[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Längsfalzen mehrerer gleichbreiter Papierbahnen
in einer Rollenrotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Entsprechend der DE-PS 668 877 ist ein verstellbarer Doppelfalztrichter für Rotationsdruckmaschinen
bekannt, bei welchem die Falztrichter nebeneinander in verschiedener Höhe angeordnet
sind, wobei ein Trichter mit dazugehöriger Einzeltrichterwalze seitlich verstellbar
ist. Mit diesem Doppelfalztrichter können variable Bahnbreiten in je zwei gleichbreite
Teilbahnen aufgeschnitten und mit Längsfalzen versehen werden.
[0003] Nachteilig bei dieser Anordnung der Doppelfalztrichter ist, daß nur zwei Teilstränge
gefalzt werden können.
[0004] Weiterhin ist gemäß DD-PS 91 244 eine Einrichtung zum Längsschneiden von Papierbahnen
für den Falzapparat einer Rotationsdruckmaschine bekannt, bei welcher ein seitlich
verschiebbarer Falztrichter für unterschiedliche Papierbahnbreiten vorgesehen ist.
[0005] Mit dieser Erfindung ist es möglich, sowohl eine Papierbahn zu halbieren als auch
eine Papierbahn zu dritteln bzw. eine 1/3-Bahn auf eine 2/3-Bahn zu bringen und diese
2/3-Bahn zu falzen. Mit dieser Einrichtung ist es nicht möglich, mehrere Papierbahnstränge
separat zu falzen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Längsfalzen von Papierbahnen
zu schaffen, mit der es möglich ist, aus einer Papierbahn maximaler Breite zwei Teilbahnen
oder drei Teilbahnen von variabler Breite aus der Papierbahn maximaler Breite zu falzen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0008] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung liegen insbesondere darin, daß pro Breite
des Druckzylinders zwei oder mehrere falzbare Produkte hergestellt werden können.
So können beispielsweise eine Zeitung mit vier Seiten nebeneinander über zwei Falztrichter
oder sechs Seiten eines Telefonbuches nebeneinander über drei Falztrichter hergestellt
werden, wobei die gesamte Druckbreite der Papierbahn in ihrer Abmessung variabel sein
kann, wodurch ebenfalls die Breiten der zu falzenden Produkte variabel sind. Es können
Wendestangen und Papierleitwalzen eingespart werden.
[0009] Die Einrichtung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Papierbahnführung über Trichtereinlaufwalzen
in zwei Ebenen zum Falzen von drei gleichbreiten Papierbahnen;
- Fig. 2
- eine Darstellung entsprechend Fig. 1, jedoch zum Falzen von zwei gleichbreiten Papierbahnen;
- Fig. 3
- eine Detaildarstellung der quer zur Papierlaufrichtung verschiebbaren Trichter nach
Fig. 1 und 2.
[0010] Gemäß Fig. 1 ist die Papierbahnführung der erfindungsgemäßen Einrichtung zum Längsfalzen
mit den Trichtern dargestellt, welche eine ankommende 1/1-Papierbahn 1 zeigt, die
über eine Zugwalze 2 geführt wird. Über der Zugwalze 2 sind zwei Längsschneidmesser
3; 4 in Form von Kreismessern angeordnet, welche die Papierbahn 1 in drei 1/3-breite
Teilbahnen 6; 7; 8 zerschneidet. Die Teilbahnen 6; 8 werden in der Ebene der Zugwalze
2 zu einer Trichtereinlaufwalze 9 und zu seitlich verschiebbaren Trichtern 11; 12
weitergeführt. Die Teilbahnen 6; 8 verlassen die Trichter 11; 12 als jeweils einen
1/6-breiten Strang 13; 14 mit Längsfalz.
[0011] Die Teilbahn 7 wird in eine andere, höhere Ebene zu einer Trichtereinlaufwalze 16
mit ortsfestem Trichter 17 geführt, in dem ein 1/6-breiter Strang 18 gebildet wird.
Der Strang 18 wird zwischen den beiden Strängen 13; 14 hindurchgeführt. Die Breite
der 1/1-Papierbahn 1 kann variiert werden. Entsprechend ist der Abstand a zwischen
den gedachten Mittellinien der Teilbahnen 6; 8 einzustellen, damit diese mit der Mitte
des Auslaufes der Trichter 11; 12 übereinstimmen. Die 1/3-breiten Teilbahnen 6; 7;
8 könnten beispielsweise der Breite von drei Doppelseiten eines Telefonbuches entsprechen,
das außerdem noch in der Breite variabel ist.
[0012] Die zweite Ebene, in welcher die Trichtereinlaufwalze 16 und der Trichter 17 angeordnet
sind, kann sowohl über der Trichtereinlaufwalze 9 liegen, wie in Fig. 1 dargestellt,
als auch darunter.
