[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zu Erzeugung eines doppelwandigen Behälters
durch Erstellen einer zusätzlichen Behälterwand aus glasfaserverstärktem Kunststoff
entlang einer bereits vorhandenen Behälterwand auf einem Hohlraumbildner.
[0002] Ein Verfahren der vorstehenden Art ist beispielsweise durch die EP-B-0 014 491 bekannt.
Bei dem bekannten Verfahren ist der Hohlraumbildner eine Aluminiumfolie, welche zu
einer Seite hin vorspringende Noppen hat. Mit diesen Noppen stützt sich der Hohlraumbildner
gegen eine auf der Innenseite einer Behälterwand aufgebrachte Epoxidschicht ab. Die
Aluminiumfolie trägt auf ihrer den Noppen und der Behälterwand abgewandten Seite eine
Glasfaserlaminatschicht. Die Aluminiumfolie mit ihrer Glasfaserlaminatschicht und
den Noppen wird insgesamt in Form von Bahnen auf die Epoxidschicht aufgebracht.
[0003] Das bekannte Verfahren ist relativ arbeitsaufwendig und führt zu keiner wesentlichen
Erhöhung der Stabilität des Behälters, da die in ihm gebildete Wand lediglich mit
ihren Aluminiumnoppen eine dünne, auf der Innenwand des Behälters aufgebrachte Kunstharzschicht
berührt. Es gibt jedoch eine große Anzahl von einschaligen Stahlbetonbehältern, welche
sich aufgrund ihres Alters in einem solchen schlechten Zustand befinden, daß nicht
nur ihre Dichtheit und die Überwachungsmöglichkeit von Undichtigkeiten verbessert,
sondern zugleich ihre statische Festigkeit wieder hergestellt werden muß.
[0004] Zur Sanierung nicht doppelwandiger Behälter ist es auch schon bekannt, innenseitig
auf die Behälterwand ohne Ausbildung eines Hohlraumes eine sandwichartige Beschichtung
aus Glasfasergeweben und Polyester als Kunstharz aufzubringen. Eine solche Beschichtung
bietet vor allem den Vorteil, die Festigkeit des Behälters wesentlich zu erhöhen,
weil sie eine hohe Eigenfestigkeit hat und fest mit der Wand des Behälters verbunden
ist. Für viele Anwendungsfälle, beispielsweise Behälter für Kraftstoffe oder andere,
für das Grundwasser schädliche Flüssigkeiten, ist jedoch aus Sicherheitsgründen ein
doppelwandiger Behälter vorgeschrieben, so daß man eine Undichtigkeit des Innenbehälters
durch eine Lecküberwachung sofort feststellen kann.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu entwickeln, mit dem einschalige Behälter auf möglichst einfache Weise in zweischalige
Behälter hoher Festigkeit umgewandelt werden können.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Hohlraumbildner aus zwei
Deckwebschichten besteht, welche durch rechtwinklig zur Ebene der Deckwebschichten
verlaufende Stegfäden miteinander Verbindung haben.
[0007] Ein solcher Hohlraumbildner kann ähnlich einfach wie eine Glasfasermatte in Kunstharz
einlaminiert werden. Durch den üblicherweise aufgerollten Kunstharz stellen sich die
Stegfäden beim Einlaminieren auf und sorgen dafür, daß zwischen den Deckschichten
ein Hohlraum entsteht, der einen freien Flüssigkeitsfluß nach allen Seiten hin ermöglicht.
Deshalb kann Flüssigkeit, die infolge einer Undichtigkeit in den Hohlraum eindringt,
auf direktem Wege zu einem Flüssigkeitssensor gelangen, so daß eine Leckwarnung zuverlässig
und rasch ausgelöst wird.
[0008] Der für das erfindungsgemäße Verfahren verwendete Hohlraumbildner ist an sich bekannt.
Er wird bisher jedoch dazu eingesetzt, die Dicke einer Schicht zu vergrößern, um deren
Wärmeisolationsfähigkeit und deren Festigkeit zu erhöhen.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders zuverlässig und rasch durchzuführen,
wenn der Hohlraumbildner aus E-Glasfilamentfasern besteht.
