(19)
(11) EP 0 557 613 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.09.1993  Patentblatt  1993/35

(21) Anmeldenummer: 92121892.1

(22) Anmeldetag:  23.12.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 81/16, B65D 5/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE DK ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 26.02.1992 DE 9202449 U

(71) Anmelder: OLYMPUS OPTICAL CO. (EUROPA) GMBH
D-20034 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Fiesel, Dieter
    W-2162 Mittelkirchen (DE)

(74) Vertreter: Schaefer, Konrad, Dipl.-Phys. 
Schaefer & Emmel Gehölzweg 20
D-22043 Hamburg
D-22043 Hamburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verpackungsbehälter


    (57) Ein Verpackungsbehälter (10) aus Pappe mit einem Boden (13) und damit verbundenen Seitenwänden ist dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände durch übereinandergeschichtete, flächig miteinander verbundene Zuschnitte (12) gebildet sind, von denen der unterste flächig (124) mit dem Boden verbunden ist und wobei die Dicke der von den Zuschnitten gebildeten Seitenwände zumindest bereichsweise deutlich größer als die Stärke der einzelnen Zuschnitte ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Verpackungsbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Gattungsgemäße Verpackungsbehälter werden in Form von z.B. Pappkartons nahezu universell zu Transportzwecken eingesetzt. Herkömmliche rechteckige Pappkartons besitzen ein Bodenteil, vier damit und untereinander verbundene Seitenwände sowie gegebenenfalls einen bzw. mehrere klappbare Deckelteile. In der Regel sind alle diese Bestandteile in einem einteiligen Pappzuschnitt enthalten, der zur Bildung der Kartonform nur noch in geeigneter Weise gefaltet werden muß.

    [0003] Pappkartons werden zur Verpackung von den unterschiedlichsten Gütern eingesetzt. Häufig entsteht dabei das Problem, daß der Kartoninnenraum nicht vollständig ausgefüllt ist, das Gut sich also innerhalb des Kartons bewegen kann. Zur sicheren Verpackung ist es dann zusätzlich erforderlich, die Freiräume entweder mit sogenannten Chips auszufüllen oder aber das Gut mit Formteilen in dem Karton zu stützen, welche atßerdem stabilitätserhöhend wirken. Die Entsorgung dieser zumeist aus Schaumstoffen bestehenden Formteile oder Chips trägt insbesondere zu dem in letzter Zeit immer stärker diskutierten Verpackungsmüllproblem bei.

    [0004] Ein weiterer Nachteil der gängigen Pappkartons ist, daß sie aufgrund ihrer von der Dicke des Zuschnitts abhängigen, normalerweise relativ geringen Wandstärken für eine Mehrfachverwendung nur bedingt geeignet sind.

    [0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Verpackungsbehälter aus Pappe herzustellen, der einerseits besonders stabil ist und damit einen Mehrfacheinsatz erlaubt und der andererseits zur Verpackung von empfindlichen Gütern geeignet ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch einen Behälter mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

    [0007] In dem erfindungsgemäßen Verpackungsbehälter werden die Seitenwände durch übereinandergeschichtete, flächig miteinander verbundene Pappzuschnitte gebildet. Der unterste dieser Zuschnitte ist seinerseits flächig mit dem Behälterboden verbunden.

    [0008] Der erfindungsgemäße Verpackungsbehälter erhält seine Stabilität dadurch, daß die Seitenwände zumindest bereichsweise eine deutlich größere Dicke als die Stärke der Zuschnitte aufweisen. Gegenüber bekannten Pappkartons, deren Wandstärke gängigerweise gleich der Stärke des Zuschnittes ist, aus dem sie gefaltet werden, ist der erfindungsgemäße Verpackungsbehälter also deutlich stabiler.

    [0009] Vorteilhafterweise ist der Verpackungsbehälter gemäß Anspruch 2 mit Seitenwänden ausgestattet, die in Umfangsrichtung und/oder von oben nach unten gesehen Bereiche mit unterschiedlichen Dicken aufweisen. Es kann so ein Behälter zur Verfügung gestellt werden, der in Anpassung an die zu verpackenden Objekte diese formschlüssig aufnehmen kann. Vorteilhaft ist dabei, daß die im Stand der Technik notwendigen Formeinsatzteile aus z.B. Polystyrol hier nicht erforderlich sind.

