[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schlagmühle zum Mahlen von körnigen Produkten
mittels an einem Rotor befestigter Schlagwerkzeuge. Der Rotor und die Schlagwerkzeuge
befinden sich im Innern eines Gehäuses. Zum Mahlen gelangt das Mahlgut durch mindestens
eine Einlassöffnung in einen die Schlagwerkzeuge aufnehmenden Mahlraum, in welchem
beim Aufprallen von Mahlgut auf die Schlagwerkzeuge und eine den Mahlraum begrenzende
teilweise aus einem Sieb bestehende Berandung eine Mahlgutzerkleinerung stattfindet.
Der beim Mahlen entstehende Feinanteil gelangt durch das Sieb zu mindestens einer
Auslassöffnung des Gehäuses.
[0002] Schlagmühlen mit horizontalen und vertikalen Rotor-Drehachsen sind in verschiedenen
Ausführungen bekannt. Ein Problem solcher Schlagmühlen besteht darin, dass das Sieb
zwar zur Abtrennung der bereits fertig gemahlenen Feinteile von den noch zu mahlenden
Grobteilen dient, dass aber infolge der Rotation der Schlagwerkzeuge eine Zentrifugalkraft
entsteht, die sich besonders auf die gröberen Bestandteile auswirkt und diese in die
dem Sieb benachbarte Zone trägt, wo sie den Austritt der Feinteile behindern. Der
Effekt ist dann
- geringere Produktion
- bei einem zu hohen Anteil an Feinteilen,
- die immer wieder im Kreise mitgeschleppt wer den und so einen hohen Energieverbrauch
verursachen.
[0003] DE-U-88 10 234 beschreibt eine Mühle, insbesondere eine Hammermühle zur Zerkleinerung
von Torf und Erden. Sie besteht im wesentlichen aus einer senkrecht stehenden Antriebswelle,
an der Werkzeuge befestigt sind, die von einer vertikal verschiebbaren Mahlkassette
umgeben sind. Konzentrisch oberhalb der Werkzeuge ist eine Einfüllöffnung angeordnet.
Durch das Heben oder Senken der Mahlkassette soll eine Einstellbarkeit der Mahlfeinheit
erreicht werden. Nachteilig in Bezug auf eine Verschmutzung ist der untenliegende
Antrieb der Antriebswelle.
[0004] Die DE-OS 36 36 869 beschreibt eine Schlagleistenmühle, bei der das Material von
einer auf der Oberseite der Mühle montierten Speisevorrichtung zugeführt wird, die
in eine von einem kreisförmigen und zylindrischen Sieb mit senkrechter Achse, einem
festen Boden und einem Deckel mit Oeffnung für die Speisevorrichtung begrenzte Mahlkammer
mündet. Ein Schlagleistenrotor ist um seine senkrechte Achse drehbar angeordnet. Der
Boden der Mahlkammer enthält eine Oeffnung im Bereich der senkrechten Achse. Die Mahlkammer
ist in einem Mehlkasten angeordnet. Mit der Oeffnung im Boden der Mahlkammer soll
die Staubbildung vermindert und zugleich der Füllungsgrad des Mehlkastens erhöht werden.
Dieser, der Bodenöffnung zugeschriebene Effekt ist jedoch nur bedingt erreichbar.
[0005] Zwar ist es bekannt, jeweils auf der Produkt-Zufuhrseite, beispielsweise verbunden
mit einer Schwerteil-Trennung, Fremdluft in das Produkt einzutragen und auf der Feinteil-Seite
des Siebes mittels Aspiration einen Unterdruck zu erzeugen, um einen genügend hohen
Mahlgutdurchsatz zu erreichen.
[0006] Dabei muss der Feinanteil mittels Filter (siehe z.B. Filtersäcke gemäss DE-U-88 04
622) von der Fremdluft getrennt und das gemahlene Gut mittels Schleusen aus dem Unterdruckbereich
ausgetragen werden. Die Nachteile der Filter und Schleusen sind hohe Geräte- und Wartungskosten,
sowie ein zusätzlicher Energieverbrauch. Meist ergeben sich dann auch noch Probleme
mit der Entsorgung der Abluft.
