[0001] Die Erfindung betrifft einen Kordelzug für Kleidungsstücke, deren Oberstoff auf der
Innenseite mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht versehen
ist, wobei der Kordelzug eine Kordel aufweist, die in einem Kordeltunnel geführt ist
und an mindestens einer Tunnelöffnung aus dem Kordeltunnel zur Innenseite des Kleidungsstückes
heraustritt, der Kordeltunnel mit mindestens einer den Oberstoff und die Funktionsschicht
durchdringenden Naht am Oberstoff befestigt ist und auf der Innenseite der Funktionsschicht
über der Naht zu deren Abdichtung ein Schweißband aufgeschweißt ist.
[0002] Derartige Kordelzüge werden beispielsweise in anorakähnlichen oder parkaähnlichen
Jacken oder Mänteln als Taillenzug vorgesehen. Der Benutzer eines solchen Kleidungsstückes
kann dann die Jacke oder den Mantel im Taillenbereich mit Hilfe des Kordelzuges eng
an den Körper heranziehen.
[0003] Es sind Jacken sowohl mit innen- als auch mit außenliegenden Kordelzügen bekannt.
Im Fall einer Jacke, die wasserdicht und wasserdampfdurchlässig ist, und zwar durch
Verwendung einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht, war es
bisher nur möglich, den Kordelzug außerhalb des Oberstoffs anzubringen. Der Grund
hierfür wird nun anhand von Figur 10 erläutert.
[0004] Fig. 10 Zeigt in schematischer Querschittsansicht denjenigen ausschnittsweisen Teil
einer Jacke, der mit einem Kordelzug versehen ist. Dabei handelt es sich nicht um
einen bekannten Kordelzug sondern lediglich um eine Darstellung eines hypothetischen
Kordelzuges, der aus den nachfolgend dargelegten Gründen praktisch nicht realisierbar
ist.
[0005] In Fig. 10 ist mit dem Bezugszeichen 11 allgemein ein Kordelzug bezeichnet. Der Kordelzug
umfaßt einen Kordeltunnel 13, in dem eine Kordel 15 untergebracht ist. Der Kordeltunnel
13 ist zwischen einem Oberstoff 17 und einem Tunnelstreifen 19 gebildet, der auf der
zum Träger der Jacke weisenden Innenseite des Oberstoffs 17 mittels zweier an seinen
Längsseiten verlaufender Nähte 21, 23 befesigt ist. Der Oberstoff ist durch ein Laminat
aus einem textilen Gewirke und einer auf dessen Innnenseite befindlichen Funktionsschicht
aus wasserdichtem, wasserdampfdurchlässigem Material gebildet. Die Funktionsschicht
kann auf ihrer Innenseite mit einem textilen Gewirke versehen sein. Der Tunnelstreifen
19 besteht aus wasserdichtem Material.
[0006] Wenn die Außenseite des Oberstoffs 17 naß wird, dringt Wasser durch die Nähte 21,
23 hindurch bis zwischen den Oberstoff 17 und den Tunnelstreifen 19 einerseits und
bis zur Innenseite des Tunnelstreifens 19 andererseits. Das durch die Nähte 21, 23
eingedrungene Wasser läuft einerseits in den Kordeltunnel 13 hinein und verbreitet
sich andererseits auf der Innenseite des Tunnelstreifens 19. Dies insbesondere dann,
wenn sich auf der Innenseite der Funktionsschicht und auf der Innenseite des Tunnelstreifens
19 textile Schichten befinden, die eine gewisse Saugwirkung haben, beispielsweise
in Folge von Kapillareffekten zwischen den einzelnen Phasen der meist multifilen Garne,
aus denen solche Textilschichten gebildet sind. Die Folge des Vordringens von Wasser
bis zur Rückseite des Kordeltunnels 19 ist, daß der Kordeltunnel 19 auf der Innenseite
des Kleidungsstücks naß wird und somit auch innerhalb der Jacke getragene Kleidungsstücke
naß werden. Dringt das Wasser in das Innere des Kordeltunnels 13 ein, wird die Kordel
15 naß, wobei die Feuchtigkeit bis zu dem aus der Tunnelöffnung herausragenden Kordelbereich
vordringt, von dem aus die Feuchtigkeit dann wieder auf unterhalb der Jacke getragene
Kleidungsstücke übergeht. Bei stärkerer und längererzeitiger Einwirkung von Regen
oder anderen Flüssigkeiten auf den Oberstoff 17 kann sich der Kordeltunnel 13 soweit
mit Wasser füllen, daß dieses beim Bücken der die Jacke tragenden Person aus der Tunnelöffnung,
aus welcher die Kordel 15 herausgeführt ist, herausläuft, so daß auch dadurch unter
der Jacke getragene Kleidungsstücke naß werden.