[0010] Bei der Sanierung von Betonbehältern hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn die Behälterwand zunächst mit einer Schicht aus in Kunstharz laminierten Glasfasermatten
versehen und darauf der Hohlraumbildner aufgebracht wird und wenn anschließend auf
dem Hohlraumbildner weitere Glasfasermatten auflaminiert werden. Eine solche Ausbildung
hat zusätzlich den Vorteil, daß das Behälterinnere auch vor einem Eindringen von Wasser
durch die Betonwand hindurch geschützt ist.
[0011] Wenn Flüssigkeitssensoren mit geringer Dicke eingesetzt werden, dann kann das dadurch
geschehen, daß nach dem Aufbringen des Hohlraumbildners auf einem Behälterboden in
den Hohlraumbildner Schlitze zum Einsetzen von Flüssigkeitssensoren eines Leckanzeigesystems
erzeugt werden.
[0012] Falls durchmessergrößere Flüssigkeitssensoren verwendet werden sollen oder man im
Boden eines Behälters nachträglich ein Gefälle erzeugen will, dann kann man gemäß
einer anderen Weiterbildung des Verfahrens auf einem Behälterboden eine Kunstharz-Mörtelschicht
als Hohlraumbildner mit darin eingelassenen Flüssigkeitssensoren aufbringen und nur
die Behälterwände mit dem aus zwei Deckwebschichten und den Stegfäden bestehenden
Abstandsbildner versehen.
[0013] Funkenbildung infolge von elektrostatischen Aufladungen lassen sich auf an sich bekannte
Weise dadurch ausschließen, daß in die aufgebrachte Behälterwand zumindest eine elektrisch
leitende Schicht integriert wird.
[0014] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips ist in der Zeichnung schematisch ein Schnitt durch einen Teilbereich
einer Wandung eines Behälters dargestellt.
[0015] Die dargestellte Wandung besteht aus einer ursprünglich vorhandenen Behälterwand
1 aus Beton. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf diese Behälterwand zunächst
eine Grundschicht 2 aufgebracht. Diese besteht beispielsweise aus einer Haftbrücke
mit alkalibeständigem Epoxidharz, zwei Lagen Glasfaser-Stapelbindermatten in Polyesterharz
laminiert und einem Kohlenstoffaservlies mit elektrischem Leitwert von 10⁵ Ohm.
[0016] Auf diese Grundschicht 2 wird ein Hohlraumbildner 3 in Polyesterharz aufgelegt, der
aus zwei aus E-Glasfilamentfasern gebildeten Deckwebschichten besteht, welche durch
Stegfäden miteinander verbunden sind. Dieser Hohlraumbildner 3 kann flach zusammengedrückt
angeliefert werden. Seine Stegfäden stellen sich beim Einlaminieren auf, so daß dann
der erforderliche Hohlraum entsteht.
[0017] Auf den Hohlraumbildner 3 kommt eine Außenschicht 4, welche beispielsweise aus fünf
Lagen Glasfaser-Stapelbindermatten in Polyesterharz laminiert, einem Kohlenstoffaservlies
und einer Oberflächenversiegelung mit Topcoat besteht.
1. Verfahren zu Erzeugung eines doppelwandigen Behälters durch Erstellen einer zusätzlichen
Behälterwand aus glasfaserverstärktem Kunststoff entlang einer bereits vorhandenen
Behälterwand auf einem Hohlraumbildner, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraumbildner aus zwei Deckwebschichten besteht, welche durch rechtwinklig
zur Ebene der Deckwebschichten verlaufende Stegfäden miteinander Verbindung haben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraumbildner aus E-Glasfilamentfasern besteht.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behälterwand zunächst mit einer Schicht aus in Kunstharz laminierten Glasfasermatten
versehen und darauf der Hohlraumbildner aufgebracht wird und daß anschließend auf
dem Hohlraumbildner weitere Glasfasermatten auflaminiert werden.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Aufbringen des Hohlraumbildners auf einem Behälterboden in den Hohlraumbildner
Schlitze zum Einsetzen von Flüssigkeitssensoren eines Leckanzeigesystems erzeugt werden.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem Behälterboden eine Kunstharz-Mörtelschicht als Hohlraumbildner mit
darin eingelassenen Flüssigkeitssensoren aufgebracht wird und daß nur die Behälterwände
mit dem aus zwei Deckwebschichten und den Stegfäden bestehenden Abstandsbildner versehen
werden.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in die aufgebrachte Behälterwand zumindest eine elektrisch leitende Schicht
integriert wird.