[0007] Die erfindungsgemässe Aufgabe besteht nun darin, eine Schlagmühle der eingangs genannten
Art zu verbessern, wobei sie vorzugsweise auch keine den Mahlgutfluss antreibende
Aspiration und somit im Mahlraum auch keine Fremdluft im Mahlgut benötigt. Erfindungsgemäss
gelingt dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1.
[0008] Es hat sich nun überraschend herausgestellt, dass eine besondere Energieersparnis
durch die Kombination mit den Merkmalen des Anspruches 2 erzielt wird. Zwar ist der
Grund hiefür noch nicht restlos geklärt, doch ist anzunehmen, dass durch diese Merkmale
der Werkzeuggestaltung und -anordnung der Eintrittswiderstand in den Mahlraum verkleinert
wird und so einen insgesamt verringerten Energieverbrauch bei einem höheren Durchsatz
bewirken.
[0009] Auch die Kombination des Anspruches 1 mit den Merkmalen des Anspruches 5 ergibt eine
deutliche Absenkung des Energieverbrauches, weil diese Massnahmen dem Problem des
Mitschleppens von Teilchen im Mahlraum entgegenwirken und einen rascheren Austrag
der fertig gemahlenen Teilchen bewirken.
[0010] Eine andere Art, die Probleme des Energieverbrauches in den Griff zu bekommen und
dabei auch noch die mit der bisher benutzten Aspiration verbundenen Probleme zu lösen
liegt in den Merkmalen des Anspruches 7 bzw. 8. Da Schwerteile die Schlagwerkzeuge
oder das Sieb beschädigen oder sogar den Rotor blockieren könnten, umfasst eine erfindungsgemässe
Schlagmühle vorzugsweise eine Schwerteil-Trenneinrichtung. Eine Umluft-Trenneinrichtung
gemäss Anspruch 8 ermöglicht das Austrennen von Schwerteilen ohne anschliessend die
Fremdluft zusammen mit dem Mahlgut dem Mahlraum zuzuführen. Damit ist es also besonders
nach Anspruch 8 auch beim Austrennen von Schwerteile möglich, Mahlgut mit einer hohen
Dichte in den Mahlraum einströmen zu lassen, wobei auf Grund der Verwendung von Umluft,
die oben beschriebenen Probleme der Aspiration vermieden werden.
[0011] Eine weitere Verminderung des Energieverbrauches bei gleichzeitiger Verringerung
der Investitionskosten wird durch die Merkmale des Anspruches 9 erreicht.
[0012] Eine erfindungsgemässe Schlagmühle zeichnet sich durch einen hohen Mahlgutdurchsatz
bei kleinem Energieverbrauch und Wartungsaufwand aus. Dieser hohe Durchsatz wird durch
einfache bauliche Merkmale, wie eine abgestufte radiale Ausdehnung der Schlagwerkzeuge
und/oder im wesentlichen radial ausgerichtete, z.B. lamellenartige, Vorsprünge der
Gehäusewand über den Schlagwerkzeugen erreicht. In Verbindung mit dem als Barriere
wirkenden Sieb (Siebkorb) ergibt sich ein schneller Austrag der Feinteile. Dank dem
Effekt dieser kostengünstigen Merkmale kann auf kostspielige Aspirations-, Filter-
und Schleusen-Vorrichtungen verzichtet werden. Ebenfalls kann das Schlagmühlengehäuse
um die Rotor-Drehachse rund ausgebildet werden mit einem Radius, der nur wenig grösser
ist als die Länge von der Drehachse bis zu den Enden der ausgedehntesten Schlagwerzeugen.
Dank der kompakten Bauweise braucht eine erfindungsgemässe Schlagmühle nur wenig Platz.
[0013] Die Zeichnungen erläutern die Erfindung anhand schematisch dargestellter Ausführungsformen.
- Fig. 1:
- Uebersichtsdarstellung einer erfindungsgemässen Schlagmühle.
- Fig. 2:
- Ausschnittsdarstellung eines Rotors mit Schlagwerkzeugen, sowie einer Lamelle.
- Fig. 2:
- Uebersichtsdarstellung einer Schlagmühle mit zwei Rotoren.
