[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken von Materialbahnen, bei dem erwärmte
thermoplastische Farbe aus einer mit dieser Farbe getränkten Schaumstoffrolle auf
das Klischee eines beheizbaren Klischeezylinders übertragen und anschließend von dem
Klischee auf die Materialbahn gedruckt wird. Die entsprechende Vorrichtung besteht
aus einem Gehäuse mit einer Heizkammer, in der ein Klischeezylinder und eine diesem
zugeordnete Schaumstoffrolle zur Übertragung von erwärmter thermoplastischer Farbe
auf ein auf dem Klischeezylinder angeordnetes Klischee drehbar gelagert sind, und
einem Gegendruckzylinder, der derart angeordnet ist, daß eine zu bedruckende Materialbahn
zwischen dem Gegendruckzylinder und dem Klischeezylinder hindurchführbar ist.
[0002] Zum Bedrucken von Materialbahnen werden vorzugsweise Flexodruckverfahren eingesetzt,
die mit flexiblen Druckformen und flüssigen, lösungsmittelhaltigen Farben arbeiten.
Die entsprechende Vorrichtung besteht in der Hauptsache aus einem Gegendruckzylinder
zum Führen der Materialbahn, einem Klischeezylinder und einer zugehörigen Farbauftragswalze.
Die Zuführung der Farbe zu der Farbauftragswalze erfolgt üblicherweise durch eine
Tauchwalze, die in eine Farbwanne eintaucht. Die Farbe wird dabei über die Kombination
von Tauchwalze und Farbauftragswalze auf das auf dem Klischeezylinder befindliche
Klischee übertragen.
[0003] So ist aus der DE 31 01 243 A1 ist ein rotatives Druckverfahren sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens bekannt geworden, bei dem einer Tauchwalze aus einer
Farbwanne während des Druckvorganges Farbe zugeführt wird. Die auf der Tauchwalze
befindliche Farbe wird anschließend gegebenenfalls unter Zwischenschaltung einer Rasterwalze
auf einen Tiefdruckzylinder und von dort auf die zu bedruckende Materialbahn übertragen.
[0004] Diese Vorrichtung ist jedoch für die Verwendung von thermoplastischer Farbe, die
bei Raumtemperatur in fester Form vorliegt, ungeeignet, da einerseits nur wenig Farbe
auf der Oberfläche der Tauchwalze haften bleibt und andererseits die auf der Oberfläche
der Tauchwalze befindliche Farbe nur in den Bereichen an den Tiefdruckzylinder weitergegeben
wird, die mit der auf dem Druckzylinder angeordneten Rasterplatte in Berührung kommt.
[0005] Es sind auch Signiergeräte bekannt, bei denen die benötigte Farbe aus einer aufgesetzten
Flasche zugeführt wird, die mit einer durchlässigen Membrane verschlossen ist.
[0006] Bei diesen bekannten Druckvorrichtungen besteht die Gefahr, daß die Farbe bei einer
Betriebsunterbrechung eintrocknet, oder daß sich die Viskosität der Farbe während
des Betriebes ändern kann. Die Folge sind fehlerhafte oder unbrauchbare Druckbilder.
Darüber hinaus können bei der Verwendung von Membranen keine pigmentierten Farben
eingesetzt werden, beispielsweise für den Druck mit weißer Farbe auf dunklem Untergrund.
Sollen z.B. Materialbahnen in Form von Kunststoffolien bedruckt werden, so ist es
häufig erforderlich, diese mittels einer Koronaentladung vorzubehandeln, um eine aureichende
Haftung der Farbe auf der Folie zu erreichen.
[0007] Weitere Nachteile dieser bekannten Druckvorrichtungen bestehen darin, daß besonders
beim zweiseitigen Bedrucken lange Trockenstrecken benötigt werden.