    [0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 ist es möglich, den erfindungsgemäßen Verpackungsbehälter mit einem klappbaren Deckel zu versehen, der an dem obersten Pappzuschnitt angelenkt ist. Zuschnitt und Deckel können einstückig sein, dann ist es lediglich nötig, an der gewünschten Stelle eine Knickkante vorzusehen. Der Deckel kann aber weiterhin auch extra gefertigt werden und dann an dem obersten Zuschnitt in geeigneter Weise, z.B. durch Verkleben etc., befestigt werden.

    [0011] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht gemäß Anspruch 4 vor, daß die dem Anlenkhereich gegenüberliegende Kante des Deckels eine auf die Seitenwand klappbare Lasche besitzt. Diese Lasche kann z.B. mittels eines Klebestreifens auf der Seitenwand befestigt werden. Der Deckel läßt sich dann einerseits ohne große Probleme in der Verschlußposition fixieren, andererseits kann der Behälter, ohne daß ihm nennenswerter Schaden zugefügt wird, wieder geöffnet werden. Dies ist insbesondere bei mehrfacher Verwendung von Interesse.

    [0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung bezieht sich gemäß Anspruch 5 auf einen im wesentlichen rechteckigen Behälter, bei dem die an dem Deckel angelenkte Lasche über die gesamte Länge der Seitenwand ausgebildet ist, auf die sie klappbar ist. Der Vorteil einer derartigen längeren Lasche besteht darin, daß der Deckel in Verschlußposition über dem gesamten Behälterquerschnitt fixiert ist. Es ist also nicht möglich, den Deckel im Bereich z.B. einer Ecke hochzubiegen.

    [0013] Gemäß Anspruch 5 ist als Material für die Zuschnitte vorteilhaft Wellkarton vorgsehen. Dies ergibt unter Ausnutzung üblicher Kartonagetechnik eine bedeutende Gewichtseinsparung bei hoher Stabilität.

    [0014] Im folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer, zwei Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigt:
    Fig. 1
    eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispieles der Erfindung,
    Fig. 2
    den Behälter der Fig. 1 im Schnitt und
    Fig. 3
    in ähnlicher Ansicht wie Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.


    [0015] Fig. 1 zeigt einen Verpackungsbehälter 10, dessen Seitenwände 11 aus einzelnen Pappzuschnitten 12 gebildet sind. In dieser wie auch den folgenden Figuren sind die Pappzuschnitte aus Gründen der Deutlichkeit mit extremer Stärke dargestellt. Tatsächliche Pappzuschnitte` z.B. aus Wellpappe, sind erheblich dünner.

    [0016] Die Pappzuschnitte 12 sind übereinandergeschichtet und an ihren Kontaktflächen miteinander z.B. durch Verkleben verbunden. Der unterste der Pappzuschnitte 12u ist seinerseits flächig mit einem Bodenteil 13 verbunden. Bei diesem Bodenteil 13 kann es sich ebenfalls um einen Pappzuschnitt handeln, der jedoch den gesamten Behälterquerschnitt abdeckt. In Abhängigkeit von der gwünschten Stabilität kann das Bodenteil 13 aber auch aus anderem Material bzw. aus mehreren Papplagen gebildet werden.

    [0017] Der oberste, die Seitenwände bildende Pappzuschnitt 12o ist im Bereich einer Kante 14 mit einem Deckel 15 verbunden, an dem eine Lasche 16 angelenkt ist. Der Deckel 15 kann entlang der Kante 14 über den Behälter 10 geklappt werden und deckt diesen dann ab. Zur Fixierung des Deckels 15 wird die Lasche 16 von außen auf die Seitenwand 11a geklappt und dort verklebt. Der so gesicherte Deckel 15 kann nun nicht mehr im Bereich z.B. einer seiner Ecken hochgehebelt werden.

    [0018] In Fig. 1 ist weiterhin zu erkennen, daß die Seitenwände 11a - d, in Umfangsrichtung des Behälters 10 gesehen, eine variierende Dicke besitzen. So entsteht ein speziell geformter Kartoninnenraum 7, der einen entsprechend geformten Gegenstand formschlüssig aufnehmen kann. Der Gegenstand ist dann in dem Verpackungsbehälter 10 gesichert, ohne daß es dazu zusätzlicher Formteile, z.B. aus Styropor, bedarf.

