftspeichers 3 verändert sich.
1. Thermischer Auslöser für elektrische Schaltgeräte, wie insbesondere Leistungsschalter,
Motorschutzschalter und Relais, bestehend aus einem jeweils einer Stombahn zugeordneten,
auf Temperaturschwankungen reagierenden Bi-Metallstreifen (1a) bis 1c), einer Auslösebrücke
(2), die als Übertragungsglied wirkt, einem Kompensationsstreifen (4) und einer Einstellvorrichtung
(5,6), dadurch gekennzeichnet,
daß ein Schieber (7) parallel zur Auslösebrücke (2) angeordnet und relativ dazu verschiebbar
ist,
daß auf einem Schieber (7) ein Klinkenhebel (32) und ein Spannhebel (33) gelagert
und mittels einer Spannfeder (34) gegeneinander vorgespannt sind, wobei der Spannhebel
(33) auf ein Schaltschloß einwirkt,
daß die Auslösebrücke (2) auf einen Klinkenstift (321) des Klinkenhebels einwirkt
und
daß der Kompensationsstreifen (4) und die Einstellvorrichtung (5,6) auf den Schieber
(7) einwirken.
2. Thermischer Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (7)
formschlüssig mit dem Kompensations-streifen (4) verbunden ist.
3. Thermischer Auslöser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kompensationsstreifen
(4) kraft- oder formschlüssig mit einer Einstellvorrichtung (5,6) verbunden ist.
4. Thermischer Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Angriffspunkt des Spannhebels (33) auf das Schaltschloß des Schaltgerätes im Bereich
der mittleren Strombahn liegt.