[0001] Die Erfindung betrifft einen umrüstbaren Breithaltertisch für Luftdüsenwebmaschinen
mit muldenförmigem Querschnitt, mit einen im Bereich der vorderen Gewebeumlenkung
im wesentlichen auf die Mitte des Schußeintragkanals eines Webblattes weisenden Vorsprung,
dessen Oberseite eine Auflagefläche für das Gewebe bildet und mit einen sowohl am
Gewebeeinlauf als auch am Gewebeauslauf des Breithalters angeordneten Breithalteelement.
[0002] In Abhängigkeit von der Art des Gewebes kommen auf Webmaschinen spezielle Ausführungen
von Gewebebreithaltern zum Einsatz oder es werden die unterschiedlichsten Vorkehrungen
getroffen, um ein gewebespezifisches Breithalten zu gewährleisten. Von Vorteil wäre
ein Breithalter, der unter teilweiser Ausschaltung von Umrüstarbeiten im Breithalterbereich
an die jeweilige Art des herzustellenden Gewebes angepaßt werden kann.
[0003] Nach der europäischen Patentanmeldung 0 292 429 ist eine Einrichtung zum Breitspannen
des Gewebes auf Webmaschinen bekannt, die einen zur Schußeintragsrichtung parallel
angeordneten Träger umfaßt, an dem sich als passive Breitspannelemente mindestens
je eine sich über die Webbreite erstreckende Gewebestütze und ein austauschbares Umlenkelement
für das Gewebe zur Vergrößerung der Umschlingung eines austauschbaren aktiven Breitspannelementes
befinden. Das aktive Breitspannelement ist als Breitspannwalze ausgebildet. Die vom
Gewebe umschlungene und zwangsläufig in Drehung versetzte Breitspannwalze ist zwischen
dem passiven Breitspannelement und der Gewebestützte positioniert. Der Lösungsvorschlag
nach dieser Patentanmeldung wird im wesentlichen der gestellten Aufgabe gerecht, nämlich
durch Austausch von nur wenigen Elementen die
Breitspann- oder -halteeinrichtung an die Art des zu fertigenden Gewebes anzupassen.
Mit der europäischen Patentanmeldung 0 412 294 ist eine Luftwebmaschine mit einem
Breithaltertisch bekannt, wobei der Breithaltertisch muldenförmig einen auf den Randbereich
des Gewebes wirkenden Breithalter umgibt und im Bereich der vorderen Gewebeumlenkung
mit einem auf die Mitte des Schußeintragkanals im Webblatt weisenden Vorsprung versehen
ist, dessen Oberseite eine Verlängerung der Auflagefläche des Breithaltertisches bildet.
Sowohl im Übergangsbereich vom Vorsprung zur Mulde des Breithaltertisches, also im
Gewebeeinlauf des Breithaltertisches, als auch im Gewebeauslauf des Breithaltertisches
ist ein Breithalteelement integriert, welches sich vorzugsweise über die gesamte Webbreite
erstreckt. Dieser Breithaltertisch vereinigt eine Vielzahl von Merkmalen in sich,
die beginnend von einer ausgezeichneten Zentrierung des Bindepunktes bis hin zu einem
mehrfachwirkenden Gewebebreithalten reichen.
Dennoch ist dieser Breithaltertisch nicht universell, d.h. für jede beliebige Art
von auf Luftdüsenwebmaschinen herzustellenden Geweben einsetzbar. Für Gewebearten,
bei denen es vorteilhaft ist, einen sogenannten Stabbreithalter einzusetzen, mit dem
ein weitaus günstigerer Gewebeumschlingungswinkel erreicht werden kann, muß eine Umrüstung
der Webmaschine vorgenommen werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ausgehend von einem Breithaltertisch gemäß der
europäischen Patentanmeldung 0 412 294, diesen derart weiter auszubilden, daß er kurzfristig
zu einem Stabbreithalter umrüstbar ist.
Damit soll erreicht werden, daß die bekannte Breithaltereinrichtung ohne aufwendiges
Umrüsten der Webmaschine an unterschiedliche Gewebearten angepaßt werden kann und
gleichzeitig den Funktionen Gewebebreithalten und Gewebeklemmen gerecht wird.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen dem hinteren Ausbreitelement
und dem im Bereich der vorderen Gewebeumlenkung im Breithaltertisch integrierten Ausbreitelement
eine als Gewebeumlenkelement ausgebildete Halbschale einsetzbar und mit dem Breithaltertisch
formschlüssig oder kraftschlüssig verbindbar ist, daß zwischen dem vorderen Ausbreitelement
und dem freien Ende der Halbschale ein Gewebeschlitz bildbar ist, dessen lichte Weite
in Abhängigkeit vom Durchmesser eines vom Gewebe getragenen Breithalterstabes veränderbar
ist.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Halbschale innerhalb des Breithaltertisches in der Position "Einlegen bzw. Entnehmen
des Gewebebreithalter-Stabes"
- Fig. 2
- die Halbschale innerhalb des Breithaltertisches in axialer Verschiebeposition aus
den hinteren zu den vorderen Ausnehmungen gem. Fig. 4
- Fig. 3
- die Halbschale innerhalb des Breithaltertisches in der Breithaltefunktion des Gewebebreithalter-Stabes
- Fig. 4
- die Halbschale in der teilweisen Draufsicht nach Fig. 1 und Fig. 3
Der in Figur 1 muldenförmig ausgebildete Breithaltertisch 1 ist über seine Stütze
1a lösbar an einem Bauteil 2 der nicht dargestellten Webmaschine verbunden. Der Breithaltertisch
1 erstreckt sich in bekannter Weise über die gesamte Webbreite der Webmaschine.