    [0019] Die Herstellung eines derartigen Verpackungsbehälters 10 ist denkbar einfach. Die Pappzuschnitte 12 müssen lediglich entsprechend gestanzt werden; sie werden dann übereinandergeschichtet und im Bereich ihrer Kontaktflächen z.B. sandwichartig verklebt. Es ist weiterhin möglich, den Deckel 15 sowie die Lasche 16 und den obersten Pappzuschnitt 12o einstückig herzustellen und lediglich die Kante 14 sowie eine Kante 18 zwischen dem Deckel 15 und der Lasche 16 knickbar auszubilden. Genauso gut ist es aber auch möglich, den Deckel 15 an dem obersten Zuschnitt 12o anzukleben.

    [0020] Gängigerweise wird man für die Pappzuschnitte einfache bzw. doppellagige Wellpappe wählen. Insbesondere dann kann es interessant sein, die Außenflächen der Seitenwände 11a - d aus z.B. optischen Gründen mit Materialien zu kaschieren, die die Stabilität erhöhen, das Aussehen verbessern und einen Schutz vor Verschmutzung ergeben.

    [0021] Fig. 2 zeigt in einem mittleren Schnitt den Behälter 10 aus Fig. 1. Man erkennt hier noch einmal deutlich den schichtweisen Aufbau des Behälters 10 aus den Pappzuschnitten 12.

    [0022] Fig. 3 zeigt nun in einer ähnlichen Ansicht wie Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Verpackungsbehälters 100, bei dem Pappzuschnitte 120 Seitenwände 110a, c bilden, deren Dicke von oben nach unten zunimmt. Es wird so ein Behälterinnenraum 170 gebildet, der zur formschlüssigen Aufnahme von Gegenständen mit halbkreisförmigem Querschnitt geeignet ist.

    [0023] Ansonsten ist dieses Ausführungsbeispiel ähnlich konzipiert wie der in Fig. 1 gezeigte Behälter. Auch hier ist ein unterer Zuschnitteil 120u mit einem durchgehenden Bodenteil 130 verbunden. Ein Deckel 150, der eine Lasche 160 besitzt, ist an dem obersten pappzuschnitt 120o angelenkt. Einziger Unterschied ist hier, daß der oberste Zuschnitt 120o, der Deckel 150 und die Lasche 160 einstückig ausgebildet sind. Knickkanten 140 und 180 erlauben ein Herunterklappen des Deckels 150 über den Behälter 100 sowie die Befestigung der Lasche 160 an der Seitenwand 110a.


    Ansprüche

    1. Verpackungsbehälter aus Pappe mit einem Boden und damit verbundenen Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (11a - d, 110a, c) durch übereinandergeschichtete, flächig miteinander verbundene Zuschnitte (12, 120, 12u, o, 120u, o) gebildet sind, von denen der unterste (12u, 120u) flächig mit dem Boden (13, 130) verbunden ist und wobei die Dicke der von den Zuschnitten (12, 120, 12u, o, 120u, o) gebildeten Seitenwände (11a - d, 110a, c) zumindest bereichsweise deutlich größer als die Stärke der einzelnen Zuschnitte ist.
     
    2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände in Umfangsrichtung gesehen (11a - d) und/oder von oben nach unten gesehen (110a, c) Bereiche mit unterschiedlichen Dicken aufweisen.
     
    3. Verpackungsbehälter nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an dem obersten Zuschnitt (12o, 120o) ein den Behälterquerschnitt im wesentlichen abdeckender Deckel (15, 150) angelenkt ist.
     
    4. Verpackungsbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der dem Anlenkbereich gegenliberliegenden Kante (18, 180) des Deckels (15, 150) eine auf die Seitenwand (11a, 110a) klappbare Lasche (16, 160) angelenkt ist.
     
    5. Verpackungsbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (10, 100) einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt hat, und die Lasche (16, 160) sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Seitenwand (11a, 110a), auf die sie klappbar ist, erstreckt.
     
    6. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die Zuschnitte (12, 120, 12u, o, 120u, O) aus Wellkarton bestehen.
     




    Zeichnung