[0008] Um diese Nachteile zu vermeiden, wurden Druckvorrichtungen entwickelt, bei denen
ein beheiztes Metallklischee auf einem Klischeezylinder eine vorher auf dieses aufgetragene
thermoplastische Farbe auf die zu bedruckende Materialbahn überträgt. Eine derartige
Druckvorrichtung und ein zugehöriges Druckverfahren sind aus der EP 163 808 A2 bekannt
geworden. Die Übertragung der thermoplastischen Farbe auf das Metallklischee erfolgt
dabei aus einem mit dieser Farbe getränkten Schaumgummiröllchen, welches als Farbspeicher
verwendet wird, wodurch die vorgenannten Nachteile weitestgehend vermieden werden
können. Für die Übertragung der thermoplastischen Farbe vom Metallklischee auf eine
Materialbahn ist ein Gegendruckzylinder vorgesehen, der die Materialbahn gegen den
Klischeezylinder drückt und damit das Bedrucken der Materialbahn ermöglicht.
[0009] Bei einer derartigen Druckvorrichtung ist jedoch der Nachteil zu verzeichnen, daß
von der in die Schaumstoffrolle eingebrachten Farbe nur ein wesentlich geringerer
Teil wieder entnommen werden kann. Weiterhin ist eine Wiederverwendung, d.h. ein Nachtränken
der gebrauchten Schaumgummiröllchen unwirtschaftlich und damit nicht sinnvoll. Durch
die verhältnismäßig geringe Ergiebigkeit der mit thermoplastischer Farbe getränkten
Schaumstoffröllchen muß der Druckvorgang zum Wechsel der Schaumstoffröllchen häufig
unterbrochen werden, oder es muß eine sich stark verschlechternde Druckqualität in
Kauf genommen werden.
[0010] Desweiteren ist aus der US 28 77 763 eine Vorrichtung zum Handhaben von Klebstoffen
bekannt geworden, bei der in Stabform vorliegender Klebstoff tangential einer Schmelzvorrichtung
zugeführt und unter Druck aus einer Düse dosiert herausbefördert wird. Die Schmelzvorrichtung
besteht dabei aus einem beheizten Gehäuse, in dem eine Kammer zur Aufnahme einer drehbaren
Schmelz- und Zuführwalze angeordnet ist. Die Oberfläche dieser Walze ist mit quer
verlaufenden Rillen versehen, die den zugeführten Klebstoff tangential in die Kammer
hineinziehen und dort aufschmelzen.
[0011] Diese Vorrichtung ist jedoch insbesondere wegen der tangentialen Zuführung und der
daraus resultierenden hohen Zuführgeschwindigkeit für die Zuführung von thermoplastischer
Farbe zu einer Druckvorrichtung zum Bedrucken von Materialbahnen nicht geeignet.
[0012] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Bedrucken von Materialbahnen zu schaffen, bei der ein ununterbrochener Druckvorgang
ermöglicht und eine optimale Ausnutzung der zur Verfügung stehenden thermoplastischen
Farbe erreicht wird.
[0013] Als eine erste Lösung der Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, daß der Schaumstoffrolle während des Druckvorganges zusätzlich
thermoplastische Farbe durch Aufschmelzen auf deren Oberfläche zugeführt wird.
[0014] Durch das Aufschmelzen auf die Oberfläche der Schaumstoffrolle erfolgt eine gleichmäßige
Verteilung der thermoplastischen Farbe auf deren Oberfläche und gleichzeitig eine
Verteilung derselben innerhalb der Schaumstoffrolle. Dieses besonders einfache Verfahren
gewährleistet ohne besonderen Aufwand eine ständig gleichbleibende Durckqualität.
[0015] In einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung wird die thermoplastische Farbe
durch Abschmelzen von einem auf die Schaumstoffrolle aufgesetzten Farbbarren dieser
zugeführt, so daß dadurch eine besonders bequeme Handhabung der Farbe ermöglicht wird.
Dieser Farbbarren kann auch aus einem Farbpulver bestehen.
[0016] Als eine zweite Lösung der Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art vorgeschlagen, daß der Schaumstoffrolle während des Druckvorganges zusätzlich
thermoplastische Farbe durch Aufsprühen auf deren Oberfläche zugeführt wird.