Eine als Vorsprung ausgebildete Gewebeauflage 3 des Breithaltertisches 1 ist auf dem
Bindepunkt 4 gerichtet, in welchem Schußfäden 5 und Kettfäden 6 miteinander verwoben
werden. Das fertige Gewebe ist mit 7 bezeichnet. Im Übergangsbereich von Gewebeauflage
3 zu den muldenförmig ausgebildeten Teil des Breithaltertisches 1 ist ein Breithalteelement
8 integriert. Ebenso ist im Bereich der hinteren Gewebeumlenkung, also im Auslaufbereich
des Breithaltertisches 1, ein Breithalteelement 9 vorgesehen.
Eine hier ebenfalls nicht dargestellte Nadelwalze siehe u.a. EP 0 142 294 oder wie
sie beispielsweise in der US-PS 3,885,600 dargestellt ist, ist üblicherweise im muldenförmigen
Teil des Breithaltertisches 1 drehbeweglich aufgenommen. Diese Nadelwalze wird von
der Gewebebahn vom Gewebeeinlauf zum Gewebeauslauf hin im muldenförmigen Abschnitt
des Breithaltertisches 1 teilweise umschlungen. Diese Walze bewirkt, entsprechend
ihrer über die Länge ausgebildeten Oberflächenstruktur, daß die Gewebebahn hauptsächlich
in ihren Randbereichen ein Breithalten erfährt.
Der bisher beschriebene Aufbau des Breithaltertisches entspricht jenem, wie er in
der EP 0 142 294 ausführlich beschrieben ist.
[0007] Für bestimmte auf Luftdüsenwebmaschinen herzustellende Gewebe ist aber eine Funktionskombination
von Gewebebreithalten und Gewebefestklemmen erforderlich. Dies deshalb, da sonst über
die hier nicht dargestellten Fachbildeorgane der Webmaschine ein Zurückziehen des
fertigen Gewebes 7 entgegen der Gewebeabzugsrichtung 10 (Fig. 3) erfolgen würde. Dieser
Umstand führt zu qualitätsgeminderten Gewebe, was jedoch zu vermeiden ist.
[0008] Wie Figur 1 weiter zeigt, sind nahezu zentrisch im Grund der Breithaltermulde fest
angeordnete oder lösbare Mittel 11 vorgesehen, die die Arretierung des halbschalenartig
ausgebildeten Umlenkelements 12 vornehmen. Die arretierenden Mittel 11 sind beabstandet
zueinander über die Länge des Breithaltertisches 1 angeordnet, wie aus Figur 4 zu
erkennen ist.
Vordere und hintere Ausnehmungen 13,14 in dem Abschnitt der Halbschale 12, der mit
dem Muldengrund des Breithaltertisches 1 kontaktiert, korrespondieren mit den arretierenden
Mitteln 11. Dabei sind die hinteren Ausnehmungen 14 dafür bestimmt, daß die Halbschale
12 durch manuelles Drehen und gleichzeitiges axiales Verschieben in die Position "Einlegen
bzw. Entnehmen des Breithalterstabes 15" gebracht werden kann. In dieser Position
besteht zwischen dem Breithalteelement 8 und dem freien, das Gewebe 7 umlenkende Ende
12a der Halbschale 12 ein Gewebespalt 16 großer lichter Weite. Der Breithalterstab
15 kann entsprechend der Pfeilrichtungen 17,18 auf das Gewebe 7 gelegt oder von diesem
entnommen werden.
In dem Bauteil 2 sind über die Länge des Breithalters wenigstens erste und zweite
Verdrehsicherungen 19 in Gestalt von federelastischen Stiften angeordnet. Diese Stifte
sorgen dafür, daß sie in Einkerbungen 21 oder Bohrungen 20 in der Halbschale eingreifen
und die Halbschale gegen Verdrehung und axiales Verschieben sichern.
[0009] Figur 2 zeigt eine sogenannte Zwischenposition der Halbschale 12 im Breithaltertisch
1. Die Halbschale 12 ist hier soweit in Richtung Verringerung der lichten Weite des
Gewebespaltes 16 gedreht, daß die arretierenden Mittel 11 nicht mehr mit den hinteren
Ausnehmungen 14 in Eingriff stehen. Die Halbschale 12 kann nun axial innerhalb des
Breithaltertisches 1 soweit verschoben werden, siehe Pfeilrichtung 22 in Figur 4,
bis die vorderen Ausnehmungen 13 mit den Arretierungen 11 in Eingriff gebracht werden
können.