[0014] Ein erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel einer Schlagmühle 1 gemäss Fig. 1 besteht
aus einem Gehäuse 2 auf dem ein Motor 3 aufgesetzt ist. Der Motor 3 dient als Antrieb
für einen Rotor 4 innerhalb des Gehäuses 2, der um eine im wesentlichen vertikale
Drehachse 5 dreht. Am Rotor 4 sind radial aussen Schlagwerkzeuge 6 um im wesentlichen
zur Drehachse parallele Schwenkachsen schwenkbar befestigt. Die Schlagwerkzeuge 6
sind in Richtung der Drehachse vorzugsweise in verschiedenen Gruppen angeordnet, wobei
die Schlagwerkzeuge 6 einer Gruppe im wesentlichen in der selben senkrecht zur Drehachse
stehenden Ebene liegen. Ein wesentliches erfindungsgemässes Merkmal besteht nun darin,
dass zumindest die radial aussen liegenden Enden der Schlagwerkzeuge der obersten
Gruppe weniger weit aussen liegen als jene mindestens einer unteren Gruppen.
[0015] Gemäss Fig.2 werden unterschiedliche Schlagwerkzeug-Aussenradien durch unterschiedlich
lange Schlagwerkzeuge 6', 6'', 6''' erzeugt, sie könnten aber gegebenenfalls auch
durch die Befestigung gleicher Schlagwerkzeuge an verschiedenen Radien des Rotors
erzeugt werden. Vorzugsweise ist nicht lediglich der Aussenradius der obersten Gruppe
kleiner, sondern die darunterliegenden Gruppen weisen Aussenradien auf, die von Gruppe
zu Gruppe (6',6'',6''') nach unten zunehmen oder gegebenenfalls konstant bleiben.
Eine Kegelfläche 17, die im wesentlichen durch die freien Enden der Schlagwerkzeuge
der verschiedenen Gruppen führt, weist einen Oeffnungswinkel 18 zur Drehachse 5 auf,
der grösser als 0° und kleiner als 25° ist, vorzugsweise aber im Bereich von 5° bis
20° liegt. Die abgestufte Länge der Schlagwerkzeug-Aussenradien ermöglicht einen deutlich
höheren Mahlgutdurchsatz, da durch dieses Merkmal der Widerstand für das Mahlgut beim
Eintritt in den Bereich der Schlagwerkzeuge verkleinert wird.
[0016] Im Betriebszustand umgibt gemäss Fig. 1 ein Sieb 7 den Rotor 4 mitsamt den Schlagwerkzeugen
6 seitlich und unten und schliesst mit seinem oberen Rand formschlüssig an das Gehäuse
2 an. Es handelt sich vorzugsweise um ein zylindrisches Bechersieb 7, bestehend aus
einer Mantelwand 7a und einer Stirnwand 7b, von welchen Wänden mindestens eine, vorzugsweise
aber beide gelocht sind. Das Sieb 7 wird von einer Siebhalterung 8 getragen. Zum Auswechseln
des Siebes 7 wird die Halterung 8 abgesenkt, sodass das Sieb 7 durch eine verschliessbare
Oeffnung 9 aus dem Gehäuse 2 entnommen werden kann. Durch das Sieb 7 wird der Innenraum
des Gehäuses 2 in zwei Teilräume unterteilt, nämlich in einen Mahlraum 10, in welchem
sich der Rotor befindet und in einen Sammelraum 11, in dem sich das gemahlene Produkt
sammelt. Am unteren Ende des Sammelraumes 11 befindet sich mindestens eine Auslassöffnung
12, aus der das gemahlene Produkt aufgrund der Schwerkraft ausfliessen kann.
[0017] Das Gehäuse 2 besteht im wesentlichen aus zwei Teilen, einem unteren konischen Sammelteil
2b und einem oberen, vorzugsweise zylindrischen den Mahlraum 10, das Sieb 7 und einen
das Sieb 7 umgebenden Feinteil-Austrittsbereich 13 aufnehmend Mahlgehäuseteil 2a.
Zwischen den beiden Gehäuseteilen 2a und 2b sind vorzugsweise vibrationsdämpfende
Dichtungen 14 vorgesehen.