[0007] Nähte, wie die Nähte 21, 23, kann man mit Schweißband abdichten. In Fig. 10 sind
äußere Schweißbänder 25 und innere Schweißbänder 27 dargestellt. Die äußeren Schweißbänder
25, die sich außerhalb des Kordeltunnels 13 befinden, erstrecken sich von der Innenseite
des Oberstoffs 17 über die Naht 21 bzw. 23 hinweg über einen Randbereich des Tunnelstreifens
19. Die inneren Schweißbänder 27, die sich im Inneren des Kordeltunnels 13 befinden,
sind abgewinkelt, wobei ein Winkelschenkel mit der Innenseite des Oberstoffs 17 und
der andere Winkelschenkel mit der Innenseite des Tunnelstreifens 19 verbunden ist.
[0008] Wasserdichte Materialien, auch wenn sie wasserdampfdurchlässig sind, bestehen üblicherweise
aus Kunststoffmaterial, das beispielsweise mit Hilfe von Wärmeeinwirkung verschweißbar
ist. Dies gilt nicht nur für die auf der Innenseite des Oberstoffs 17 angeordnete
Funktionsschicht sondern auch für die wasserdichte Schicht, welche der Tunnelstreifen
19 aufweist. Das Verschweißen mittels eines Schweißbandes 25 bzw. 27 ist auch dann
möglich, wenn die Funktionsschicht bzw. wasserdichte Schicht auf der zum Schweißband
weisenden Seite mit einem textilen Gewirke versehen ist. Die Schweißverklebung geschieht
dann durch die Textilmaschen hindurch zwischen Schweißband und Funktionsschicht bzw.
wasserdichter Schicht. Bei dem Schweißvorgang werden Kapillaren zwischen den monofilen
Einzelfasern von multifilen Garnen, aus denen das Textilgewirke aufgebaut ist, bei
dem Schweißvorgang verklebt. Da monofile Fasern praktisch kein Wasser leiten, gelingt
es mit den Schweißbändern 25, einerseits die Nähte 21, 23 abzudichten und andererseits
die Wasserleitfähigkeit des textilen Gewirkes auf der wasserdichten Schicht des Tunnelstreifens
19 zu unterbinden.
[0009] Da eine Seite eines jeden Schweißbandes 25 mit der Funktionsschicht des Oberstoffs
17 verschweißt wird, ist es von Vorteil, als wasserdichtes Material für den Tunnelstreifen
19 eine Funktionsschicht gleich der mit dem Oberstoff 17 verbundenen Funktionsschicht
zu verwenden.
[0010] Sind nur die Schweißbänder 25 vorhanden, verhindert man zwar, daß Wasser durch die
Nähte 21, 23 bis auf die Rückseite des Tunnelstreifens 19 vordringt. Damit durch die
Nähte 21, 23 und über die zur Kordel 15 weisende Innenseite des Tunnelstreifens 19
keine Feuchtigkeit in den Kordeltunnel 13 vordringt, wären zusätzlich die abgewinkelten
inneren Schweißbänder 27 erforderlich. Diese verkleben die Innenseite der Funktionsschicht
des Oberstoffs 17 einerseits und die Innenseite des Tunnelstreifens 19 andererseits
so, daß durch die Nähte 21, 23 eingedrungenes Wasser nicht in den Kordeltunnel 13
eindringen kann.
[0011] Das Problem mit der in Fig. 10 gezeigten Struktur ist nun, daß sie praktisch nicht
vewirklicht werden kann. Schweißbänder werden mit Schweißmaschinen aufgebracht, die
nicht im Inneren des Kordeltunnels 13 eingesetzt werden können. Bei einer mit vernünftigem
technischen Aufwand herstellbaren Jacke kann daher ein innenliegender Kordeltunnel
der in Fig. 10 gezeigten Art nicht ausreichend abgedichtet werden.
