[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Schadensverhinderung an Gebäuden
in Bereichen von Bodenbewegungen mit einer Oberschale und einer Unterschale, zwischen
denen zumindest eine Tragfeder angeordnet ist, die entsprechend den zu tragenden Lasten
und der Veränderung der Bodenpressung aufgrund der abnormalen Bodenbewegung vorspannbar
ist.
[0002] Derartige Vorrichtungen, die normalerweise mehrere Tragfedern, z.B. vier Tragfedern,
aufweisen, werden seit mehr als fünfzehn Jahren zur Sanierung und Sicherung von Bauwerken
in Bereichen mit abnormalen Bodenbewegungen mit Erfolg eingesetzt.
[0003] Bei stark schwankenden Gebäudelasten bzw. Gebäudenutzlasten ist der Einsatz derartiger
Vorrichtungen allein, ohne zusätzliche Hilfsmittel, nicht möglich, da insbesondere
zunehmende Gebäudelasten eine zusätzliche Einsenkung der Tragfedern und damit der
entsprechenden Gebäudeteile verursachen. Demgemäß müssen bei derartigen Belastungsprofilen
zusätzliche Maßnahmen vorgesehen werden. Diese bestehen bisher aus mechanischen Hilfsmitteln
in Form von selbst nachstellenden Keilen oder ähnlichen Konstruktionen, die verhindern,
daß eine zusätzliche Einsenkung der Gebäudeteile gegenüber den sie tragenden Fundamenten
aufgrund der genannten Lastschwankungen entstehen konnte. Zum Einsatz derartiger Hilfsmittel
ist es bisher unumgänglich, daß hierfür jeweils eigene Kammern, Fundamente oder Sockel
auf gemeinsamen Fundamenten erstellt werden mußten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Vorrichtung zur Schadensverhinderung
an Gebäuden in Bereichen von Bodenbewegungen derart weiterzubilden, daß auch bei stark
schwankenden Gebäudelasten bzw. Gebäudenutzlasten neben dem Einsatz der genannten
Vorrichtungen keine weiteren Hilfsmaßnahmen erforderlich sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch zumindest einen Gewindestab gelöst, der
zwischen der Ober- und der Unterschale parallel zur Tragfeder angeordnet ist, in die
Ober- und Unterschale vorsteht und an einem Endabschnitt an der Unter- oder der Oberschale
fest angebracht ist, wobei am anderen Endabschnitt des Gewindestabs eine Nachführmutter
vorgesehen ist, die mit einer Seite in Anlage an die Ober- oder Unterschale bringbar
und an der anderen Seite mit einer Torsionsfeder in Eingriff ist, mittels der die
Nachführmutter in Anlage an die Ober- oder Unterschale vorspannbar ist und die an
ihrem nachführmutterfernen Ende mit einer durch eine Kontermutter gesicherten Spannmutter
in Eingriff ist. Die Gewindestäbe mit den auf ihnen angeordneten Elementen, nämlich
der Kontermutter, der Spannmutter, der Torsionsfeder und der Nachführmutter, bilden
eine Selbstarretiervorrichtung, mittels der sichergestellt wird, daß sich der Abstand
zwischen der Ober- und der Unterschale nicht verkleinern kann. Sofern die durch die
Tragfeder oder durch die Tragfedern aufgebrachte Reaktionskraft nicht ausreichend
ist, um die an der Oberschale angreifenden Kräfte auszugleichen, werden die über die
Reaktionskraft der Tragfeder bzw. der Tragfedern hinausgehenden Kräfte von der Oberschale
unmittelbar durch den Gewindestab in die Unterschale übertragen. Ein Zusammendrücken
der Feder und damit eine Verkleinerung des Abstandes zwischen Ober- und Unterschale
ist nicht möglich.