[0018] Das zu mahlende Produkt wird durch mindestens eine Oeffnung 15, welche im Gehäuse
2 direkt über den Schlagwerkzeugen 6 angeordnet ist, in den Mahlraum 10 eingetragen.
Vorzugsweise sind drei Oeffnungen 15 bezüglich der Drehachse 5, um im wesentlichen
90° versetzt, vorgesehen. Jeweils in Drehrichtung beidseits der Oeffnungen 15 sind
an der Innenwand des Gehäuses 2 Lamellen 16 befestigt, die nach unten stehen und im
wesentlichen entlang einer Linie durch die Drehachse 5 ausgerichtet sind. Die Lamellen
16 befinden sich direkt über den Schlagwerkzeugen 6, sodass zwischen den Unterkanten
der Lamellen 16 und den Schlagwerkzeugen der obersten Gruppe nur ein schmaler Spalt
offen bleibt. Versuche mit und ohne Lamellen 16 haben gezeigt, dass das Anbringen
von Lamellen 16 besonders in Kombination mit der abgestuften Ausbildung bzw. Anordnung
der Schlagwerkzeuge zu einer Erhöhung des Mahlgutdurchsatzes führt.
[0019] Diese Erhöhung kommt aufgrund verschiedener miteinander verbundener und komplexer
Effekte zustande. Ohne Lamellen 16 bildet sich über der obersten Schlagwerkzeug-Gruppe
eine mit dem Rotor mitdrehende Mahlgutschicht aus, die aufgrund der Zentrifugalkraft
radial nach aussen beschleunigt wird. Beim Aufprall des nach aussen beschleunigten
Mahlgutes auf die Mantelfläche 7a des Siebes 7 kann sich ein Druck aufbauen, welcher
der Bewegung nach aussen entgegenwirkt. Dieser Druck erhöht den Eintrittswiderstand,
welcher vom Mahlgut beim Eintritt in den Mahlraum 10 durch die Eintrittsöffnung 15
überwunden werden muss. Die erfindungsgemässen Merkmale minimieren die mitdrehende
und radial aussen aufgestaute Mahlgutschicht indem die Lamellen 16 eine zusätzliche
Prallfläche bilden an der das mitdrehende Mahlgut zerkleinert und abgelenkt und so
einem weiteren Aufprall auf ein Schlagwerkzeug 6 ausgesetzt wird, um anschliessend
bereits stark zerkleinert auf die Mantelfläche 7a aufzutreffen. Da das Mahlgut bei
diesem Auftreffen bereits einen erhöhten Feinanteil umfasst, entweicht auch ein erhöhter
Anteil des Mahlgutes durch die Sieblöcher, sodass sich ein kleinerer Aufpralldruck
und eine kleinere Aufstauung ausbilden kann. Aufgrund der oben kleineren Aussenradien
der Schlagwerkzeuge 6', 6'' kann das Mahlgut radial aussen auch auf untere Schlagwerkzeug-Gruppen
auftreffen und sich über die ganze Höhe des Siebmantels 7a verteilen, was ebenfalls
das Aufstauen verkleinert.
[0020] Die mittlere Verweilzeit des Mahlgutes im Mahlraum 10 ist somit sehr kurz und das
Produkt wird daher nur wenig erwärmt. Im Falle von Nahrungs- oder Futtermitteln mit
wärmeempfindlichen Komponenten entsteht lediglich eine geringe Schädigung, sodass
die Qualität des gemahlenen Produktes sehr gut ist. Die kurze Erwärmungsdauer führt
auch zu geringeren Feuchtigkeitsverlusten, was in der Praxis wesentlich ist.Ein weiterer
positiver Effekt der Lamellen 16 ist die Verminderung der Abnützung der Innenwand
des Gehäuses 2 über dem Rotor 4 und den Schlagwerkzeugen 6. Durch das vorzugsweise
radiale Anbringen von weiteren Lamellen 16 entlang des Ringbereiches über den Schlagwerkzeugen
6 kann der Mahlgutdurchsatz weiter erhöht und die Abnützung der Gehäusewand 2 verkleinert
werden. Die Lamellen 16 sind einem erhöhten Verschleiss ausgesetzt und müssen daher
mit kleinem Arbeitsaufwand ausgewechselt werden können.