[0012] Aus diesem Grund sind bisher Kordelzüge für wasserdichte, wasserdampfdurchlässige
Kleidungsstücke nur als außenliegende Kordelzüge ausgebildet worden, die auf die Außenseite
des Oberstoffs aufgesetzt sind. Die Mode verlangt jedoch zur Zeit, daß die aus dem
Kordeltunnel herausragenden Bereiche der Kordel auf der Innenseite der Jacke aus dem
Kordeltunnel heraustreten. Die Kordel muß daher vom außenliegenden Kordeltunnel aus
durch den Oberstoff und damit durch die Funktionsschicht hindurch in das Innere der
Jacke geführt werden. Das bedeutet aber, daß die Funktionsschicht an der Stelle der
Durchführung der Kordel eine relativ große Durchbrechung aufweist und somit eine stark
wirksame Wasserbrücke. Als Folge davon kann Wasser von der Außenseite der Jacke her
durch diesen Durchbruch der Funktionsschicht hindurch in das Innere der Jacke gelangen.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für wasserdichte, wasserdampfdurchlässige
Kleidungsstücke einen innenliegenden Kordelzug verfügbar zu machen, mit dem Wasserbrücken
von der Außenseite zur Innenseite des Kleidungsstücks vermieden werden.
[0014] Diese Aufgabe wird bei einem Kordelzug der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Kordeltunnel auf der Innenseite der Funktionsschicht angeordnet
ist, daß der Kordeltunnel mit einer wasserdichten Schicht aufgebaut ist, und daß der
Kordeltunnel einen die Kordel wasserdicht umgebenden Kordelschlauch aufweist, von
dessen Umfang sich mindestens ein Befestigungsstreifen seitlich wegerstreckt, der
an seinem von dem Kordelschlauch abliegenden freien Ende mittels einer mit Schweißband
abgedichteten Naht mit dem Oberstoff vernäht ist.
[0015] Den erfindungsgemäßen Kordelschlauch mit einem oder zwei daran angeordneten Befestigungsstreifen
kann man als Meterware herstellen, wobei die Abdichtung des Kordelschlauchs bei der
Herstellung solcher Meterware vorgenommen werden kann und somit bevor der bzw. die
Befestigungsstreifen an dem Oberstoff des Bekleidungsstückes festgenäht werden. Nach
dem Festnähen brauchen dann nur noch die dazu verwendeten Nähe mit Schweißband abgedichtet
zu werden. Dies ist unproblematisch, da sich diese Schweißbänder in einem Bereich
befinden, der auch nach dem Festnähen des Kordelzuges an dem Oberstoff für eine das
Schweißband aufschweißende Maschine leicht zugänglich ist.
[0016] Daß die Kordel wasserdicht von einem Kordelschlauch umgeben ist, bedeutet im erfindungsgemäßen
Sinn entweder, daß der Kordelschlauch selbst wasserdicht ist oder daß Nähnähte, mit
deren Hilfe aus einem streifenförmigen Material ein Kordelschlauch gebildet worden
ist, unter Einsatz von Schweißbändern abgedichtet werden oder Wasserbrücken zu solchen
Nähnähten hin mittels Schweißbändern verhindert werden.
[0017] Der Kordelschlauch kann mit einem oder mit zwei Befestigungsstreifen versehen werden.
Bei Verwendung von zwei Befestigungsstreifen können diese mit ein und derselben Naht
auf derselben Seite des Kordelschlauches mit dem Oberstoff vernäht sein. Sie können
aber auch an verschiedenen Seiten des Kordelschlauches mit je einer Naht an verschiedenen
Stellen des Oberstoffes festgenäht sein, derart, daß der Kordelschlauch in etwa in
der Mitte zwischen den beiden Nähten liegt.
[0018] Als Funktionsschicht wird vorzugsweise gerecktes, mikroporöses Polytetrafluorethylen
(PTFE) verwendet. Die Funktionsschicht kann aber auch aus anderen folienartigen Materialien
bestehen, die einerseits wasserdicht und andererseits wasserdampfdurchlässig sind.
[0019] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert. In den Zeichnungen
zeigen in schematischer, ausschnittsweiser Darstellung:
- Fig. 1 bis 6
- verschiedene Ausführungsformen erfindungsgemäßer Kordelzüge;
- Fig. 7 bis 9
- verschiedene Herstellungsstadien einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Kordelzuges; und
- Fig. 10
- die bereits beschriebene, technisch nicht realisierbare Ausführungsform.
[0020] Soweit einzelne Elemente der vorliegenden Ausführungsformen miteinander und mit der
bereits beschriebenen nicht realisierbaren Lösung übereinstimmen, werden gleiche Bezugszeichen
verwendet.
