(19)
(11) EP 0 557 977 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.09.1993  Patentblatt  1993/35

(21) Anmeldenummer: 93102892.2

(22) Anmeldetag:  24.02.1993
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A41F 9/02, A41D 27/24, A41D 31/02, A41D 1/02, A41D 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 27.02.1992 DE 9202570 U

(71) Anmelder: W.L. GORE & ASSOCIATES
D-85640 Putzbrunn (DE)

(72) Erfinder:
  • Aumann, Johann
    W-8206 Bruckmühl (DE)

(74) Vertreter: Klunker . Schmitt-Nilson . Hirsch 
Winzererstrasse 106
80797 München
80797 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kordelzug für Kleidungsstücke


    (57) Innenliegender Kordelzug für Kleidungsstücke, deren Oberstoff (17) auf der Innenseite mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht versehen ist, wobei der Kordeltunnel einen einen Kordel (15) aufnehmenden Kordelschlauch (29) aufweist, von dessen Umfang seitlich mindestens ein Befestigungsstreifen (31, 33) absteht, der mit dem Oberstoff (17) vernäht ist. Die mindestens eine Naht (21, 23) ist auf der Innenseite des Kordelzuges mit einem Schweißband (25) abgedichtet. Der Kordelzug besteht aus wasserdichtem Material. Der Kordelschlauch (29) ist gegen den Zutritt von Feuchtigkeit abgedichtet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Kordelzug für Kleidungsstücke, deren Oberstoff auf der Innenseite mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht versehen ist, wobei der Kordelzug eine Kordel aufweist, die in einem Kordeltunnel geführt ist und an mindestens einer Tunnelöffnung aus dem Kordeltunnel zur Innenseite des Kleidungsstückes heraustritt, der Kordeltunnel mit mindestens einer den Oberstoff und die Funktionsschicht durchdringenden Naht am Oberstoff befestigt ist und auf der Innenseite der Funktionsschicht über der Naht zu deren Abdichtung ein Schweißband aufgeschweißt ist.

    [0002] Derartige Kordelzüge werden beispielsweise in anorakähnlichen oder parkaähnlichen Jacken oder Mänteln als Taillenzug vorgesehen. Der Benutzer eines solchen Kleidungsstückes kann dann die Jacke oder den Mantel im Taillenbereich mit Hilfe des Kordelzuges eng an den Körper heranziehen.

    [0003] Es sind Jacken sowohl mit innen- als auch mit außenliegenden Kordelzügen bekannt. Im Fall einer Jacke, die wasserdicht und wasserdampfdurchlässig ist, und zwar durch Verwendung einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht, war es bisher nur möglich, den Kordelzug außerhalb des Oberstoffs anzubringen. Der Grund hierfür wird nun anhand von Figur 10 erläutert.

    [0004] Fig. 10 Zeigt in schematischer Querschittsansicht denjenigen ausschnittsweisen Teil einer Jacke, der mit einem Kordelzug versehen ist. Dabei handelt es sich nicht um einen bekannten Kordelzug sondern lediglich um eine Darstellung eines hypothetischen Kordelzuges, der aus den nachfolgend dargelegten Gründen praktisch nicht realisierbar ist.

    [0005] In Fig. 10 ist mit dem Bezugszeichen 11 allgemein ein Kordelzug bezeichnet. Der Kordelzug umfaßt einen Kordeltunnel 13, in dem eine Kordel 15 untergebracht ist. Der Kordeltunnel 13 ist zwischen einem Oberstoff 17 und einem Tunnelstreifen 19 gebildet, der auf der zum Träger der Jacke weisenden Innenseite des Oberstoffs 17 mittels zweier an seinen Längsseiten verlaufender Nähte 21, 23 befesigt ist. Der Oberstoff ist durch ein Laminat aus einem textilen Gewirke und einer auf dessen Innnenseite befindlichen Funktionsschicht aus wasserdichtem, wasserdampfdurchlässigem Material gebildet. Die Funktionsschicht kann auf ihrer Innenseite mit einem textilen Gewirke versehen sein. Der Tunnelstreifen 19 besteht aus wasserdichtem Material.