[0010] In Figur 3 befindet sich der Breithaltertisch 1 in der Betriebsfunktion Gewebebreithalten
und Gewebeklemmen. Die vorderen Ausnehmungen 13 der Halbschale 12 stehen jetzt mit
den arretierenden Mitteln 11, hier zum Beispiel mit einem Zentrierstück 23, das von
einer den Grund des muldenförmigen Breithaltertisches 1 durchdringenden Senkschraube
24 aufgenommen ist, in formschlüssiger Verbindung. Es versteht sich von selbst, daß
in den arretierenden Bereichen der Halbschale die Ausnehmungen 13,14 so bemessen sind,
daß der zylindrische Abschnitt des Zentrierstückes 23 mit ausreichendem Spiel aufnehmbar
ist. Die federelastische Verdrehsicherung 19, ist in die Bohrung 20 der Halbschale
12 eingeführt und sichert diese gegen Verdrehung.
Zwischen dem einlaufseitigen Breithalteelement 8 des Breithaltertisches 1 und dem
das Gewebe 7 umlenkenden freie Ende 12a der Halbschale 12 besteht nun ein Gewebespalt
16, dessen lichte Weite geringer ist als der Durchmesser D des Breithalterstabes 15.
ZEICHNUNGS-LEGENDE
[0011]
- 1
- Breithaltertisch muldenförmig
- 1a
- Stütze
- 2
- Bauteil
- 3
- Gewebeauflage
- 4
- Bindepunkt
- 5
- Schußfäden
- 6
- Kettfäden
- 7
- Gewebe
- 8
- Breithalteelement
- 9
- Breithalteelement
- 10
- Gewebeabzugsrichtung
- 11
- Arretiermittel
- 12
- Gewebeumlenkelement
- 12a
- umlenkendes Ende
- 13
- Ausnehmungen vordere
- 14
- Ausnehmungen hintere
- 15
- Breithalterstab
- 16
- Gewebespalt
- 17
- Pfeilrichtung
- 18
- Pfeilrichtung
- 19
- Verdrehsicherung
- 20
- Bohrung
- 21
- Einkerbung
- 22
- Pfeilrichtung
- 23
- Zentrierstück
- 24
- Senkschraube
1. Umrüstbarer muldenförmiger Breithaltertisch für Luftwebmaschinen mit einem im Bereich
der vorderen Gewebeumlenkung auf die Mitte des Schußeintragkanals eines Webblattes
weisenden Vorsprung, dessen Oberseite die Verlängerung der Gewebestützfläche des Breithaltertisches
bildet und mit einem sowohl am Einlauf des Breithaltertisches als auch am Auslauf
des Breithaltertisches angeordneten Breithalteelement für das Gewebe, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem auslaufseitigen Breithalteelement (9) und dem im Bereich der vorderen
Gewebeumlenkung im Breithaltertisch (1) integrierten Breithalteelement (8) ein halbschalenartig
ausgebildetes Gewebeumlenkelement (12) derart in den muldenförmigen Teil des Breithaltertisches
(1) einsetzbar und mit dem Breithaltertisch (1) formschlüssig oder kraftschlüssig
verbindbar ist, daß zwischen dem einlaufseitigen Breithalteelement (8) und dem freien
Ende (12a) des halbschalenartigen Umlenkelements (12) ein Gewebeschlitz (16) bildbar
ist, dessen lichte Weite in Abhängigkeit vom Durchmesser (D) eines vom Gewebe (7)
getragenen Breithalterstabes (15) veränderbar ist.
2. Breithaltertisch, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkelement (12) einstückig über die gesamte Länge des Breithaltertisches
(1) angeordnet ist.
3. Breithaltertisch nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Breithalteelement (8) und das freie Ende (12a) des halbschalenartigen
Umlenkelementes (12) parallel zueinander verlaufen und gemeinsam den Breithalterstab
(15) gegen den Zug des Gewebes (7) führen.
4. Halbschalenartiges Umlenkelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkelement (12) im Bereich der Verbindung mit dem Breithaltertisch (1)
wenigstens vordere und hintere Ausnehmungen (13,14) aufweist.
5. Umlenkelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (13,14) beabstandet über die Länge der Halbschale angeordnet
sind.
6. Umlenkelement nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (13,14) mit fest im Breithaltertisch (1) angeordneten und arretierenden
Mitteln (11) in Verbindung stehen.
7. Umlenkelement nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (13,14) mit verstellbar im Breithaltertisch (1) angeordneten
und arretierenden Mitteln (11) in Verbindung stehen.
8. Umlenkelement nach Anspruch 1, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Breithaltertisch (1) und Umlenkelement (12) in Art eines
Bajonettverschlusses ausgebildet ist.