[0017] Dieses Verfahren eignet sich insbesondere für Anwendungsfälle, bei denen der Farbverbrauch
so groß ist, daß das Schaumstoffröllchen nicht in der Lage ist, genügend Farbe vom
Farbbarren abzuschmelzen. Die Lösung ist z.B. dann vorteilhaft, wenn Drucke mit großen
Geschwindigkeiten, kleinen Rapporten und großen Flächen aufgebracht werden sollen.
Die Farbe wird, vorzugsweise in einem Farbtank, soweit erwärmt, daß sie flüssig wird
und dann auf das Schaumstoffröllchen aufgesprüht. Dies kann in Abhängigkeit vom Farbverbrauch
geschehen.
[0018] Zur Steuerung der aufgetragenen Farbmenge ist es vorteilhaft, wenn die Zuführung
der thermoplastischen Farbe intermittierend erfolgt.
[0019] Eine der ersten Lösung entsprechende Vorrichtung der eingangs genannten Art ist dadurch
gekennzeichnet, daß eine Zuführeinheit vorgesehen ist, mit der thermoplastische Farbe
im festen Zustand bei einer Öffnung in der Heizkammer der Schaumstoffrolle führbar
ist und die Temperatur in der Heizkammer so gewählt ist, daß die thermoplastische
Farbe im Kontakt mit der Schaumstoffrolle auf diese aufschmelzbar ist.
[0020] Aufgrund der Temperatur der Heizkammer wird die Schaumstoffrolle so aufgewärmt, daß
die sich im festen Zustand befindende thermoplastische Farbe im Kontakt mit der rotierenden
Schaumstoffrolle auf diese aufgeschmolzen wird.
[0021] In einer bevorzugten Weiterbildung dieser Lösung ist die thermoplastische Farbe in
Form eines Farbbarrens ausgebildet, der sich durch die Öffnung in die Heizkammer erstreckt
und auf die Schaumstoffrolle aufsetzbar ist. Diese Ausführung zeichnet sich durch
eine gute Handhabbarkeit der thermoplastischen Farbe in fester Form aus.
[0022] Die Zuführeinheit weist zweckmäßigerweise eine Fördereinrichtung zur Förderung des
Farbbarrens in Richtung zur Schaumstoffrolle auf. Durch die Fördereinrichtung kann
auf einfache Weise ein dosiertes Abschmelzen des Farbbarrens auf der Schaumstoffrolle
erreicht werden.
[0023] Insbesondere kann die Zuführeinheit aus einem Zuführschacht bestehen, der über die
Öffnung in der Heizkammer mit der Schaumstoffrolle in Verbindung steht und mit der
Fördereinrichtung zur Förderung des Farbbarrens versehen ist.
[0024] In einer anderen Ausführung der Vorrichtung gemäß der ersten Lösung ist vorgesehen,
daß die Fördereinrichtung eine Klemmvorrichtung, die an dem der Schaumstoffrolle gegenüberliegenden
Ende des Farbbarrens angreift, und einen Antrieb aufweist, mit dem die Klemmvorrichtung
mit dem Farbbarren in Abhängigkeit vom Farbverbrauch zur Schaumstoffrolle hin verschiebbar
ist.
[0025] Die Klemmvorrichtung kann z.B. mit einer federbelasteten Halbmutter verbunden sein,
die auf einer sich taktweise drehenden Gewindespindel in der zur Schaumstoffrolle
hin weisenden Richtung bewegt wird. Die Spindel kann von einem Elektromagneten mit
Hilfe einer Zahnstange, eines Zahnrades und eines Freilaufs angetrieben werden. Weiterhin
kann am unteren Ende der Fördereinrichtung ein Endschalter vorgesehen sein, der in
der unteren Endlage des Farbbarrens betätigt wird und ein Signal zum Einsetzen des
nächsten Farbbarrens liefert. Beim Zurückziehen der Halbmutter ist diese nicht mehr
im Eingriff mit der Spindel und kann somit auf einfache Weise in die Ausgangslage
zurückgeschoben werden.
[0026] Eine Vorrichtung gemäß der zweiten oben genannten Lösung ist dadurch gekennzeichnet,
daß eine Sprühvorrichtung vorgesehen ist, mit der thermoplastische Farbe im flüssigen
Zustand aus einem Farbtank durch eine Öffnung in der Heizkamer der Schaumstoffrolle
zuführbar ist.