    [0006] Wenn die Außenseite des Oberstoffs 17 naß wird, dringt Wasser durch die Nähte 21, 23 hindurch bis zwischen den Oberstoff 17 und den Tunnelstreifen 19 einerseits und bis zur Innenseite des Tunnelstreifens 19 andererseits. Das durch die Nähte 21, 23 eingedrungene Wasser läuft einerseits in den Kordeltunnel 13 hinein und verbreitet sich andererseits auf der Innenseite des Tunnelstreifens 19. Dies insbesondere dann, wenn sich auf der Innenseite der Funktionsschicht und auf der Innenseite des Tunnelstreifens 19 textile Schichten befinden, die eine gewisse Saugwirkung haben, beispielsweise in Folge von Kapillareffekten zwischen den einzelnen Phasen der meist multifilen Garne, aus denen solche Textilschichten gebildet sind. Die Folge des Vordringens von Wasser bis zur Rückseite des Kordeltunnels 19 ist, daß der Kordeltunnel 19 auf der Innenseite des Kleidungsstücks naß wird und somit auch innerhalb der Jacke getragene Kleidungsstücke naß werden. Dringt das Wasser in das Innere des Kordeltunnels 13 ein, wird die Kordel 15 naß, wobei die Feuchtigkeit bis zu dem aus der Tunnelöffnung herausragenden Kordelbereich vordringt, von dem aus die Feuchtigkeit dann wieder auf unterhalb der Jacke getragene Kleidungsstücke übergeht. Bei stärkerer und längererzeitiger Einwirkung von Regen oder anderen Flüssigkeiten auf den Oberstoff 17 kann sich der Kordeltunnel 13 soweit mit Wasser füllen, daß dieses beim Bücken der die Jacke tragenden Person aus der Tunnelöffnung, aus welcher die Kordel 15 herausgeführt ist, herausläuft, so daß auch dadurch unter der Jacke getragene Kleidungsstücke naß werden.

    [0007] Nähte, wie die Nähte 21, 23, kann man mit Schweißband abdichten. In Fig. 10 sind äußere Schweißbänder 25 und innere Schweißbänder 27 dargestellt. Die äußeren Schweißbänder 25, die sich außerhalb des Kordeltunnels 13 befinden, erstrecken sich von der Innenseite des Oberstoffs 17 über die Naht 21 bzw. 23 hinweg über einen Randbereich des Tunnelstreifens 19. Die inneren Schweißbänder 27, die sich im Inneren des Kordeltunnels 13 befinden, sind abgewinkelt, wobei ein Winkelschenkel mit der Innenseite des Oberstoffs 17 und der andere Winkelschenkel mit der Innenseite des Tunnelstreifens 19 verbunden ist.

    [0008] Wasserdichte Materialien, auch wenn sie wasserdampfdurchlässig sind, bestehen üblicherweise aus Kunststoffmaterial, das beispielsweise mit Hilfe von Wärmeeinwirkung verschweißbar ist. Dies gilt nicht nur für die auf der Innenseite des Oberstoffs 17 angeordnete Funktionsschicht sondern auch für die wasserdichte Schicht, welche der Tunnelstreifen 19 aufweist. Das Verschweißen mittels eines Schweißbandes 25 bzw. 27 ist auch dann möglich, wenn die Funktionsschicht bzw. wasserdichte Schicht auf der zum Schweißband weisenden Seite mit einem textilen Gewirke versehen ist. Die Schweißverklebung geschieht dann durch die Textilmaschen hindurch zwischen Schweißband und Funktionsschicht bzw. wasserdichter Schicht. Bei dem Schweißvorgang werden Kapillaren zwischen den monofilen Einzelfasern von multifilen Garnen, aus denen das Textilgewirke aufgebaut ist, bei dem Schweißvorgang verklebt. Da monofile Fasern praktisch kein Wasser leiten, gelingt es mit den Schweißbändern 25, einerseits die Nähte 21, 23 abzudichten und andererseits die Wasserleitfähigkeit des textilen Gewirkes auf der wasserdichten Schicht des Tunnelstreifens 19 zu unterbinden.