[0021] Da mögliche Mahlgut-Zirkulationen beim Mahlen sowohl vom Mahlgut selber, von dessen
Dichte und Korngrössen-Verteilung, sowie von der Rotordrehzahl, der Ausbildung und
Anordnung der Schlagwerkzeuge 6 und auch von der Geometrie des Mahlraumes 10 und somit
von der Ausbildung der Lamellen 16 abhängen, muss der, die Anordnung der Schlagwerkzeuge
6 charakterisierende Oeffnungswinkel 18 gegebenenfalls jeweils dem Mahlgut entsprechend
gewählt werden. Auch die Lamellen 16 können verschiedenartig ausgebildet sein. Im
einfachsten Fall handelt es sich um rechteckige Platten. Gegebenenfalls können anstelle
des Rechteckes auch Formen gewählt werden, die im radial äusseren Bereich weiter nach
unten ragen und beispielsweise an die abgestuften Aussenradien der Schlagwerkzeug-Gruppen
angepasst sind. Die Ausbildung in der Lamellen-Querrichtung kann geneigte Seitenflächen
vorsehen, sodass die Lamellen 16 beispielsweise unten eine Kante aufweisen. Beim Aufprall
von Mahlgut auf die geneigten Seitenfläche wird die Ablenkung nach unten verstärkt.
Auch in ihrer Längsrichtung können die Lamellen 16 eine spezielle Ausformung beispielsweise
in Drehrichtung konkav und/oder konvex wie etwa als Kreissegment oder Wellenlinie
aufweisen. Auch von der Ausrichtung auf die Drehachse 5 kann abgewichen werden.
[0022] Zur Speisung der Oeffnungen 15 mit Mahlgut ist eine Speisevorrichtung 19 vorgesehen,
welche einen dosierbaren und kontinuierlichen Mahlgutfluss zu den Oeffnungen 15 gewährleistet.
Eine weitere Anforderung an die Speisevorrichtung 19 ist das Austrennen von Schwerteilen
(Eisen, Steine etc.), die den Rotor 4, die Schlagwerkzeuge 6 oder das Sieb 7 beschädigen
könnten. Weil das Mahlgut mit einer möglichst hohen Dichte aufgrund der Schwerkraft
in den Mahlraum eintreten soll, darf keine Fremdluft, die gegebenenfalls für den Trennvorgang
verwendet wird, im Mahlgut verbleiben. Eine erfindungsgemässe Speisevorrichtung 19,
welche die obigen Anforderungen erfüllt, umfasst einen, vorzugsweise direkt an eine
Eintrittsöffnung 20 anschliessenden Dosierschieber 21, eine Schwerteil-Trenneinrichtung
22, gegebenenfalls eine Magnet-Trenneinrichtung 23 und eine Mahlgut-Aufteilvorrichtung
24 zum gleichartigen Speisen von mehreren Einlassöffnungen 15.
[0023] Bei einer erfindungsgemässen Ausführung ist als Schwerteil-Trenneinrichtung 22 eine
Umlufttrenneinrichtung vorgesehen. Diese besteht aus einem Gebläse 25 von dem die
angetriebene Luft über eine Zuführleitung 26 zum Trennbereich 27 geführt wird. Im
Trennbereich 27 trifft die Luft quer auf einen vom Dosierschieber 21 in den Trennbereich
27 fallenden Mahlgutschleier 28. Die Schwerteile werden vom Luftstrom nur wenig abgelenkt
und treffen auf eine Auslesefläche 29 auf der sie zu einer Klappe 30 gleiten. Die
Klappe 30 kann sich unter Gewicht in einen Schwerteilsammelbehälter 31 entleeren.
Der von der Luft stärker abgelenkte Mahlgutanteil wird gegen eine Ablenkfläche 32
geführt. Der Grobanteil des Mahlgutes fällt an dieser Ablenkplatte 32 vorbei direkt
nach unten in ein Zuführrohr 33.