[0021] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Kordelzuges mit einem Kordelschlauch 29,
der aus einem Band gebildet ist, dessen Mitte schlaufenartig um die Kordel 15 herumgelegt
ist, wobei die Seitenbereiche des Bandes je einen vom Umfang der Schlaufe bzw. des
Kordelschlauches 29 wegstehenden oberen Befestigungsstreifen 31 bzw. unteren Befestigungsstreifen
33 bilden. An den Stellen, an welchen der Kordelschlauch 29 und die Befestigungsstreifen
31, 33 ineinander übergehen, ist der Kordelschlauch 29 mittels einer Klebenaht 35
wasserdicht verschlossen. Da das zur Herstellung des Kordelzuges verwendete Band wasserdichtes
Material aufweist, vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Funktionsschicht
des Oberstoffs 17, ist der Kordelschlauch nach dem Erzeugen der Klebenaht 35 wasserdicht.
[0022] Zur Erzeugung eines Kordelzuges wird der als Meterware vorfertigbare Kordelschlauch
29 mit den Befestigungsstreifen 31 und 33 und mit der Kordel 15 in der Fig. 1 gezeigten
Weise mit dem Oberstoff 17 vernäht. Danach werden die Nähte 21, 23 mit Schweißbändern
25 abgedichtet.
[0023] Wasser, das die Nähte 21, 23 durchdringt, kann aufgrund der Schweißbänder 25 nicht
auf die zum Träger des Kleidungsstücks weisende Innenseite der Befestigungsstreifen
31, 33 gelangen. Wasser, das durch die Nähte 21, 23 hindurch auf die zum Oberstoff
weisende Innenseite der Befestigungsstreifen 31, 33 vordringt, wird von der Klebenaht
35 am Eindringen in den Kordelschlauch 29 oder am Hindurchdringen zur Innenseite des
Kleidungsstückes gehindert. Trotz innenliegenden Kordelzuges bleiben sowohl die Innenseite
als auch die Kordel eines mit einem solchen Kordelzug ausgerüsteten Kleidungsstückes
trocken.
[0024] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform ähnlich der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform.
Der Unterschied zu Fig. 1 liegt darin, daß bei Fig. 2 die Schlaufe zur Formung des
Kordelschlauches 29 mittels einer Nähnaht 37 geschlossen ist. Die Nähnaht 37 ist auf
der zum Oberstoff 17 weisenden Seite mit einem Schweißband 39 abgedichtet. Dadurch
kann Wasser, das durch die Nähte 21, 23 gedrungen ist und auf der zum Oberstoff 17
weisenden Seite der Befestigungsstreifen 31, 33 in Richtung zum Kordelschlauch 29
wandert, nicht bis zur Nähnaht 37 vordringen. Daher kann es auch nicht in das Innere
des Kordelschlauchs 29 oder zur Innenseite des Kleidungsstückes gelangen.
[0025] Da die Abdichtungsmaßnahmen mittels Klebenaht 35 bzw. mittels Schweißbandes 39 bei
den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen getroffen werden können, bevor
der Kordelschlauch 29 mittels der Befestigungsstreifen 31, 33 am Oberstoff 17 festgenäht
wird, bestehen keine Probleme, die Klebenaht 35 bzw. das Schweißband 39 aufzubringen.
[0026] Die Figuren 3 und 4 zeigen Ausführungsformen, bei denen beide Befestigungsstreifen
31, 33 aneinanderliegend mittels einer einzigen Naht 21 mit dem Oberstoff 17 vernäht
sind. Die Naht 23 und das zur Naht 23 gehörende Schweißband 25 entfallen dabei.
[0027] Im Fall der Fig. 3 ist der Kordelschlauch 29 wieder mittels einer Klebenaht 35 geschlossen.
Im Fall der Fig. 4 wird hierzu wieder eine Nähnaht 37 verwendet. Durch das Aneinanderliegen
der Befestigungsstreifen 31 und 33 wird das Klebeband 39 V-förmig zusammengefaltet.
Damit Wasser, das durch die Naht 21 hindurch auf die zum Oberstoff 17 weisende Seite
des Befestigungsstreifens 33 gelangt ist, nicht bis zur Nähnaht 37 und um den Außenumfang
des Kordelschlauches 29 herumgelangen kann, ist die Nähnaht 37 auf der zum Oberstoff
17 weisenden Seite mit einem weiteren Schweißbnd 41 abgedichtet.
[0028] Die Fig. 5 und 6 zeigen Ausführungsformen, die den Ausführungsformen der Fig. 3 und
4 sehr ähnlich sind, mit der Ausnahme, daß je nur ein Befestigungsstreifen 33 vorgesehen
und der andere Befestigungsstreifen 31 entfallen ist. Bei den Ausführungsformen der
Fig. 5 und 6 ist der Kordelschlauch durch Einrollen einen Endes des zur Herstellung
des Kordelzuges verwendeten Bandes hergestellt worden. Dabei wird der Kordelschlauch
29 wieder mittels einer Klebenaht 35 (Fig. 5) bzw. mittels einer Nähnaht 37 (Fig.
6) geschlossen. Im Fall der Fig. 6 wird die Nähnaht 37 auf der zum Oberstoff 17 weisenden
Seite wieder mit einem Schweißband 41 abgedichtet. Auf der anderen Seite der Nähnaht
37 ist dies nicht erforderlich, aufgrund der Abdichtung mittels des Schweißbandes
25.
[0029] Die Fig. 7 bis 9 zeigen eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kordelzuges
in verschiedenen Fertigungsstadien.
[0030] Während bei den bisher betrachteten Ausführungsformen eine Abdichtung unmittelbar
am Kordelschlauch 29 vorgenommen wird, wird bei der in den Fig. 7 bis 9 gezeigten
Ausführungsform die Wasserdichtigkeit des Kordelschlauches 29 dadurch erreicht, daß
eine Abdichtung beidseits der einzigen Naht 21, mit welcher der Kordelzug am Oberstoff
17 befestigt ist, mit je einem Schweißband vorgenommen wird. Auch im Fall dieser Ausführungsform
kann das Gebilde aus Kordelschlauch 29, der darin befindlichen Kordel 15 und dem einzigen
Befestigungsstreifen 33 wieder als Meterware vorgefertigt werden. Der Kordelschlauch
29 ist dabei wieder mit einer Nähnaht 37 geschlossen. Eine unmittelbare Abdichtung
der Nähnaht 37 findet bei dieser Ausführungsform jedoch nicht statt.
[0031] Zunächst wird der Befestigungsstreifen 31 mittels einer Naht 21 am Oberstoff 17 festgenäht.
Danach wird die zum Träger des Kleidungsstückes weisende Seite der Naht 21 mit einem
Schweißband 25 abgedichtet, wie in Fig. 7 gezeigt ist. Danach wird der Kordelschlauch
29 über das Schweißband 25 geschlagen und gemäß Fig. 8 ein zweites Schweißband 43
aufgeschweißt, das sich von derjenigen Seite des Befestigungsstreifens 33, die nach
dem Umschlagen des Kordelzuges zur Innenseite des Kleidungsstückes weist, über das
innere Ende 21 der Naht hinweg bis zur Innenseite des Oberstoffs 17 erstreckt.
[0032] Läßt man danach den Kordelschlauch 29 wieder herabfallen, wie es in Fig. 9 gezeigt
ist, nimmt das zweite Schweißband 43 eine etwa V-förmige Form an.
[0033] Mittels der beiden Schweißbänder 25 und 43 sind beide Seiten des Befestigungsstreifens
33 derart abgedichtet, daß durch die Naht 21 eindringendes Wasser nicht zum Kordelschlauch
29 hin und somit nicht in das Innere des Kleidungsstückes eindringen kann.
[0034] Die in den Fig. 1 bis 6 gezeigten Ausführungsformen sind zu bevorzugen, wenn bei
der Herstellung des Kordelschlauches mit dem bzw. den Befestigungsstreifen Gerätschaft
zur Herstellung einer Klebenaht 35 bzw. zum Aufschweißen eines Schweißbandes verfügbar
sind. Für den Fall, daß dem nicht so ist, ist die in den Fig. 7 bis 9 gezeigte Ausführungsform
zu bevorzugen, weil für diese Ausführungsform Gerätschaft zum Aufschweißen von Schweißbändern
erst bei dem Befestigen des Kordelzuges an dem Kleidungsstück erforderlich ist. Die
Ausführungsform gemäß den Fig. 7 bis 9 eignet sich somit insbesondere dann, wenn die
Kordelzüge, bestehend aus Kordel 15, Kordelschlauch 29 und Befestigungsstreifen 33,
von einem Zulieferer hergestellt werden, der keine Geräte zur Herstellung einer Klebenaht
und/oder zum Aufschweißen von Schweißbändern verfügbar hat.