[0006] Für den Fall, daß sich bei einer erwünschten und gewollten Nachjustierung der Vorrichtung
der Abstand zwischen der Oberschale und der Unterschale planmäßig ändert oder der
Abstand durch Absinken des Fundaments aufgrund einer Bodenbewegung zunimmt, führt
die Torsionsfeder aufgrund ihrer inneren Spannung die Nachführmutter auf dem Gewindestab
nach, so daß zu jeder Zeit über den Gewindestab ein Kraftschluß zwischen der Oberschale
und der Unterschale gewährleistet ist. Jegliche außerhalb der Vorrichtung zu installierenden
Hilfsmittel sind somit überflüssig.
[0007] Wenn an dem in die Ober- bzw. Unterschale vorstehenden Teil des die Nachführmutter
aufweisenden Endabschnitts des Gewindestabs eine Transportsicherungsmutter angeordnet
ist, kann der Gewindestab bzw. können die Gewindestäbe auch die Funktion von Transportsicherungsbolzen
übernehmen.
[0008] Eine besonders zuverlässige Betätigung der Nachführmutter durch die Torsionsfeder
wird sichergestellt, wenn der Gewindestab an der Oberschale fest angebracht ist, so
daß die Nachführmutter mit der Unterschale zusammenwirkt. Bei dieser Ausgestaltung
erfolgt die Nachstellung der Nachführmutter mittels der Torsionsfeder unter Ausnutzung
und nicht gegen die Gewichtskraft der Nachführmutter.
[0009] In einer gebräuchlichen, vorteilhaften Ausführungsform hat eine mehrere Tragfedern
aufweisende Vorrichtung zur Schadensverhinderung an Gebäuden in Bereichen von Bodenbewegungen
vier vorstehend beschriebene Gewindestäbe.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Längsschnittdarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Schadensverhinderung;
und
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Schadensverhinderung.
[0012] Eine in den Figuren 1 und 2 dargestellte Vorrichtung zur Schadensverhinderung an
Gebäuden in Bereichen von Bodenbewegungen weist eine Oberschale 1 und eine Unterschale
2 auf. Die Oberschale 1 hat einen nach oben offenen, die Unterschale 2 einen nach
unten offenen U-Querschnitt, zumindest über einen beträchtlichen Teil ihrer Länge.
[0013] Zwischen der Oberschale 1 und der Unterschale 2 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel
vier Tragfedern 3 angeordnet, die jeweils mit einem Ende gegen die Oberschale 1 und
mit dem anderen Ende gegen die Unterschale 2 anliegen.
[0014] Des weiteren ist die Oberschale 1 mit der Unterschale 2 über im dargestellten Ausführungsbeispiel
ebenfalls vier Gewindestäbe 4 verbunden.
[0015] Der Gewindestab 4 hat einen oberschalenseitigen Endabschnitt, der durch eine in der
Basis des U-förmigen Querschnitts der Oberschale 1 vorgesehene Ausnehmung in die nach
oben offene Oberschale 1 vorsteht. Der genannte Endabschnitt ist an der Oberschale
mittels einer oberen Mutter 5, die oberhalb der Basis des U-Querschnitts angeordnet
ist, einer Unterlegscheibe 6, die zwischen der ersten Mutter 5 und der Basis angeordnet
ist, und einer zweiten Mutter 7 befestigt, die unterhalb der Basis angeordnet und
gegen diese verschraubt ist.
[0016] Unterhalb der zweiten Mutter 7 ist auf dem Gewindestab 4 eine Kontermutter 8 angeordnet.
Diese dient zur Fixierung einer Spannmutter 9, die unterhalb der Kontermutter 8 auf
dem Gewindestab 4 angeordnet ist und in deren Unterseite ein Ende einer Torsionsfeder
10 eingebunden ist. Durch Abwärtsdrehung der Spannmutter 9 läßt sich die Torsionsfeder
so vorspannen, daß sie eine Nachführmutter 11, in die ihr unteres Ende eingebunden
ist, in Anlage an die Oberseite der Basis des U-förmigen Querschnitts der Unterschale
2 drückt.