[0024] Der Feinanteil des Mahlgutes wird mitsamt der Luft an der Ablenkfläche 32 nach oben
abgelenkt und gelangt anschliessend in einen Zentrifugal-Trennbereich 34 in dem die
zur Trennung eingetragene Fremdluft über ein zentrales gelochtes Rohr 35 angesaugt
und über ein Rückführrohr 36 zum Gebläse zurück geführt wird. Im Zentrifugal-Trennbereich
34 wird der grösste Anteil des von der Luft mitgeführten Feinanteils von der Luft
getrennt, sodass auch dieser Anteil in das Zuführrohr 33 fällt. Die über die Rohre
35 und 36 zurückgeführte Luft schleppt lediglich einen Staubanteil mit. Die erfindungsgemässe
Umlufttrenneinrichtung 22 hat den grossen Vorteil, dass sie aus wenigen Komponenten
besteht, keine Filter verwendet, wartungsarm ist und keine Fremdluft im Mahlgut belässt.
[0025] Im Zuführrohr 33 ist gegebenenfalls eine Magnet-Trenneinrichtung 23, die vorzugsweise
aus einem Plattenmagneten besteht, vorgesehen. Es hat sich gezeigt, dass magnetische
Teile mit grossem Querschnitt, wie etwa Flaschendeckel, nicht als Schwerteile ausgeschieden
werden und sich somit eine zusätzliche magnetische Trennung lohnt. Zum Entfernen der
an der Magnet-Trenneinrichtung haftenden Teile, kann diese mittels einer Klappe 37
aus dem Zuführrohr 33 entnommen werden.
[0026] Vom Zuführrohr 33 führen Zuführkanäle 38 zu den Eintrittsöffnungen 15 von denen mindestens
eine, vorzugsweise aber drei vorgesehen sind. Die Mahlgut-Aufteilvorrichtung 24 teilt
den Mahlgutschleier im Zuführrohr 33 vorzugsweise in der Längsrichtung des Dosierschiebers
21 in drei gleiche Teilschleier auf, indem im Zuführrohr 33 in gleichen Abständen
zwei Trennwände senkrecht zu dieser Längsrichtung vorgesehen sind. Mittels dieser
Trennwände geht das Zuführrohr 33 in die drei Zuführkanäle 38 über.
[0027] Eine weitere erfindungsgemässe Ausführungsform gemäss Fig. 3 sieht in einem gemeinsamen
Gehäuse 2 zwei Rotoren 104 und 204 mit den entsprechenden Antrieben 103 und 203 vor.
Jedem Rotor ist ein Sieb 107 bzw. 207 und ein entsprechender Mahlraum 110 bzw 210
zugeordnet. Der Zugang zu den Sieben 107 bzw. 207 erfolgt durch die Oeffnungen 109
bzw. 209 im Gehäuse 2. Der Sammelteil 2b des Gehäuses 2 hat vorzugsweise 2 konischen
Sammelbereiche mit Austrittsöffnungen 12, gegebenenfalls ist aber nur ein gemeinsamer
konischer Sammelbereich mit einer Austrittsöffnung 12 vorgesehen. Für beide Rotoren
ist eine gemeinsame Speisevorrichtung 19 vorgesehen. Das Zuführrohr 33 geht dabei
in der Mahlgut-Aufteilvorrichtung vorzugsweise in 3 Zuführkanäle 138 für die Eintrittsöffnungen
115 zum Mahlraum 110 sowie in 3 Zuführkanäle 238 für die Eintrittsöffnungen 215 zum
Mahlraum 210 über. Diese Zusammenstellung von zwei Rotoreinheiten ermöglicht eine
kosten- und energiegünstige Erhöhung der Mahlleistung, da auf separate Gehäuse und
Speisevorrichtungen mit Umluft-Trennvorrichtungen 22 verzichtet werden kann. Gegebenenfalls
können anstelle von zwei auch drei, vier oder mehr Rotoreinheiten im gleichen Gehäuse
angeordnet und von der selben Speisevorrichtung 2 gespiesen werden.