    [0009] Da eine Seite eines jeden Schweißbandes 25 mit der Funktionsschicht des Oberstoffs 17 verschweißt wird, ist es von Vorteil, als wasserdichtes Material für den Tunnelstreifen 19 eine Funktionsschicht gleich der mit dem Oberstoff 17 verbundenen Funktionsschicht zu verwenden.

    [0010] Sind nur die Schweißbänder 25 vorhanden, verhindert man zwar, daß Wasser durch die Nähte 21, 23 bis auf die Rückseite des Tunnelstreifens 19 vordringt. Damit durch die Nähte 21, 23 und über die zur Kordel 15 weisende Innenseite des Tunnelstreifens 19 keine Feuchtigkeit in den Kordeltunnel 13 vordringt, wären zusätzlich die abgewinkelten inneren Schweißbänder 27 erforderlich. Diese verkleben die Innenseite der Funktionsschicht des Oberstoffs 17 einerseits und die Innenseite des Tunnelstreifens 19 andererseits so, daß durch die Nähte 21, 23 eingedrungenes Wasser nicht in den Kordeltunnel 13 eindringen kann.

    [0011] Das Problem mit der in Fig. 10 gezeigten Struktur ist nun, daß sie praktisch nicht vewirklicht werden kann. Schweißbänder werden mit Schweißmaschinen aufgebracht, die nicht im Inneren des Kordeltunnels 13 eingesetzt werden können. Bei einer mit vernünftigem technischen Aufwand herstellbaren Jacke kann daher ein innenliegender Kordeltunnel der in Fig. 10 gezeigten Art nicht ausreichend abgedichtet werden.

    [0012] Aus diesem Grund sind bisher Kordelzüge für wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Kleidungsstücke nur als außenliegende Kordelzüge ausgebildet worden, die auf die Außenseite des Oberstoffs aufgesetzt sind. Die Mode verlangt jedoch zur Zeit, daß die aus dem Kordeltunnel herausragenden Bereiche der Kordel auf der Innenseite der Jacke aus dem Kordeltunnel heraustreten. Die Kordel muß daher vom außenliegenden Kordeltunnel aus durch den Oberstoff und damit durch die Funktionsschicht hindurch in das Innere der Jacke geführt werden. Das bedeutet aber, daß die Funktionsschicht an der Stelle der Durchführung der Kordel eine relativ große Durchbrechung aufweist und somit eine stark wirksame Wasserbrücke. Als Folge davon kann Wasser von der Außenseite der Jacke her durch diesen Durchbruch der Funktionsschicht hindurch in das Innere der Jacke gelangen.

    [0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für wasserdichte, wasserdampfdurchlässige Kleidungsstücke einen innenliegenden Kordelzug verfügbar zu machen, mit dem Wasserbrücken von der Außenseite zur Innenseite des Kleidungsstücks vermieden werden.

    [0014] Diese Aufgabe wird bei einem Kordelzug der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kordeltunnel auf der Innenseite der Funktionsschicht angeordnet ist, daß der Kordeltunnel mit einer wasserdichten Schicht aufgebaut ist, und daß der Kordeltunnel einen die Kordel wasserdicht umgebenden Kordelschlauch aufweist, von dessen Umfang sich mindestens ein Befestigungsstreifen seitlich wegerstreckt, der an seinem von dem Kordelschlauch abliegenden freien Ende mittels einer mit Schweißband abgedichteten Naht mit dem Oberstoff vernäht ist.

    [0015] Den erfindungsgemäßen Kordelschlauch mit einem oder zwei daran angeordneten Befestigungsstreifen kann man als Meterware herstellen, wobei die Abdichtung des Kordelschlauchs bei der Herstellung solcher Meterware vorgenommen werden kann und somit bevor der bzw. die Befestigungsstreifen an dem Oberstoff des Bekleidungsstückes festgenäht werden. Nach dem Festnähen brauchen dann nur noch die dazu verwendeten Nähe mit Schweißband abgedichtet zu werden. Dies ist unproblematisch, da sich diese Schweißbänder in einem Bereich befinden, der auch nach dem Festnähen des Kordelzuges an dem Oberstoff für eine das Schweißband aufschweißende Maschine leicht zugänglich ist.