[0017] Bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsform der Vorrichtung zur
Schadensverhinderung an Gebäuden in Bereichen von Bodenbewegungen ist an demjenigen
Endabschnitt des Gewindestabs 4, der durch entsprechend in der Basis des U-Querschnitts
der Unterschale 2 vorgesehene Ausführungen in die Unterschale 2 vorsteht, eine Transportsicherungsmutter
12 vorgesehen, mittels der die Oberschale 1 und die Unterschale 2 während ihres Transports
zum Einsatzort zusammengehalten werden. Zwischen der Transportsicherungsmutter 12
und der Basis des U-Querschnitts der Unterschale 2 ist eine Unterlegscheibe 13 angeordnet.
[0018] Beim Einbau der Vorrichtung in entsprechend am Gebäude vorgesehene Ausnehmungen werden
die Transportsicherungsmuttern 12 entfernt. Nach der Justierung der Federhöhen der
Tragfedern 3 entsprechend den statischen Berechnungen wird die Torsionsfeder 10, die
an ihrem oberen Ende in die Spannmutter 9 und an ihrem unteren Ende in die Nachführmutter
11 eingebunden ist, durch Drehung der Spannmutter 9 auf dem Gewindestab 4 so hoch
wie möglich vorgespannt und mit der darüber auf dem Gewindestab 4 angeordneten Kontermutter
8 festgesetzt. Hierdurch wird erreicht, daß die Tragfedern 3 der Vorrichtungen unter
Lastzuwachs sich nicht mehr einsenken können; den Lastanteil aus dem Lastzuwachs tragen
die Gewindestäbe 4 direkt von der Oberschale 1 in die Unterschale 2 ab.
[0019] Für den Fall, daß sich bei einer Nachjustierung der Abstand zwischen der Oberschale
1 und der Unterschale 2 planmäßig ändert oder der Abstand durch Absinken des Fundaments
aufgrund einer Bodenbewegung zunimmt, führt die Torsionsfeder 10 aufgrund ihrer inneren
Spannung die Nachführmutter 11 auf dem Gewindestab 4 nach unten nach, so daß zu jeder
Zeit ein Kraftschluß zwischen der Oberschale 1 und der Unterschale 2 gewährleistet
ist.
[0020] Mittels der vorstehend beschriebenen Selbstarretiervorrichtung aus der Kontermutter
8, der Spannmutter 9, der den Gewindestab 4 schraubenförmig umgebenden Torsionsfeder
10 und der Nachführmutter 11 werden die sonst unbedingt erforderlichen Hilfsmittel
vermieden, deren Anwendung insbesondere den Nachteil hat, daß hierzu jeweils eigene
Kammern, Fundamente oder Sockel auf gemeinsamen Fundamenten erstellt werden müssen.
1. Vorrichtung zur Schadensverhinderung an Gebäuden in Bereichen von Bodenbewegungen,
mit einer Oberschale (1) und einer Unterschale (2), zwischen denen zumindest eine
Tragfeder (3) angeordnet ist, die entsprechend der Veränderung der Bodenpressung aufgrund
der abnormalen Bodenbewegung vorspannbar ist, gekennzeichnet durch zumindest einen Gewindestab (4), der zwischen der Ober- (1) und der Unterschale
(2) parallel zur Tragfeder (3) angeordnet ist, in die Ober- (1) und Unterschale (2)
vorsteht und an einem Endabschnitt an der Unter- (2) oder der Oberschale (1) fest
angebracht ist, wobei am anderen Endabschnitt des Gewindestabs (4) eine Nachführmutter
(11) vorgesehen ist, die mit einer Seite in Anlage an die Ober(1) oder Unterschale
(2) bringbar und an der anderen Seite mit einer Torsionsfeder (10) in Eingriff ist,
mittels der die Nachführmutter (11) in Anlage an die Ober- (1) oder Unterschale (2)
vorspannbar ist und die an ihrem nachführmutterfernen Ende mit einer durch eine Kontermutter
(8) gesicherten Spannmutter (9) in Eingriff ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der an dem in die Ober- (1) bzw. Unterschale (2)
vorstehenden Teil des die Nachführmutter (11) aufweisenden Endabschnitts des Gewindestabs
(4) eine Transportsicherungsmutter (12) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Gewindestab (4) an der Oberschale
(1) fest angebracht ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Vorrichtung vier Gewindestäbe
(4) aufweist.