1. Schlagmühle zum Mahlen von Mahlgut mit einem, einen Mahlraum (10) abgrenzenden Schlagmühlengehäuse
(2), in dem ein senkrecht stehender, mit Schlagwerkzeugen (6) versehener Rotor (4)
angeordnet ist, wobei auf der Oberseite des Schlagmühlengehäuses (2) mindestens eine
Einlassöffnung (15) oberhalb der Schlagwerkzeuge (6) vorgesehen ist, gekennzeichnet
durch die Kombination der Merkmale
a) Schlagwerkzeug-Gruppen bestehend aus Schlagwerkzeugen (6), die in der Richtung
der Drehachse (5) im wesentlichen in der selben senkrecht zur Drehachse (5) stehenden
Ebene liegen, und
b) ein mindestens radial ausserhalb der Schlagwerkzeuge (6) angeordnetes Sieb (7)
zum Trennen eines Feinanteils von einem Grobanteil des der Schlagmühle zugeführten
und von den Schlagwerkzeugen (6) bearbeiteten Mahlgutes, und
c) an der Unterseite des Schlagmühlengehäuses (2) mindestens eine Auslassöffnung (12)
vorgesehen ist.
2. Schlagmühle gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mahlgut ausschliesslich
vort oben durch die mindestens eine Einfüllöffnung (15) oberhalb der Schlagwerkzeuge
(6), vorzugsweise in gerader Linie über den Schlagwerkzeugen (6) zugeführt wird und
die Schlagwerkzeuge (6) so abgestuft angeordnet bzw. ausgebildet sind, dass mindestens
die Schlagwerkzeuge (6) der obersten Schlagwerkzeug-Gruppe radial weniger weit nach
aussen stehen als die Schlagwerkzeuge (6) mindestens einer unteren Gruppe.
3. Schlagmühle gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die radiale Ausdehnung
der Schlagwerkzeuge (6) von jeder unteren Gruppe zur nächst oberen Gruppen abnimmt
oder gleich bleibt, vorzugsweise aber abnimmt.
4. Schlagmühle gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kegelfläche, die
im wesentlichen durch die freien Enden der Schlagwerkzeuge (6) führt, einen Oeffnungswinkel
zur Drehachse (5) aufweist, der grösser als 0° und kleiner als 25° ist, vorzugsweise
aber im Bereich von 5° bis 20° liegt.
5. Schlagmühle gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
in einem Ringbereich des Schlagmühlengehäuses (2), welcher über den Schlagwerkzeugen
(6) liegt und in welchem sich die mindestens eine Einlassöffnung (15) befindet, mindestens
ein nach unten stehender Vorsprung (16) zum axialen Ablenken des zur Rotation angetriebenen
Mahlgutes vorgesehen ist.
6. Schlagmühle gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (16) im wesentlichen
radial entlang Linien durch die Drehachse (5) ausgerichtet sind und vorzugsweise jeweils
in Drehrichtung beidseits der Einlassöffnungen (15) angeordnet sind.
7. Schlagmühle gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Einlassöffnung (15) mit einer Speisevorrichtung (19) verbunden
ist, welche eine Dosiereinrichtung (21), eine Schwerteil-Trenneinrichtung (22), gegebenenfalls
eine Magnet-Trenneinrichtung (23) und gegebenenfalls eine Mahlgut-Aufteilvorrichtung
(24) zum Speisen von mehreren Einlassöffnungen (15) umfasst.
8. Schlagmühle gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwerteil-Trenneinrichtung
(22) eine Umluft-Trenneinrichtung (22) ist, bei der die zur Trennung quer zum Mahlgutfluss
eingetragene Luft nach einem Schwerteil-Trennbereich (27) mit einer Schwerteil-Sammelvorrichtung
(29-31) in einem Trennbereich (34) abgelenkt und im wesentlichen vom Feinanteil des
Mahlgutes getrennt wird und anschliessend über einen Antriebsbereich (25) wieder dem
Schwerteil-Trennbereich (27) zugeführt wird.
9. Schlagmühle gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Rotoren (104,204) mit im wesentlichen parallelen Drehachsen (105,205)
und vorzugsweise je einer Antriebsvorrichtung (103,203) vorgesehen sind, welche Rotoren
(104,204) im gleichen Gehäuse (2) nebeneinander je in einem eigenen durch ein Sieb
(107,207) begrenzten Mahlraum (110,210) angeordnet sind und alle Rotoren (104,204)
von derselben Speisevorrichtung (19) gespiesen werden.