    [0016] Daß die Kordel wasserdicht von einem Kordelschlauch umgeben ist, bedeutet im erfindungsgemäßen Sinn entweder, daß der Kordelschlauch selbst wasserdicht ist oder daß Nähnähte, mit deren Hilfe aus einem streifenförmigen Material ein Kordelschlauch gebildet worden ist, unter Einsatz von Schweißbändern abgedichtet werden oder Wasserbrücken zu solchen Nähnähten hin mittels Schweißbändern verhindert werden.

    [0017] Der Kordelschlauch kann mit einem oder mit zwei Befestigungsstreifen versehen werden. Bei Verwendung von zwei Befestigungsstreifen können diese mit ein und derselben Naht auf derselben Seite des Kordelschlauches mit dem Oberstoff vernäht sein. Sie können aber auch an verschiedenen Seiten des Kordelschlauches mit je einer Naht an verschiedenen Stellen des Oberstoffes festgenäht sein, derart, daß der Kordelschlauch in etwa in der Mitte zwischen den beiden Nähten liegt.

    [0018] Als Funktionsschicht wird vorzugsweise gerecktes, mikroporöses Polytetrafluorethylen (PTFE) verwendet. Die Funktionsschicht kann aber auch aus anderen folienartigen Materialien bestehen, die einerseits wasserdicht und andererseits wasserdampfdurchlässig sind.

    [0019] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsformen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen in schematischer, ausschnittsweiser Darstellung:
    Fig. 1 bis 6
    verschiedene Ausführungsformen erfindungsgemäßer Kordelzüge;
    Fig. 7 bis 9
    verschiedene Herstellungsstadien einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kordelzuges; und
    Fig. 10
    die bereits beschriebene, technisch nicht realisierbare Ausführungsform.


    [0020] Soweit einzelne Elemente der vorliegenden Ausführungsformen miteinander und mit der bereits beschriebenen nicht realisierbaren Lösung übereinstimmen, werden gleiche Bezugszeichen verwendet.

    [0021] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Kordelzuges mit einem Kordelschlauch 29, der aus einem Band gebildet ist, dessen Mitte schlaufenartig um die Kordel 15 herumgelegt ist, wobei die Seitenbereiche des Bandes je einen vom Umfang der Schlaufe bzw. des Kordelschlauches 29 wegstehenden oberen Befestigungsstreifen 31 bzw. unteren Befestigungsstreifen 33 bilden. An den Stellen, an welchen der Kordelschlauch 29 und die Befestigungsstreifen 31, 33 ineinander übergehen, ist der Kordelschlauch 29 mittels einer Klebenaht 35 wasserdicht verschlossen. Da das zur Herstellung des Kordelzuges verwendete Band wasserdichtes Material aufweist, vorzugsweise aus dem gleichen Material wie die Funktionsschicht des Oberstoffs 17, ist der Kordelschlauch nach dem Erzeugen der Klebenaht 35 wasserdicht.

    [0022] Zur Erzeugung eines Kordelzuges wird der als Meterware vorfertigbare Kordelschlauch 29 mit den Befestigungsstreifen 31 und 33 und mit der Kordel 15 in der Fig. 1 gezeigten Weise mit dem Oberstoff 17 vernäht. Danach werden die Nähte 21, 23 mit Schweißbändern 25 abgedichtet.

    [0023] Wasser, das die Nähte 21, 23 durchdringt, kann aufgrund der Schweißbänder 25 nicht auf die zum Träger des Kleidungsstücks weisende Innenseite der Befestigungsstreifen 31, 33 gelangen. Wasser, das durch die Nähte 21, 23 hindurch auf die zum Oberstoff weisende Innenseite der Befestigungsstreifen 31, 33 vordringt, wird von der Klebenaht 35 am Eindringen in den Kordelschlauch 29 oder am Hindurchdringen zur Innenseite des Kleidungsstückes gehindert. Trotz innenliegenden Kordelzuges bleiben sowohl die Innenseite als auch die Kordel eines mit einem solchen Kordelzug ausgerüsteten Kleidungsstückes trocken.