[0027] Die besonderen Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, daß einerseits ein Austausch
verbrauchter Schaumstoffrollen nicht mehr erforderlich ist und andererseits ein kontinuierlicher
Druckvorgang mit gleichbleibender Qualität realisiert werden kann. Dadurch werden
die sonst anfallenden Kosten auf ein Minimum reduziert. Auch kann die Vorrichtung
ständig in Druckbereitschaft gehalten werden, ohne daß anschließend eine sonst mögliche
Qualitätsminderung beim Fortsetzen des Druckes eintreten kann. Des weiteren wird die
verwendete Farbe maximal ausgenutzt. Schließlich ist es auch ein Vorteil der Erfindung,
daß die Farbzufuhr auf die Schaumstoffrolle intermittierend durchgeführt werden kann,
so daß eine Steuerung des Farbauftrages auf die Schaumstoffrolle möglich ist.
[0028] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Farbbarren durch einen Zuführschacht auf die
Schaumstoffrolle aufgesetzt wird,
- Fig. 2
- ein Ausführungsbeispiel, bei dem ein Farbbarren mit Hilfe einer an dessen freiem Ende
angreifenden Klemmvorrichtung auf die Schaumstoffrolle aufgesetzt wird,
- Fig. 3
- ein Ausführungsbeispiel, bei dem thermoplastische Farbe in flüssigem Zustand auf die
Schaumstoffrolle aufgesprüht wird, und
- Fig. 4
- einen Schaltplan für das in Fig. 3 gezeigte Sprühverfahren.
[0029] Wie aus Fig. 1 hervorgeht, besteht die Vorrichtung zum Bedrucken von Materialbahnen
2 mit einer thermoplastischen Farbe aus einem gummierten Gegendruckzylinder 1 ist
ein Klischeezylinder 4 gelagert, auf dessen Mantelfläche ein Klischee 3 befestigt
ist. Der Abstand des Gegendruckzylinders 1 zum Klischeezylinder 4 ist so eingestellt,
daß das Klischee 3 auf der zwischen beiden Zylindern hindurchgeleiteten Materialbahn
2 abrollt unddie auf dem Klischee 3 befindliche Farbe auf die Materialbahn 2 übertragen
kann. Anschließend an den Klischeezylinder 4 ist eine Schaumstoffrolle 6 abstandsweise
gelagert. Der Abstand der Schaumstoffrolle 6 zum Klischeezylinder 4 ist geringfügig
geringer, als die Dicke des Klischees 3, so daß dieses bei jedem Umlauf des Klischeezylinders
4 einmal auf der Schaumstoffrolle 6 abrollt. Dabei wird die in der Schaumstoffrolle
6 befindliche Farbe entsprechend der Oberflächenstruktur des Klischees 3 auf dieses
übertragen.
[0030] Da das Bedrucken der Materialbahn 2 mit einer thermoplastischen Farbe erfolgen soll,
sind die Klischeezyinder 4 und die Schaumstoffrolle 6 in einer Heizkammer 5 untergebracht.
[0031] Oberhalb der Schaumstoffrolle 6 ist in der Heizkammer 5 eine Öffnung 7 vorgesehen,
durch die ein Farbbarren 8 in die Heizkammer 5 eingeführt werden kann. Dazu ist über
der Öffnung 7 ein vertikal angeordneter Zuführschacht 9 befestigt, dessen Querschnitt
den Abmessungen des zuzuführenden Farbbarrens 8 entspricht. Die Öffnung 7 erweitert
sich in Richtung zum Zuführkanal 9 konisch, wodurch das Einführen des Farbbarrens
8 erleichtert wird. Störungen durch eventuell in der Öffnung 7 klemmende oder sich
verkantende Farbbarren 8 werden dadurch ebenfalls vermieden.
[0032] Die Öffnung 7 in der Heizkammer 5 und der zugehörige Zuführungsschacht 9 können auch
an anderer Stelle der Heizkammer 5 angeordnet werden. So wäre auch eine schräge oder
horizontale Anordnung denkbar. Die nachfolgend beschriebene Funktion wird dadurch
nicht beeinflußt.