[0035] Die Ausführungsform in den Fig. 7 bis 9 ist mit nur einem Befestigungsstreifen 33
dargestellt. Es können aber auch - wie in Fig. 4 - zwei Befestigungsstreifen vorgesehen
sein, die mit einer einzigen Naht am Oberstoff befestigt sind. In diesem Fall wird
anstelle des in Fig. 4 gezeigten Schweißbandes 41 das in den Fig. 8 und 9 gezeigte
Schweißband 43 verwendet. Das in Fig. 4 gezeigte Schweißband 39 ist dann auch vorhanden.
1. Kordelzug für Kleidungsstücke, deren Oberstoff (17) auf der Innenseite mit einer wasserdichten,
wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht versehen ist, wobei
- der Kordelzug eine Kordel (15) aufweist, die in einem Kordeltunnel geführt ist und
an mindestens einer Tunnelöffnung aus dem Kordeltunnel zur Innenseite des Kleidungsstückes
heraustritt,
- der Kordeltunnel mit mindestens einer den Oberstoff (17) und die Funktionsschicht
durchdringenden Naht (21, 23) am Oberstoff (17) befestigt ist,
- und auf der Innenseite der Funktionsschicht über der Naht (21, 23) zu deren Abdichtung
ein Schweißband (25) aufgeschweißt ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Kordeltunnel auf der Innenseite der Funktionsschicht angeordnet ist,
- daß der Kordeltunnel mit einer wasserdichten Schicht aufgebaut ist,
- und daß der Kordeltunnel einen die Kordel (15) wasserdicht umgebenden Kordelschlauch
(29) aufweist, von dessen Umfang sich mindestens ein Befestigungsstreifen (31, 33)
seitlich wegerstreckt, der an seinem von dem Kordelschlauch (29) abliegenden freien
Ende mittels einer mit Schweißband abgedichteten Naht (21, 23) mit dem Oberstoff (17)
vernäht ist.
2. Kordelzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich von dem Umfang des Kordelschlauches
(29) zwei Befestigungsstreifen (31, 33) seitlich wegerstrecken, deren freie Enden
mit dem Oberstoff (17) vernäht sind.
3. Kordelzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der beiden
Befestigungsstreifen (31, 33) mittels je einer Naht mit dem Oberstoff (17) vernäht
sind, derart, daß sich der Kordelschlauch (29) im wesentlichen in der Mitte der beiden
Nähte (21, 23) befindet.
4. Kordelzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der beiden
Befestigungsstreifen (31, 33) mittels derselben Naht (21) mit dem Oberstoff (17) vernäht
sind.
5. Kordelzug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kordelschlauch
(29) und der mindestens eine Befestigungsstreifen (31, 33) einstückig aus demselben
Bandmaterial gebildet sind, und daß der Kordelschlauch (29) durch eine - im Querschnitt
gesehen - aus dem Bandmaterial gebildete Schlaufe geformt ist, die am Übergang zwischen
der Schlaufe und dem Befestigungsstreifen (31, 33) wasserdicht verschlossen ist.
6. Kordelzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kordelschlauch (29) am
Übergang zwischen der Schlaufe und dem mindestens einen Befestigungsstreifen (31,
33) durch eine Klebenaht (35) wasserdicht geschlossen ist.
7. Kordelzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kordelschlauch (29) am
Übergang zwischen der Schlaufe und dem mindestens einen Befestigungsstreifen (31,
33) zugenäht und die dazu verwendete Nähnaht (37) mittels eines Schweißbandes (39)
abgedichtet ist.
8. Kordelzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kordelschlauch (29) am
Übergang zwischen der Schlaufe und dem mindestens einen Befestigungsstreifen (31)
zugenäht ist und daß ein Schweißband (25) auf die zum Träger des Kleidungsstückes
weisende Seite der Naht (21) und ein zweites Schweißband (43) zwischen die Innenseite
des Oberstoffes (17) und die zu der Innenseite des Oberstoffes (17) weisende Seite
des Befestigungsstreifens (33) geschweißt ist.
9. Kordelzug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberstoff
(17) und die Funktionsschicht zu einem mindestens zweilagigen Laminat zusammengefaßt
sind.
10. Kordelzug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kordelschlauch
(29) und der mindestens eine Befestigungsstreifen (31, 33) durch ein Laminat mit einer
Funktionsschicht der gleichen Art, mit welcher der Oberstoff (17) versehen ist, gebildet
sind.
11. Kordelzug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht
auf mindestens einer Seite mit einer textilen Wirkwarenschicht versehen ist.
12. Kordelzug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht
aus mikroporösem Polytetrafluorethylen (PTFE) gebildet ist.
13. Kleidungsstück, insbesondere Jacke oder Mantel, gekennzeichnet durch einen Kordelzug
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.