    [0024] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform ähnlich der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform. Der Unterschied zu Fig. 1 liegt darin, daß bei Fig. 2 die Schlaufe zur Formung des Kordelschlauches 29 mittels einer Nähnaht 37 geschlossen ist. Die Nähnaht 37 ist auf der zum Oberstoff 17 weisenden Seite mit einem Schweißband 39 abgedichtet. Dadurch kann Wasser, das durch die Nähte 21, 23 gedrungen ist und auf der zum Oberstoff 17 weisenden Seite der Befestigungsstreifen 31, 33 in Richtung zum Kordelschlauch 29 wandert, nicht bis zur Nähnaht 37 vordringen. Daher kann es auch nicht in das Innere des Kordelschlauchs 29 oder zur Innenseite des Kleidungsstückes gelangen.

    [0025] Da die Abdichtungsmaßnahmen mittels Klebenaht 35 bzw. mittels Schweißbandes 39 bei den in den Fig. 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen getroffen werden können, bevor der Kordelschlauch 29 mittels der Befestigungsstreifen 31, 33 am Oberstoff 17 festgenäht wird, bestehen keine Probleme, die Klebenaht 35 bzw. das Schweißband 39 aufzubringen.

    [0026] Die Figuren 3 und 4 zeigen Ausführungsformen, bei denen beide Befestigungsstreifen 31, 33 aneinanderliegend mittels einer einzigen Naht 21 mit dem Oberstoff 17 vernäht sind. Die Naht 23 und das zur Naht 23 gehörende Schweißband 25 entfallen dabei.

    [0027] Im Fall der Fig. 3 ist der Kordelschlauch 29 wieder mittels einer Klebenaht 35 geschlossen. Im Fall der Fig. 4 wird hierzu wieder eine Nähnaht 37 verwendet. Durch das Aneinanderliegen der Befestigungsstreifen 31 und 33 wird das Klebeband 39 V-förmig zusammengefaltet. Damit Wasser, das durch die Naht 21 hindurch auf die zum Oberstoff 17 weisende Seite des Befestigungsstreifens 33 gelangt ist, nicht bis zur Nähnaht 37 und um den Außenumfang des Kordelschlauches 29 herumgelangen kann, ist die Nähnaht 37 auf der zum Oberstoff 17 weisenden Seite mit einem weiteren Schweißbnd 41 abgedichtet.

    [0028] Die Fig. 5 und 6 zeigen Ausführungsformen, die den Ausführungsformen der Fig. 3 und 4 sehr ähnlich sind, mit der Ausnahme, daß je nur ein Befestigungsstreifen 33 vorgesehen und der andere Befestigungsstreifen 31 entfallen ist. Bei den Ausführungsformen der Fig. 5 und 6 ist der Kordelschlauch durch Einrollen einen Endes des zur Herstellung des Kordelzuges verwendeten Bandes hergestellt worden. Dabei wird der Kordelschlauch 29 wieder mittels einer Klebenaht 35 (Fig. 5) bzw. mittels einer Nähnaht 37 (Fig. 6) geschlossen. Im Fall der Fig. 6 wird die Nähnaht 37 auf der zum Oberstoff 17 weisenden Seite wieder mit einem Schweißband 41 abgedichtet. Auf der anderen Seite der Nähnaht 37 ist dies nicht erforderlich, aufgrund der Abdichtung mittels des Schweißbandes 25.

    [0029] Die Fig. 7 bis 9 zeigen eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kordelzuges in verschiedenen Fertigungsstadien.