[0033] Wird nun ein Farbbarren 8 in den Zuführschacht 9 eingeführt und auf die Schaumstoffrolle
6 aufgesetzt, so schmilzt Farbe ab, die durch die Drehung der Schaumstoffrolle 6 auf
dieser verteilt wird.
[0034] Um ein optimale Farbverteilung zu erreichen, ist innerhalb des Zuführschachtes 9
eine Fördereinrichtung 10 angeordnet, mit deren Hilfe die Förderung des Farbbarrens
8 in Richtung zur Schaumstoffrolle 6 gesteuert werden kann. Vorzugsweise erfolgt ein
intermittierender Vorschub des Farbbarrens 8. Die Farbzufuhr wird dabei durch einen
nicht dargestellten Vorwahlzähler druckanzahlabhängig gesteuert. Dadurch läßt sich
die Menge der zugeführten Farbe regeln und auch bei Bedarf unterbrechen. Das ist z.B.
dann der Fall, wenn die Materialbahn 2 gegen eine andere Materialbahn 2 ausgetauscht
werden muß. Da in diesem Fall die Druckvorrichtung gestoppt werden muß, die Heizung
in der Heizkammer 5 aber weiter wirkt, würde weitere Farbe vom Farbbarren 8 abschmelzen,
wenn dieser auf der Schaumstoffrolle 6 aufliegen bleibt. Wird der Vorschub zu diesem
Zeitpunkt gestoppt, so kann keine Farbe abschmelzen.
[0035] Beim Neustart der Druckvorrichtung ist dann lediglich die intermittierende Zuführung
des Farbbarrens 8 fortzusetzen.
[0036] Zur Vermeidung einer sonst möglichen Unterbrechung der Farbzufuhr ist im unteren
Bereich des Zuführschachtes 9 ein Leermelder 11 angeordnet, welcher anzeigt, wann
ein neuer Farbbarren 8 einzulegen ist. Dieser Leermelder 11 kann beispielsweise aus
einem optoelektronischen Sensor bestehen.
[0037] Die vorstehend beschriebene Vorrichtung gewährleistet das fortlaufende Bedrucken
von Materialbahnen 2. Durch die ständige und regelbare Farbzuführung durch den Zuführschacht
9 ist es nicht mehr erforderlich, die Schaumstoffrolle 6 auszutauschen, bzw. ist es
möglich, diese wesentlich länger zu benutzen. Ein Austauschen der Schaumstoffrolle
6 ist nur noch bei deren mechanischem Verschleiß oder bei einem Wechsel der Farbe
erforderlich. Darüber hinaus wirken sich technologisch bedingte Betriebsunterbrechungen
nicht mehr nachteilig auf die Qualität des Druckergebnisses aus, da gleichzeitig bei
der Wiederaufnahme des Druckvorganges die Zuführung von Farbe durch den Farbbarren
8 erfolgt.
[0038] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Zuführschacht der in Fig.
1 dargestellten Vorrichtung durch eine Fördereinrichtung mit einer Klemmvorrichtung
12 für den Farbbarren 8 ersetzt worden. In der Praxis hat sich gezeigt, daß es sinnvoll
ist, die Zuführeinheit für Farbbarren 8 so zu gestalten, daß er möglichst wenig Kontakt
zu Antriebs- und Führungselementen hat. Dies wird insbesondere durch das in Fig. 2
gezeigte Ausführungsbeispiel gewährleistet.
[0039] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, wird der Farbbarren 8 an seinem der Schaumstoffrolle 6
gegenüberliegenden Ende von der Klemmvorrichtung 12 gehalten, in die er einsteckbar
ist. Durch einen Antrieb 13 wird die Klemmvorrichtung 12 in Abhängigkeit vom Farbverbrauch
zur Schaumstoffrolle 6 hin bewegt, so daß der Farbbarren 8 an seiner Stirnseite im
Kontakt mit der Schaumstoffrolle 6 abschmelzen und diese nachtränken kann. In der
Klemmvorrichtung 12 befindet sich eine in der Zeichnung nicht dargestellte federbelastete
Halbmutter, die auf einer sich taktweise drehenden Gewindespindel 14 abwärts bewegt
wird. Die Gewindespindel 14 wird von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Elektromagneten
mit Hilfe einer Zahnstange, eines Zahnrades und eines Freilaufs angetrieben. Sobald
der Farbbarren 8 seine untere Endlage erreicht, wird ein Endschalter betätigt, der
ein Signal zum Einsetzen des nächsten Farbbarrens liefert. Beim Zurückziehen der Halbmutter
steht diese nicht mehr im Eingriff mit der Gewindespindel 14 und kann daher leicht
in die Ausgangslage zurückgeschoben werden.
[0040] Bei dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel wird thermoplastische Farbe in flüssigem
Zustand durch eine Sprühvorrichtung auf die Schaumstoffrolle aufgetragen. Dieses Ausführungsbeispiel
eignet sich insbesondere für Drucke mit großen Geschwindigkeiten, kleinen Rapporten
und großen Flächen, bei denen es nicht mehr möglich ist, durch Kontakt eines Farbbarrens
mit der Schaumstoffrolle genügend thermoplastische Farbe abzuschmelzen. Für den erweiterten
Anwendungsbereich wird daher die Farbe so weit erwärmt, daß sie in den flüssigen Zustand
übergeht, und dann auf die Schaumstoffrolle 6 aufgesprüht, um diese zu tränken. Dies
kann ebenfalls in Abhängigkeit vom Farbverbrauch geschehen.
[0041] Die Sprühvorrichtung für die thermoplastische Farbe arbeitet nach dem in Fig. 4 gezeigten
Schaltplan.
[0042] Wie diesem zu entnehmen ist, wird von außen zugeführte Netzluft durch ein Drei/Zweiwegeelektromagnetventil
15 ein- und ausgeschaltet. Mit Hilfe eines Druckreglers 16 für die den Farbtank beaufschlagende
Förderluft läßt sich die aus der Düse 17 austretende Farbmenge regulieren, die die
Schaumstoffrolle 6 nachtränken soll. Gleichzeitig wird über ein steuerbares Rückschlagventil
18 die Druckluft eingeschaltet, die die Farbe zerstäuben soll. Der Druck hierfür läßt
sich an einem Druckregler 19 für die Sprühluft einstellen. Zusätzlich kann über eine
geeignete Vorrichtung 20 eine Nachsprühzeit eingestellt werden, die dafür sorgt, daß
nach Beendigung der Farbzufuhr eventuell an der Düse 17 noch austretende Farbreste
versprüht werden.
[0043] Die durch den Druckregler 19 geregelte Sprühluft wird anschließend durch eine Vorwärmkammer
21 zu der in Fig. 3 gezeigten Sprühvorrichtung geleitet. Über eine Leitung 22 erreicht
sie eine ringförmige Kammer 23, aus der sie zu einem Teil aus einem Ringspalt 24 austritt
und die über ein Farbventil 25 durch die Düse 17 beförderte Farbe zerstäubt. Der andere
Teil der Sprühluft tritt aus zwei seitlich angeordneten Düsen 26 aus und formt den
Farbkegel zu einem ovalen Querschnitt.
[0044] Mit Hilfe der in Fig. 3 gezeigten Zwischenlagen 27 läßt sich die Höhe der Sprühvorrichtung
in Bezug auf die Schaumstoffrolle 6 verändern, so daß die Breite, in der die Schaumstoffrolle
6 besprüht wird, variiert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Gegendruckzylinder
- 2
- Materialbahn
- 3
- Klischee
- 4
- Klischeezylinder
- 5
- Heizkammer
- 6
- Schaumstoffrolle
- 7
- Öffnung
- 8
- Farbbarren
- 9
- Zuführschacht
- 10
- Fördereinrichtung
- 11
- Leermelder
- 12
- Klemmvorrichtung
- 13
- Antrieb
- 14
- Gewindespindel
- 15
- Elektromagnetventil
- 16
- Druckregler
- 17
- Düse
- 18
- Rückschlagventil
- 19
- Druckregler
- 20
- Vorrichtung zur Einstellung der Nachsprühzeit
- 21
- Vorwärmkammer
- 22
- Leitung
- 23
- Kammer
- 24
- Ringspalt
- 25
- Farbventil
- 26
- Düse
- 27
- Zwischenlage
1. Verfahren zum Bedrucken von Materialbahnen, bei dem erwärmte thermoplastische Farbe
aus einer mit dieser Farbe getränkten Schaumstoffrolle auf das Klischee eines beheizten
Klischeezylinders übertragen und anschließend von dem Klischee auf die Materialbahn
gedruckt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoffrolle während des Druckvorganges zusätzlich thermoplastische Farbe
durch Aufschmelzen auf deren Oberfläche zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastische Farbe durch Abschmelzen von einem auf die Schaumstoffrolle
aufgesetzten Farbbarren dieser zugeführt wird.
3. Verfahren zum Bedrucken von Materialbahnen, bei dem erwärmte thermoplastische Farbe
aus einer mit dieser Farbe getränkten Schaumstoffwolle auf das Klischee eines beheizten
Klischeezylinders übertragen und anschließend von dem Klischee auf die Materialbahn
gedruckt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumstoffrolle während des Druckvorganges zusätzlich thermoplastische
Farbe in flüssigem Zustand durch Aufsprühen auf deren Oberfläche zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung der thermoplastischen Farbe intermittierend erfolgt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, bestehend aus
einem Gehäuse it einer Heizkammer, in der ein Klischeezylinder und eine diesem zugeordnete
Schaumstoffrolle zur Übertragung von erwärmter thermoplastischer Farbe auf ein auf
dem Klischeezylinder angeordnetes Klischee drehbar gelagert sind, und einem Gegendruckzylinder,
der derart angeordnet ist, daß eine zu bedruckende Materialbahn zwischen dem Gegendruckzylinder
und dem Klischeezylinder hindurchführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zuführeinheit vorgesehen ist, mit der thermoplastische Farbe im festen
Zustand über eine Öffnung (7) in der Heizkammer (5) der Schaumstoffrolle (6) zuführbar
ist und die Temperatur in der Heizkammer (4) so gewählt ist, daß die thermoplastische
Farbe im Kontakt mit der Schaumstoffrolle (6) auf diese aufschmelzbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastische Farbe in Form eines Farbbarrens (8) ausgebildet ist, der
sich durch die Öffnung (7) in die Heizkammer (5) erstreckt und auf die Schaumstoffrolle
(6) aufsetzbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinheit eine Fördereinrichtung (10) zur Förderung des Farbbarrens
(8) in Richtung zur Schaumstoffrolle (6) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinheit aus einem Zuführschacht (9) besteht, der über die Öffnung
(7) in der Heizkammer (5) mit der Schaumstoffrolle (6) in Verbindung steht und mit
der Fördereinrichtung (10) zur Förderung des Farbbarrens (8) versehen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung eine Klemmvorrichtung (12), die an dem der Schaumstoffrolle
(6) gegenüberliegenden Ende des Farbbarrens (8) angreift, und einen Antrieb (13) aufweist,
mit dem die Klemmvorrichtung (12) mit dem Farbbarren (8) in Abhängigkeit vom Farbverbrauch
zur Schaumstoffrolle (6) hin verschiebbar ist.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, bestehend aus einem Gehäuse
mit einer Heizkammer, in der ein Klischeezylinder und eine diesem zugeordnete Schaumstoffrolle
zur Übertragung von erwärmter thermoplastischer Farbe auf ein auf dem Klischeezylinder
angeordnetes Klischee drehbar gelagert sind, und einem Gegendruckzylinder, der derart
angeordnet ist, daß eine zu bedruckende Materialbahn zwischen dem Gegendruckzylinder
und dem Klischeezylinder hindurchführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sprühvorrichtung vorgesehen ist, mit der thermoplastische Farbe im flüssigen
Zustand aus einem Farbtank durch eine Öffnung (7) in der Heizkammer (5) der Schaumstoffrolle
(6) zuführbar ist.