[0013] Gemäß Fig. 2 wird die 1/1-Papierbahn 1 über die Zugwalze 2 geführt. Ein Längsschneidmesser
19 trennt die Papierbahn 1 alternativ zu Fig. 1 in zwei 1/2-breite Teilbahnen 21;
22 auf, die wiederum in der gleichen Ebene zur Trichtereinlaufwalze 9 weitergeführt
und den seitlich verschiebbaren Trichtern 11; 12 zugeführt werden. Als Längsschneidmesser
19 kann auch eines der Längsschneidmesser 3; 4 eingesetzt werden, wenn dieses verstellbar
ausgebildet ist. Das nicht benötigte Längsschneidmesser 4 wird dann außer Betrieb
genommen. Die Teilbahnen 21; 22 verlassen die Trichter 11; 12 als 1/4-breite Stränge
23; 24 mit Längsfalz. Die in der zweiten Ebene angeordnete Trichtereinlaufwalze 16
mit dem Trichter 17 bleibt hierbei unbenutzt.
[0014] Gemäß Fig. 3 ist eine Detaildarstellung nach Fig. 2 gezeigt. Es wird die schematische
Vorderansicht von in einer ersten Ebene nebeneinander befindlichen Falztrichtern 11,
12 gezeigt, die quer zur Laufrichtung der Papierbahnen 6; 8, d. h. in axialer Richtung
der Trichtereinlaufwalze 9 und parallel zu derselben verschiebbar und verfahrbar unter
der Trichtereinlaufwalze 9 angeordnet sind. An dem Auslauf der Trichter 11; 12 befinden
sich bekannte Falzwalzenpaare 26; 27, die in Gestellen 28; 29 mit Laufrollen 31 auf
einer Platte 32 verfahrbar sind. Die Platte 32 ist in den Seitengestellen 33; 34 der
Maschine befestigt.
[0015] Der Antrieb der verfahrbaren Gestelle 28; 29 erfolgt über eine Stellspindel 35, und
der Antrieb der Trichter 11; 12 erfolgt gleichermaßen über eine Stellspindel. Die
Stellspindeln 35; 36 können über einen Zahnriemen 37 mit einer Zahnriemenscheibe 38
mit Welle 39 und einem Handrad 41 und nicht dargestellten, auf den Stellspindeln 35;
36 angeordneten Zahnriemenscheiben oder über ähnliche bekannte Getriebe angetrieben
werden. Beispielsweise können elektrische Synchronmotoren auf den Stellspindeln 35;
36 angeordnet sein.
[0016] Die Stellspindeln 35; 36, die Welle 39 sowie die Trichtereinlaufwalze 9 sind durch
bekannte Mittel in den Seitengestellen 33; 34 gelagert. Die Stellspindeln 35; 36 besitzen
ein gegenläufiges Gewinde.
[0017] Die Trichter 11; 12 stellen als Vollinie eine Trichterposition dar, die den fertigen
1/4-breiten Strängen 23; 24 mit Längsfalz nach Fig. 2 entspricht.
[0018] Die gestrichelte Darstellung entspricht alternativ den 1/3-Teilbahnen 6; 8 nach Fig.
1, wobei die in der Mitte zwischen dem Trichter 11; 12 hindurchgeführte Teilbahn 7
der besseren Übersicht halber nicht dargestellt worden ist.
Teileliste
[0019]
- 1
- 1/1-Papierbahn
- 2
- Zugwalze
- 3
- Längsschneidmesser
- 4
- Längsschneidmesser
- 5
- -
- 6
- 1/3-Teilbahn
- 7
- 1/3-Teilbahn
- 8
- 1/3-Teilbahn
- 9
- Trichtereinlaufwalze
- 10
- -
- 11
- Trichter, verschiebbar
- 12
- Trichter, verschiebbar
- 13
- Strang, 1/6-breit
- 14
- Strang, 1/6-breit
- 15
- -
- 16
- Trichtereinlaufwalze
- 17
- Trichter
- 18
- Strang, 1/6-breit
- 19
- Längsschneidmesser
- 20
- -
- 21
- 1/2-Teilbahn
- 22
- 1/2-Teilbahn
- 23
- Strang, 1/4-breit
- 24
- Strang, 1/4-breit
- 25
- -
- 26
- Falzwalzenpaar
- 27
- Falzwalzenpaar
- 28
- Gestell
- 29
- Gestell
- 30
- -
- 31
- Laufrollen
- 32
- Platte
- 33
- Seitengestell
- 34
- Seitengestell
- 35
- Seitengesteil
- 36
- -
- 37
- Zahnriemen
- 38
- Zahnriemenscheibe
- 39
- Welle
- 40
- -
- 41
- Handrad
- a
- Abstand
1. Einrichtung zum Längsfalzen mehrerer gleichbreiter Papierbahnen in einer Rollenrotationsdruckmaschine,
bei welcher die Papierbahn (1), von dem Druckzylinder kommend, geschnitten und den
Falztrichtern (11; 12; 17) in verschiedenen Ebenen zugeführt, längsgefalzt und anschließend
weiterbearbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß drei Falztrichter (11; 12; 17)
in zwei Ebenen angeordnet sind, daß die in einer ersten Ebene nebeneinander befindlichen
Falztrichter (11; 12) quer zur Laufrichtung der Papierbahn (6;8) verfahrbar angeordnet
sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Falztrichter (17)
oberhalb der beiden, verfahrbaren Falztrichter (11; 12) in einer zweiten Ebene angeordnet
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Falztrichter (17)
unterhalb der beiden verfahrbaren Falztrichtern (11; 12) in einer zweiten Ebene angeordnet
ist.