    [0030] Während bei den bisher betrachteten Ausführungsformen eine Abdichtung unmittelbar am Kordelschlauch 29 vorgenommen wird, wird bei der in den Fig. 7 bis 9 gezeigten Ausführungsform die Wasserdichtigkeit des Kordelschlauches 29 dadurch erreicht, daß eine Abdichtung beidseits der einzigen Naht 21, mit welcher der Kordelzug am Oberstoff 17 befestigt ist, mit je einem Schweißband vorgenommen wird. Auch im Fall dieser Ausführungsform kann das Gebilde aus Kordelschlauch 29, der darin befindlichen Kordel 15 und dem einzigen Befestigungsstreifen 33 wieder als Meterware vorgefertigt werden. Der Kordelschlauch 29 ist dabei wieder mit einer Nähnaht 37 geschlossen. Eine unmittelbare Abdichtung der Nähnaht 37 findet bei dieser Ausführungsform jedoch nicht statt.

    [0031] Zunächst wird der Befestigungsstreifen 31 mittels einer Naht 21 am Oberstoff 17 festgenäht. Danach wird die zum Träger des Kleidungsstückes weisende Seite der Naht 21 mit einem Schweißband 25 abgedichtet, wie in Fig. 7 gezeigt ist. Danach wird der Kordelschlauch 29 über das Schweißband 25 geschlagen und gemäß Fig. 8 ein zweites Schweißband 43 aufgeschweißt, das sich von derjenigen Seite des Befestigungsstreifens 33, die nach dem Umschlagen des Kordelzuges zur Innenseite des Kleidungsstückes weist, über das innere Ende 21 der Naht hinweg bis zur Innenseite des Oberstoffs 17 erstreckt.

    [0032] Läßt man danach den Kordelschlauch 29 wieder herabfallen, wie es in Fig. 9 gezeigt ist, nimmt das zweite Schweißband 43 eine etwa V-förmige Form an.

    [0033] Mittels der beiden Schweißbänder 25 und 43 sind beide Seiten des Befestigungsstreifens 33 derart abgedichtet, daß durch die Naht 21 eindringendes Wasser nicht zum Kordelschlauch 29 hin und somit nicht in das Innere des Kleidungsstückes eindringen kann.

    [0034] Die in den Fig. 1 bis 6 gezeigten Ausführungsformen sind zu bevorzugen, wenn bei der Herstellung des Kordelschlauches mit dem bzw. den Befestigungsstreifen Gerätschaft zur Herstellung einer Klebenaht 35 bzw. zum Aufschweißen eines Schweißbandes verfügbar sind. Für den Fall, daß dem nicht so ist, ist die in den Fig. 7 bis 9 gezeigte Ausführungsform zu bevorzugen, weil für diese Ausführungsform Gerätschaft zum Aufschweißen von Schweißbändern erst bei dem Befestigen des Kordelzuges an dem Kleidungsstück erforderlich ist. Die Ausführungsform gemäß den Fig. 7 bis 9 eignet sich somit insbesondere dann, wenn die Kordelzüge, bestehend aus Kordel 15, Kordelschlauch 29 und Befestigungsstreifen 33, von einem Zulieferer hergestellt werden, der keine Geräte zur Herstellung einer Klebenaht und/oder zum Aufschweißen von Schweißbändern verfügbar hat.

    [0035] Die Ausführungsform in den Fig. 7 bis 9 ist mit nur einem Befestigungsstreifen 33 dargestellt. Es können aber auch - wie in Fig. 4 - zwei Befestigungsstreifen vorgesehen sein, die mit einer einzigen Naht am Oberstoff befestigt sind. In diesem Fall wird anstelle des in Fig. 4 gezeigten Schweißbandes 41 das in den Fig. 8 und 9 gezeigte Schweißband 43 verwendet. Das in Fig. 4 gezeigte Schweißband 39 ist dann auch vorhanden.


    Ansprüche

    1. Kordelzug für Kleidungsstücke, deren Oberstoff (17) auf der Innenseite mit einer wasserdichten, wasserdampfdurchlässigen Funktionsschicht versehen ist, wobei

    - der Kordelzug eine Kordel (15) aufweist, die in einem Kordeltunnel geführt ist und an mindestens einer Tunnelöffnung aus dem Kordeltunnel zur Innenseite des Kleidungsstückes heraustritt,

    - der Kordeltunnel mit mindestens einer den Oberstoff (17) und die Funktionsschicht durchdringenden Naht (21, 23) am Oberstoff (17) befestigt ist,

    - und auf der Innenseite der Funktionsschicht über der Naht (21, 23) zu deren Abdichtung ein Schweißband (25) aufgeschweißt ist,

    dadurch gekennzeichnet,

    - daß der Kordeltunnel auf der Innenseite der Funktionsschicht angeordnet ist,

    - daß der Kordeltunnel mit einer wasserdichten Schicht aufgebaut ist,

    - und daß der Kordeltunnel einen die Kordel (15) wasserdicht umgebenden Kordelschlauch (29) aufweist, von dessen Umfang sich mindestens ein Befestigungsstreifen (31, 33) seitlich wegerstreckt, der an seinem von dem Kordelschlauch (29) abliegenden freien Ende mittels einer mit Schweißband abgedichteten Naht (21, 23) mit dem Oberstoff (17) vernäht ist.


     
    2. Kordelzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich von dem Umfang des Kordelschlauches (29) zwei Befestigungsstreifen (31, 33) seitlich wegerstrecken, deren freie Enden mit dem Oberstoff (17) vernäht sind.
     
    3. Kordelzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der beiden Befestigungsstreifen (31, 33) mittels je einer Naht mit dem Oberstoff (17) vernäht sind, derart, daß sich der Kordelschlauch (29) im wesentlichen in der Mitte der beiden Nähte (21, 23) befindet.
     
    4. Kordelzug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der beiden Befestigungsstreifen (31, 33) mittels derselben Naht (21) mit dem Oberstoff (17) vernäht sind.
     
    5. Kordelzug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kordelschlauch (29) und der mindestens eine Befestigungsstreifen (31, 33) einstückig aus demselben Bandmaterial gebildet sind, und daß der Kordelschlauch (29) durch eine - im Querschnitt gesehen - aus dem Bandmaterial gebildete Schlaufe geformt ist, die am Übergang zwischen der Schlaufe und dem Befestigungsstreifen (31, 33) wasserdicht verschlossen ist.
     
    6. Kordelzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kordelschlauch (29) am Übergang zwischen der Schlaufe und dem mindestens einen Befestigungsstreifen (31, 33) durch eine Klebenaht (35) wasserdicht geschlossen ist.
     
    7. Kordelzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kordelschlauch (29) am Übergang zwischen der Schlaufe und dem mindestens einen Befestigungsstreifen (31, 33) zugenäht und die dazu verwendete Nähnaht (37) mittels eines Schweißbandes (39) abgedichtet ist.
     
    8. Kordelzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kordelschlauch (29) am Übergang zwischen der Schlaufe und dem mindestens einen Befestigungsstreifen (31) zugenäht ist und daß ein Schweißband (25) auf die zum Träger des Kleidungsstückes weisende Seite der Naht (21) und ein zweites Schweißband (43) zwischen die Innenseite des Oberstoffes (17) und die zu der Innenseite des Oberstoffes (17) weisende Seite des Befestigungsstreifens (33) geschweißt ist.
     
    9. Kordelzug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberstoff (17) und die Funktionsschicht zu einem mindestens zweilagigen Laminat zusammengefaßt sind.
     
    10. Kordelzug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kordelschlauch (29) und der mindestens eine Befestigungsstreifen (31, 33) durch ein Laminat mit einer Funktionsschicht der gleichen Art, mit welcher der Oberstoff (17) versehen ist, gebildet sind.
     
    11. Kordelzug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht auf mindestens einer Seite mit einer textilen Wirkwarenschicht versehen ist.
     
    12. Kordelzug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht aus mikroporösem Polytetrafluorethylen (PTFE) gebildet ist.
     
    13. Kleidungsstück, insbesondere Jacke oder Mantel, gekennzeichnet durch einen Kordelzug gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht